THEMA: Die Badgers bei Tag und Nacht im Kruger
02 Jan 2024 11:26 #679715
  • H.Badger
  • H.Badgers Avatar
  • Beiträge: 1437
  • Dank erhalten: 6674
  • H.Badger am 02 Jan 2024 11:26
  • H.Badgers Avatar
Fortsetzung (endlich... ;) )

Satara ist bekanntlich eines der großen Camps des Kruger, das mit seiner Ringstruktur durchaus verwirrend aufgebaut ist. Abgesehen von einem recht gering frequentierten Wasserloch, das nach Einbruch der Dunkelheit sogar beleuchtet wird, bietet das Rastlager eher wenig fürs Auge. Wegen der wunderbaren Lage inmitten offener Savanne mit reichem Wildbestand ist Satara aber für uns bei jedem Kruger-Aufenthalt stets für einige Nächte gesetzt. Und auch im Camp selbst kann man die ein oder andere schöne Entdeckung machen.
Wir beziehen unser Family-Chalet im D-Circle. Witzigerweise ist es genau die gleiche Behausung, die wir bei unserem letzten Besuch vor zwei Jahren bewohnt haben. Hier hat sich nichts verändert. Das Haus bietet einen Wohn-Essbereich, von dem zwei riesige Schlafzimmer mit jeweils drei Betten abgehen. Alles ist Sanparks-typisch einfach und rustikal gestaltet – für uns völlig in Ordnung. Hier zählt Lage, Lage, Lage.

Während die Kinder im Pool bleiben, versuche ich die berühmten Zwergohreulen des Camps ausfindig zu machen, die ihre Schlafplätze gewöhnlich vor der Rezeption oder in einem der Bäume neben der Restaurantterrasse haben. Leider will mir das trotz akribischer Suche nicht gelingen. :( Das ist unerwartet, bin ich doch davon ausgegangen, dass die Scops-Owls hier eine garantierte Sichtung sind. Und auch in den nächsten Tagen werde ich trotz regelmäßiger und wirklich hartnäckiger Versuche keine der kleinen Eulen auf ihren angestammten Schlafplätzen antreffen. Sooo schade. :unsure:

Unser gegen 16 Uhr beginnender Nachmittags-Gamedrive führt uns wenig überraschend zurück zum Löwenrudel. Warum soll man auch ereignisloses Buschstarren riskieren, wenn die Löwen so nahe liegen. Die Raubkatzen sind erwartungsgemäß noch vor Ort. Sie haben aber Gesellschaft bekommen: Rund um den Riss liegen und stehen in respektvollem Abstand einige Tüpfelhyänen herum und warten darauf, dass die Löwenmehrheit irgendwann abziehen möge.



Und auch Kappengeier sind unterwegs – wohl wissend, dass ihre Stunde noch schlagen wird.



Bei Löwens ist nachmittägliches Chillen angesagt. Zum Glück erbarmt sich bald einer der zwei anwesenden Kater und bewegt sich aus der stabilen Seitenlage hinaus.



Am Riss angekommen, beginnt er zu ausdauernd zu gnaulen.





Die Löwinnen haben sich derweil in weitere Entfernung zurückgezogen. Nur die Jungtiere spazieren immer wieder durch das Gras und bieten uns schöne Motive.



Am meisten wird unsere Aufmerksamkeit aber natürlich durch die Aktivitäten am Riss gebunden. Der Löwenkater ruht sich in unmittelbarer Buffetnähe vom anstrengenden Fressgeschäft aus, während sich bald sein Mähnengenosse hinzugesellt.



Nun ist es an ihm, seinen Appetit zu stillen. Wir beobachten lange und interessiert das Geschehen. Es ist ein sehr intensives Erlebnis für viele Sinne, das sich uns bietet: Das Zerren der Pranken und Mäuler, das Knacken von Knochen, das Reißen von Haut. Dazu die ganze Duftpalette, die ein aufgebrochener Büffel zu bieten hat.











