THEMA: Die Badgers bei Tag und Nacht im Kruger
25 Jan 2024 20:41 #681167
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Kapitel 11: Auf nach Biyamiti!

Mit dem Sonnenaufgang über den weiten Ebenen, die Satara umgeben, stehen wir heute alle vier auf.



Schnell sind unsere Habseligkeiten verladen, gefrühstückt wird im Auto. Bei Toresöffnung verabschieden wir uns von Satara und schlagen den Weg gen Süden ein.
Nach einigen mehr oder weniger wolkenverhangenen Tagen scheint die Sonne erneut von einem Himmel in ungetrübtem Blau herab. In schöner Morgenausleuchtung begegnen uns bereits kurz nach der Abfahrt einige Braunkopfpapageien.



Bald darauf kommt es schon zur ersten Katzensichtung des Tages. Gestern war es am Nachmittag heiß und so hat sich die Asphaltdecke der Hauptstraßen gut aufheizen können. Derartig vorgewärmte Straßen sind beliebte Ruhestätten der Kruger-Löwen. Und so treffen wir ein paar Kilometer südlich des Sweni auf einen Löwenkater, der mitten auf der Straße sein Morgennickerchen abhält.





Wir bleiben ein wenig am Straßenrand stehen und werden nach einer knappen Viertelstunde, im Laufe derer ungeduldigere Fahrer bereits ihren Weg fortgesetzt haben, belohnt. Wir sind allein mit dem Löwen, als er sich erhebt, uns ein paar Portraits gestattet und alsbald seine Krallen an einem nahen Baum wetzt.







Ein wenig können wir ihn noch auf seinem Weg parallel zur Straße begleiten, bis er schließlich „abbiegt“ und schnell unseren Blicken entzogen wird. Was für ein schönes Tier!



An der Marheya-Wasserstelle erfolgt unser nächster nennenswerter Halt. Hier liegen sechs (!) Löwenkater im Schatten eines Busches dicht beieinander. :) Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir jemals so viele ausschließlich männliche Löwen auf einem Haufen gesehen haben. Leider ruhen die Tiere für uns in ungünstigem Morgen-Gegenlicht, sodass keine wirklich schönen Bilder dieser wunderbaren Sichtung entstehen.



Wir wechseln mehrmals den Winkel – aber was wir auch machen: Die Sonne ist hier nicht unser Freund. Und die Löwen machen arttypisch wenig Anstalten ihre Position zu verändern. Als sie schließlich alle sechs flachliegen, fahren wir weiter.
Ein Raubadler bei der Morgengymnastik sitzt wenige Kilometer weiter südlich in einem Baum an der Straße. Zum Glück dieses Mal auf der richtigen Lichtseite.



Und selbstverständlich sind auch die üblichen Verdächtigen am Morgen unterwegs. Hier stellvertretend ein weiblicher Kudu.



Es folgen nun zahlreiche Kilometer mit viel Landschaft und wenig Tier.
Kurz nachdem wir den Sabie überquert haben, tritt plötzlich ein Leopard aus der Uferböschung und kommt am Straßenrand auf uns zu. :woohoo: Nicht weit von unserem Auto entfernt kreuzt die Katze die Fahrbahn, verharrt wenige Augenblicke am anderen Straßenrand und verschwindet schließlich so schnell, wie sie aufgetaucht war, wieder im dichten Busch, der den Weg säumt.



Hier waren wir mal wieder zur rechten Zeit am rechten Ort, wie uns nach dem Verschwinden des Leoparden auch der Fahrer des einzigen anderen anwesenden Autos erfreut zuruft.

Unser Weg führt uns nach Lower Sabie, wo wir ein spätes Frühstück bzw. frühes Lunch einnehmen wollen. Als wir am Sunset Dam ankommen, ist es schon wieder richtig heiß. Und so bleiben wir nicht lange.


