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Teil 1 – Ankunft Durban – Transfer Hluhluwe
Ich kam Freitags nachmittags in Durban am King Shaka Flughafen an. Wegen Ebola wurde am Immigrationsschalter mit einer Wärmebildkamera geprüft, ob man Fieber hat. Nachdem das überstanden war, wollte der nette Beamte von mir wissen, aus welchem Grund ich nach Südafrika einreisen wolle. Ich sagte: „For work.“ Da entgleisten seine Gesichtszüge und er fragte nach, ob ich nicht vielleicht zum Urlaub da sei. Wenn ich arbeiten wolle, bräuchte ich Arbeitserlaubnis/Visum/etc.. Ich sagte, dass mein Arbeitgeber mich schickt und sagt, ich bräuchte keins. Da klarte sein Gesicht auf und er sagte: „ah, you mean: for business, not for work“. Ja, da hatte er Recht und nachdem das geklärt war, ging die Einreise auch ruckzuck. Nach einer sehr chaotischen Taxifahrt war ich froh, in meinem tollen B&B Huntley House in Durban/Westville zu sein und bin nur noch ins Bett gefallen. Am Samstag morgen gab es ein tolles Frühstück und nette Gespräche mit der Gastgeberin und anderen Gästen. Der Frühstücksraum ist traumhaft schön. Ein wirklicher toller Ort, an dem man sich das Wochenende schön hätte regenerieren können, um Montag fit für die Arbeit zu sein. Aber nicht ich... Ich muss unbedingt einen Gamedrive machen. Tiere gucken... Ich zeige trotzdem mal ein paar Eindrücke von Huntleyhouse. Mir hat es gut gefallen. Es hat jedenfalls interessante Pflanzen im Garten. Und so holt mich Debbie von Eulophia-Tours um 9.00 Uhr ab und wir gehen auf die Tour durch KwaZulu-Natal auf der gut ausgebauten Autobahn. Mit Debbie kann man toll quatschen und ihr Löcher in den Bauch fragen, sie weiß einfach alles. Egal, ob Geschichte, Recht, Wirtschaft oder natürlich auch alles über die Flora und Fauna. Uns gehen die Themen nicht aus und ich lerne unheimlich viel Neues, z.B. über Nashörner, Zuckerrohr, rote Erde, Löwen und dass Präsident Zuma mehrere Frauen hat und sie auch mit auf Staatsbesuch nimmt, obwohl das Gesetz Monagamie vorschreibt. Über Elefanten, die Zulu, ihre Sprache und Gebräuche, King Shaka, Tankwarte, Malaria, Fieberbäume, woher der Name KwaZulu-Natal kommt und dass Jacob Zuma sich gegen eine Vergewaltigungsanklage verteidigt hat, indem er behauptete, sich mit Duschen vor AIDS zu schützen. Nach dem kurzweiligen Trip halten wir am Memorial Gate der Hluhluwe-Imfolozi-Game-Reserve und während Debbie sich um die Formalitäten kümmert, stöbere ich im gut sortierten Curio-Shop. Ganz tolles Kunsthandwerk kann man bestaunen und erwerben. Dann geht’s aber los, ab in den Park. Die erste Erstsichtung ist vielleicht unspektakulär, ich freue mich trotzdem. Etwas später kommen wir zu einem Lookout-Spot und ich habe noch nicht verstanden, wie es funktioniert, als Debbie mir schon die Elefanten zeigt. Ein Nashorn sehen wir auch. Aber das ist nicht verwunderlich, schließlich ist Hluhluwe der beste Ort, um Southern White Rhino zu sehen. Noch keine halbe Stunde im Nationalpark und schon zwei der Big Five gesehen... Wow, das hätte ich nicht erwartet. Es ist ja nur die Anreise, gar kein richtiger Gamedrive, dachte ich. Natürlich war er das doch, das geht ja nu auch ohne offenes Auto und auch ohne Guide. Aber das war ich ja nicht mal. Debbie ist ein hervorragender Guide. Was sie alles sieht... Eine Impala-Junggesellengruppe übt das Kämpfen für den Ernstfall. Noch ein Nashorn. Ein Wiedehopf, kein sehr geläufiger Vogel. Und ganz weit weg: Büffel (ja, die schwarzen Punkte...) Also die dritten der Big Five, bevor wir überhaupt im Camp ankamen... Debbie erspähte sogar eine Diadem-Meerkatze/Samango, die eher selten sind. Im Gegensatz zu den weit verbreiteten Vervet Monkeys/Grünmeerkatze, die als Plage betrachtet werden. So sieht das Hilltop Camp von weitem aus. |
Letzte Änderung: 07 Mär 2020 19:59 von Hippoline. Begründung: Bild in Schieflage
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Teil 2 – Hilltop Camp