Als sich die Sonne schließlich dem Horizont nähert und sich die Hyänen noch immer in Geduld üben müssen, denn zwei Löwenkater in der Blüte ihrer Jahre belästigt man wohl besser nicht zu sehr, fahren wir zurück nach Satara. Wir haben Glück, im Cattle-Baron noch einen Platz ergattern zu können – das Camp ist bis zum Rand ausgebucht und das Restaurant daher mehr als gut besucht… Auch das ist Kruger. ;)

Vor und nach dem Abendessen spazieren wir mit unseren Lampen bewaffnet durch das Camp. Zuerst können wir dabei einen der tagsüber in den Bäumen nahe der Rezeption ruhenden Flughunde dabei beobachten, wie er eine Frucht verputzt. Es macht Spaß, das Tier zur Abwechslung mal in Aktion zu erleben.



Und dann folgt alsbald ein weiterer Höhepunkt dieses reichhaltigen Tages, wenn nicht sogar der gesamten Tour: Nahe der Rezeption nimmt meine Frau eine gemächliche Bewegung in einem der niedrigen Bäume wahr. Zuerst denken wir an eine Ginsterkatze – aber die Bewegungen und Proportionen wollen irgendwie nicht so recht stimmen. Behutsames Leuchten offenbart dann schnell, dass wir einem Riesengalago gegenüberstehen. :)



Wechselseitig tauschen wir lange Blicke. Und wir sind voller Freude: Eine solche (nicht flüchtige) Sichtung hatten wir uns schon lange gewünscht. Ganz anders als sein kleiner und nie stillhaltender Verwandter strahlt das Riesenbushbaby eine enorme Gemütsruhe aus. Der kleine Teddybär bewegt sich mit wohlbemessenen Schritten durch das Geäst des Baumes und meidet große Sprünge.



Später am Abend hören wir in der Nähe des beleuchteten Wasserlochs hoch oben in den Bäumen uns fremde Geräusche. Es stellt sich heraus, dass hier drei weitere Riesengalagos unterwegs sind, die munter miteinander kommunizieren.



Es ist einfach eine großartige Sache, an den Abenden durch die Camps zu streifen. Man ist dabei in der Regel völlig allein unterwegs und immer wieder ergeben sich ganz wunderbare Sichtungen, die den Gamedrives am Tage in nichts nachstehen. Teilweise sind solche Streifzüge auf dieser Tour die eigentlichen Highlights und das „Salz in der Suppe“.



Bis wir Nackenschmerzen bekommen, beobachten wir das Treiben in den Bäumen und sind ganz selig: Was für ein schöner Safaritag geht hier zu Ende!
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Letzte Änderung: 02 Jan 2024 11:32 von H.Badger.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, tigris, casimodo, Fluchtmann, maddy, fotomatte, Rajang, speed66, urolly, Logi und weitere 19
08 Jan 2024 10:02 #680029
  • H.Badger
  • H.Badgers Avatar
  • Beiträge: 1437
  • Dank erhalten: 6674
  • H.Badger am 02 Jan 2024 11:26
  • H.Badgers Avatar
Kapitel 9: Rund um Satara

Obwohl wir früh dran sind, hat sich vor dem noch verschlossenen Tor bereits eine kleine Autoschlange gebildet. Als der Zugang zum Park pünktlich um 5:30 Uhr geöffnet wird, verteilen sich die Fahrzeuge jedoch zum Glück recht schnell. Erwartungsgemäß fahren die meisten in Richtung Süden – die S100 hat ja einen legendären Ruf für Raubtiersichtungen. Wir können dies aber leider kaum bestätigen… :side:
Daher orientieren wir uns lieber nach Norden und statten dem Büffelriss einen frühmorgendlichen Besuch ab. Der Morgendunst hat den heutigen Tag fest in seinem Griff und so finden wir einen ziemlich abgefressenen Kadaver und immerhin noch drei Löwen in gedämpften Farbtönen vor.





