Die in
www.namibia-forum.ch...afrika.html?start=42 im von Freshy verlinkten Artikel
www.tagesschau.de/in...-propaganda-101.html
beschriebenen Aktivitäten der SA-Regierung (Vorster) zum Kauf wohlwollender Berichterstattung in westlichen Medien kamen bereits Mitte der 1970er ans Tageslicht, Stichwort „Muldergate“. Es ist schon bemerkenswert, wie lange das laut obigem Artikel noch so weiterlaufen konnte.
Schon in den 1970ern Zeit wurde SA wegen seiner Apartheid-Politik ökonomisch und in seinem internationalen Prestige schwer gerüttelt, von Wirtschaftssanktionen, Antiapartheidbewegungen und –proteste weltweit (z. B. Peter Hains), Boykotte von Outspan bis Sport. Einige internationale Konzerne hatten auch die Nase voll davon, wegen ihrer Tätigkeit in RSA ständig gerüffelt und mit Produktboykotten bedroht zu werden, Stichwort: nur wenige %e vom Umsatz aber 99 % vom Ärger. Außerdem behinderte die Apartheid am Arbeitsmarkt ihre unternehmerische Entwicklung. Manche Wirtschaftssanktionen ließen sich zwar mit Hilfe sympathisierender Staaten umgehen, erhöhten aber die Kosten und den Devisenbedarf, der angesichts von Handelssanktionen nur erschwert verdient werden konnte. Das schmerzte. Die Regierung Vorster startete daher schon Anfangs der 1970er ein streng geheimes Programm zum Kauf von wohlwollender Pressemeinung und für politisches Lobbying. Dabei sollte insbesondere das Homeland-Modell, als Alternative zu direkter politischer Beteiligung Schwarzer auf Basis eines allgemeinen Wahlrechtes, schmackhaft gemacht und beschönigend dargestellt werden. Das Programm beinhaltete nicht nur die Finanzierung von „Studienreisen“ für ausländische Journalisten, Parlamentarier, Entscheidungs- und Meinungsträger, sondern es wurden auch Medien und Journalisten direkt nach Leistung oder laufend alimentiert. Außerdem wurden Medien gekauft oder gegründet (Citizen).
Durchgeführt wurde das alles vom Informationsministerium unter Connie Mulder. Aufgeflogen ist es dadurch, dass es naturgemäß streng geheim war und daher über schwarze Kassen abgewickelt werden musste, was für einige Involvierte die Gelegenheit bot zuzugreifen und sich auch privat an den schwarzen Kassen zu bedienen. Die später als „Muldergate“ bezeichnete Affäre lag nicht in der Natur des Programmes selbst sondern in der Veruntreuung des Geldes dafür. Nach meiner Erinnerung gab die Regierung damals an, ca. 70 Medien weltweit auf der Zahlliste zu haben.
Die in Österreich auffälligsten Journalisten waren Frau Leitenberger (Presse) und Herr Nimmerrichter, vulgo „Staberl“ (Krone). Das ist auch irgendwie zum Schmunzeln, denn diese und viele andere ähnlich gestrickte Personen haben und hätten das, ihrer Weltanschauung und Überzeugung entsprechend, auch gratis gemacht. Und Geld für Meinungsbildung in der CSU auszugeben, war wohl angesichts des bekannten Engagements von FJ Strauß (Namibia) auch eher eine Fleißaufgabe.
Grüße, Werner
…alles aus dem Gedächtnis geschrieben