THEMA: SA NO 2017/18 – "Where rivers and countries meet"
29 Aug 2018 21:23 #530989
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Weiter geht’s – das Highlight des Tages steht noch aus!

Retour im Park geht es schnurstracks zum Sable Hide. Wir gönnen uns ein kleines Mittagessen (leckere Meat Pies vom Spar) und schauen den Elefanten beim Baden zu. Wie recht haben sie bei dieser Mittagshitze! Ein Löffler pflügt sich eifrig durch die braune Brühe.


Afrikanischer Löffler / African Spoonbill



Im Laufe des Nachmittags wird es immer ruhiger am Wasser und wir halten auf den harten Bänken eine kleine Siesta. Erst gegen vier Uhr machen wir uns auf den Weg in Richtung Shimuwini Bushveld Camp, unserem heutigen Übernachtungsort.

Das Highlight des Tages ist dieser Gelbschnabeltoko mit grosser Beute. Eigentlich schon krass, was diese Vögel mit ihrer Beute so anstellen. :pinch:


Gelbschnabeltoko mit einer Spitzmaus? / Southern Yellow-billed Hornbill



Danach folgen wir relativ zügig der H14 und stoppen vor allem an den verschiedenen Ausfahrten am Wasser und den Aussichtspunkten. Wiederum begleiten verschiedene Elefantenherden und Büffel unseren Weg. Ein Buschbockweibchen, welches sich unter eine Impalaherde gemischt hat springt uns ebenfalls ins Auge. Wie auch diese beiden Raubvögel hoch in einem Baum:


Zwei Habichtsadler / African Hawk Eagle

Auf dem Ngobeni Loop haben wir diesen tollen Ausblick übers Wasser. Ein Hammerkopf wartet geduldig auf Beute. Ansonsten ist es heute ruhig hier...




Hammerkopf / Hamerkop

Auf der S141 geht es dann entlang des Letabaflusses bis nach Shimuwini, wo wir wie gewohnt kurz vor Torschluss eintreffen. Die Anmeldung an der Reception geht zügig von statten.


Blick auf den Letaba River


Ein Trupp Nimmersatt beim abendlichen Yoga / Yellow-billed Stork

Uns wird das Cottage Nr. 9 zugewiesen, Schlüssel gibt es hier im Camp keine. Das ist ja mal sympathisch! Wir sind überrascht ab der grosszügigen Einrichtung der Unterkunft und fühlen uns gleich sauwohl. :) Das Cottage ist zweistöckig, verfügt über ein Zimmer mit Doppelbett sowie den oberen Stock mit zwei Einzelbetten, einen riesigen Kühlschrank mit grossem Gefrierfach, einen gemütlichen Wohnbereich und eine offene Küche. Zudem liegen die Häuser in einer Reihe mit Blick auf den Fluss. Von der Veranda aus hört man die Hippos schnauben und kann den Krokodilen im Wasser zuschauen. Für uns ein absoluter Geheimtipp!

Der Abend gestaltet sich wie gehabt, denn Bewährtes soll Weile haben… Wir braaien, schreiben danach Tagebuch bzw. sortieren die angesammelten Fotos aus und geniessen als Bettmümpferl ein kühles Savanna. Dabei begleitet uns wieder einmal das unverkennbare eindringliche Brüllen eines Löwen. Obwohl er (oder sie) sich scheinbar in der Nähe befindet entdecken wir den guten Gesellen mit unseren Lampen leider nicht…

Vielleicht haben wir morgen auf dem bereits gebuchten Morning Drive ja Glück?! :silly:
Letzte Änderung: 29 Aug 2018 21:27 von @Zugvogel.
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16 Sep 2018 18:59 #532763
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Montag, 18. Dezember 2017 – Morning Drive im Vogelparadies
Krüger Nationalpark, Shimuwini Bushveld Camp

In aller Herrgottsfrühe – sprich um 03.30 Uhr – befördert uns der Wecker vom Tiefschlaf in die Realität. Bereits in einer halben Stunde soll unser vorgebuchte Morning Drive losgehen. Schon bald sind wir bereit und stolpern noch schlaftrunken und im Stockdunkeln zur Rezeption. Diese liegt verlassen vor uns, von unserem Guide oder anderen Mitfahrenden ist nichts zu sehen und hören. Wir setzen uns auf eine Stufe und lauschen dem Ruf der Perlkäuze. Hin und wieder kommt das Bedürfnis auf, die Umgebung abzuleuchten, man weiss ja nie, welche Tiere sich lautlos in der Finsternis rumtreiben.