Während einer der Löwenkater gemeinsam mit einer Gefährtin ruht, knuspert der andere emsig an den verbliebenen Fleischresten herum.



Hier bleiben wir eine ganze Weile stehen. Eine Löwensichtung am frühen Morgen wirkt sich so angenehm entspannend auf die Erwartungen an den gerade anbrechenden Tag aus. ;)

Als sich auch der zweite Löwenkater gesättigt niederlegt, drehen wir um und fahren zurück nach Süden, um der S100 eine neue Chance zu geben. Aber es ist wie immer: Auf dieser Straße wollen uns nur in sehr eingeschränktem Maße Sichtungen gelingen.
Immerhin schafft es ein Yellow-throated longclaw (Gelbkehlpieper) zum ersten Mal auf ein Foto.



Erst auf der H6 haben wir wieder ein paar schöne Sichtungen. Denn hier befindet sich unweit der Einbiegung von der S41 seit Jahr und Tag ein Tüpfelhyänenbau. Und auch heute ist hier einiges los. Einige erwachsene Hyänen stehen und liegen herum, während ein paar Teenager mit einem Giraffenschädel herumspielen.





Fast noch mehr freuen wir uns aber über die Sichtung eines African Hawk-Eagles unweit der Straße. Leider ist das Licht noch immer nicht in Bestform und wird es auch heute nicht mehr werden…



Dann gehört die Bühne einer Elefantenherde, bei der vor allem ein Jungtier durch seine quirlige Art unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ganz neugierig rüsselt es durch die Gegend.





Und auch ein paar Hornraben sind in der Gegend unterwegs und werden dokumentiert.



Schließlich fahren wir die H1-4 noch ein wenig auf und ab.
Es kommt zu einer nicht ganz jugendfreien Giraffensichtung. Für uns eine Premiere in der Kategorie „sich paarende Tiere“.



Außerdem zeigen sich Kronenkiebitz, Büffel und Wasserbock in Nahdistanz.







Unser Highlight folgt aber auf dem erneuten Weg zum Büffelriss. Auf einer Grasebene neben der Straße können wir plötzlich einen emsig herumlaufenden Honigdachs erblicken.



Das ist natürlich eine ganz spezielle Freude für uns und am fortgeschrittenen Morgen eine ziemliche Überraschung! Ganz umtriebig ist der schwarzweiße Geselle unterwegs. Immer wieder hält er inne, gräbt ein wenig und setzt dann seinen Weg fort. Hier hat jemand offensichtlich großen Appetit. Wir sind ganz allein mit dem Honeybadger und können ihn so eine ganze Weile entspannt begleiten. Bei seinem Streifzug kommt er uns dabei glücklicherweise immer näher.





Ein entgegenkommendes Gamedrive-Fahrzeug macht uns auf eine wenige hundert Meter weiter nördlich liegende Löwin aufmerksam. Uns aber interessiert der Honigdachs weitaus mehr. Auch wenn das der Guide gar nicht zu verstehen scheint und gleich weiterfährt. Wir bleiben, bis der Honigdachs irgendwann in einem Bau verschwindet und auch nach einigen Minuten nicht mehr auftauchen will.

Zufrieden geht es weiter nach Norden, vorbei an der angekündigten Löwin, die wenig fotogen im Schilf verborgen herumliegt.

Als wir den Büffelriss erreichen, hat hier zwischenzeitlich ein Schichtwechsel stattgefunden. Alle Löwen sind fort. Die Geier haben den Kadaver übernommen und bieten ein nicht minder interessantes Schauspiel.



Da wartet der Schabrackenschakal lieber in respektvollem Abstand.



