THEMA: Kinder und Katzen im Kruger - Reloaded
17 Dez 2018 20:30 #542801
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  • H.Badger am 17 Dez 2018 20:30
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Hallo Chrissi,
ich würde mir wünschen, da ein wenig entspannter sein zu können, aber ich habe dann immer Sorge, irgendetwas zu verpassen...
Dabei kann man auch in den Camps wunderbare Dinge erleben. Die Familie, mit deren Tochter sich unsere Töchter angefreundet hat, hatte an einem unserer gemeinsamen Tage in Berg-en-Dal keine Lust auf eine morgendliche Ausfahrt und wurde mit einem Pangolin am Außenzaun des Campgrounds belohnt. So kann es gehen...

LG
Sascha

PS: Gleich gehts weiter mit dem Bericht.
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17 Dez 2018 20:37 #542803
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Und so fahre ich allein auf eine Nachmittagsrunde.

An der Teerstraße, die vom Camp wegführt, zeigt sich wenig Wild und so komme ich recht flott an der Hauptstraße an, die ich aber wieder schnell verlasse und auf den Timfeneni-Loop einbiege, eine kleine Dirtroadschleife, auf der erfahrungsgemäß recht wenig Verkehr herrscht.
Anfangs führt der Weg durch dichten Busch – Sichtungen sind nur direkt an und auf der Straße möglich und bleiben dann auch aus. Nach einiger Zeit und langsam einsetzender Ernüchterung treffe ich plötzlich auf einer Lichtung auf mein Nachmittagshighlight.
Eine B.N.-Kuh mit ihrem Kalb grast friedlich nur wenige Meter von der Straße entfernt. :)
Ich halte an, stelle den Motor aus und leiste den beiden ein wenig Gesellschaft. Es ist ganz ruhig hier, leise bewegen sich die beiden Tiere über die Wiese, das einzige Geräusch verursacht das stetige Grasrupfen der breiten Mäuler. Kein anderes Auto weit und breit. Langsam bewegen sich Mutter und Kind über die Ebene und kommen mir dabei ganz nah. Die Sonne des Nachmittags taucht die Szenerie in ein schönes warmes Licht und ich bin ganz Beobachtung.









Ein herrlicher Moment – einzig getrübt von dem Bewusstsein der Gefahr, in der die beiden Dickhäuter und ihre Artgenossen gegenwärtig schweben. :( Es macht mich traurig, mir auszumalen, dass Mutter und Kalb vielleicht in naher oder fernerer Zukunft der Schlächterei um ihrer Hörner Willen zum Opfer fallen könnten. So friedlich, so verletzlich. Ich hoffe inständig, dass unsere Töchter noch die Gelegenheit haben werden, ihren Kindern diese wundervollen Geschöpfe in ihrem natürlichen Lebensraum zeigen zu können und diese dann wiederum den nachfolgenden Generationen. Melancholisch flüstere ich den beiden Tieren gute Wünsche für ihre Zukunft zu und verabschiede mich von ihnen: Mögen sie noch lange in Frieden ihrer Wege ziehen dürfen.





Der weitere Weg bleibt dann einmal mehr recht sichtungsarm und bald bin ich zurück in Berg-en-Dal.
Meine Frau und die Kinder steigen nach einem schönen und entspannten Nachmittag auf dem Spielplatz zu mir in den Bus und wir drehen gemeinsam noch eine kleine Runde in Richtung des Matjulu Wasserlochs, eine Strecke, die uns im Rahmen von zwei vorhergegangenen Reisen schöne Leopardenbegegnungen beschert hat – 2016 war es das großartige Paarungsschauspiel dreier Leoparden, eines unserer Allzeit-Highlights.

Um es vorwegzunehmen: In diesem Jahr werden wir hier keinen Leoparden begegnen. Heute stehen Dickhäuter im Fokus. Und so treffen wir an der Wasserstelle auf eine kleine Elefantenherde, die ein putziges und sehr neugieriges Jungtier bei sich haben. Ein weiteres Elefantenlieblingsbild entsteht hier.





Auch einige B.N. lassen sich im nahen Busch ausmachen.