So langsam machen wir uns Sorgen, ob unsere Anmeldung für den Drive womöglich vergessen ging. Kurz nach vier Uhr kommt unser Guide Paul ziemlich gestresst um die Ecke. Er entschuldigt sich mehrmals für die Verspätung und erzählt uns, dass der Schlüssel für den Raum mit den grossen Scheinwerfern nicht auffindbar war. Wenige Minuten später ist das Problem jedoch gelöst und wir machen uns sogleich auf den Weg. Heute Morgen sind wir die einzigen Gäste und geniessen einen 'privaten' Drive.

Paul stellt sich bereits in den ersten Minuten als ausgezeichneter Fährtenleser und äusserst engagierter Guide heraus. Bereits kurz nach dem Camp sichtet er scheinbar frische Leopardenspuren auf der Pad. Trotz gründlicher Suche in alle Richtungen können wir den Verursacher nicht ausfindig machen. Während wir uns dann so über das gestrige nächtliche Brüllen der Löwen unterhalten meint Paul, dass genau hier, wo wir stehen frische Löwenspuren zu sehen wären. Kurz darauf erspähen wir zwei stattliche Löwenmännchen:


Wir folgen den Löwen längere Zeit, langsam aber sicher wird auch das Licht besser...


Wasser mögen sie scheinbar nicht besonders...



Gemäss Paul haben die zwei Brüder das Revier vor etwa zwei Jahren von einem älteren Löwenmännchen übernommen. Das restliche Rudel soll aktuell weitere zehn Mitglieder zählen. Es zeigt sich heute jedoch nur die Vorhut… Wir beobachten die zwei Löwen bei ihrer Morgenroutine, während die Sonne über dem Letaba Fluss aufgeht. Besser geht nicht!


Sonnenaufgang über dem Letaba

Nach einiger Zeit entschliessen sich die zwei, den Fluss zu überqueren und verschwinden nach kurzer Zeit im dichten Busch am gegenüberliegenden Ufer. Wir tun es ihnen gleich, jedoch dürfen wir dazu die Brücke benützen, welche von einem 'No entry' Schild gekennzeichnet wird. Die ersten Wasservögel sind auch schon wach, ebenso die allgegenwärtigen Krokodile und Hippos.


No entry road


"Brücke" über den Letaba


Prächtiges Farbenspiel über dem Fluss

Die letzten Spring Hares und Scrub Hares sowie eine nicht identifizierbare Eule machen sich aus dem Staub. Nun setzen wir unsere Fahrt bei stetig hellerem Tageslicht auf der anderen Flussseite fort. Gemäss Paul sei das Gebiet gut für Wilddog-Sichtungen. Heute haben wir jedoch kein Glück – wobei wir das überhaupt nicht als Unglück empfinden, hatten wir mit den Löwen und den vielen Vögeln bereits einige grossartige Sichtungen! Ausserdem können wir die zwei Löwen erneut im dichten Busch erspähen. Fotos gibt es leider keine davon, dafür sind sie zu zügig und zielstrebig unterwegs.


Weiblicher Amur-Rotfussfalke, wenn ich mich recht erinnere / Female Amur Falcon

An einem nicht weiter definierten Damm dürfen wir aussteigen und unsere Füsse auflockern.





Hier erfahren wir zum ersten Mal von der neuen SanParks-Strategie, welche vorsieht, die von Menschenhand erbauten Dämme im Krüger mehrzeitlich zu demolieren. Ziel ist es, die Eingriffe des Menschen ins Ökosystem des Nationalparks so gering wie möglich zu halten. Paul erzählt uns, dass in den nächsten Monaten bis Jahre auch einige sehr beliebte und bekannte Staudämme nach und nach beseitigt werden sollen. Interessant. Wir nehmen uns vor, bei Gelegenheit mehr darüber nachzulesen. Entfernt beobachten wir eine Gruppe African Openbills sowie mehrere Reiher im Wasser.

Buschböcke und die schönen Nyalas sowie mehrere Impala- und Zebraherden begleiten uns auf der Rückfahrt zum Camp. Auf der "Brücke" über den Letaba River ergötzen wir uns erneut an der fabelhaften Vogelwelt.


