THEMA: Korrupt, korrupter, Südafrika
04 Mär 2017 13:52 #466528
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  • Ticktack am 04 Mär 2017 13:52
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Zahlen die im ländliches Namibia heute irgendwo Pacht oder Miete für die irgendwo errichtete Hütte?

Für irgendwo errichtete Hütten wohl eher nicht, für Hütten die offiziell im Township oder einer Ansiedelung stehen wird Miete, Strom und Wasser bezahlt.
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04 Mär 2017 14:14 #466529
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  • travelNAMIBIA am 04 Mär 2017 14:14
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Hi Matthias,
Teilhabe am Besitz. Selbst bei uns gibt es einen enormen Ansturm auf Land- oder Hausbesitz, da dies einen realen Wert darstellt und in (vermeintlichen) Kriesen als Sicherheit angesehen wird. Und darum geht es meines Erachtens auch bei den Forderungen, nicht um das Land an sich und nicht um die Selbstbewirtschaftung, sondern darum etwas zu besitzen und die damit verbundene Absicherung.
was nachvollziehbar wäre, aber so läuft die Landreform in Namibia nicht (weiß nicht, wie es in Südafrika ist). Hier gibt es zwei Modelle der Wiederansiedlung: 90% der Umverteilung findet durch Aufkäufe der Regierung nach dem Prinzip "Willige Verkäufer, willige Käufer" statt. Dieses Land wird für maximal 99 Jahre an die neuen Besitzer verpachtet (1. Problem... keiner dieser zahlt nach der Übergangszeit die ohnehin minimale Pacht und ruft weiterhin nur nach dem Staat (bei kaputtgespielten Windmotoren etc); da würde ich schonmal sagen: "Runter vom Land, wir geben anderen "previously disadvantaged" eine Chance"). Es geht also keinesfalls um den Gedanken "Besitz als Sicherheit", denn es ist kein Eigentum und es können z.B. auch keine Kredite aufgenommen werden. Hier ist natürlich auch ein grundlegendes Problem, dass Kenntnisse der kommerziellen Landwirtschaft fast gänzlich fehlen. Ein anderesn Problem ist natürlich auch die Umverteilungsweise. In aller Regel bekommt jede Familie 1000-2000 ha. Das reicht aber, selbst mit besten Landwirtschaftskenntnissen und in der regenreichsten Region zu genau gar nichts. Aber man will/muss eben so viele Menschen wie möglich ansiedeln.

Die restlichen 10 Prozent sind Neufarmer, die durch günstige Kredite der Landwirtschaftsbank eine Farm ganz normal kaufen. Diese Farmen werden in aller Regel nicht schlechter als vorher geführt, da sie eben Besitz und damit Verantwortung mit sich bringen.

Grundsätzlich interessant finde ich, dass es einer Vielzahl der "Landsuchenden" egal ist ob sie Farmland oder städtisches Bauland bekommen. NUr, dass das Bauland in der Stadt eben ihnen sogar gehören würde. Deshalb wird ja auch versucht durch massive Landerschließung 20.000-40.000 neue Grundstücke pro Jahr abzugeben. So schafft man eben "Masse".

Übrigens wurden in den ersten 26 Jahren der Unabhängigkeit bereits etwa 20% aller kommerzieller Farmen "umverteilt". Hätte die Regierung alle Farmen die zum Verkauf standen wirklich gekauft (sie macht das - auch aus finanziellen Gründen - bei nur etwa 20%), wäre man mit dem Thema schon fast durch.