Als die Sonne bereits hinter dem Horizont verschwunden ist, kehren wir zum Camp zurück.
Plötzlich entdecken wir in mittlerer Entfernung und teilweise von dichtem Bewuchs verdeckt zwei weitere N. Dieses Mal handelt es sich jedoch um zwei der im Kruger nur selten zu sehenden S.N. – Mutter und Kalb! :cheer:



Wir freuen uns über diese Entdeckung, auch wenn das Muttertier sich weitgehend unseren Blicken entzieht und das Licht für Fotos ob der späten Stunde denkbar schlecht ist. Trotzdem halten wir gut gelaunt das Jungtier auf unseren Speicherkarten fest und freuen uns darüber, gemeinsam mit den Kindern eine weitere Spezies auf ihrer „Checkliste“ abhaken zu können (übrigens ein sehr motivierendes Instrument und ein schönes Souvenir – es gibt mit dem „Guide to the wild“ eine sehr kindgerechte Broschüre im Kruger, wenn auch natürlich nicht in deutscher Sprache).

Jetzt geht es aber schnell heimwärts nach Berg-en-Dal, denn der Toresschluss droht: Ich freue mich derweil über einen Nachmittag mit Kälbern von dreierlei Dickhäuterspezies.

Zurück in unserer Hütte kochen wir ein kleines Abendessen und setzen uns gemütlich auf unsere ummauerte Terrasse. Den Grillplatz nutzen wir für ein kleines Lagerfeuer, auf den Tisch stellen wir (Anti-Moskito)Kerzen. In dieser gemütlichen Atmosphäre lässt es sich aushalten. :)

Anstelle eines Nightdrives gehen wir nach dem Essen gemeinsam mit unseren Stirnlampen und dem Spotlight bewaffnet am Campzaun entlang. Und dieser kleine Spaziergang wird total schön. Einerseits macht es Spaß, mit den Kindern eine Nachtwanderung zu unternehmen (jedenfalls solange sie nicht getragen werden wollen…) und andererseits haben wir tatsächlich einige schöne Sichtungen: Zwei Tüpfelhyänen lassen sich ganz nah am Zaun beobachten und als Höhepunkt entdecken wir in vielleicht zehn Metern Entfernung eine Zibetkatze, die wir recht lange mit unserem Lichtkegel verfolgen können. :) Dadurch, dass wir die Kameras in der Hütte gelassen haben, entsteht auch kein Fotostress und wir können diese schöne Sichtung einfach so genießen und auf unseren internen Speicherkarten verewigen.

Müde kehren wir zu unserer Hütte zurück und alsbald sind die Kinder auch eingeschlafen. Meine Frau und ich sitzen noch ein wenig im Freien und sehen in den schönen Sternenhimmel. Für den folgenden Tag habe ich einen frühmorgendlichen Drive gebucht: Um 4.30 Uhr wird es losgehen, also zieht es auch uns bald ins Bett.

Gute Nacht!
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18 Dez 2018 22:27 #542890
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Kapitel 12: Der frühe Vogel hat heut Pech (24.10.2018)

Zu nachtschlafender Zeit klingelt leise der Wecker. Was habe ich mir bloß dabei gedacht, diese Ausfahrt zu buchen? :blink: Sich um 4.15 Uhr am Parkplatz an der Rezeption einfinden zu müssen, ist schon hart. Irgendwie gelingt das Aufstehen in Afrika aber trotz der unchristlichen Zeit weitaus besser, als es je in heimischen Gefilden klappen möchte... Intrinsischer Motivation sei es gedankt.

Leise mache ich mich oberflächlich ausgehfertig und schleiche mich bald darauf aus der Hütte. In der Dunkelheit des frühen Morgens marschiere ich durch die Stille des Camps zum Treffpunkt und finde dort schon einige französische Reisende vor. Insgesamt werden wir etwa 15 Leute sein, die es sich auf dem typischen SANParks-Truck gemütlich machen dürfen. Das Gefährt ist für meinen Geschmack noch immer viel zu groß, dafür hat jeder von uns aber wirklich genug Platz, um sich richtig auszubreiten. Der Guide stellt sich uns vor und gibt eine kleine Einweisung in die Verhaltensregeln für die kommenden drei Stunden. Er spricht kein Französisch, die meisten der Franzosen kein Englisch. So bleiben viele Fragezeichen, die ich versuche radebrechend zu klären. Nun ja.

