Wir fahren nach einem gemütlichen Frühstück gen Osten. Auch nachdem wir die Privatstraße verlassen haben, begegnen wir hier kaum anderen Autos. Dafür sehen wir Steinböckchen und einige Giraffen.
Die erste wirklich interessante Sichtung unserer Ausfahrt ist eine Büffelherde, die sich direkt auf die Straße zubewegt. Aus einiger Entfernung sehen wir dem langen Büffelband zu und portraitieren einige Individuen, die sich ein wenig aus der Masse herausbewegen.
Wir steuern die S28 an und haben heute auf dieser Straße wenig Glück. Einzig einige Giraffen und eine Gabelracke bieten sich für Fotos an. Ansonsten dominiert schöne Landschaft ohne sichtbare Bewohner.
Erst nach einer guten Stunde recht eintöniger Fahrt entdecken wir nicht weit von der Mündung in die Teerstraße H4-2 eine Löwin, die nicht weit entfernt auf einem Felsen vor sich hindöst und immer mal wieder ihre Position leicht verändert. Es ist schon recht heiß, sodass die Luft etwas flimmert und wir davon ausgehen, dass die Löwin sich höchstens in den Schatten der nahen Büsche zurückziehen wird.
Nach einigen Minuten der Beobachtung fahren wir weiter und machen ein uns entgegenkommendes Fahrzeug auf die Löwin aufmerksam. Die Insassen winken ab und entgegnen, dass am nahen Gesanftombi Damm ein ganzes Rudel liegen würde….
Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen und wenige Minuten später sind wir da. Bereits von der Teerstraße aus können wir zwei junge Löwen auf der Staumauer entdecken. Für schöne Fotos sind sie jedoch zu weit entfernt.
Also fahren wir den Turnout zum Aussichtspunkt, der dem Anlass entsprechend gut besucht ist – etwa 10 weitere Fahrzeuge sind vor Ort. Trotzdem gelingt es uns irgendwie einen recht guten Platz zu finden, um in den Trockenfluss sehen zu können. Und was sich da unseren Blicken eröffnet, begeistert uns einmal mehr restlos: Insgesamt 14 Löwen lagern hier!
Nach einigen Minuten kommt plötzlich Bewegung in das gesamte Rudel. Ein Tier nach dem anderen steht auf und schnurstracks marschiert das gesamte Rudel nach Süden in den tiefen Busch. Die meisten Autos fahren schnell zu der Stelle, an der die Löwen die Fahrbahn passieren werden. Wir beschließen, uns diesen Stress nicht zu geben und bleiben einfach vor Ort und genießen das ziehende Löwenrudel von schräg oben und völlig ungestört, bis die Löwen im tiefen Busch verschwunden sind.
Das war wieder ein echter Höhepunkt – ein so großes Rudel haben wir noch nie auf einem Fleck gesehen.
Wir glauben, dass die Löwen vielleicht zum Crocodile River zum Trinken ziehen wollen, so zielgerichtet sind sie in die Richtung unterwegs. Also steuern wir die S25 an, die parallel zum Fluss verläuft und warten. Leider tut sich auch nach einiger Zeit nichts und so geben wir auf. Wahrscheinlich haben sich die Löwen tageszeittypisch einfach in den Schatten des dichten Buschs verzogen.
Wir wollen eine Pause machen und fahren ins nahe Crocodile Bridge Camp. Im Schatten der dortigen großen Bäume machen wir ein kleines Picknick und beobachten die ansässigen Vögel.
Eine gute halbe Stunde später machen wir uns wieder auf den Rückweg gen Biyamiti. Wir wählen die S25 und entschließen uns dazu, den Abstecher zu den Hippo Pools zu fahren, der sich in der Vergangenheit noch nie so richtig für uns ausgezahlt hat.
Das wird sich heute ändern – auch wenn es schon kurz vor 13 Uhr ist und die Mittagszeit bekanntlich nicht die beste Sichtungszeit ist. Am Ende der Sackgasse angekommen, sehen wir nicht nur einige Flusspferde und Krokodile – nein, auch Löwen sind anwesend!
Wir sind uns nicht sicher, ob es Teile des Rudels von vorhin sind, jedenfalls sehen wir zwei halbwüchsige Löwen, die sich aber im hohen Ufergras fast unseren Blicken entziehen und eine ausgewachsene Löwin, die hoch auf dem Felsen thront und majestätisch die Gegend überblickt.
Nach einiger Zeit erhebt sie sich und bewegt sich den Fels herab auf uns zu. Wir sind ganz gespannt und beobachten sie, bis sie um den Felsen biegt und sich damit unseren Blicken entzieht.
Ein halber Tag liegt hinter uns und unser heutiger Löwenzähler steht bei vier Sichtungen mit insgesamt 23 Exemplaren. Was will man mehr?
Da stört es uns auch nicht weiter, dass die Rückfahrt ins Camp dann – bis auf die Begegnung mit zwei Giraffenkindern – ereignislos abläuft.
Gegen 14 Uhr erreichen wir Biyamiti und machen erstmal eine lange Pause in diesem wunderbaren Camp.
Fortsetzung folgt