Zwergspint oder Zwergbienenfresser / Little Bee-eater


Ein Paar Weissstirnspinte oder Weissstirn-Bienenfresser / White-fronted Bee-eater


Graufischer / Pied Kingfisher


Blaustirn-Blatthühnchen / African Jacana


Sattelstorch im Flug / Saddle-billed Stork


Sattelstorch im Flug / Saddle-billed Stork


Mohrenralle / Black Crake

Auf dem Rückweg begegnen wir noch diesem Brown Snake Eagle hoch im Baum. Ein krönender Abschluss einer tollen Tour!


Brauner Schlangenadler / Brown Snake Eagle

Gegen halb acht Uhr schaukeln wir glücklich erfüllt wieder vor die Camp Rezeption, doch Paul gibt nochmals alles und bringt uns gleich bis vor unsere Haustüre. Unsere Erwartungen an den Morning Drive wurden mehr als übertroffen! Und mit Paul als Guide haben wir das grosse Los gezogen. Man spürt seine Liebe für den Busch in seinen Erzählungen und er wartet mit immensem Wissen zu Flora und Fauna auf.

Gleich gehts weiter, der restliche Tag ist relativ schnell erzählt...
Letzte Änderung: 16 Sep 2018 19:06 von @Zugvogel.
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16 Sep 2018 19:19 #532764
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Gemütlich frühstücken wir auf unserer schönen Veranda und machen uns dann nochmals solo zu einer kleinen Runde bis zur Hauptstrasse und wieder zurück auf. Nennenswerte Sichtungen waren ein Klippspringerpärchen posierend auf einem grossen Felsbrocken, eine Gruppe Spoonbills am Fluss sowie ein African Fish Eagle.


Nilgänse, Löffler, Nimmersatt sowie Seidenreiher bei der Nahrungssuche im nährstoffreichen Letaba


Schreiseeadler - endlich mal in akzeptabler Entfernung / African Fish Eagle


Klippspringer, der seinem Namen gerecht wird...


Grautoko / Hornbill

Zurück im Camp verspüren wir heute keinen Drang mehr zu einen weiteren Game Drive.


Shimuwini - Chalet Nr. 9


Ausblick auf den Letaba

In der Hitze des Tages gönnen wir uns nochmals drei Stunden dringend benötigter Schlaf, waschen einige Kleidungsstücke und verbringen den Nachmittag lesend und fotografierend im Camp. Von den Bänken auf dem Rasen aus lassen sich wunderbar Flusspferde und Wasserböcke beobachten und der Hide wartet mit einer reichen Vogelwelt auf.


Shimuwini Birdhide


Graufischer & Weissstirnspint


Hier können wir stundenlang verweilen


Black Crake

Als dann nach einem wunderbaren Sonnenuntergang noch die beiden Löwenmännchen vom Morgen aus dem Dickicht auf der gegenüberliegenden Flussseite auftauchen ist es um uns geschehen - Shimuwini ist für uns das Paradies schlechthin!


Besser als auf manch einer Private Game Lodge!

Im Schwindenden Licht geniessen wir ihren Anblick und bereiten unseren Campnachbarn eine grosse Freude, als wir sie auf die Löwen hinweisen. Nach leckerem Fried Rice und Sirloin Steaks geht’s schon bald in die Welt der Träume - was für ein Tag!

Und morgen geht es nicht minder spektakulär weiter... :woohoo:
Letzte Änderung: 16 Sep 2018 20:32 von @Zugvogel.
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20 Sep 2018 17:48 #533140
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Dienstag, 19. Dezember 2017 – getüpfelte Überraschung!
Krüger Nationalpark, Shimuwini Bushveld Camp – Shipandani Birdhide

An diesem noch frischen Morgen entscheiden wir uns für eine kleine Ausfahrt von Shimuwini über den S141-Loop bis zum Ngobeni Wasserloch.



Die Morgenstimmung am Fluss ist magisch :blush: .

Auf einer Umfahrung am Fluss beobachten wir zwei Woodland Kingfisher beim Duett. Als wir danach in gemächlichem Tempo um die Ecke biegen kann ich meinen Augen nicht trauen. Ein Leopard! Rund fünf Meter neben der Strasse liegt er einfach da und wir wären beinahe vorbeigerollt! Nicht zu laut (ich will den Leoparden ja nicht erschrecken), aber doch bestimmt fordere ich Dani zum anhalten auf. Langsam rollen wir rückwärts und stehen bald schon Aug in Aug mit diesem hübschen Kerl.