Im Hauptgebäude befindet sich neben der Rezeption auch das Restaurant, die Bar und ein kleiner, gut sortierter Shop. Blick von der Terrasse an Restaurant/Bar. Wunderschönes Panorama Palewinged Starlings An meinem Bungalow habe ich Besuch von einem weiblichen Nyala. Im Bungalow Von meiner Terrasse sieht man mehr Nyalas und auch Meerkatzen/Vervet Monkeys Lange Zeit zum Relaxen bleibt nicht, ich habe ja einen Sundowner-Drive gebucht und der startet bald vor dem Rezeptionsgebäude. Dort sind noch mehr Vervets |
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Teil 3 - Sundowner Drive
Mit dem Vehikel geht es los. Mit unterwegs sind unter anderen ein paar Amerikanerinnen, die sich darauf freuen, Löwen und Tiger zu sehen. Ich kann es mir nicht verkneifen, sie darauf hinzuweisen, dass sie für die Tiger auf dem falschen Kontinent gelandet sind. Das stößt auf starken Unglauben und muss vom Guide bestätigt werden... Auf geht’s... Kaum sind wir vom Hilltop-Gelände runter, sehen wir diese zwei Büffel Hinter der nächsten Ecke findet unser Guide einen Rotducker/Red Duiker. Während wir weiterfahren überquert eine Gruppe Giraffen die Straße. Wir sehen noch ein Crested Guinea Fowl. Und dann, als es schon richtig dämmerig ist, sehen wir Löwen. Es handelt sich um zwei Löwenmännchen, die in der Gegend ansässig sind. Leider ist es schon relativ dunkel und ich bekomme nur einen von beiden ganz schlecht aufs Bild, als er mal aufsteht und in die Büsche muss. Wir halten am Tor kurz an, falls jemand von uns auch in die Büsche muss. Es gibt ein Getränk und dann geht es im Stockdunkeln mit Lampe weiter. Wir sehen ein Nashorn, dem das Horn weggeschossen wurde. Dafür hatte der Guide auch keine Erklärung. Elefanten direkt an der Straße, die sich aber vom Scheinwerfer gestört fühlen. Wir erfahren, dass sehr viele Ranger unterwegs sind, um die Nashörner vor den Poachern zu schützen, besonders nachts. Wir kommen relativ verfroren im Camp wieder an. Es ist Zeit für's Abendessen, das als Büffet im Restaurant eingenommen wird. Es gibt eine reichliche Auswahl und alles ist gut essbar, wenn auch vielleicht kein kulinarisches Highlight. Die ganze Küchenbelegschaft singt, pfeift und tanzt nach dem essen für uns. Ich gehe früh schlafen, da es ja morgens vor Sonnenaufgang schon wieder losgeht. |
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Teil 4 - Morning Drive und St. Lucia
Ich schlafe gut in meinem bequemen Bett, und am nächsten Morgen beeile ich mich, denn es geht im Dunkeln schon wieder vor der Rezeption los. Der Guide zeigt uns ruhende Nashörner an verschiedenen Stellen. Als es langsam hell wird, können wir auch die ersten im Bild festhalten. Wir erfahren von der Vorliebe der Elefanten für Marulabäume, von denen sie jedes Teil (außer dem Stamm) essen, weshalb sie häufig umgestürzt werden, damit der Elefant auch die Wurzeln noch bekommt. Wir sehen viele Nyalas. Spannend ist, wie sehr die Männchen sich von Weibchen und Jungtieren unterscheiden. Die Büffel ruhen noch. Während die Zebras schon das Wasserloch unsicher machen. Es gibt eine kurze Kaffeepause am Tor und die Warzenschweine ergreifen die Flucht. Ich finde die rote Erde so toll. Wir finden die Löwen wieder, die über Nacht die Position gewechselt haben und jetzt an anderer Stelle vollgefressen und faul rumliegen. Da das direkt an der Straße vom Memorial Gate ist, durch das inzwischen etliche Gamedrive-Fahrzeuge der umliegenden Lodges gekommen sind, treten tumultartige Zustände auf. Der Guide beschreibt sie als: wie im Krüger... Da die Löwen schlafen und sich nicht rühren, fahren wir weiter und haben dann die tollste Sichtung des Wochenendes Wir haben kaum zu atmen gewagt, die kamen bis ca. zwei Meter an uns heran. Was für eine Begegnung... Nach der Rückkehr gab es Frühstück, ich habe mir noch ein kleines Safaribüchlein im Shop gekauft und dann wars schon Zeit zum Auschecken und Debbie hat mich abgeholt. Es hat geregnet, was für das Land ein Segen war, was ich aber eher ärgerlich fand... Wir waren kaum losgefahren, als er hier kampfeslustig auf uns zukam (sorry für die schlechte Bilderqualität). Ihm