31.08.2018 - Fahrt nach Jacobs Bay
Nachdem wir tief und fest geschlafen haben, werden wir um sieben wach und machen uns erstmal einen Tee bzw. Kaffee, denn es ist kühl im Zimmer und ein Blick nach draußen lässt erahnen, dass es auch dort kühl sein wird...
Es regnet!
Eine kurze, heiße Dusche weckt jedoch die Lebensgeister und so sitzen wir um kurz nach acht in dem netten Frühstücksraum und lassen es uns schmecken.
Gut gestärkt packen wir alles zusammen und versuchen, unseren Ford sinnvoll zu beladen. Da der Kofferraum relativ klein ist, entschließen wir uns dazu, die Sitze umzuklappen, damit die vier Reisetaschen Platz finden. Der Foto- sowie der normale Rucksack kommen davor, so dass wir von vorne Zugriff haben. Normalerweise bevorzugen wir es, wenn das Gepäck "unsichtbar" im Kofferraum liegt - doch bei dem Ecosport ist eher das Gegenteil der Fall - alles liegt schön sichtbar auf einer Ebene...
Wir begleichen unsere Rechnung und rauschen bei 15 Grad, Wolken und Nieselregen um kurz vor zehn vom Hof. Unser Weg führt uns nach Norden, an die Westcoast - totales Neuland für uns, aber aufgrund der Reisezeit hoffen wir, auf das ein oder andere Wildblümchen zu treffen...
Toll, während Deutschland schwitzt, fahren wir hier durch den Regen...
Entsprechend trübe sind auch die Bilder...
Auf dem Weg zur Westcoast darf ein Fotostopp am Bloubergstrand natürlich nicht fehlen!!!
Den Table Mountain kann man noch nicht mal erahnen...
... okay, müssen wir halt nochmal wiederkommen!
Wir lassen uns die Freude nicht nehmen und inspizieren den Strand. Viel los ist ohnehin nicht bei dem Wetter und ich wage mich vor bis zum Wasser.
Ein paar Kilometer weiter halten wir erneut und beobachten Wasser- sowie Zugvögel.
Ein Black Oystercatcher Paar watschelt auf der Suche nach Fressbarem über den Strand und wir beobachten diese hübschen Vögel eine ganze Zeit lang.
Einige wenige Unerschrockene wagen sich bei diesen Temperaturen sogar ins Wasser!
Und auch die allgegenwärtigen Möwen müssen auf's Bild gebannt werden...
Wir folgen der R27 weiter nach Norden und so langsam lockert sich die Wolkendecke und es wird heller.
Auf dem Weg passieren wir eine riesige Power Station, die nicht so ganz ins Landschaftsbild passt.
Aber gut, irgendwo muss der Strom für all die Menschen ja herkommen...
Da wir gut in der Zeit sind, entschließen wir uns für einen Abstecher nach Yzerfontein und es ist unglaublich, mit jedem Kilometer in Richtung Meer wird es sonniger... Rechts und links entdecken wir Blumenansammlungen auf den Weiden und Wiesen und als wir diesen abseits gelegenen Ort erreichen, werden wir entsprechend begrüßt.
Wir fahren hinunter bis zum Hafen und machen ein paar Bilder. Allein aufgrund einzelner Sonnenstrahlen und etwas blauem Himmel, steigt unsere Laune und wir finden es hier ganz wunderbar...
"Unser" Ford Ecosport
Wir entdecken die ersten Dassies des Urlaubes und ich lasse es mir nicht nehmen, einen der beiden alten "Lime Kilns" (Kalkofen) genauer zu inspizieren. Diese wurden mit Muschelschalen und Brennholz betrieben und gelten seit 1980 als National Monumente.
Mit ein paar letzten Impressionen verabschieden wir uns von diesem kleinen Ort, der uns irgendwie gut gefallen hat und setzen unsere Fahrt fort...
Da der Wildcoast NP quasi auf dem Weg liegt, möchte Markus die Gelegenheit nutzen, an der Rezeption nochmal bezüglich des "Steenbok-Trails" nachzufragen. Nur während der Wildblumenblüte kann man im August und September 1- oder 2-Tageswanderungen durch die Postberg Sektion des Nationalparks unternehmen. Das Manko ist, dass bei dem Steenbok Trail nur 20 Personen am Tag zugelassen sind und alle Plätze während unseres 4-tägigen Aufenthaltes in dieser Region bereits vor Monaten ausgebucht waren. Markus hatte diesbezüglich diverse Telefonate geführt und Mails geschrieben, doch es gab keine Chance. Nun hatte er die stille Hoffnung, dass vielleicht jemand abgesagt hatte?!?!