Auf der Rückfahrt zum Camp fotografieren wir schließlich endlich mal einen Elsterwürger. Diese Vögel sind im Kruger omnipräsent. Daher verschiebt man ein Foto gern auf später und vergisst es dann irgendwie immer…



Einmal mehr fahren wir zufrieden ins Camp zurück. Trotz der geschlossenen Wolkendecke ist es warm. Es beginnt das Kinderprogramm.
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, tigris, casimodo, Fluchtmann, maddy, fotomatte, speed66, urolly, Logi, take-off und weitere 18
13 Jan 2024 15:41 #680319
  • H.Badger
  • H.Badgers Avatar
  • Beiträge: 1437
  • Dank erhalten: 6674
  • H.Badger am 02 Jan 2024 11:26
  • H.Badgers Avatar
Fortsetzung

Der Rest des Tages ist recht schnell erzählt. Einen Mittagssnack gibt’s bei Cattle Baron, ausgiebig wird von Teilen der Familie der Pool genossen und ich versuche einmal mehr beharrlich eine der Zwergohreulen des Camps zu finden.
Während die Sonne immer stärker durch die Wolken bricht und es einmal mehr richtig heiß wird, scanne ich in den bekannten Bäumen sorgfältig Ast für Ast. Heute wird die Hartnäckigkeit aber leider nicht belohnt. :(
Abseits von den verschwundenen Eulen kann ich so aber eine Reihe anderer Vertreter der Vogelwelt ablichten. Nichts Spektakuläres – aber insgesamt schöne Sichtungen der typischen gefiederten Camp-Mitbewohner.


Arrow-marked Babbler (Weißstrichel-Drosselhäherling)


Burchell’s Starling (Riesenglanzstar)



Red billed Hornbill (Rotschnabeltoko)


Blue Waxbill (Blauastrild)


Yellow billed Hornbill (Gelbschnabeltoko)

Und auch die Reptilien- und Säugetierwelt ist in Sataras Bäumen vertreten.


Buschhörnchen – immer wieder niedlich


Baumagame – immer wieder schön

Um 16 Uhr raffen wir uns trotz großer Hitze zu einer kleinen Nachmittagsrunde auf. Das Licht ist nun bedeutend besser als am Vortag. Die Sichtungen halten sich aber heute etwas in Grenzen.
Es sind Elefanten unterwegs und wir freuen uns über einige unverbuschte und entspannte Sichtungen.



Und auch Büffel und Zebras zeigen sich uns. Letztere übrigens in enormer Zahl. Noch nie haben wir im Kruger solche Zebra-Massen gesehen, wie in diesem Jahr rund um Satara.





Schön ist die Beobachtung einer Sattelstorchfamilie, die sich in unmittelbarer Nähe der noch immer anwesenden Schilf-Löwin aufhalten, von der wir auch jetzt kein vorzeigbares Foto bekommen.





Dann gibt es wieder Elefanten.



Und schließlich kommen wir erneut am Büffelriss an. Das Besondere am diesjährigen Aufenthalt in Satara ist, dass wir bei der Verwertung des Büffels über mehrere Tage dabei sein können. Zuerst durch die Löwen, dann durch die Geier und nun ist der knochige Rest fest im Besitz der Tüpfelhyänen, die immer wieder aufgeregt fiepend die Überreste mit ihren leistungsstarken Kiefern zum Bersten bringen.