Wood Sandpiper (Bruchwasserläufer)


Sattelstorch an Graureiher


Stelzenläufer

Nach einer entspannten Zeit auf der heute viel zu vollen Terrasse Lower Sabies (wir müssen für einen freien Tisch eine ganze Weile anstehen!) und einer zum Glück erfolgreichen Taschenmesser-ad-hoc-Reparatur unseres Teleobjektivs, an dem sich einige Schrauben gelöst hatten und das damit immer wieder einiges an Streulicht hineingelassen hat, setzen wir unsere Fahrt gen Biyamiti fort.
Kurz nach Verlassen des Rastlagers stehen bereits einige Autos am Straßenrand. Hinter einer hohen Böschung liegen hier einige Löwen unter einem Busch. Sie sind nur schwer zu sehen: Es gibt wenige Winkel, aus denen die Katzen überhaupt sichtbar sind und auch dann muss man durch schütteres Gestrüpp hindurch fotografieren. Auch so können Sichtungen im Kruger aussehen. Da es aber die letzten Löwen sein werden, die wir auf dieser Reise sehen, findet ein Dokumentationsbild trotzdem seinen Weg in den Bericht.



Wenig später treffen wir erneut auf ein paar stehende Fahrzeuge. Wieder wird der Weg hier von dichtem Busch umrahmt. Und so können wir nur einige flüchtige Blicke auf einen dauerhaft verbuschten Leoparden werfen, der unweit der Straße seines Weges zieht. An Fotos ist hier leider nicht zu denken.

Der weitere Weg nach Biyamiti verläuft nach dieser letzten Katzensichtung mehr oder weniger ereignislos. Die Hitze des Tages ist enorm, der Busch ist ziemlich blickdicht. Zwei Rahmenbedingungen, die dem Gamedriver nicht gerade in die Karten spielen. Aber wir wollen uns im Angesicht der hinter uns liegenden Sichtungen nicht beschweren. ;) Und so kommen wir schließlich am frühen Nachmittag in einem unserer Lieblingscamps an. In diesem Jahr können wir hier leider nur eine Nacht verbringen. Das ist auf jeden Fall zu wenig für dieses wunderbar ruhige Camp… Für den heutigen Nachmittag haben wir traditionsgemäß einen Sunset-Drive gebucht. Das machen wir gern in den Wilderness-Camps, denn dort wird die Ausfahrt mit einem „kleinen“ Landcruiser durchgeführt. Darüber soll aber erst im nächsten Kapitel erzählt werden.
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29 Jan 2024 15:39 #681416
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Fortsetzung

Am frühen Nachmittag erreichen wir Biyamiti, eines der kleinen Bushveld-Camps. Dieses Jahr haben wir mal wieder ein Häuschen mit „view“ ergattert. Aber eigentlich ist das hier ziemlich egal, denn die wirklich schöne Aussicht hat man von den Bänken, die auf der Wiese am Zaun zu finden sind. Und der Weg dorthin ist in diesem kleinen Camp von keinem der Chalets weit. Die Kinder freuen sich auf jeden Fall sehr darüber, auch hier wieder ein eigenes Zimmer zu haben, das sie sogleich in Beschlag nehmen. Die Eltern stromern ein wenig durch das Camp, das in den vergangenen Jahren ein schöner Ort für Vogelbeobachtungen war. Und auch auf der anderen Zaunseite haben sich bei den letzten Besuchen immer viele Tiere gezeigt. Letzteres ist in diesem Jahr leider anders. Als wir ankommen, ziehen sich einige Elefanten gerade auf der gegenüberliegenden (Trocken-)Flussseite in den Busch zurück. Und nach ihrem Abzug wird sich kaum mehr etwas in Zaunsichtweite zeigen. Innerhalb der Umfriedung wird Biyamiti aber einmal mehr der Erwartung gerecht, dass es ein wirklich guter Ort ist, um Orange-breasted Bushshrikes zu beobachten. Ein Pärchen ist über eine lange Zeit in den Wipfeln über unseren Köpfen unterwegs – will sich aber nicht so leicht dabei fotografieren lassen.



Baumhopf und Maskenweber können wir außerdem vorzeigbar ablichten.





Unter dem Vordach unseres Häuschens hängt außerdem ein Flughund ab, während unser Töchter drinnen chillen.



Und so vergeht die Zeit bei der Suche nach Vögeln und dem Genießen der Ruhe des Camps recht schnell.
Für den heutigen Spät-Nachmittag haben wir einen Sunset-Drive gebucht. Das machen wir gern in Biyamiti, weil die geführte Ausfahrt in einem Neunsitzer angeboten wird und damit eine andere Qualität hat als die Truckausfahrten der großen Camps. Beim letzten Besuch hatten wir hier sogar eine Privattour, heute begleitet uns eine vierköpfige Familie aus Deutschland, die zum ersten Mal im Kruger unterwegs ist.

