THEMA: 03/2024 SA + KTP + ein bisschen was drumherum
13 Apr 2024 12:51 #685498
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  • bayern schorsch am 13 Apr 2024 12:51
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Liebe Forumsfreunde und Bekannte,

eigentlich hatten wir vor, in 2024 ein afrikafreies Jahr einzulegen. Wir haben schon so viel von Afrika gesehen (wenn auch nicht alles) und so dachten wir uns, einfach mal Pause zu machen und zu schauen, wo es uns sonst noch eventuell hinziehen könnte.

So war der Plan, aber dann schaut man zwischendrin ja immer mal wieder ins Namibia-Forum und stolpert über die supertollen Reiseberichte, in diesem Fall bezüglich des KTP´s. Da gibt es nämlich Fomis, denen laufen jeden Tag zig Katzen vor die Linse, und da werden superschöne Bilder ins Forum gestellt, die den bayern schorsch regelrecht erblassen lassen. Und wer ihn kennt, den bayern schorsch, der weiß, dass der sich sowas nicht gern entgehen lässt. Katzen ohne Ende, und das jeden Tag, ja das wär doch gelacht, wenn wir da nicht auch ein bisschen Tiersichtungsglück hätten.

Das Ganze hat nur einen Haken. Und das ist diese elende Bucherei beim KTP, bis man mal eine vernünftige Tour zusammengebastelt hat. Und dazu hatten wir überhaupt keine Lust. Weder den Nerv, noch die Lust, sich stundenlang zu nachtschlafender Zeit vor die Kiste zu setzen und zu versuchen, im KTP Unterkünfte zu ergattern. Also haben wir uns gedacht, wir fragen mal bei einer Reiseagentur nach, ob die nicht bessere Buchungsmöglichkeiten hat. Das war dann der Plan B der für uns so aussah, dass wenn wir im KTP mindestens 8 – 10 Nächte gute Unterkünfte bekommen, dann wird´s halt doch wieder Afrika.

Und siehe da, Bwana Tucke Tucke machts möglich. 3 Nächte Urikaruus, 4 Nächte Kieliekrankie und 2 Nächte Nossob Riverfront, das hört sich doch gut an. Klar, dass der gute Mann einen gewissen Obulus einkassiert, aber das war es uns wert. Und um diese 9 KTP Nächte herum haben wir dann eine schöne und feine Tour ausgearbeitet, die „Dank“ eines erneuten Streikes :evil: der Lufthansa, oder besser gesagt deren Gewerkschaft, sich auf insgesamt 22 Nächte im Ziel ausgeweitet hat.

Das waren unsere Stationen:

1 Na Paarl, Perle du Cap
1 Na Tulbagh, Duikersdrift
3 Nä Tankwa Karoo Nationalpark
2 Nä Hantamland
1 Na Upington, River Place Manor
3 Nä KTP Urikaruus
4 Nä KTP Kieliekrankie
2 Nä KTP Nossob Riverfront
2 Nä Augrabies Falls Nationalpark
1 Na Papkuilsfontein, Rondekraal
2 Nä Stellenbosch, Aaldering luxury Lodge


Und so sieht das Ganze auf der Landkarte von stepmap aus:




Und damit Ihr wisst, wie die schorschine und der schorsch aus bayern aussehen, leg ich da mal ein Bilder rein:










Und ein paar wenige Bilder von unserer Reise, die uns halt einfach besonders gut gefallen, gibt´s auch noch. Wobei man wissen muss, dass wir auf die Fotografie als solches nicht unbedingt den größten Wert legen. Wir filmen, und das bekommen wir recht gut hin und damit sind wir auch zufrieden. Die Bilder sind quasi nur so nebenbei, und doch freuen wir uns immer wieder, wenn uns ein einigermaßen guter Schnappschuss gelingt:
























Ach ja, und was ich noch ganz vergessen hab - wir haben natürlich auch ein paar schöne Tiersichtungen gehabt. Aus unserer Sicht "viel zu wenig", und doch waren wir recht zufrieden und haben uns im KTP über jeden Springbock gefreut, besonders dann, wenn er ein paar Meter hoch gesprungen ist:















Die nächsten Tage geht´s dann los, und wenn jemand den Bericht ohne Kommentare lesen möchte, dann einfach auf die Sonne oben rechts klicken.

Bis bald,
der bayern schorsch
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14 Apr 2024 19:34 #685555
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  • bayern schorsch am 13 Apr 2024 12:51
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Dienstag, 05.März 2024 – die erneute Tragödie mit Lufthansa :evil: :evil: :evil:

Mittwoch, 06.März 2024 – hurra, wir sind in Südafrika :) :) :)

Also, dann möchte ich mal mit unserem Reisebericht beginnen, der natürlich und wie immer mit dem Flug beginnt. Superschlau wie wir sind und weil es tatsächlich mehrere hundert Euro pro Flugticket günstiger war, haben wir uns diesmal für Salzburg als Abflughafen entschieden. Ob wir nun nach München oder nach Salzburg fahren, ist bei uns bald schon relativ „wurscht“, und den Preisvorteil Salzburg wollten wir gerne mitnehmen. Salzburg – Frankfurt – Kapstadt, so also war der Plan. :unsure:

Nur – man kennt ja mittlerweile die Streikerei der Gewerkschaften & Co, diese unsägliche, erpresserische Methodik, um unglaubliche Lohnforderungen durchzusetzen, die jenseits von Gut und Böse sind. Aber ja, was soll man dazu sagen. Seit Jahren kennen wir das, und kaum ist ein Streik der Piloten ausgesessen, kann man drauf warten, bis dann das Sicherheitspersonal und danach noch das Bodenpersonal die Fahnen schwenkt. Es ist nicht gut, was hier zu Lasten der Passagiere über die Bühne geht. :(

Und natürlich war es auch bei diesem Flug wieder so, dass der planmäßige Flug ab Salzburg nicht stattfinden konnte, da am Abflugtag ab 20.00h gestreikt wurde.