Zurück in Satara bleibt gar nicht so viel Zeit für Entspannung, denn für den heutigen Abend haben wir bereits im Vorfeld der Reise einen Nightdrive gebucht, da wir Sorge hatten, dass beliebte Aktivitäten wegen der südafrikanischen Ferien ausgebucht sein könnten. Das war rückblickend eine absolute Fehlannahme. Wie fast immer, so wären auch in diesem Jahr keine Vorausbuchungen notwendig gewesen. Und eigentlich haben wir heute gar nicht so viel Lust auf eine weitere Ausfahrt… :whistle:
Trotzdem finden wir uns pünktlich auf der Ladefläche des LKWs ein und werden von einem mäßig motivierten Guide eingewiesen, der heute eine Aktivität nach Schema F durchführen wird. Ganz anders als wir es hier teilweise in den letzten Jahren erleben durften. Mit uns an Bord sind viele leuchtunwillige und -unerfahrene Touristen, so dass Sichtungen in den kommenden zwei Stunden eher schwierig werden. Entweder entdecken die irrlichternden Lichtkegel keine Tiere abseits von Gnus und Zebras oder es sind einfach gerade keine da. Dabei ist Satara mit der offenen Savannenlandschaft eigentlich ein guter Ort für Nachtausfahrten, da man hier auch in eine relativ große Ferne leuchten kann.
Und so ist die Ausbeute an Nachtkreaturen am Ende der Fahrt recht übersichtlich. Einzig ein Milchuhu sitzt neben der Straße und lässt sich aus Nahdistanz beobachten, bis er sich auf mächtigen Schwingen in die Dunkelheit verabschiedet. Neu gelernt habe ich, dass der Milchuhu nun (?) zu den Fisch-Uhus (Ketupa) gezählt wird und kein Bubo mehr (?) ist. Nach der Pleite in Bezug auf das Auffinden der Zwergohreulen kann die Milchuhu-Sichtung den Eulenfreund etwas trösten.



Und dann lässt sich – wie so oft auf Nachtfahrten – eine Ginsterkatze blicken, bei deren Entdeckung ich den Guide erst überreden muss, den Truck zu stoppen, denn er meint, dass hier – wie die meiste Zeit der Ausfahrt – nichts zu sehen wäre.



Kurz vor Satara finden wir noch eine dösende Wildkatze, die jedoch für vorzeigbare Bilder zu weit entfernt ruht.
Insgesamt sind wir am Ende ganz froh, als wir wieder in unserer Hütte sind, denn wir sind von den letzten Tagen allesamt doch ganz schön müde – das muss sogar ich zugeben. Entsprechend schnell geht es in die Betten, denn mit Sonnenaufgang soll es morgen (jedenfalls für mich) weitergehen. Die anderen möchten nach der Nachtfahrt ein paar Stunden länger schlafen.
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: tigris, casimodo, Fluchtmann, maddy, speed66, urolly, Logi, take-off, Sue.ch, Daxiang und weitere 10
17 Jan 2024 10:21 #680574
  • H.Badger
  • H.Badgers Avatar
  • Beiträge: 1437
  • Dank erhalten: 6674
  • H.Badger am 02 Jan 2024 11:26
  • H.Badgers Avatar
Kapitel 10: Noch immer Satara

Heute fahre ich allein auf eine frühe Pirsch. Wie immer geht es zu Gateöffnung los und ich steuere das Auto erstmal gen Norden, um dem Riss einen erneuten Besuch abzustatten. Auf der Fahrt dorthin herrscht Sichtungsflaute und auch vor Ort kann ich nur noch einen einsamen Büffelschädel im Gras entdecken. Die Vorstellung ist hier endgültig vorbei. Toll war’s!

Ich kehre um und fahre nun die H1-3 gen Süden. Knapp verpasse ich einige Löwen, die die Straße gequert haben und leider bereits im Busch verschwinden. Es ist immer blöd, dann anzukommen, wenn sich zwei gerade noch stehende Fahrzeuge gerade wieder in Bewegung setzen… :S
In Ermangelung von Alternativen ist dann ein Steinböckchen das erste Motiv des Tages. Immerhin: Endlich gibt es wieder schönes Morgenlicht!



Bis zum Kumana Dam fahre ich und sehe dort – leider in fiesem Gegenlicht – eine Büffelherde gigantischen Ausmaßes. Am gesamten Seeufer und auf der es umgebenden Ebene steht Büffel an Büffel. Beeindruckend!



Ich kehre um und sehe auf der Rückfahrt einige Elefanten. Mehr scheint der Morgen nicht zu bieten zu haben.



Ein kurzer Abstecher zum Nsemani Dam führt dann immerhin zu einer Löwensichtung in weiter Entfernung. Ein stattlicher Kater stillt hier ausdauernd seinen Durst.