Kaum sind wir aus dem Camp heraus, kommt es zur vielleicht schönsten Sichtung der Ausfahrt. Der Guide weiß genau, in welchem der großen Bäume neben dem Weg sich derzeit ein Milchuhu niedergelassen hat. Die Ortstreue begründet sich wohl auch damit, dass hier Nachwuchs großgezogen wird. Und so entdecken wir zuerst einen schon recht großen Ästling im Dunenkleid, der neugierig zu uns herüberblickt und dabei immer wieder Kontaktrufe ausstößt, die kurze Zeit später aus kurzer Entfernung beantwortet werden.



Denn hier sitzt Mama Milchuhu dösend auf einem dicken Ast. In regelmäßigen Abständen kommunizieren Mutter und Nachwuchs lautstark miteinander.



Das ist für uns Eulenfreunde wirklich interessant zu beobachten. Eine rundum schöne Sichtung, die wir ohne Guide wahrscheinlich nicht gehabt hätten.

Den weiteren Verlauf der Fahrt bei Tageslicht kann man euphemistisch als ruhig bezeichnen. Interessant sind in erster Linie die unlängst an strategisch günstigen Orten aufgestellten Kameras und Schalldetektoren, die (glaubt man dem Guide) bereits durchaus erfolgreich die Nashorn-Wilderei zurückdrängen konnten.

Im schönen Licht des späten Nachmittags bietet sich immerhin eine Giraffe für Portraitaufnahmen an.





Und als das Licht schon weitgehend weg ist, zeigt sich ein junger Gaukler nicht sehr weit entfernt.



Der Guide spricht von Löwen und Leoparden, die er unlängst in der Gegend gesichtet habe – solche Kommentare finde ich im Angesicht einer so ruhig verlaufenden Ausfahrt immer etwas ungünstig… :S

Als nach Einbruch der Dunkelheit der Nightdrive-Teil beginnt, stoßen wir aber recht schnell auf einen zweiten Höhepunkt des Gamedrives, der für uns spektakulärer ist, als es ein Löwe sein würde. Mitten auf dem Weg liegt eine Puffotter.



Eine Erstsichtung für uns! Entsprechend freuen wir uns über die Begegnung. Zuerst bleibt die Schlange ruhig an ihrem Platz, um sich dann doch züngelnd in die nahe Böschung zu bewegen. Sobald sie unsichtbar geworden ist, fahren wir weiter.

Bald darauf folgt die schon fast obligatorische Genet-Begegnung. Ginsterkatzen entdecken kann ich anscheinend ganz gut.



Und zum Schluss erfüllt sich schließlich für unsere jüngere Tochter ihr großer Sichtungstraum. Derzeit zählen Chamäleons zu ihren absoluten Lieblingstieren und daher ist sie vollends begeistert, als uns der Guide in schneller Folge gleich drei dieser Tiere – es handelt sich um Lappenchamäleons, die einzige im Kruger anwesende Art – am Straßenrand präsentieren kann. Und auch der Rest der Familie freut sich sehr über diese Neuzugänge auf der diesjährigen Sichtungsliste und auch für unsere kleine Tochter. Besonders der minutiös aufgerollte Schwanz weiß mit seiner Perfektion zu beeindrucken.





Zurück im Camp bereiten wir ein einfaches Abendessen, zünden ein Lagerfeuer an und lassen den Tag gemeinsam ausklingen. Taschenlampen-Spaziergänge durch das Camp bleiben in diesem Jahr leider ziemlich sichtungsarm – das sind wir anders gewohnt. Einzig eine Kröte können wir entdecken.



Und – während ich gerade zum Feuer gehen möchte, um es zu schüren – diesen Skorpion direkt an unserer Terrassenstufe, der mich erschrocken zurückhüpfen lässt, bevor ich mit der Kamera bewaffnet vorsichtig seine Nähe suche.



Die Nacht in Biyamiti verläuft erwartungsgemäß ruhig. Schade, dass wir dieses Mal nur diese eine hier verbringen. Morgen geht es weiter nach Berg-en-Dal. Unser letzter voller Tag im Kruger steht vor der Tür.
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02 Feb 2024 14:42 #681727
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Kapitel 12: Antiklimax

Kurz nach dem Aufwachen beschert uns der heutige Tag bereits seinen eigentlichen Höhepunkt. Ein absolut wundervoller Sonnenaufgang entfaltet sich über dem Flussbett des Biyamiti.