Pünktlich um 4.30 Uhr geht die Fahrt los. Wir bleiben auf der Teerstraße und da es noch vor Sonnenaufgang ist, wird die Gegend mit Spotlights abgesucht. Irgendwann ruft einer der Franzosen: „Stopp! Un animal!“ Der Guide bremst und fragt, wonach er schauen soll. Die Antwort: „un truc petit“ – leider werden wir nie erfahren, was es genau gewesen ist. :S

Immer wieder schallen dann Stopp-Befehle ins Dunkel des frühen Tages – stets sind Impalas der Anlass. Beim ersten und auch beim zweiten Mal finde ich das völlig okay, beim dritten Mal kann ich darüber lächeln, aber irgendwann beginnt es zu nerven… :pinch:

Als die Sonne aufgeht, kommt uns eine Tüpfelhyäne auf der Straße entgegen. Unser Guide fährt recht nah an das Tier heran, bevor er abbremst und stehen bleibt. Die Hyäne schlägt sich entsprechend schnell in die Büsche. Fotos kann ich so nicht machen. Schade.

Und weiter geht die Fahrt. Wir halten an weit entfernten Giraffen und werden dankenswerterweise durch unermüdliche Stopprufe auf diverse Impalas aufmerksam gemacht. Zum Glück scheint auch der Guide zu meinen, uns genügend Impalas gezeigt zu haben und so hält er wenigstens nicht mehr an.

Die Fahrt verläuft insgesamt recht sichtungsarm. Wir kommen noch an Kudus vorbei und erspähen ganz weit weg zwei B.N. Dann plötzlich stehen drei B.N. nah an der Fahrbahn. Aber auch hier fahren wir zu nah an die Tiere heran, sodass sie schnell die Flucht ergreifen… :(

Das nächste Highlight der Fahrt ist die Begegnung mit einigen Elefanten. Leider postiert sich unser Guide so, dass wir direkt gegen die noch niedrigstehende Sonne blicken müssen. So kann man natürlich kaum etwas erkennen, vom Fotografieren ganz zu schweigen.
Später halten wir noch für Warzenschweine, die mindestens fünfzig Meter von uns entfernt im recht dichten Busch stehen…

So sind die einzigen Fotos, die auf dieser Ausfahrt entstehen, die folgenden: zwei Graulärmvögel, einige Elefanten (glücklicherweise dieses Mal nicht im krassen Gegenlicht…) und ein Steppenbussard (?).







Nach gut drei Stunden kommen wir wieder in Berg-en-Dal an und ich kann ein Gefühl der Enttäuschung nicht verhehlen. Natürlich ist es völlig okay, auf einer Ausfahrt sichtungstechnisch mal nicht das große Los zu ziehen – das gehört zum Spiel dazu. Aber das recht unbedachte Fahrverhalten des Guides und auch die doch sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der Ladepritschenbesatzung haben mir den Morgen ein wenig verleidet. Es ist natürlich schön, wenn man als Erstbesucher sich noch über jedes Impala freuen kann und manchmal wünsche ich mir, das alles auch noch einmal zum ersten Mal erleben zu dürfen. Teilweise gelingt mir während der Fahrt diese Perspektivübernahme auch und ich kann mich mitfreuen. Aber eben nur teilweise…
Ich lerne daraus, dass ich keine geführten Tagestouren im Kruger mehr machen sollte. Rumgefahren zu werden ist zwar an sich immer nett und entspannt, aber der enorm große Truck ist einfach nicht das beste Vehikel dafür. Nachts nehme ich das gern mal in Kauf, da man ansonsten nicht aus den Camps herauskommt, aber tagsüber geht für mich im Kruger nichts über das Selbstfahren. Da können wir in unserem eigenen Rhythmus fahren und halten. Und ich kann mich über meine eigenen Fahr- und Bremsfehler ärgern... ;)