Viele Grüße aus dem regnerischen Windhoek
Christian
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Letzte Änderung: 04 Mär 2017 14:16 von travelNAMIBIA.
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04 Mär 2017 18:24 #466557
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  • leser am 04 Mär 2017 18:24
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Ich habe jetzt alles nochmals durchgelesen und kann nicht ganz glauben, dass sich in SA an den Eigentumsverhältnissen seit 1994 nichts verändert haben sollte, wobei auch nicht klar wird, ob von Farmland oder auch von „residential land bzw. property“ die Rede ist.
Man kann doch sicher davon ausgehen, dass die ehemaligen Homelands „schwarz“ geblieben sind, „townships" sowieso, es gibt auch „tribal land“, seit 1994 wurden Millionen Eigenheime gebaut und haben Besitzer gewechselt, Hunderttausende Weiße sind weggezogen, deren Besitz (von wem?) gekauft wurde, es gab einen Zuzug von Millionen Schwarzen, eine schwarze Mittelschicht ist entstanden, eine schwarze Oberschicht mit Zweit- bis fünftheim, es gab staatliche Landumverteilung in bescheidenem Rahmen etc., etc. und es gibt den Landbesitz der Unternehmungen und Gebietskörperschaften. 90/10 oder 80/20 weiß/schwarz, wie manchmal kolportiert, erscheinen mir unglaubwürdig. Beim Agrobusiness (das aber nur einen kleinen Teil der Landfläche ausmacht) mag das regional wohl so sein aber für die ganze Nation?
……………….belastungsfähige Zahlen habe ich jetzt auf die Schnelle aber auch nicht, wäre interessant das ein Mal etwas differenzierter zu erfahren.
Grüße
Letzte Änderung: 04 Mär 2017 19:06 von leser.
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04 Mär 2017 20:21 #466566
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  • Guido. am 04 Mär 2017 20:21
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Hallo,

Stats ZA - die offizielle Statistikbehörde Südafrikas - hat zu vielen Themen Zahlenreihen, aber die Website ist gerade in einem Wartungsmodus.

Hier sind 2 Erhebungen zu Landbesitz und Farmland verlinkt, aber nach Hautfarben schlüsseln die auch nicht auf. Vielleicht gibt es diese Zahlen nicht - zumindest nicht in einer offiziellen, belastbaren Version? Das gibt dann beiden Seiten Freiraum für alle möglichen Behauptungen.
africacheck.org/repo...-claim-is-incorrect/

Beste Grüße

Guido
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05 Mär 2017 17:06 #466642
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  • leser am 04 Mär 2017 18:24
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Danke Guido für die Hinweise, der Artikel in africheck wurde in M&G nachgedruckt mg.co.za/article/201...n-80-of-south-africa
Hier die Sichtweise eines weißen südafrikanischen Farmers

Dateianhang:

Dateiname: Focus_70_O...ngle.pdf
Dateigröße:184 KB


und wie sowohl willing-seller und willing-buyer an der Landreform verdienen können steht hier
www.dailymail.co.uk/...lly-owned-farms.html, daraus:
“South Africa's black farmers are cashing on their once white-owned farmland by selling it back to its original owners. The South African government has spent a fortune trying to redistribute the country's land wealth from the white minority to the black majority. It has bought thousands of hectares of white owned farm land and either given it or sold it on to poor blacks.

But yesterday the country's minister of land reform admitted that many of the new black farmers have simply resold the land back to the original owners. Gugile Nkwinti said black farmers have resold nearly 30 per cent of the white farmland bought for them by the government. He said: 'The government bought land and handed it over to aspirant farmers who then sold it again, in many instances back to the original owner.' Land economists say that the redistribution policy is highly inefficient as the white-owned land is often bought at above its market value by the government.

After the land has been given, or sold at a discount, to the new black owner, he is able to simply then able to sell it on. This means that both farmers - black and white - are able to turn a profit from the government's involvement. After black majority rule was won in 1994, Nelson Mandela's African National Congress (ANC) government set a goal of redistributing 30 per cent of agricultural land to blacks by 2014. However, so far it has managed to buy and successfully redistribute just two per cent of the country's land...........................”


Grüße
Letzte Änderung: 05 Mär 2017 18:33 von leser.
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28 Feb 2018 06:24 #512172
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Hi zusammen,

zum Thema Landenteignung, war hier im Thread Thema war:
"Die Abgeordneten im südafrikanischen Parlament haben sich für eine Enteignung von Farmern ausgesprochen - und zwar ohne Entschädigung. Der Antrag wurde von der linksradikalen Partei "Economic Freedom Fighters" eingebracht und nach Änderungen auch von der Regierungspartei ANC unterstützt. Der Antrag könnte zu einer Änderung der Verfassung führen. Der neue Präsident Ramaphosa setzt sich für die Enteignungen ein. Ziel der Maßnahme soll sein, die Lebensmittelproduktion dadurch zu erhöhen." (Hitradio Namibia, 28.2.2018)

Viele Grüße
Christian
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