Einen, wenn man Glück hat, zwei Tage vorher bekommt man dies per mail mitgeteilt, und dann kann man mal schauen, dass man bei der LH jemand an die Strippe bekommt. Zur Ehrenrettung der Lufthansa muss man aber sagen, dass, wenn man dann das Glück hat, jemand in der Leitung zu haben, einem wirklich weitergeholfen wird. In unserem Fall war das dann ein Tag früherer Abflug (statt drei Tage später !!!) , und zwar im Direktflug von München nach CPT, was für uns logischerweise deutlich besser war. Dass man dann als Individual-Tourist sich auch um die zusätzliche Nacht in Kapstadt und um einen zusätzlichen Tag für den Leihwagen bemühen muss, das nehmen wir sportlich und das haben wir auch hinbekommen.

Irgendwann war ja alles geschafft, und die Weißwürscht am Münchener Flughafen haben wir uns redlich verdient. Dass Weißwürstl am Flughafen nicht unbedingt ein Schnäppchen sind, das war uns schon klar. Gschmeckt haben´s trotzdem, auch wenn der Gesichtsausdruck vom bayern schorsch anderes vermuten lässt.



Unterm Strich wieder mal eine unsägliche story mit der Lufthansa, aber man gewöhnt sich dran, ganz nach dem Motto – „alle Jahre wieder“. Was uns dann auch noch so richtig geärgert hat, dass man beim Rückflug unsere reservierten und bezahlten Sitzplätze in der Zweierreihe am Fenster einfach vergeben hat. Dafür durften wir in der vorletzten Vierer-Reihe Platz nehmen und können jetzt schauen, dass wir die Kosten für die Sitzplatzreservierung erstattet bekommen. :evil:

Ich hab mir das schon sehr wohl überlegt, ob ich die story mit der Lufthansa so wie geschrieben wiedergeben soll. Und ja, ich bin der Meinung, dass auch höchst unangenehme Erlebnisse und Dinge, die nicht so laufen, wie man sich das vorstellt, durchaus einen Platz im Reisebericht haben dürfen.

Auto: über Check24 haben wir einen Hyundai „Grand Creta“ gebucht, bekommen haben wir einen Hyundai Tucson, Automatic, realtiv jungfräulich, grad mal 15.000 km. Das Auto war in einem tadellosen Zustand, wobei wir beim Thema Auto wieder mal dazugelernt haben.

Man braucht für die Strecken, die wir gefahren sind, definitiv keinen 4x4, aber ein 4x4 hat im Regelfall ganz einfach wesentlich robustere Reifen und ein wahrscheinlich deutlich besseres Profil. Fakt ist, dass der Tucson für eine Garden-Route oder von mir aus auch für den Krüger bestimmt ein schickes Auto ist. Etwas höher, man hat gut Platz und die Kiste ist echt in Ordnung, ein "richtig" guter SUV.
Für einen Tankwa Karoo NP oder auch für den KTP hätten wir uns mit einem etwas dickeren Auto, wie z. B. einem Hillux oder einem Fortuner mit entsprechender Bereifung ganz einfach wohler gefühlt. Beim nächsten Mal machen wir das alles besser!

Zum Glück blieb es bei einem einzigen Reifenplatzer, :angry: den wir aber sehr gut gemeistert haben. Das war im Karoo NP, 10 km von der Rezeption und 10 km von unserer Unterkunft entfernt, also im absoluten Nirgendwo, wo wir, hätten wir auf Hilfe gewartet, wahrscheinlich heute noch stehen würden.







Am nächsten Tag bin ich dann zur Rezeption und ein freundlicher Ranger von San-Parks hat den Reifen geflickt. Zunächst meinte er, not fixable, aber dann haben das die Jungs gut hingebracht. Zumindest hatten wir reifentechnisch in diesem Urlaub keinerlei weiteren Probleme. Der Preis für´s Reifenflicken, und das hat knapp eine Stunde gedauert, 180 Rand.

Übrigens: es war von Deutschland aus nicht möglich, unseren Mietwagenvertrag um einen Tag zu verlängern bzw. vorzuschieben. Vor Ort in Kapstadt bei Europcar war das überhaupt kein Problem und die Leute haben uns sehr nett aus der Patsche geholfen.

Hier noch ein paar Bilder von unserer Luxuskarre:





Zurück zum Bericht, denn Flug und Auto ist ja nur Geplänkel ringsrum, und sobald man dann in Afrika angekommen ist, sind all die Nicklichkeiten recht schnell auch wieder vergessen. Gott sei Dank!

Nun - wir hatten ja die Aufgabe, uns um eine weitere Überachtungsmöglichkeit zu kümmern. Schorschine ist für diese „last-minute-Buchungen“ zuständig, (mir fehlen mittlerweile dazu die Nerven) und nachdem unsere ursprünglich geplante erste Unterkunft in Tulbagh uns leider keinen weiteren Tag reservieren konnte, sind wir in Paarl fündig geworden. In Kapstadt wollten wir dieses mal nicht bleiben, denn erstens waren wir schon des Öfteren in Capetown, und zweitens erst letztes Jahr, und da für fünf Nächte. Nein, wir wollten sofort raus auf´s Land, die Stadt hinter uns lassen, und bei der Recherche ist meiner Schorschine dann dieses wunderschöne Gästehaus über den Weg gelaufen:

www.perleducap.co.za

Vom Flughafen bis nach Paarl ist es ja nur ein Katzensprung, nämlich grad mal 60 Kilometer, und auf dem Weg zum Gästehaus haben wir dem Weingut Simonsvlei einen Besuch abgestattet. Das Weingut liegt quasi direkt neben der N1, und wir haben eigentlich nahtlos dort angeknüpft, wo wir letztes Jahr beim Urlaub in SA aufgehört haben. Weingüter ist immer gut, wobei das Simonsvlei keinesfalls bei Vergelegen, La Motte & Co mithalten kann. Trotzdem war es für uns gleich mal ein gelungener Auftakt, und der erste Karton Wein ist bei der Gelegenheit schon in unseren Tucson gewandert!







Irgenwann am Nachmittag sind wir dann im Perle du Cap angekommen und wurden von den Mitarbeitern des Gästehauses herzlichst begrüßt. Oh Mann, war das schön hier! Ein tolles Zimmer, supernette staff´s, ein wunderschöner Infinitypool mit weitem Blick über Paarl, YES – hier fällt das Ankommen leicht.