Ich spaziere durch das Camp zu unserer Hütte zurück und berichte meiner Familie von der enttäuschenden Ausfahrt und werde getröstet. Wir essen gemeinsam einen Happen auf unserer von der Morgensonne schon gut beheizten Terrasse und gegen 8.30 Uhr fahren wir gemeinsam los. Das fühlt sich besser an und wird auch sichtungstechnisch etwas ergiebiger werden als die Ausfahrt am frühen Morgen… ;)
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19 Dez 2018 22:11 #542981
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H.Badger schrieb:
Immer wieder schallen dann Stopp-Befehle ins Dunkel des frühen Tages – stets sind Impalas der Anlass. Beim ersten und auch beim zweiten Mal finde ich das völlig okay, beim dritten Mal kann ich darüber lächeln, aber irgendwann beginnt es zu nerven… :pinch:

Hallo Sascha

Vielleicht tröstet dich ein wenig, dass wir im November im KTP leider genau dieselbe Erfahrung mit einer französisch-amerikanischen Gruppe machen mussten. Ich musste wirklich schmunzeln bei deiner Schilderung des Morning Drives :pinch: Bei uns wars ein Night Drive und statt Impalas wurde jeder Springbock ausgerufen. Und auch nachdem unser Guide den Leuten mehrmals erklärt hatte, dass wir die nachtaktiven Tiere suchen und die Springböcke nicht anleuchten sollten wurde immer lauthals bei jedem Springbock Stopp gerufen :evil: Danach wollten sie nur noch Leoparden sehen und taten dies auch immer wieder kund :dry: Immerhin hatten wir einen tollen Guide (der jedoch bald aufgab mit Erklärungen, weil die Leute nicht zuhörten). Genugtuung schaffte uns die Tatsache, dass wir, nachdem wir die störenden Gäste im Tented Camp rausgelassen hatten, kurz vor Mata Mata noch einem elfköpfigen Löwenrudel auf und neben der Strasse begegneten :laugh: Die haben die anderen 'leider' verpasst...

Naja, solche Drives gibt es immer wieder. Der Nächste wird bestimmt wieder toll! Herzlichen Dank für deinen Bericht¨
LG Stefanie
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20 Dez 2018 08:29 #543000
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Hallo Stefanie,
schön, dass du uns durch den Kruger begleitest. Ich hab die Fotos eures letzten Berichts noch in guter Erinnerung.
Da haben wir ja ganz ähnliche Erfahrungen gemacht, nur dass mir in diesem Fall das Löwenrudel gefehlt hat. ;)
Es ist halt immer ein Glücksspiel, mit wem man im Auto sitzt. Im KTP hätte ich zuletzt einen wunderbaren Nightdrive von Mata Mata aus. Vor Jahren in Madikwe aber hatten wir einen Mitfahrenden aus den USA, der bei jeder Raubkatzensichtung gerufen hat: "Come on - attack us!"
So sind Drives mit Fremden immer wieder eine Wundertüte.

Einen schönen Tag wünscht
Sascha

PS
Danke auch an alle Button-Drückenden. Irgendwann im Laufe des Tages wird der Bericht fortgesetzt.
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20 Dez 2018 14:20 #543026
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Wir fahren auf der Teerstraße S110 ohne nennenswerte Sichtung und treffen dadurch bald auf die H3, der wir nach Norden folgen. Nach einigen Minuten auf dieser Straße treffen wir einmal mehr auf ein B.N., das in der entgegengesetzten Richtung durch den nahen Busch zieht. Wir freuen uns immer wieder, diese Tiere gesund und munter zu sehen.



Weiter geht unsere Fahrt und bald kommen wir in eine Gegend, in der gerade ein kontrolliertes Buschfeuer um sich greift. Links und rechts von der Straße ist der Busch schwarz verkohlt, einige Momente später fahren wir durch Flammen und Rauch.



Die Straßen setzen dem Feuer klare Grenzen, trotzdem kommt ein mulmiges Gefühl auf und wir sind froh, die Flammen bald hinter uns lassen zu können.