folgte eine ganze Gruppe Sie hatten sogar Madenhacker/Oxpecker dabei, was aber nur sehr schwer zu erkennen ist bei den Fotos... Der Baum hat sich toll festgekrallt. Wir sahen ein paar Geier in Wartestellung. Und eine einsame Akazie im Regen Außerhalb des Parks wuchsen diese Gelbfieberbäume. Da ich ein bisschen enttäuscht war, dass es im Hluhluwe keine Hippos gibt, fuhr Debbie kurzer Hand noch mit mir nach St. Lucia. Wir scheinen am richtigen Ort, hier gibt es Hippo-Warnschilder... Wir machen eine Bootstour und sehen tatsächlich mehrere Nilpferdgruppen Spannend finde ich auch die Webernester, Das ist das erste Mal, dass ich so was gesehen habe. Das sind die Künstler. Und so sieht ein Nest aus der Nähe aus. Sehr ordentlich, oder? Es ist ziemlich kalt bei der Bootstour, so dass wir kein Krokodil zu sehen bekommen. Ich freue mich trotzdem riesig, dass ich die Tour gemacht habe. Debbie und ich machen uns auf die Rückfahrt und sie hat wieder so viel interessantes zu erzählen. Das war super und ging leider viel zu schnell vorbei. Ruckzuck bin ich wieder in meinem B&B und lasse den Abend mit einem Savanna ausklingen. Am nächsten Morgen geht es bei schönstem Frühlingswetter zur Arbeit. Fazit Hluhluwe: Ich habe zwar nur einen kleinen Teil des Hluhluwe-Imfolozi Reserve gesehen, aber mir hat es richtig gut gefallen. Es gibt viele Tiere, es ist landschaftlich wunderschön, man hat Aussichtspunkte, wo man den Wagen sogar verlassen darf. Und es ist eine super Adresse, wenn man (Breitmaul-)Nashörner sehen möchte. Natürlich war es an dem Sonntag Morgen auf der Hauptstraße sehr voll, aber davon hat man zu den anderen Zeiten und auf anderen Strecken nichts gemerkt. Insgesamt 100% Empfehlung Fazit Hilltop Camp: Hat mir gut gefallen. Bungalow war groß und sauber. Essen war gut, Preise für Getränke etc. ok. Beim Gamedrive merkte man, wie voll es tatsächlich war, da wurden schon viele Leute in mehrere Fahrzeuge gepackt. Was mir fehlte, war eine Möglichkeit, abends noch zu sitzen und Tiere zu beobachten (Wasserloch). Insgesamt jedenfalls eine Empfehlung. Allerdings kenne ich die anderen Camps nicht und es mag bessere geben. Fazit St. Lucia Sehr touristischer Ort mit einer Menge Rummel und Souvenirläden. Es ist toll, so nah an die Hippos ranzukommen. Um den Ort rum sind einige Lodges, vielleicht ist es da gut, das weiß ich nicht. Insgesamt eher keine Empfehlung, da mir das ganze drumherum nicht so gefallen hat. Hippos sieht man und wenn es wärmer ist, sicher auch Crocs, aber ich habe mich nicht wohlgefühlt. Fazit Eulophia Tours Eulophia Tours hat mir einen tollen Kurztrip zusammengestellt und ich bin froh und dankbar, dass das so kurzfristig geklappt hat. Insgesamt 100% Empfehlung, Debbie ist die Beste. Fazit Huntley House Ein tolles B&B. Man ist willkommen und wird als Teil der Familie aufgenommen und trotzdem mit aller Gastfreundlichkeit behandelt. Ein wirklich traumhafter Ort. Wunderschön, ruhig, sauber, geschmackvoll. Parkplatz im Hof hinter Mauern. Mit tollem, reichhaltigen Frühstück, gut sortierter Vertrauensbar und auf Anfrage auch Abendessen. Insgesamt 100% Empfehlung! Es gibt nichts auszusetzen. So, das ist das Ende der Tour und des Berichts. Ich hoffe, es hat Euch ein bisschen gefallen. Für mich war das das erste Mal in „Africa proper“ (wie meine dortigen Kollegen es nennen) und die ersten Gamedrives überhaupt und mich hat das Fieber gepackt. Mir tat es ein bisschen leid, dass ich alleine so etwas Tolles erleben konnte und mein Mann nicht dabei war. Also haben wir als nächstes unsere gemeinsame Reise nach Namibia geplant und 2018 auch gemacht (namibia-forum.ch/for...se-kleine-runde.html). Bei der Planung hat mir das Forum sehr geholfen und deshalb schreibe ich hier, damit mein Bericht vielleicht auch jemandem hilft. Und für unsere geplante Krüger-Tour im September 2020 setze ich natürlich auch wieder auf das gesammelte Wissen des Forums. Dankeschön! |
Letzte Änderung: 12 Mär 2020 16:13 von Hippoline.
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