Am Abend sind wir auf Empfehlung unserer netten Wirtin, die uns am späteren Nachmittag am Pool besucht hat, in den Cattle Baron gefahren. Ein Chateaubriand vom Allerfeinsten, dazu eine gutes Flascherl Wein, ein perfekter Einstieg in unseren Urlaub. Und – der ganze Ärger mit der LH und all den damit verbundenen Unannehmlichkeiten war zu diesem Zeitpunkt längst vergessen. Wir freuen uns auf die Zeit, die jetzt vor uns liegt und sind super drauf gespannt, was uns alles erwartet.







Ein schöner Blick über das Lichtermeer von Paarl bietet sich vom Gästehaus Perle du Cap. Dass wir uns auf der netten Terrasse vor unserem Zimmer noch einen Gute-Nacht-Trunk gegönnt haben, lässt sich denken.

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Letzte Änderung: 14 Apr 2024 19:44 von bayern schorsch.
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15 Apr 2024 15:43 #685612
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Donnerstag, 07.März 2024

Eigentlich beginnt ja unser Urlaub erst heute, aber die eine Nacht mehr, noch dazu in dieser schönen Herberge in Paarl, die haben wir doch gerne mitgenommen.

Das Perle du Cap ist von uns eine klare Empfehlung. Uns hat das dort sehr gut gefallen, das Zimmer war leicht ausreichend groß, der Pool kristallklar und sehr gepflegt, dazu dieser wunderbare Blick über Paarl, ja, das hat uns schon recht gut gefallen. Müssten wir nach dem Schulnotensystem bewerten, da gibt es von uns eine klare 1!

Ein tolles breakfast wird uns serviert, die Gastwirtin, eine Belgierin, kümmert sich mit Ihren zwei Angestellten rührend um uns, und außer uns sind noch zwei weitere Zimmer belegt. Uns passt dieses Ambiente, da wird man mit einem freundlichen Lächeln zum Frühstückstisch auf der Terrasse begleitet, das hat alles Stil und taugt uns zu 100 %, denn es könnte nicht schöner sein.

Nach dem Frühstück gibt´s noch einen kurzen Abstecher zum Pool. Es ist heiß, und eine Abkühlung kann bei den Temperaturen wahrlich nicht schaden:



Bald danach brechen wir auf. Auch bis Tulbagh ist es nicht all zu weit, es liegen rund 65 km vor uns, und wären da nicht die üblichen Haltestationen (an denen wir einfach nicht vorbeifahren können) dann wären wir ziemlich flott unterwegs gewesen. So aber macht man seine Pausen. Und da kommt einem als Haltestop das Weingut NEDERBURG gerade recht. Zwar noch ziemlich früh am Morgen, was aber noch lange nicht bedeutet, dass wir einer kleinen Weinprobe nicht gewachsen wären.











Auch hier wandern wieder einige Flaschen vorzüglichsten Rotweins in unser Auto und es steht jetzt schon fest – verdursten werden wir mit Sicherheit nicht. :) ;) :)
Ein Wort zu den Weingütern in Südafrika: also das, was dort geboten wird, das sucht schon Seinesgleichen. Natürlich gibt es Unterschiede, und die einen Weingüter sind halt von mir aus ein bisschen größer, ein bisschen schicker, und der Wein vielleicht bei dem einen Weingut besser und bei dem anderen Weingut halt vielleicht nicht ganz so gut. Was sie aber alle gleich gut machen, das ist das Ambiente. Dieses ganze „Drumherum“ ist sowas von imposant, das gefällt uns ausgezeichnet. Da kannst Du einen ganzen Nachmittag verbringen (wenn man die Zeit dazu hätte), und es wird Dir nicht langweilig. Die Gärten sind meist von einer unglaublichen Pracht, die angebotenen Köstlichkeiten zu einem Lunch oder auch nur zu einer kleinen Brotzeitplatte sensationell, und die Seele baumelt spätestens bei der zweiten oder dritten Weinprobe von ganz allein. Wir lieben das, und uns geht´s dabei richtig gut!

Bald kommen wir in Tulbagh an, und unser Navi führ uns punktgenau zur nächsten Unterkunft, dem

www.duikersdrift.com

Freundlich werden wir vom jungen Chef des Hauses empfangen, wir werden nach unseren Essenswünschen für das abendliche Dinner gefragt, und was der gute Mann auch gleich wissen möchte, in welcher Form wir die Eier am nächsten Tag zum Frühstück wollen und vor allem ganz wichtig: die Uhrzeit, wann wir gedenken, unser Frühstück einzunehmen. A bisserl komisch, aber der Typ ist trotzdem a ganz a Netter.

Dann zeigt er uns die Unterkunft: ein großes Zimmer, ziemlich rustikal, aber alles recht sauber. Apropos rustikal: der Gastraum mit Restaurant sieht aus wie ein Westernsaloon, total auf „alt“ gemacht, very basic, irgendwie schon nett, aber trotzdem gewöhnungsbedürftig.

Das Zimmer hat einen Whirlpool, der in einer Ecke auf der Terrasse steht, den könnt er uns einheizen und wir verabreden uns auf 20.00h, nach dem Dinner, das wär prima, wenn der Pool dann schon warm ist. (hat er aber nicht eingeheizt :P )
Zum Chalet gehört noch eine große Terrasse, die von Weinreben überrankt ist. Dadurch war die Terrasse leider nicht zu benutzen, denn überall lagen fast schon wie hingestreut verfaulte Weintrauben am Boden, übersäht mit Ungeziefer jeglicher Art, da war ein Sitzen im Freien unmöglich. Haben wir aber jetzt nicht für soooo dramatisch empfunden. Ist halt Natur, trotzdem hätt´s nicht geschadet, wenn man hier mal ein bisschen weggekehrt hätte.

