THEMA: Dürresituation KTP
02 Okt 2019 14:23 #569209
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  • pollux am 02 Okt 2019 14:23
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Hallo,
war jemand letzthin im KTP und kann was zu den Tierdichten sagen? Unterschiede Nossob/Auob Tal? Sind evtl. viele Tiere wegen Futtermangel nach Osten nach Botswana ausgewichen? Die meisten Wasserlöcher müssten ja intakt sein, am Wasser sollte es also nicht liegen.

Danke
Manfred
Südliches Afrika seit 1992: 46 Reisen, 1.296 Tage, 166.876 km, 492 Vogelarten
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02 Okt 2019 14:42 #569212
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pollux schrieb:
Die meisten Wasserlöcher müssten ja intakt sein, am Wasser sollte es also nicht liegen.
ist das so, und warum?
Danke und Grüße
Werner
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02 Okt 2019 16:46 #569226
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  • Sandra am 02 Okt 2019 16:46
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Hallo Manfred,
wir waren im August / September für 18 Tage im KTP. Als Wiederholungstäter können wir durchaus mit Vorjahren vergleichen. Ja, es ist extrem trocken. Trotzdem blühten ab Anfang September diverse Büsche und Bäume. Die Tiersichtungen empfand ich schlechter als in den Vorjahren, wobei das natürlich auch immer ein bißchen Glückssache ist. Die ersten vier Tage im Auob waren nicht mal Katzenspuren (!) auf den Wegen zu finden. Im Nossobtal war die Situation dann besser. Diverse Löwensichtungen, ein Leopard und zwei Cheetahs. Von allen Seiten wurde bestätigt, dass sehr wenige Cheetahs zu sehen seien derzeit.
Dann zurück im Auob hatten wir mehrere Löwensichtungen, allerdings alle beschränkt auf die ersten 10 Kilometer ab Mata Mata.
Rund um Twee Rivieren war regelmäßig von Löwen und Leoparden zu hören, auch zwei Cheetahs haben wir gesehen. Highlight war ein Caracal abends am Wasserloch für eine Stunde.

Soviel zu den Katzen. Oryx, Springbock und Co. waren überall in großer Zahl anzutreffen. Elands so viele wie noch nie. Eulen sehr wenige.

LG Sandra
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02 Okt 2019 17:04 #569229
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loser schrieb:
pollux schrieb:
Die meisten Wasserlöcher müssten ja intakt sein, am Wasser sollte es also nicht liegen.
ist das so, und warum?
Danke und Grüße
Werner

Die meisten Wasserlöcher sind ja gepumpt, bis 100 Meter tief, inzwischen viele mit Solar. Falls der Grundwasserspiegel nicht drastisch abgesunken ist, sollte es genug Wasser geben.
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02 Okt 2019 18:00 #569231
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@ "Elands so viele wie noch nie" (Sandra).
Zeigt mE eine schlechte Ernährungslage in der GANZEN Region an, obwohl es verschiedene Meinungen dazu gibt, warum die Elands immer wieder aus Botswana zuwandern. Wenn sie das in sehr großen Zahlen machen, ist das ein großes Problem im Nossobtal, weil so viele Großtiere den "einheimischen" Tieren das sowieso schon knappe Wasser wegtrinken und die schweren Elands auch die Tränken zerstören/zertrampeln und dann nochmals wertvolles Wasser verloren geht. Wenn die Elands nach Sonnenuntergang trinken, kann das Wasser für die Morgen- und Vormittagstrinker durch Solarpumpen auch nicht mehr adäquat ersetzt werden
siehe z. B. www.sanparks.org/about/news/?id=55354
Jedenfalls wird es wieder ein Mal das große Elandfressen geben.
Ich habe 2008 (?) so eine Migration von Elands in Mabuasehube gesehen, war zwar spektakulär aber für die Täler im RSA-Teil schlecht.
@Pollux „Falls der Grundwasserspiegel nicht drastisch abgesunken ist, sollte es genug Wasser geben.“
Genau das ist das Problem, denn ALLE Wasserlöcher UND CAMPS sind gepumpt. PS: Wobei man sagen sollte, wer das Problem hat. Tiere oder Touristen und Personal? Seit Jahren wird mehr Wasser entnommen, als dem natürlichen Regenerationsvermögen entsprechend. Der Grundwasserspiegel fällt und die Salinität steigt, bei unverändertem und sogar steigendem Verbrauch in anhaltenden Dürreperioden verstärkt sich das noch. Dabei geht es auch nicht nur um Versorgung von Wildtieren und Touristen, sondern auch um das Überleben der Bäume.
Von heute auf morgen, also für den nächsten geplanten Besuch (deine Befürchtung, Pollux) passiert natürlich auch jetzt nichts Dramatisches, aber der langfristige Trend ist negativ, wenn nicht gegengesteuert wird. Massentourismus mit Bettwäsche, Handtüchern, täglichem Duschen und Pool in einer ariden Gegend haben eben einen Preis. Der Park wird mE übernutzt.
Werner
Letzte Änderung: 05 Okt 2019 10:32 von loser.
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