Recht früh kehre ich ins Camp zurück und wir frühstücken gemeinsam in aller Ruhe. Dabei erfreuen wir uns an dem frischen Grün des Camps. Baobabs mit Laub sind für uns immer noch eine besondere „Sichtung“.





Am späteren Morgen fahren wir nochmal gemeinsam raus. Wir möchten die S90 ausprobieren, die wir bisher nie gefahren sind. Die Dirtroad stellt sich als sehr angenehme Wahl heraus. Sie führt über eine weite Ebene, die gute Sichtungen ermöglichen würde, wenn denn Tiere anwesend wären. Das ist heute aber leider erstmal nicht der Fall. Nur ein Strauß zeigt sich gnädig.



Irgendwann stoßen wir aber zum dritten Mal auf dieser Tour auf einige Löwen, die – dieses Mal in weiter Entfernung – einen Büffel erlegt haben. Wir können einige der Katzen im Gras nur erahnen. An gute Fotos ist hier aber sowieso nicht zu denken. Die große Distanz und die immense Hitze verhindern klare Aufnahmen. Hier ein Flimmerlöwe als Beispiel.



Das macht deutlich, wie wertvoll die Randstunden des Tages zu dieser Jahreszeit für Fotografen sind.

Auf der Rückfahrt steht die Vogelwelt des Kruger im Mittelpunkt. Es ergeben sich auf der S90 plötzlich recht schöne Sichtungen am Straßenrand.


Chestnut-backed Sparrow-Lark (Weißwangenlerche) – konnten wir bisher noch nicht auf einem Foto festhalten


Temminck’s Courser (Temminckrennvogel)




Namaqua Dove (Kaptäubchen) - weiblich und männlich

Am späten Vormittag sind wir wieder „zuhause“. Jetzt steht in der Gluthitze des Tages eine ausgedehnte Siesta an.
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: tigris, Fluchtmann, maddy, speed66, urolly, Logi, take-off, Sue.ch, Old Women, Daxiang und weitere 12
18 Jan 2024 14:45 #680668
  • H.Badger
  • H.Badgers Avatar
  • Beiträge: 1437
  • Dank erhalten: 6674
  • H.Badger am 02 Jan 2024 11:26
  • H.Badgers Avatar
Hallo zusammen,
ein kleiner Zwischenbeitrag zu Satara, um dem Interesse nach guten Häuschen dort nachzukommen:
Wir finden die Häuser im D-Circle prima, obwohl man hier keinen wirklich schönen Blick hat. Man ist aber am Rand des Camps und hier stehen eben auch die Unterkünfte, die für unsere Familiengröße sehr gut geeignet sind (gelb markiert). Ein positiver Nebeneffekt der Häusergröße ist, dass der D-Circle im Vergleich zu den anderen Kreisen viel weniger dicht bebaut ist. Nur verlaufe ich mich im Dunkeln auf dem Weg vom D-Circle zur Rezeption immer, weil es in Satara kaum gerade Wege gibt...
Wenn wir zu zweit unterwegs wären (oder wenn die Kinder mal ihr eigens Häuschen bewohnen möchten), würde ich aber die in der Abbildung rot markierten Häuser bevorzugen. Sie liegen (wie man unschwer sieht...) nicht in der typischen Ringstruktur, sondern sehr ruhig an der Umzäunung - u.a. mit guten Chancen auf nächtliche Hyänenbeobachtung.



Lieber Gruß
Sascha
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: tigris, Fluchtmann, speed66, urolly, Logi, Sue.ch, Daxiang, Grosi, rik m., Katma1722
22 Jan 2024 10:08 #680892
  • H.Badger
  • H.Badgers Avatar
  • Beiträge: 1437
  • Dank erhalten: 6674
  • H.Badger am 02 Jan 2024 11:26
  • H.Badgers Avatar
Fortsetzung

Der frühe Nachmittag bietet einen erneuten Versuch, die Zwergohreulen in Satara zu finden. Wie bereits erwähnt, wird auch dieser leider erfolglos bleiben. Auch die Unterstützung von Restaurantmitarbeitenden hilft nichts – die Eulen bleiben verschwunden. :dry:
Die Suche produziert jedoch einiges an „Beifang“ – in den Bäumen und Sträuchern Sataras ist jede Menge los.