Hier ein paar Eindrücke von Duikersdrift:











Am Nachmittag waren wir mal wieder die absoluten Helden des Tages. Ganz so, als wären wir das allererste Mal in Afrika. Das war nämlich so: Tulbagh haben wir nicht gekannt, also dachten wir uns am Nachmittag, das kleine Städtchen mal ein bisschen genauer anzuschauen. Schorschine gibt ins Navi ein, „Tulbagh Center“, und los geht die Fahrt. Und bis wir uns versehen, landen wir mitten im Township von Tulbagh. Irgendwann und mitten drin meldet das Navi: „Sie haben das Ziel erreicht“. Oh je – das war dann doch eine ganz üble Sache, und man mag es glauben oder nicht, wir sind in diesem Township, und das ist bestimmt nicht übermäßig groß, mindestens eine viertel Stunde mit unserem Auto herumgeirrt, mal links, mal rechts, oder vielleicht doch gerade aus, es war schon etwas abenteuerlich. Und natürlich haben wir uns da schon Gedanken gemacht, wie dumm wir uns hier angestellt haben. Aber – es war nichts. Und zwar überhaupt nichts. Die Leute haben uns zwar etwas irritiert angeschaut, aber es war in keinster Weise irgendeine Reaktion zu sehen. Weder positiv, noch negativ. Wir wurden einfach nur angeschaut, das war alles.
Froh waren wir, als wir wieder aus dem Häuserwirrwarr herausgefunden haben und vor allem, wir haben schon wieder was dazu gelernt. Trau nie Deinem Navi …


Bei der Gelegenheit ein Wort zur Sicherheit in Südafrika und wie wir das empfunden haben.
Und jetzt auch ganz ehrlich: hätten wir 4 Wochen vor unserer Abreise die Möglichkeit gehabt, von der Reise einen Rückzieher zu machen, ich glaube, wir hätten das getan.
Oder sagen wir mal so: eher ich hätte das getan, Schorschine eher nicht. Irgendwie waren die Meldungen aus SA in puncto Sicherheit ganz einfach schlecht, und da dachten wir schon darüber nach, ob man sich das antun soll, bei dieser doch teilweise extremen Sicherheitslage. Tja, und jetzt sind wir schon bald 15x im südlichen Afrika gewesen, und es war auch auf dieser Reise wieder ein total relaxtes und sicheres Reisen. Die Menschen waren durchwegs freundlich, und es gab nicht eine Situation, in der wir uns bedrängt oder nicht wohl gefühlt hätten. Wenn man mit einem einigermaßen gesunden Menschenverstand an die Sache rangeht (mal abgesehen von unserem Ausflug in Tulbagher township), dann passt das.


Zurück zu Duikersdrift. Also das mit dem Abendessen war so ne Sache. Uns wurde erklärt, dass es heute Abend Buffet gibt, „all you can eat“ auf asiatisch, d.h., du suchst dir dein Fleisch (Rind oder Huhn) mit den dazugehörigen Zutaten (Salat, Zitronengras, Reis, Gemüse …) aus, und das Zeugs wird auf einer großen Grillplatte zubereitet. All you can eat and all you can drink, so wurde uns das angepriesen. All you can eat stimmt, und es hat recht gut geschmeckt. All you can drink traf dummerweise nur auf das erste Getränk zu, alles weitere wurde berechnet. Alles kein Beinbruch, wir sind ja am Beginn des Urlaubs und noch nicht knapp bei Kasse.

Beim Dinner waren wir übrigens nicht alleine. :evil: Ein schon etwas älteres Paar aus Köln hat gefragt, ob sie sich zu uns setzen können. Na ja, wir mögen das ja an sich überhaupt nicht (und Platz genug wär im Westernsaloon schon gewesen), aber die beiden haben sich dann als durchaus gesellige Menschen entpuppt. Zwar sind wir über eine Stunde lang nicht mehr zu Wort gekommen, aber die Story der Beiden war interessant. Zweitwohnsitz in Kapstadt, nämlich in der Seniorenresidenz Bloubergstrand, und da haben wir nun alles erfahren, was man als deutscher Rentner zu beachten hat. Blouberg, nichts anderes. :cheer: Uns hat das Thema interessiert und wir haben die Beiden einfach drauf los babbeln lassen. Unterm Strich war´s dann ein netter und informativer Abend.

Was mir grad noch eingefallen ist: dass wir überhaupt auf die Idee, am Nachmittag unsere Irrfahrt ins township zu unternehmen, hat einen Grund. Wir wollten nämlich am schönen Pool des Duikersdrift ein bisschen relaxen und ein feines Mittagsschläfchen machen. Weit gefehlt. Es gibt für die ca. 15 Gäste, die bei unserer Anwesenheit den Pool belagerten, lediglich 6 Liegen. Da stehst du dann ein bisschen blöd rum, keiner macht Anstalten, seine Liege zu räumen (was ja logisch ist) und dann schwimmst Du halt einfach einmal durch den Pool und ziehst Dich vornehm zurück. Man überlässt den anderen Gästen die Szenerie und wir fahren mal auf die Schnelle ins township.





Insgesamt hat uns das Duikersdrift in Tulbagh nicht besonders gut gefallen, und würden wir in Tulbagh nochmals nächtigen, dann würden wir uns wohl eine andere Bleibe suchen. Das Haus war zwar in Ordnung, mehr aber nicht. Vielleicht haben wir da im Vorfeld der Buchungen ein bisschen zu sehr auf den Geldbeutel geschaut, aber was soll´s. Alles halb so schlimm.

Was aber ganz einmalig ist – die Lodge liegt in einer wunderschönen Landschaft. Wie gemalt, dazu noch ein paar Wölkchen am Himmel, das war schon richtig schön.

Auch hier wieder die Benotung nach dem Schulsystem:
3 – 4, eher aber Tendenz zu 4, also ausreichend. Denn ausreichend war es, gar keine Frage, aber halt nicht mehr.

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08.+09.+10.März 2024
Drei Nächte Tankwa Karoo Nationalpark


Wow – darauf haben wir uns richtig gefreut. Tankwa Karoo Nationalpark, drei Nächte in einem superschönen Chalet incl. kleinem Splash-Pool, das hört sich doch gut an. Und das alles in absoluter Einsamkeit. KLASSE!

Aber der Reihe nach. Wir stehen frühzeitig auf, denn heute haben wir einen etwas längeren Fahrtag vor uns. Auch der erste große Einkauf steht auf dem Plan, und dafür haben wir uns CERES ausgesucht, die nächst größere Stadt, die in unserer Richtung nordwärts liegt.

Das Frühstück im Duikersdrift ist in Ordnung, und unsere gestrigen Tischkumpel aus Köln haben auch schon die Eierspeisen auf dem Tisch. Beeindruckend war das schon, was die uns alles erzählt haben. Man könnt´ glatt neidisch werden.