Somit fuhren wir gegen Mittag am südlichen Ende (West Coast Gate) in den Park, den wir bisher noch nie besucht hatten.
Immer wieder lässt sich die Sonne zwischen den Wolkenbergen blicken und wir freuen uns über erste Blumensichtungen nahe der Information/Restaurant... Wie schön!
An der Rezeption angekommen, werden wir von der freundlichen Dame aufgeklärt, dass niemand abgesagt hat.
Schade!!!! Am Montag gebe es jedoch noch einen freien Platz, da nur 19 Anmeldungen vorliegen...
Ja, super! Das bringt uns doch nicht weiter...
Markus lässt all' seinen Charme spielen und schließlich ruft die Dame beim zuständigen Ranger an und fragt nach, ob "ausnahmsweise" eine Person mehr zugelassen wird und nach diversen Rückrufen bekommen wir das "Go"!!!
Wir hatten es gehofft, aber nicht wirklich daran geglaubt und nun dürfen wir tatsächlich den Steenbok Trail laufen! Grandios!!!
Da schreckt uns auch der Warnhinweis im Restaurant nicht weiter...
Auf dem Weg zum Langebaan Gate im Norden flattert uns schließlich noch ein Southern Double-collard Sunbird vor die Linse, den wir trotz des schlechten Lichtes ablichten.
Ein paar letzte Bilder und dann sind wir wieder draußen. Aber in den kommenden Tagen haben wir schließlich genügend Zeit, diesen Park in Ruhe zu erkunden!
Beim Verlassen des Parks verlässt mich leider auch der Akku unserer Sony und der Ersatzakku ist im Fotorucksack nicht aufzufinden - zum Glück lässt sich die Kamera während der Fahrt über den Zigarettenanzünder aufladen...
Die letzten 35 Kilometer führen durch Langebaan und an riesigen Minen bei Saldanha vorbei...
... bevor wir um kurz vor drei in Jacobs Bay ankommen.
Jacobs Bay ist ein verschlafenes "Nest", das zwischen den Hotspots Langebaan und Paternoster an der Küste liegt. Von der
asphaltierten Hauptstraße führen verschlungene Gravelroads zu den Häusern, es gibt einen Kiosk, ein Café und aktuell kein Restaurant... Ein sehr ruhiges Pflaster also!
Ohne Probleme finden wir unsere Unterkunft "De ware Jacob" und werden von der Besitzerin Diane zu unserem Cottage C geleitet. Diane und Christian haben sich vor etlichen Jahren hier ihren Traum erfüllt und betreiben mittlerweile 4 Self-catering Cottages, die in einem liebevoll angelegten Garten verteilt sind.
Unser Cottage ist klein, aber sehr gemütlich und mit allem ausgestattet, was man so braucht. (Incl. Heizdecke...
)
Vom Wohn- und Schlafraum haben wir Zugang zu zwei Terrassen, ein Traum, leider ist es zu kalt, um draußen sitzen zu können...
Auch wenn wir keine große Lust haben, wir müssen nochmal los zum Großeinkauf! Im nahe gelegenen Vredenburg gibt es eine große Mall, wo wir unsere Vorräte beim gut sortierten Checkers für die kommenden Tage aufstocken, Geld ziehen, Trockenfrüchte und Biltong sowie Getränke und
keinen neuen Akku für die Kamera ergattern können...
Zurück im Cottage machen wir uns einen Salat mit Schafskäse und Thunfisch, den wir draußen auf der Terrasse essen. Leider ist es ziemlich frisch, sobald die Sonne weg ist und auch drinnen ist es aufgrund fehlender Heizmöglichkeiten nicht sonderlich angenehm. Also verkriechen wir uns bald ins Bett und machen dort die Planung für die nächsten Tage. Da der Stecker meiner Heizdecke zu kurz ist, muss ich auf meine Wärmflasche zurück greifen, die ich für diesen Urlaub das erste Mal eingepackt habe. Zu dem Zeitpunkt weiß ich noch nicht, dass es eins der wichtigsten Utensilien dieser Reise werden wird...
gefahrene Kilometer: 219