Auf diese Sichtung hatten wir insgeheim soooo gehofft. Und nun haben wir ihn eigenständig gefunden und dürfen ihn ganz allein geniessen! :) Für uns einfach nur WOW! Wir trauen uns kaum zu atmen, geschweige denn zu sprechen. So nahe waren wir noch nie an einem Leoparden. Der Kater würdigt uns jedoch keines zweiten Blickes und macht sich nach kürzester Zeit vom Acker… Wie gerne hätten wir noch etwas mehr Zeit mit ihm verbracht. Wir versuchen ihm auf der Strasse zu folgen und können ihn noch einige Male im Busch sowie beim Überqueren eines Flussbetts erblicken. Danach ist er jedoch definitiv verschwunden.

Euphorisch rumpeln wir weiter und erfreuen uns an diesem schönen Tag. Ausser einigen netten Vogelsichtungen ist der restliche Drive ereignislos.


Amur-Rotfussfalke, links das Weibchen, rechts das Männchen / Amur Falcon



Am fantastischen Ngobeni Wasserloch gönnen wir uns ein ausgiebiges Frühstück. Frische Papaya, leckeres Müsli und Jogurt wandern in unsere hungrigen Mägen. Ein eifriger Graureiher leistet uns dabei Gesellschaft.


Graureiher / Grey Heron


Frühstückszeit

Gegen 9 Uhr sind wir zurück im Camp, hauen uns nochmals einige Minuten aufs Ohr und packen dann unsere Sachen zusammen. Wir räumen unser grossartiges Chalet und begeben uns zum Birdhide, wo wir einen netten Südafrikaner und seine Ehefrau kennen lernen. Es beginnt eine lebhafte Unterhaltung, während nebenbei das Federvieh die Gegend unsicher macht.


Gezanke bei den Graufischern


Malachiteisvogel / Malachite Kingfisher


Und Tschüss...


Goliathreiher / Goliath Heron und Silberreiher / Great Egret


Goliathreiher


Weissstirnspint / White-fronted Bee-eater

Die anschliessende Vogelpirsch im Camp bleibt erfolglos. Vom hübschen African Paradise Flycatcher will uns auch auf dieser Reise einfach kein gescheites Bild gelingen. Erstaunlich wie flink das Männchen mit seinem langen Schwatz durchs Geäst hüpft bzw. fliegt.

Mittlerweile macht sich Müdigkeit breit (es ist wieder um die 38°C) und es bleibt nur der Sprung in den Swimming-Pool. Shimuwini ist das einzige Bushveld Camp im Krüger mit einem Pool, welchen wir uns (natürlich erst am Abreisetag) nicht entgehen lassen wollen. Das kühle Nass tut gut und weckt unsere Lebensgeister :woohoo: .



Erst nach 14 Uhr machen wir uns auf den Weg in Richtung Mopani Camp, wo wir den Schlüssel für den gebuchten Shipandani Overnight Hide erhalten werden. Es ist heiss und wir begegnen wenigen Tieren. Eine grosse Elefantenherde gräbt im trockenen Flussbett nach Wasser (und findet dieses auch). Die Zebras, Gnus, Impalas und Giraffen sind zum Glück allgegenwärtig und verhindern Langeweile. In Mopani checken wir ein und gönnen uns ein leckeres Eis mit Blick auf den gut gefüllten Damm. Gegen ein Depot erhalten wir den Shipandani-Schlüssel und werden informiert, dass unser Bettzeug und die Küchenuntensilien später von einem Mitarbeiter zum Hide gebracht werden. Das passt!

Der Overnight Hide darf ab einer halben Stunde vor Gateschluss bezogen werden und muss am nächsten Morgen eine halbe Stunde nach Gateöffnung auch wieder aufgeräumt sein. Wie zu erwarten war gibt es natürlich den einen oder anderen Besucher, der sich länger in unserem neuen "Reich" aufhält, aber irgendwann müssen zum Glück alle los. Auch für sie gelten die Gatezeiten :evil: .