Ceres ist bald erreicht, und bei Pick and Pay bekommen wir mehr oder weniger alles, was auf unserem Einkaufszettel steht. In der Fleischabteilung fragen wir wie immer nach Game, da kann man uns aber leider nicht weiterhelfen. Dafür wird man vom Chef des Hauses per Handschlag begrüsst, der dann den Metzgermeister beauftragt, uns in perfekter Stärke Rinderfilets in Scheiben zu schneiden und zu vakuumieren. Der freundliche Metzgermeister hat sein Sache perfekt gemacht. Wunderbare Rinderfilets in genau der gewünschten Stärke, da haben wir gerne zugeschlagen. Dazu wird Boorewurst gekauft, und am Schluss ist der Einkaufswagen proppenvoll.

Netterweise hat uns dann die Kassiererin eine PnP – Card empfohlen. Ein paar Rand haben wir dadruch gespart, jetzt haben wir außer unserer Checkers-Card auch noch einen Pick and Pay Card im Gepäck!

Schnell ist alles verstaut, und im bottlestore kaufen wir uns noch eine Flasche Gin. Nicht wegen dem Alkohol – da haben wir bereits genügend an Bord – sondern wegen der Malaria-Prophylaxe, ein durchaus schlagkräftiges Argument für Gin-Tonic. ;) ;) ;)

Hinter Ceres düsen wir in Richtung Prince Alfred Hamlet, vorbei am Gydo Pass und nach ca. 30 km auf der R 303 geht dann das Abenteuer Gravel-Road erst richtig los. Dort biegen wir dann in Richtung Kagga Kamma nach rechts ab, und zum Glück ist die Straße in einem äußerst guten Zustand. Da macht Gravel fahren richtig Spaß, und die Landschaft gefällt uns sehr gut.







Kilometer um Kilometer spulen wir herunter, und die Fahrt ist nicht langweilig. Irgendwann und urplötzlich sehen wir auf der rechten Seite der pad einen Farmstal. Oh was für ein Glück, ein lecker Toast, dazu ein Bierchen, das hat uns supergut in die Karten gespielt, denn wir waren nun doch schon bald 3 Stunden unterwegs, da kann eine kleine Pause nicht schaden. Der Tankwa Padstal ist was ganz was Uriges. Buchstäblich im Nirgendwo, und von den Damen des Hauses werden wir auf lustige Art und Weise bedient. Ein absolut lohnenswerter Stop. Weitere Gäste im Padstal war noch ein junges Paar aus Nürnberg, die zum ersten mal in SA waren. Klar, dass wir Ihnen den ein oder Tipp mit auf den Weg geben konnten. Die Beiden waren vom Land total begeistert und uns freut das immer, dass grad so junge Leute dieses Land lieben.













Vom Padstal aus sind es dann immer noch knapp 100 Kilometer, wobei ab dem gate des Tankwa Nationalparks die Straße auf den letzten 30 - 40 km in einem extrem schlechten Zustand :evil: war. Über zwei Stunden sind wir dahingezuckelt, und wir waren froh, als wir dann endlich in der San-Parks-Rezeption unsere Schlüssel abholen durften. Die Ladies waren – ganz anders als wir das von San-Parks gewöhnt sind – außerordentlich freundlich und hilfsbereit. Die waren nicht nur very pretty, sondern auch richtig nett, aber sie haben ja auch den ganzen Tag über mehr oder weniger nichts zu tun. Die paar wenigen Gäste machen die Damen mit links, und irgendwie machten sie auch einen total relaxten und zufriedenen Eindruck auf uns. Das war auch gut so, denn zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich am nächsten Tag bereits wieder in der Rezeption stehen würde.

Die 8 oder 9 Chalets von Elandsberg sind von der Rezeption aus nochmal rund 20 km entfernt, man fährt buchstäblich in die pure Einsamkeit. Und genau mittig, nämlich nach 10 km, flattert unserer hinterer linker Reifen. Kurz geschaut, und schon war der Fall klar. Wir hatten einen platten Reifen, da hilft alles nichts, da muss der Mann ran. Also ich! :( :angry:

Oh je, wo ich ja nun wirklich zwei linke Hände hab und sowas lieber der Schorschine machen lassen täte. Aber in diesem Fall brauchten wir auf fremde Hilfe nicht zu hoffen und so haben wir uns an die Sache ran gemacht und siehe da, wenn man will und muss, dann ist sogar der Schorsch in der Lage, das locker zu schaffen. Glück war, dass wir die Ersten waren, die den Ersatzreifen überhaupt in den Händen hielten, auch das Werkzeug war funkelnagelneu, und nach einer Stunde (ich weiß, andere können das deutlich schneller ;) ), hatten wir den Reifen gewechselt.




Jetzt waren´s noch 10 km bis zu unserem Chalet, und letzten Endes glücklich, aber doch ziemlich fertig, kommen wir an.

Ausgepackt, eingecheckt, Kühlschrank und Gefrierfach befüllt, und als Allererstes genehmigen wir uns mal ein Windhoek Lager und stoßen auf uns an. Das haben wir alles gut hinbekommen, und jetzt wird die Bude in Augenschein genommen. Und wir staunen nicht schlecht …..
Hier ein paar Bilder von außen:





und hier ein paar Bilder von innen (die ich mir aber im Internet ausgeliehen hab :huh: )





Wer hätte das gedacht? Wir wussten ja aus etlichen Erzählungen, dass die Chalets superschön sein sollen, aber so ganz traut man ja den San-Park-Leuten nicht über den Weg. Auch unser hessischer Freund Casimodo war sich sicher – das gefällt dem bayern schorsch und seiner Schorschine richtig gut. Und Recht hat er gehabt! :)

Nun gut, wir haben natürlich auch Reiseberichte gelesen, und irgendwo stand geschrieben, dass der sogenannte Pool, wenn man ihn denn so nennen möchte, grad mal eine bessere Vogeltränke sei. Also waren wir vorgewarnt und schon sehr gespannt, als wir die Abdeckplane des Pools abmontierten, wie denn da das Wasser aussieht. Und siehe da, es war kristallklar und zum Glück saukalt, das war bei der Hitze genau das Richtige. Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass wir jeden Tag über 40 Grad (!!!) im Schatten hatten?