Wir steuern die Wasserstelle Renosterpan an und diese wird ihrem Namen gerecht. Nachdem wir kurz für einige Gnus gehalten haben, begegnet uns ein weiteres stattliches B.N., das sich ausgiebig im Schlamm des Wasserlochs suhlt. Das haben wir so auch noch nicht aus der Nähe beobachten können und so freuen wir uns sehr über diese für uns sehr interessante Sichtung. :)











Für eine kleine Pause steuern wir mal wieder das rummelige Afsaal Trader’s Rest an. Dort werfen wir im Vorbeigehen einen Blick auf das Sightingboard und sehen einen Löwenmarker auf der nahen Voortrecker Road. Hier wollen wir noch einmal unser Glück versuchen.

Nachdem wir uns erfrischt haben, verlassen wir also die H3 und biegen auf die nach Westen führende Dirtroad ein. Den Löwenmarker werden wir jedoch nicht erreichen, denn nur wenige Kilometer nach der Abbiegung stehen zum Glück einige Autos. Zum Glück – denn allein wären wir an dieser Sichtung mit hoher Wahrscheinlichkeit vorbeigefahren.
Aber als wir anhalten und die Umgebung scannen, fällt uns im dichten Astwerk eines nahen Baumes ein geflecktes Tier auf: Ein Leopard hat seine Beute, ein Impala, hier verstaut und scheint gerade zu fressen.



Obwohl man nicht wirklich viel erkennen kann, beschließen wir, ein wenig hier zu bleiben und darauf zu setzen, dass der Leopard in der wachsenden Hitze des Tages nicht ewig in den dichten Zweigen des Baumes bleiben wird – zum Ausruhen lädt das dünne Geäst jedenfalls kaum ein. In dieser Situation wird uns unser Glück mit der Leopardin bei Lower Sabie noch einmal sehr deutlich: Leopardensichtung im Baum und Leopardensichtung im Baum können wirklich ganz unterschiedliche Dinge sein…

Nach einigen Minuten wird das Warten schon belohnt. Es kommt Bewegung in die Baumkrone und der Leopard, ein weibliches Tier, macht sich an den Abstieg. :cheer:





Leider wendet die Leopardin uns auf dem Boden angekommen sofort den Rücken zu und zieht sich schnurstracks in den Schatten der nahen Bäume zurück.



Hier bleibt sie erstmal liegen. Und wir bleiben auch noch ein wenig.



Nach einiger Zeit kommt Bewegung in die Katze und sie zieht sich zurück. Dafür zeigt sich aber ein zweiter Leopard – dieses Tier ein stattlicher Kater – der vorher unsichtbar im dichten Busch geruht hat. Leider bleibt er aber im Schatten und lagert sich nur hin und wieder um. Der krasse Kontrast zwischen grellem Sonnenlicht und Schatten macht wirklich schöne Aufnahmen unmöglich, es ist schließlich auch schon nach 11 Uhr. Aber allein zwei Leoparden beobachten zu können, ist ein neues Highlight, mit dem wir an dieser Stelle überhaupt nicht rechnen konnten.



Irgendwann kommt die Leopardin wieder zum Vorschein und faucht den massigen Kater an. Dieser faucht zurück. Wir hoffen schon auf eine Paarungsszene, als die Leopardendame sich dem Leoparden nähert.



Dazu kommt es aber leider nicht vor unseren Augen, denn beide Katzen beschließen alsbald, in den tiefen Busch abzuwandern und sich damit endgültig unseren Blicken zu entziehen.

Zufrieden machen wir kehrt und fahren zurück nach Berg-en-Dal. Auf der Fahrt haben wir typisch für die Mittagszeit – außer der Begegnung mit einigen Hornraben, darunter ein juveniles Exemplar – keine nennenswerten Sichtungen mehr. Aber das macht nichts: Mit zwei B.N. und zwei Leoparden sind wir mehr als zufrieden. :)



Im Camp angekommen, machen wir eine lange Mittags- bzw. Nachmittagspause. Wir essen im Take-Away leckere Sandwiches, die Kinder machen den Spielplatz unsicher und wir stellen einigen Vögeln nach, hier stellvertretend ein Blauastrild.



Am späten Nachmittag wollen wir noch einmal herausfahren.
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Letzte Änderung: 20 Dez 2018 14:50 von H.Badger.
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