In solchen Momenten am Zaun zu stehen, die vereinzelten Vogelrufe wahrzunehmen, das sich verändernde Farbenspiel zu genießen. Das ist einfach unbezahlbar.

Kaum hat jedoch die Sonne den Himmel etwas weiter erklommen, verschwindet sie hinter einer undefinierten Dunstwand und bleibt dahinter für die erste Tageshälfte verborgen. Der Morgen wird warm und fahl.
Noch vor dem Frühstück streifen wir ein wenig durchs Camp. Heute lassen wir es etwas ruhiger angehen und wollen Biyamiti noch ein wenig genießen. Leider lässt sich im Flussbett kein Lebewesen sehen und auch die Vogelbeobachtung im Camp möchte nicht so recht gelingen. Immerhin einige Maskenpirole können wir in geringer Höhe fotografieren. Die hatten wir vordem eher von schräg unten.





Beim Frühstück brauchen wir Reste unserer Lebensmittel auf und lassen einige unangebrochene Vorräte in der Hütte zurück. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass sich unsere Reise gnadenlos ihrem Ende nähert.
Für unsere Verhältnisse recht spät steigen wir gegen 8 Uhr ins Auto und machen uns auf unseren Weg durch den südlichsten Teil des Kruger.

Gleich zu Beginn unserer Fahrt haben wir das erwartbar schöne Sighting der zwei Milchuhus. Im selben Baum wie gestern sitzen beide Vögel noch immer, sie haben aber andere Äste gewählt, sodass vor allem von Mutter Milchuhu recht schöne Aufnahmen entstehen können.



Es wird noch immer regelmäßig kommuniziert.



Dabei interessiert sich der Ästling wesentlich mehr für unsere Anwesenheit als seine Mutter.





Der weitere Verlauf der Fahrt ist nicht gerade von Sichtungsglück geprägt. Da wir nicht allzu weit von Crocodile Bridge entfernt sind, entschließen wir uns dazu, nachzusehen, ob wir die Gepardenmutter mit ihren Kindern noch einmal entdecken können. Leider wird uns dies nicht gelingen. Und auch Löwen, von deren Sichtung wir hören, zeigen sich uns heute nicht. So sind die Stunden bis zum Erreichen des Rastlagers Berg-en-Dal vor allem mit unergiebigem Busch-Starren gefüllt. Abgesehen von einigen dösenden Warzenschweinen und wenigen Elefanten will uns heute kaum ein Tier begegnen.





Daher nutzen wir irgendwann die wenig befahrenen Nebenwege, um den Kindern eine lange versprochene Aktion zu ermöglichen und es damit diversen Südafrikanern gleichzutun, die uns in den vergangenen Jahren im Park entgegengekommen sind. Nacheinander dürfen die Töchter in der Einsamkeit der kleinen Dirtroads auf dem Schoß des Fahrers Platz nehmen und für eine Weile das Steuer unseres Wagens übernehmen. Das machen die beiden schnell erstaunlich gut und vor allem mit großer Freude. Immer wieder kommt es zu ungläubigen Ausrufen: „ICH FAHRE AUTO!!!“ Und so wird die Fahrt zwar wildlife-technisch wahrlich zu keinem Highlight, aber durch diese Fahr-Aktion dann doch zu etwas Besonderem. Ein Warnschild an der Einfahrt Berg-en-Dals mag hier in seiner Missverständlichkeit als Erinnerung dienen. ;)



Gegen Mittag erreichen wir schließlich unser letztes Camp und beziehen ein typisch düsteres Berg-en-Dal-Family-Chalet, das baulich glücklicherweise in einem etwas besseren Zustand ist als unsere Unterkunft vom Anfang der Reise.
Noch eine Nachmittagsausfahrt, noch ein gemeinsamer Morgen im Park. Dann ist Schluss.
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Fortsetzung

In Berg-en-Dal genießen wir ausgiebig die Annehmlichkeiten der heißen Nachmittagsstunden. Unser Häuschen ist von schattenspendenden Bäumen umgeben, der Pool lädt die Mädchen zum Schwimmen und Herumtoben ein und die wirklich schöne Terrasse des Tindlovu-Restaurants lockt mit Kaltgetränken.