Ich bin da schon sehr knausrig, was die Wasserqualität dieser kleinen Splash-Pools anbelangt und geh nicht unbedingt wo rein, wenn mir das Wasser nicht gefällt. Hier war´s perfekt, das Wasser war die drei Tage, wo wir dort waren, in einem sehr guten Zustand. Die Umwälzpumpe war entweder kaputt oder aber es wird der Pool ganz einfach bei neuen Gästen frisch eingelassen, was ich mir fast eher denken könnte. Also – Pool perfekt, es könnte nicht besser sein.

Dass wir da gleich mit einem Hecht ins Wasser rein sind, lässt sich denken, und es war eine absolute Wohltat.






Abends wird gegrillt. Boorewurst, Rinderfilet, Butternuts, dazu einen griechischen Salat und, was besonders gut geschmeckt hat, geröstetes Brot mit Crash-Garlic. Ein Gedicht! Und dazu die Aussicht auf den Park. Es war einfach nur traumhaft schön. Seht selbst ….








Die drei Tage im Tankwa Karoo NP vergingen wie im Flug. Wir machten ein mal eine kleine Wanderung zum view point, wobei die Betonung auf KLEINE Waderung liegt. Es war ganz einfach zu heiß, da macht man in unserem Alter keine Wanderung. :ohmy:

Wir haben die drei Tage genützt, um in dieser Einsamkeit mal völlig „runterzukommen“. Es war außer uns nur ein weiteres Chalet belegt, von denen wir aber nichts mitbekommen haben. Nicht, weil wir das "runterkommen" unbedingt nötig hätten, aber es hat uns richtig gut getan. Wir haben Buch gelesen, wir haben gebadet, wir haben Zeit für uns gehabt, wir haben toll gegrillt und wir haben zu viel getrunken. Ein paar kleine Ausflüge, u.a. zum Reifenflicken zu Rezeption,





das war´s dann schon mit Aktivitäten. Von den Tiersichtungen waren wir arg enttäuscht.
Man muss sich mal vorstellen, dass wir von der Terrasse unseres Chalets nicht ein einziges Tier (außer ein paar wenigen Vögeln) gesehen haben. Und das drei Tage lang. Und mit „nicht ein einziges Tier“ mein ich auch kein Einziges. Nicht mal einen Strauss oder einen Schakal oder irgend so was ähnliches wie eine Antilope. Nix, aber auch rein gar nix. Unglaublich, aber wahr.

Beim Game-driven hatten wir dann doch die ein oder andere Tiersichtung, aber unterm Strich war das schon recht mau. Fotografiert haben wir nicht viel. Nicht nur, weil´s auch nicht viel zum Fotografieren gegeben hat, sondern wir waren fotofaul. Jetzt im Nachhinein denk ich mir, es hat doch viele Springböcke gegeben, aber nicht einen davon haben wir fotografiert. Da müssen wir uns bessern ….







... und wer immer ein gern gesehener Gast ist, der hier nämlich:



Uns hat das überhaupt nichts ausgemacht, dass wir so wenig Tiere gesehen haben. Auch fast unglaublich, dass einem das nichts ausmacht. Aber unsere Erwartung bezüglich Tiersichtungen war von Haus aus keine, und die paar wenigen Tiere, die wir dann gesehen haben, die haben uns dafür um so mehr gefreut. Und wir haben natürlich viel philosophiert. Über Gott und die Welt, über wichtige und unwichtige Dinge des Lebens, und wenn man so was mag, dass man hier in totaler Einsamkeit die Tage verbringt, dann gibt´s bald nichts Schöneres. Uns hat das richtig gut gefallen.
Unterm Strich und als Fazit zum Tankwa – der Nationalpark bleibt bei uns Dank des wirklich sehr schönen Cottages in bester Erinnerung. Vielleicht lag´s aber auch an unserer Stimmung, denn es ging und geht uns richtig gut.
Das Cottage ist sehr groß und verfügt über einen Wohnraum, wo es für die kühleren Monate einen offenen Kamin gibt. Das Schlafzimmer mit :kiss: :kiss: kingsize-bed (!!!) ist getrennt vom Wohnraum, das Bad ist so groß, dass man bald zu Fünft drin duschen könnte, und die Küche ist super ausgestattet. Da fehlt´s an nichts, es ist alles, was man für´s Kochen und Grillen braucht, vorhanden. Durch die Solaranlage auf dem Dach ist zum Glück das Thema load shedding erledigt, wir hatten jederzeit Strom, aber kein Internet und natürlich auch kein Telefon. Lustigerweise hängt im Wohnraum ein ziemlich großer Fernseher. Den haben wir aber nicht mal ausprobiert, ob er überhaupt läuft.
Das Herzstück und der Mittelpunkt ist die schöne Terrasse direkt am Pool. Größtenteils überdacht, was bei der Hitze ein riesen Vorteil ist, ein toller Grillplatz, ja, es fehlt hier tatsächlich nichts. Nach dem Abendessen brennt das Lagerfeuer in der Grillstation, eine recht romantische Angelegenheit, und wenn man die Liegen ganz nah an den Pool ranrückt, dann hat man über sich einen Sternenhimmel, der zum Greifen nah ist.

Die Benotung für den Tankwa: eine 1 für die Unterkunft, eine 2 für den Park insgesamt, und leider nur eine 4 in Bezug auf Tiersichtungen.
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  • bayern schorsch am 13 Apr 2024 12:51
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11. März 2024, Hantamland

Wir haben im Internet viel gestöbert, wir haben hier im Forum über die Suche geschaut, ob man über Hantamland was lesen kann, und nein, nicht mal die „alt eingesessenen“ Fomis konnten uns viel über Hantamland erzählen. Da waren wir nämlich für 2 Nächte, wir sind von der Einsamkeit des Tankwa´s in die Einsamkeit des Hantamlandes gefahren.

Fangen wir am Anfang an:

Nach einem üppigen und gemütlichem Frühstück, dem anschließendem Abwasch in der Küche und natürlich einer letzten Abfrischung im immer noch kristallklaren Pool, kommen die letzten Utensilien ins Auto. Das Letzte dabei ist wie immer die Coolerbox mit den gefüllten und gefrorenen Wasserflaschen. Diese Technik hat sich im Lauf der Jahre als sehr gut bewährt, denn so hält man nicht nur das Fleisch gekühlt, sondern auch all die anderen Dinge wie Butter, Käse, Wurst usw. Und was auch noch immer Platz hat, das ist ein Flascherl Savanah, das wir irgendwann während der Fahrt dann schön gekühlt zu uns nehmen.