Wassertriel / Water Thick-knee

Wir geniessen die Ruhe unserer rustikalen Unterkunft. Der Blick auf den Fluss bietet die Möglichkeit für fantastische Hippo- und Krokodilsichtungen.


Die Hippos fläzen gemütlich im Wasser, ausser einem gelegentlichen Grunzen regt sich wenig.



Während es langsam eindunkelt wird von einem freundlichen SanParks-Mitarbeiter unsere Ausrüstung angeliefert: ein Kanister Wasser, Decken, Moskitonetze, Geschirr, Besteck, ein Wasserkessel und Lampen. Wir richten uns heimisch ein, entfachen ein schönes Feuer und braten leckere Kudu-Boerewors. Dazu gibts bereits vorbereiteten Reissalat.

Lange sitzen wir noch auf unseren Betten mit Blick auf den Fluss, lauschen den Geräuschen der Nacht und lassen diesen wunderbaren Tag mit unserer ersten "eigenen" Leopardensichtung Revue passieren.

Leider haben wir vor lauter Geniessen kaum Fotos vom Hide geschossen. So schön wars!
Letzte Änderung: 20 Sep 2018 18:02 von @Zugvogel.
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24 Sep 2018 20:37 #533564
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Mittwoch, 20. Dezember 2017 – Showdown zwischen Löwe und Krokodil
Krüger Nationalpark, Shipandani Overnight Hide – Bateleur Bushveld Camp

Der heutige Morgen startet ziemlich ereignislos. Wir schlafen bis um halb fünf (mittlerweile grenzt das an ausschlafen) und starten gemütlich in den Tag. Impalas grasen auf der Wiese vor unserem Hide und die ersten Helmperlhühner gesellen sich dazu. Der Himmel zeigt sich bedeckt und wir verabschieden uns von diesem einsamen Übernachtungsort. Am Pioneer Dam geniessen wir die Stille sowie einige Wasservögel (African Jacana, Squacco Heron, Osprey, Fish Eagle, etc.) und liefern im Mopani-Camp den Schlüssel vom Overnight Hide ab. Wir gönnen uns einen neuen Stromadapter (der letzte ist vermutlich ohne uns in Olifants geblieben) und füllen die Lebensmittelvorräte auf. Eine besondere Sichtung im Camp ist eine Gruppe Scharlachspinte, die es sich hoch oben in den Bäumen gemütlich gemacht hat. Die haben wir im Krüger irgendwie nicht erwartet (ich verbinde sie vor allem mit dem Caprivi und Botswana). Fotos gibts dann von Mapungubwe. Dort haben wir sie besser vor die Linse gekriegt als in Mopani.

Es zieht uns weiter in den Norden, über die S49 sowie anschliessend die S143 und S50 der mosambikanischen Grenze entlang. Am Nshawu Wasserloch No. 3 erspähen wir unser erstes Eland, Tsessebe-Antilopen und Gnus sowie hinter einigen Büschen eine lauernde Löwendame. Die verschwindet jedoch bald und ist nicht mehr aufzufinden. Am nächsten Wasserloch suhlt sich ein Dagga Boy im Schlamm. Um ihn herum 'wuseln' zwei Honigdachse.


Honigdachse und Büffel, leider weit entfernt...


Nshawu

Auf der Weiterfahrt entdecken wir viele Elefanten. Wir sind immer wieder überrascht, wie diese Riesen im Mopane-Busch unsichtbar werden, obwohl sie nur wenige Meter neben der Strasse stehen.


Grauer Riese, grauer Himmel und Mopane-Busch


Lappenstar (Weibchen) / Wattled Starling

Am Grootvlei Damm beobachten wir lange eine grosse Büffelherde beim trinken und baden.


Büffel mit Gelbschnabel-Madenhacker




Büffel beim Trinken mit Ente (Zwergtaucher? / Little Grebe)


Nimmersattstörche und Löffler


Es herrscht ein reges Kommen und Gehen




Viele Jungtiere sind mit von der Partie

Vom Nyawutsi Hide sind wir etwas enttäuscht. Ausser einem Woodland Kingfisher-Päärchen herrscht gähnende Leere. Später treffen wir auf einen Elefanten-Roadblock mit einigen ziemlich unentspannten Artgenossen. So verbringen wir etwa eine halbe Stunde mit abwarten, rantasten, retour fahren und das Ganze gleich wieder von vorne. Sowieso erleben wir die Dickhäuter im nördlichen Krüger als etwas aggressiver bzw. dominanter als im mittleren Krüger. Bei gebührendem Abstand kommt man jedoch meist problemlos klar. Immerhin entsteht irgendwann während der Wartezeit dieses Foto eines Weissstirn-Bienenfressers.


