Moin zusammen,
zunächst zu Tshwane.
Ich habe einmal alle möglichen Erklärungen zu Tshwane durch kurzes Googeln zusammen gesucht. Die erste aus einem Schulbuchtext scheint mir noch die ehrlichste zu sein.
www.sahistory.org.za...-pretoria-naming.htm
http://africanlanguages.com/south_africa/place_names.html
http://home.intekom.com/telitourist/page2.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Tshwane
http://en.wikipedia.org/wiki/Tshwane
www.iol.co.za/index....=qw1152188103395B232
Wobei es bei der Umbenennung wirklich ging, ist nicht, die Fortführung einer durch die weiße Eroberung unterbrochene schwarzen Geschichte (Kultur? Staatlichkeit?), denn die gab es offensichtlich nicht, sonst wären die verschiedenen Herleitungen von Tshwane nicht erklärbar. Worum es geht ist die Auslöschung eines Symbols der verhassten weißen Herrschaft, wie weit auch immer die Begründung hergeholt werden muss.
Das Problem bei dieser Vorgehensweise ist jedoch fast immer, dass es an eigenen Symbolen fehlt. Auch wenn es vielen nicht gefällt, sei darauf hingewiesen, dass es in Schwarzafrika weder zum Zeitpunkt der europäischen Eroberung Afrikas noch davor Staatsgebilde (Inka, China, Khmer, Japan) gegeben hat, die diesen Namen verdient hätten.
Vielleicht resultiert auch hieraus die Unwilligkeit der afrikanischen Eliten, ihr eigenes Wohlergehen hinter das Wohlergehen ihrer Bürger zurückzustellen. Wie hätte die ansonsten mehr oder weniger in der Welt verbreitete Staatsidee auch Fuß fassen sollen? Zu glauben, dass es in Schwarzafrika um 2020 herum irgendeinen funktionierenden Staat -noch dazu vielleicht als Demokratie- geben könnte, halte ich aus der Kenntnis seiner Geschichte -und hier insbesondere die nach der Unabhängigkeit, besonders im Vergleich zu den ehemaligen asiatischen Kolonialstaaten- für weltfremd.
Irgendwer brachte in diesem Thread noch das Argument, dass die schwarafrikanischen Staaten zumindest eine funktionierende Infrastruktur geerbt hätten. Ich weise hier noch auf eine andere, von manchem vielleicht als un-pc betrachtet, Tatsache hin:
Zur Kolonialzeit hat Afrika sich selbst ernährt und Überschüsse produziert. Dass dies noch heute ginge, haben die kommerziellen Farmer in Zimbabwe und Südafrika bewiesen. Trotzdem hungern weite Teile Afrikas. Dies ist nach ungefähr 50 Jahren Unabhängigkeit nicht den ehemaligen Kolonialmächten zuzuordnen!
Gruß, Michael
P.S. Die beiden nicht als URL formatierten Links waren leider zu lang, Ihr müsste sie also händisch kopieren.