White-throated Robin-Chat (Weißkehlrötel)


Speckled Mousebird (Braunflügel-Mausvogel)


Crested Barbed (Haubenbartvogel)


Green-backed Camaroptera (Grünmantel Bogenflügel)


Red-billed Firefinch (Senegalamarant)


Grey-headed Sparrow

Ein kurzer Nachmittagsgamedrive beginnt für uns um 16 Uhr. Leider führen die zwei Stunden auf den Wegen des Parks zu kaum nennenswerten Sichtungen. Fast alles scheint sich heute vor uns zu verstecken. Vielleicht liegt es an der noch immer sehr ausgeprägten Hitze.
Einzig eine Rotschopftrappe verrät sich durch ihren ausdauernden Ruf.



In Ermangelung von Alternativen muss schließlich ein Gnu als Fotomodell herhalten. Das Licht ist einfach zu schön, um fotolos ins Camp zurückzukehren.



Nach Sonnenuntergang kochen wir in unserer Hütte und machen in der Grillstelle ein kleines Lagerfeuer. Die Blicke in die tänzelnden Flammen gerichtet, lassen wir einen weiteren Afrika-Tag gemeinsam ausklingen.
Während die Kinder in der Hütte bleiben, streifen die Eltern noch ein wenig mit ihren Leuchten durch das Camp. In der Nähe des Restaurants sind tatsächlich verräterische Rufe zu hören: Eine African Scops Owl offenbart ihren Aufenthaltsort. Hoch oben im Geäst eines Baumes sitzt sie – und damit leider so gut wie unfotografierbar. Aber immerhin haben wir endlich (!) eine der kleinen Eulen wenigstens sehen können.
Wir streifen noch ein wenig durch die Ringe des Camps und begegnen dabei ganz plötzlich einem Honigdachs, der uns kurz anblickt, sich dann aber schnell vor uns zurückzieht.
Wenig später hören wir erneut die charakteristischen Rufe von Zwergohreulen. Wir folgen dem hohen Tönen zu einem der Bäume inmitten eines der Häuserringe und siehe da: Völlig exponiert sitzt dort eine Scops Owl und blickt aus geringer Höhe zu uns herunter. Auch von der Seite ertönen weitere Rufe – eine zweite Eule sitzt im Nebenbaum. Wie schön: Wir freuen uns sehr darüber, dass wir auf den letzten Drücker noch eine wirklich schöne Zwergohreulensichtung erleben dürfen.





Der weitere Spaziergang führt uns bald darauf zu einer Wildkatze, die ausgiebig gähnend auf einer der Wiesen herumliegt. Hier macht sich jemand fertig für die Nacht.



Bald darauf treffen wir auf eine weitere Wildkatze. Diese ist bereits im Jagdmodus und schleicht um ein Vogelnest, das sich in einem Masten befindet, ausdauernd herum. Unermüdlich blickt sie zum Einflugloch hinauf – kommt jedoch zum Glück der Bewohner nicht heran und muss irgendwann schließlich doch aufgeben.



Und auch wir suchen unseren Weg zurück zur Hütte und sind einmal mehr zufrieden mit dem, was der Kruger-Tag am Ende wieder für uns bereitgehalten hat.

Morgen geht es nach Biyamiti - und damit so langsam dem Ende der Reise entgegen.
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Letzte Änderung: 24 Jan 2024 16:29 von H.Badger.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: tigris, Fluchtmann, speed66, urolly, Logi, take-off, Sue.ch, Old Women, Daxiang, Paiguai und weitere 10
Powered by Kunena Forum