Um 08.30h sind wir startklar. :)

Wir biegen um die Ecke unseres Chalets nach oben zur Verbindungsstraße und staunen nicht schlecht - es gibt ja hier doch noch Menschen außer uns! Eine freundliche, aber schon leicht verzweifelte Südafrikanerin, die eines der anderen Chalets mit ihrem Mann bewohnte, stand oben an der Wegkreuzung und versuchte, über die SOS-Station mit der Rezeption Kontakt aufzunehmen. Ihr Auto springt nicht mehr an! Dummerweise haben auch wir kein Starterkabel mit dabei und so versprechen wir, dass, sobald wir Handyempfang haben, bei der Rezeption anrufen, um einen Ranger vorbeizuschicken, der ihr helfen kann. Die Rezeption lag nämlich in südlicher Richtung, 20km entfernt, und wir mussten weiter in nördliche Richtung.

Allerdings haben wir bei unserem Versprechen wieder mal falsch gedacht, :( denn wir waren uns sicher, dass wir bald hinter dem Nordausgang des Parkes doch auch sicherlich Handyempfang haben. Von wegen – weit gefehlt! Vom Northgate des Tankwa´s sind es auf gravel bis nach Calvinia knapp 100 km, und wir haben es oft versucht – aber erst kurz vor Calvinia hatten wir Handyempfang. Zum Glück konnte die Rezeptionistin des Nationalparks dann Entwarnung geben. Ein Ranger sei bereits unterwegs, denn die SOS-Station bei den Chalets hat nur kurzfristig seinen Geist aufgegeben. Na ja …..

Auf dem Weg nach Calvinia haben wir Tiere gesehen. Endlich! Und gleich eine ganze Herde davon ….




In Calvinia, das uns auf den ersten Blick einen recht netten Eindruck macht, tanken wir unseren Tucson voll, er hat die 100 km Gravel perfekt gemeistert. Hinter Calvinia geht´s dann für ca. 20 Kilometer auf die R27, dann zweigt man links ab. Knapp 30 km gravelroad, und schon ist man in Handvol Gruis, das ist sozusagen das Haupthaus der Schaffarm. Von dort sind es dann nochmal 15 Kilometer, und das Ziel ist erreicht.

HANTAMLAND, keiner hat gewusst, wo das „in etwa“ liegt, keiner konnte was darüber berichten.

Wir jetzt schon, und wir haben vom Chalet etliche Bilder mitgebracht











Das Haus ist absolut perfekt ausgestattet und es fehlt nichts. In der Küche ist jegliches Equipment vorhanden, es gibt etliche Säcke mit Holz sowohl am Außengrill als auch am offenen Kamin im Wohnzimmer. Dass da alle möglichen Zündfix und Streichhölzer herumliegen, ist hier eine Selbstverständlichkeit und in der Tat, Hantamland ist eine sehr luxuriöse Unterkunft. :)

Drei Schlafzimmer gibt es hier (vom Platz her könnte man mit 4 – 6 Personen wohnen), lediglich im Hotpot wird´s a bisserl eng. Da hätten so viele Leute keinen Platz. Hier ein Bild von unserem Schlafzimmer (wir hätten aber auch eines der anderen SZ benutzen können) und auch ein Bild vom Hotpot, am Ende der Treppen ist dann der Grillplatz:





Man ist hier auf Hantamland in beinah noch größerer Einsamkeit als zuvor im Tankwa Karoo NP. Kein Mensch weit und breit, keine Tiere weit und breit, dafür aber nicht sichtbar und hinterm Haus bzw. hinterm Berg versteckt - ein riesiger Funkmasten. :ohmy: :huh:
Der deckt das Netz für Calvinia ab, so wurde uns gesagt, und was das bedeutet, ist für uns gleich klar: wir haben wieder Internetverbindung. Jetzt weiß ich aber nicht so recht, ob das gut oder schlecht ist. Denn was haben wir gemacht, nachdem die Koffer ausgepackt waren? Natürlich rein ins Internet und für mindestens eine Stunde nichts anderes mehr gemacht, als den Lieben zu Hause whats app geschickt, Bilder auf den Status gestellt, schließlich muss ja die halbe Welt erfahren, wir gut es uns geht und wie toll hier alles ist, und nachdem wir die neuesten news gelesen haben, haben wir festgestellt, dass sich auf der Welt in den letzten Tagen nichts verändert hat.

Es ist fast schon ein bisschen bedenklich, wie schnell man wieder in das alte Muster zurückfällt. Dabei war es die drei Tage im Tankwa ohne Internet doch auch ganz nett. Na ja, wir sind auch nicht besser als alle Anderen. ;)

Schorschine beim surfen, und ich gesell mich dannn auch gleich dazu:



Im Haus liegt ein Gästebuch. Und in diesem Gästebuch ist bei einem Eintrag zu lesen, dass es hier fußläufig und gleich in der Nähe einen ganz tollen sundowner-point gibt. Na, das hört sich doch gut an und wir telefonieren mit unserer Gastwirtin, um uns den Weg erklären zu lassen. Ein supernette Frau, die wir allerdings die beiden Tage nicht zu Gesicht bekommen haben. Sie erklärt uns den Weg und schickt dazu noch ein paar Bilder, so dass wir uns nicht verlaufen können. Wegen Schlangen sollten wir nicht all zu viele Probleme haben, beim letzten Besuch, wo sie selbst mit ihren Kid´s hier oben unterwegs war, waren relativ wenig Snakes zu sehen. :woohoo:
Aha, jetzt wissen wir also Bescheid. Schau ma mal ....

Für uns war klar – da müssen wir hin, und nachdem wir nachmittags den kleinen Splash-Pool bzw. Hot-pot in Beschlag genommen haben, brechen wir abends zeitig zum sundowner point auf.

Übrigens ist der Hot-pot wirklich nur ein ganz kleiner pot. Zu zweit hat man schier keinen Platz, da sind wir vom Tankwa ganz andere Dimensionen gewöhnt. Aber es tut gut, sich bei über 40 Grad im Schatten einfach mal ins kalte Wasser zu setzen, oder zumindest die Füße reinzuhängen. Das hat schon gepasst, wobei wir der Meinung sind, dass Hantamland ein kleiner Pool (ähnlich wie im Tankwa), und dazu noch 2 oder 3 Liegen gut zu Gesicht stehen würde. Das würde dem Ganzen hier noch einen zusätzlichen Punkt einbringen.