Weissstirn-Bienenfresser / White-fronted Bee-eater

Kurz vor Shingwedzi entdecken wir auf der anderen Seite des Flussbetts zwei Löwendamen, welche sich parallel zur Strasse fortbewegen. Wir ahnen noch nicht, welches Spektakel uns gleich erwarten wird! Weiter vorne stehen bereits einige Autos. Die beiden Löwendamen gehören nämlich zu einem grösseren Rudel, welches vor einiger Zeit ein Büffelkalb gerissen hat und dieses gerade genüsslich verspeist. Nun möchte ich vor allem Bilder sprechen lassen.








So sieht Genuss aus!

Total zählen wir zwei Löwenmännchen sowie sechs Löwendamen. Es ist drollig anzusehen, wie die Tiere miteinander schmusen und spielen. Die beiden Männchen verteidigen 'ihren' Kill gegenüber ihren Familienangehörigen vehement und lassen wirklich niemanden anderen ran. Immer wieder versuchen die hungrigen Löwinnen, auch etwas abzubekommen. Dasselbe haben jedoch auch noch andere im Sinn. Seht selbst:





Richtig hinterlistig nähern sich der Löwenfamilie von mindestens drei Seiten grosse Nilkrokodile. Sie schieben sich einige Schritte vor, legen sich dann wieder einige Minuten zur Ruhe und nähern sich so Schritt für Schritt dem Büffelkadaver. Es ist herrlich anzusehen, wie heillos überfordert die Löwen(-männchen) mit dieser Situation sind. Mit dem Panzertier können sie einfach nichts anfangen…


Neugierige Löwen


Duell 2:2


Krokodile von oben, von unten und von links

Der Angriff eines der Krokodile ist von Erfolg gekrönt. Es entschwindet dem Tumult äusserst agil mit einem grossen Stück Knochen und bringt sich im Fluss in Sicherheit. Ein weiteres Krokodil folgt diesem sofort und nun geht das Gestreite im Wasser weiter. Eine unglaubliche Sichtung!





In der Zwischenzeit nähert sich eine junge Löwin neugierig einem etwas entfernter liegenden Krokodil. Immer wieder tippt sie den Schwanz des Krokodils mit ihrer Pfote an und macht einen erschrockenen Sprung rückwärts, sobald sich das Krokodil bewegt. Wir können uns kaum halten vor Lachen ab dieser absurden Situation! Wer wäre wohl schlussendlich stärker? Die doch etwas hinterlistig agierenden Krokodile, oder doch der als 'König der Tiere' geltende Löwe… Wir lassen die Antwort hier offen. Fürs uns sah es in etwa nach Gleichstand aus. Diese Sichtung schlägt definitiv vieles, was wir auf bisherigen Afrika-Reisen gesehen haben!


Mittlerweile hat einer der Löwen den Riss etwas weiter weg geschafft. Einen weiteren Teil der Beute wollen sie sich definitiv nicht mehr streitig machen lassen...

Nach über zweieinhalb Stunden reissen wir uns los und fahren via Shingwedzi zum Bateleur Bushveld Camp. Wieder einmal sind wir einfach nur hell begeistert vom Krüger! Bei einem leckeren Glas Wein und Chicken Wings vom Grill sinnieren wir noch lange über diesen hammermässigen Nachmittag!


Sunset mit Baobab
Letzte Änderung: 24 Sep 2018 20:59 von @Zugvogel.
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Klasse Bericht mit tollen Bildern (ein bisschen weniger Farbe würde sie noch schöner machen, aber das ist jammern auf hohem Niveau).
Gefällt mir super gut.
Die Löwen-Croc Sichtung war ja der Hammer.
Die Vögel habt ihr klasse eingefangen (Brennweite?). Bin das erste mal Anfang November im Park, mal sehen wie es da um die Vögel steht.

Gruß!
der Joe
"I detest racialism, because I regard it as a barbaric thing, whether it comes from a black man or a white man." Nelson Mandela

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