Wie bei jedem Aufenthalt im Kruger seit 2013, machen wir auch jetzt unser Sprung-Foto-Ritual im kleinen Freiluftkino. Unsere Töchter hüpfen von Bank zu Bank, wir dokumentieren das derweil. So ist in den letzten zehn Jahren eine schöne Fotostrecke entstanden. Der Ort sich nicht verändert, die Hüpfenden dafür umso mehr. :)

Gegen 16 Uhr brechen wir zu unserer letzten Nachmittagsausfahrt auf. Heute bleiben wir weitestgehend auf den großen Straßen, fahren in Richtung Malelane Gate, dann ein Stück nach Norden und Retour.
Die Fahrt beginnt ähnlich ruhig, wie es die heutige Morgentour war. Hier und da die üblichen Verdächtigen. Mal mehr und mal weniger verbuscht.



Auf der Fahrt nach Norden bekommen wir zum Glück aber noch einen kleinen Sichtungshöhepunkt serviert. Direkt neben der Straße hat sich eine Tüpfelhyäne mit Nachwuchs niedergelassen. Die Kleinen tollen tollpatschig herum. Ganz besonders schön finden wir aber, dass wir die Kleinen beim Trinken beobachten können. Das konnten wir vorher noch nie. Damit hat sich die Ausfahrt schon gelohnt. Kleine Tüpfelhyänen sind so niedlich!











Wir fahren weiter und sehen noch einige Elefanten im Flussbett stehen.



Mit einem Blick auf die Uhr wenden wir und halten erneut kurz bei den Hyänen, die sich nun neugierig den anwesenden Fahrzeugen widmen.





Die Sonne sinkt immer weiter und wir müssen nun wirklich los. Wenige hundert Meter hinter den Hyänen kommen wir aber nicht umhin, nochmal zu stoppen. Wir entdecken nämlich drei B.N. nicht weit von der Straße entfernt im recht dichten Busch. Nach kurzer Wartezeit treten zwei der drei Dickhäuter auf eine kleine Lichtung und erlauben uns so eine schöne letzte Beobachtung für diesen Tag. Über Begegnungen mit B.N., die vor wenigen Jahren im Kruger noch in weit größerem Umfang an der Tagesordnung waren, freuen wir uns immer sehr. Und eine Mutter mit Jungtier zu sehen, ist dabei besonders schön. Wir drücken beiden fest die Daumen und hoffen, dass Kameras und Schalldetektoren tatsächlich ihre Wirkung entfalten.



In Berg-en-Dal gehen wir zum Abschied bei Tindlovu essen. Die Karte hält das ein oder andere schmackhafte Gericht für uns bereit, die Bedienung ist heute aufmerksam und so wird es ein schöner letzter Abend. Das geplante Abschiedslagerfeuer vor unsere Hütte fällt dann leider weitestgehend aus, denn das heute im Camp-Shop gekaufte Feuerholz ist mal wieder zu feucht.

Während die Kinder spielen, packen die Erwachsenen schonmal das Gepäck zusammen, damit der morgige Tag möglichst stressfrei beginnen kann. Dann sitzen wir noch ein wenig in der Dunkelheit vor der Hütte, lauschen den Geräuschen des Busches, beobachten eine vorbeiziehende Hyäne und lassen die letzten Tage ein wenig Revue passieren.

Noch ein früher Gamedrive und dann wartet das Flugzeug. So schade.
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Kapitel 13: Abschied

Das Wetter im Oktober zeigt sich erfahrungsgemäß von seiner abwechslungsreichen Seite – so auch heute. Im Unterschied zum Vortag erwartet uns heute ein wolkenfreier Himmel in strahlendem Blau. Noch eine frühe Ausfahrt gönnen wir uns heute, bevor die Abreise unweigerlich ins Haus stehen wird.

Kurz nach Toresöffnung biegen wir auf die Dirtroad zum Matjulu Wasserloch. Hier haben wir in den vergangenen Jahren so schöne Sichtungen gehabt – angeführt von einer Dreier-Leopardenpaarung im Jahr 2016. Ein solches Spektakel wird uns heute früh erwartungsgemäß nicht geboten. Aber immerhin treffen wir in der Nähe der Wasserstelle auf vier BN, denen unsere Anwesenheit aber gar nicht so recht zu sein scheint und die sich daher recht schnell aus unserem Blickfeld bewegen.