Zurück zum sundowner-point: bewaffnet mit unserer Coolerbox und dem entsprechenden Inhalt, nämlich Gin-Tonic, Zitrone und genügend Eiswürfel, machen wir uns auf dem Weg. Wir sind ungefähr eine halbe Stunde gelaufen, es war also tatsächlich nicht all zu weit, und wenn man mal die Technik der Wegeführung, die die Inhaber an den Tag gelegt haben, versteht, dann kommt man schnell voran. Die Leute haben sich alle Mühe gegeben, den Weg mit Steinen so zu kennzeichnen, dass die Gäste mehr oder weniger von fast allein zum sundowner-point stolpern. Zwischendrin tut man sich dann mal kurzfristig verlaufen, aber das gehört dazu.

Schorschine beim Schleppen der Coolerbox (ich hab die Box dann beim Rückweg getragen, da war´s deutlich leichter)





und einen Gin-Tonic haben wir uns dann redlich verdient. Wir sind früh dran, so dass wir die Szenerie, die auf uns schon fast magisch wirkt, in aller Ruhe genießen können.







… und dann schauen wir der Sonne zu, wie sie schön langsam untergeht. Wir sind ganz allein, lediglich die Affen machen ein ziemliches Geschrei. Denen hat das wohl nicht gepasst, dass sie plötzlich nicht mehr allein waren. Gesehen haben wir keinen, aber gehört. Es war fast ein bisschen gespenstisch, denn die Laute waren in der Schlucht sehr gut zu hören, dazu das Echo - ja, das war eine ganz besondere Stimmung. Einfach nur romantisch und durch das Affengeschrei mitten in der Natur ein wunderschönes Erlebnis.














So war das mit dem ersten Tag auf Hantamland, und morgen berichten wir dann von Tag 2, was wir da alles erlebt haben.
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Letzte Änderung: 18 Apr 2024 18:29 von bayern schorsch.
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12. März 2024, Tag 2 auf Hantamland:

Eigentlich ist´s hier schon fast ein bisschen zu ruhig und zu einsam.

Wir machen Frühstück, wir surfen ein bisschen im Internet, und wissen dann irgendwann nicht so recht, was wir tun sollen. Es ist einfach gar nichts los, und so beschließen wir, die Gegend ein wenig mit dem Auto zu erkunden. Es ist wieder brüllend heiß, eine Wanderung kommt deshalb schon gleich gar nicht in Frage, aber im Auto hat man eine Klimaanlage. :)

Wir düsen den Berg hoch zum Funkmasten. Dort oben ist die Welt zu Ende. Der Masten ist mit dicken Stacheldrahtzäunen umgeben, und die Straße hört hier oben einfach auf. Also fahren wir wieder zurück, lassen unser Chalet rechts liegen und fahren in Richtung Haupthaus. Eigentlich, und das wird uns jetzt so richtig bewusst, schlagen wir nur die Zeit tot. Ja, vielleicht war es mittlerweile einfach zu viel Einsamkeit, was wir die letzten Tage erlebt haben, und so kehren wir wieder um zu unserem Häuschen und lassen „den Herrgott an guten Mann“ sein. Wir lesen Buch, wir strecken unsere Füß in den Pool, wir duschen (auf Hantamland gibt´s Dusche und WC in Doppelausfertigung, nämlich einmal innen und einmal außen)





und wir lassen es uns natürlich trotzdem gut gehen. Der Nachmittag vergeht dann doch recht schnell, man macht noch ein kleines Nachmittagsschläfchen, und bis man sich verschaut, wird´s schon wieder Zeit zum Abendessen. Tisch aufdecken, Kerzchen dazu, Lagerfeuer anzünden, das macht wie immer der Schorsch, und Schorschine ist für Salat & Co zuständig.





Apropos Lagerfeuer und Holz. Seit wir vor ein paar Jahren auf der private game lodge MUWETI waren, haben wir dazugelernt. Und zwar von einem gewissen Hardus, ein etwas eigenartiger Typ, aber sehr belesen und g´scheit. Und der hat uns damals erzählt, dass wir, wenn wir das Lagerfeuer bzw. Grillfeuer herrichten, immer mit Handschuhen arbeiten sollen. Dachte ich mir zuerst, na ja, der Mann übertreibt doch hoffnungslos, sind Arbeitshandschuhe im Gepäck für mich heute absolute Pflicht. Damit fühl ich mich deutlich sicherer, wenn ich die Holzscheite aus einem Holzstoß ziehe. Ob´s dann wirklich hilft bei einem Schlangenbiss – wer weiß?
Aber ein gewisser Schutz ist es allemal und wenn Du mal einen Reifen wechseln musst, dann sind die Handschuhe absolut von Vorteil. ;)

So weit zu unseren Packgepflogenheiten. Das Feuer brutzelt, und es gibt nochmal Boorewurst und den letzten Fetzen Rinderfilet, dazu einen griechischen Salat und wieder geröstetes Knoblauchbrot. Fein scheckt alles, und wir genießen das abendliche Dinner in vollen Zügen.











Fazit und Benotung Hantamland

Wären wir nicht vorher drei Tage im Tankwa gewesen, dann hätte es uns wahrscheinlich noch besser gefallen. Beide Unterkünfte hintereinander waren vielleicht a bisserl zu viel des Guten, was die Einsamkeit betrifft, zumal tiertechnisch weder im Tankwa noch auf Hantamland zu viel geboten war. Aber die Unterkunft ist wirklich traumhaft, dafür geben wir gern eine 2.
Man muss sich aber schon im Klaren darüber sein, dass wäre da nicht der sundowner-point, der uns sehr gut gefallen hat, dann wäre hier „tote Hose“ im wahrsten Sinn des Wortes. Wir hatten ja am ersten Abend Glück, denn es war wolkenlos und dadurch konnten wir einen sehr schönen Sonnenuntergang erleben. Am zweiten Abend war es bewölkt, also nicht grad optimal für einen sundowner.

Ob wir nochmal hinfahren würden? Ich glaube, eher nicht, dafür ist es einfach weit ab vom Schuss. Empfehlenswert ist die Unterkunft aber auf alle Fälle, wenn man die Einsamkeit liebt.
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