Nach dieser Sichtung kehren wir zur Teerstraße zurück und genießen während der Fahrt den Anblick der weit verbreiteten Tiere des Kruger: Impala, Giraffe, Elefant und Co.
Nicht weit vom Malelane Gate entdecken wir in einiger Entfernung unser diesjähriges Abschiedshighlight. Ein stattlicher Leopard ruht in der Gabel eines Baums. Während wir ihn dabei durch Fernglas und Teleobjektiv beobachten und unterschiedliche Positionen einnehmen, wird das noch junge Licht des Tages immer schöner. Was für ein Glück!







Die Vogelwelt des Kruger verabschiedet sich von uns mit einer schönen Sichtung eines Schwarzstorchs. Der hat uns in diesem Jahr noch gefehlt.



Nun müssen wir aber zurück ins Camp. Die bereits weitgehend gepackten Koffer landen im Auto, ein letztes und recht karges Frühstück wird verputzt. Und schon geht es zum Malelane Gate, das wir ohne Zwischenhalt erreichen. Die Ausreise aus dem Nationalpark erfolgt erwartungsgemäß schnell und schon hat uns am frühen Vormittag die Zivilisation wieder. Das ist immer ein mittelgroßer Kulturschock, wenn man viele Tage im Nationalpark unterwegs war. Adieu Wildlife! Willkommen Kohle-Trucks!

Die Fahrt zum Airport erledigen wir trotzdem routiniert. Die Autoabgabe erfolgt problemlos – obschon ich unterschreiben muss, dass wir das Auto in einem schmutzigen Zustand abgeben. Überraschung.

Am kleinen KMIA hängen wir noch ein wenig rum und dann geht auch schon unser Flug nach Kapstadt – eine der Nebenwirkungen des Buchungschaos im Vorfeld der Reise. Der Inlandsflug ist also ungewohnt lang, aber dafür entschädigen uns schöne Blicke auf den Tafelberg, den wir vor zehn Jahren das letzte Mal gesehen haben. Die weitere Rückreise ist dann nicht mehr der Rede wert: (zum Glück) business as usual.

Und das war es nun.

Es liegen zwei schöne Wochen hinter uns – angefüllt mit enorm abwechslungsreichen und „besonderen“ Wildlife-Begegnungen bei Tag und in der Nacht. Diese Vielfalt ist es, die wir am Kruger besonders lieben. Und auch das Familienleben in den Camps kam nicht zu kurz. Insgesamt also eine wirklich gute Mischung, die wir so immer wieder machen würden.

Allein – zum heutigen Tag ist noch keine Wiederholung geplant. 2024 wird für uns ein afrikafreies Jahr werden. Einerseits kann ich das als „Bush-Addict“ gar nicht so recht fassen, andererseits ist es vielleicht mal ganz gut, etwas Abstand zu gewinnen, damit die Latte nicht immer höher gelegt wird und das sich unweigerlich einstellende Gefühl des „Das haben wir schon gesehen – wo ist das Besondere?“ uns nicht zu sehr überfällt.

Im Frühjahr gibt es für uns einen Kultur/Natur-Mix in Spanien. Neben den großen Metropolen Barcelona und Madrid steht ein Besuch des Nationalparks Monfragüe an. Wir freuen uns auf die großen Gänse- und Mönchsgeierkolonien, die dort neben anderen Greifvögeln, Schwarzstörchen und Uhus brüten. Monfragüe – so hört und liest man – ist einer der Birding-Hotspots in Europa.

Im Sommer geht es dann in den hohen Norden. Im letzten Jahr waren wir bereits in Norwegen unterwegs – jedoch nur im Süden des Landes. Dieses Mal wollen wir mit viel Zeit die Lofoten kennenlernen, die Vogelinsel Runde besuchen und erneut einen längeren Stopp im Dovrefjell einlegen und hoffen, ähnlich wie im letzten Jahr, neben tollen Landschaften auch wieder einiges an Wildlife vor die Linse zu bekommen:





















Ich bedanke mich für euer Interesse an unserem Trip in den Kruger und vor allem für eure Kommentare, die mir beim Schreiben große Freude bereitet haben. Ab jetzt bin ich auf unabsehbare Zeit wieder ein mehr oder weniger stiller Mitleser dieses Forums.

Totsiens.
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