THEMA: SA NO 2017/18 – "Where rivers and countries meet"
08 Aug 2018 22:56 #528552
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Nach dem Nachmittagstee packen wir eine Kühlbox voll mit kalten Getränken und machen uns auf einen weiteren Game Drive gefolgt von einem etwas kürzeren Walk. Es geht in die entgegengesetzte Richtung wie am Morgen. Das Begeisterungslevel unserer Truppe ist weiterhin hoch. Es herrscht gute Laune im offenen Game Drive Fahrzeug :silly: .

An diesem Nachmittag dürfen wir auch unsere mitgebrachte Wildkamera an einer geeigneten Stelle platzieren. Diese hat uns vergangenes Jahr in der Mabuasehube Region des KTP tolle Eindrücke der nächtlichen Besucher geliefert. Gerne möchten wir sie auch hier im Krüger nutzen. Unsere Guides sind begeistert von der Idee, empfinden das campeigene Wasserloch jedoch als zu wenig frequentiert vom Wild. So springen Dani und Rhulani irgendwo im Nirgendwo auf unserer Nachmittagsausfahrt aus dem Fahrzeug und verschwinden im Busch. Nach ca. zehn Minuten sind sie zurück. Im sonst trockenen Flussbett haben sie eine passende Stelle mit stehendem Wasser gefunden. Ein geeigneter Ort für die Kamera wurde akribisch ausgewählt. Wir sind gespannt, welche Tiere in den nächsten Tagen hier vorbeikommen werden.


Nun ist auch der Guide zufrieden mit der Platzierung der Kamera... ;)

Unser nachmittägliche Walk zeigt sich sichtungstechnisch etwas gehaltsvoller als der Morgen. Ein grosser Nilwaran am gegenüberliegenden Flussufer bildet der Anfang einer Reihe von Sichtungen.


Nilwaran / Nile monitor

Ausserdem begegnen wir vielen Saddle-billed Storks, mehreren Schakalen, den 'gemeinen' Impalas sowie den hier häufigen Wasserböcken. Erneut können wir einen ausgewachsenen Gaukler und später einen Raubadler im Flug beobachten. Die seltene Sichtung einer Goldschnepfe (Greater Painted-Snipe) erfreut uns sehr! Mit der haben wir hier nicht gerechnet.

Wenig später mahnen uns die Guides zu absoluter Ruhe :huh: . Am anderen Flussufer frisst sich ein einzelner Elefantenbulle genüsslich durchs üppige Grün. Der Adrenalinspiegel geht hoch. Da wir jedoch genügend Abstand halten lässt sich der graue Riese nicht aus der Ruhe bringen. Wir sind überglücklich, diesen Moment erleben zu dürfen. Es ist fantastisch diesen Tieren zu Fuss zu begegnen.



Nach einiger Zeit verschwindet der Dickhäuter im Gebüsch und wir wandern weiter.


Hippo-Schädel

Unsere Guides erzählen uns, dass dieses Hippo (wie viele andere auch) der letzten grossen Dürre 2016 zum Opfer fiel. Tagelang habe sich ein grosses Löwenrudel am Kadaver satt gefressen. Was für ein Highlight muss das für die Gäste des Trails gewesen sein :woohoo: .

Für den Sundowner (leider ohne Sonnenuntergang wegen der Bewölkung) fahren wir an einen schönen Dam. Für uns gibt es kaum etwas tolleres, als bei einem kühlen Savanna Krokodile und Wasservögel zu beobachten und die Hippos grunzen zu hören. Die Stimmung ist ausgesprochen friedlich.



Lange nach Sonnenuntergang machen wir uns auf den "Heimweg" ins Camp – sozusagen ein Night Drive. Dank unseren starken Taschenlampen können wir im Dunkeln viele Scrub Hares, Nightjars sowie eine nicht identifizierte Schlange ausmachen. Mit Adleraugen erspähen unsere Guides sogar ein kleines Chamäleon in einem Baum – einer von Danis Wünschen erfüllt sich damit. Hat er doch am ersten Tag bei der Frage nach Wunschsichtungen unter anderem das Chamäleon angegeben. Für Fotos ist es leider zu dunkel. Gerne wünschen wir uns für die restliche Reise mal noch eine Chamäleon-Sichtung bei akzeptablen Lichtverhältnissen…

Zurück im Camp werden wir von einem dampfenden Lamb Stew mit Reis, Gemüse und Salat erwartet. Das Essen ist wie gehabt einfach, aber wahnsinnig lecker. Gemütlich verbringen wir den restlichen Abend mit den Südafrikanern am Feuer, tauschen Geschichten aus und werden uns wieder einmal bewusst, wie privilegiert wir sind. Leider zwingt uns leichter Nieselregen alsbald ins Bett…
Letzte Änderung: 08 Aug 2018 23:00 von @Zugvogel.
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09 Aug 2018 16:58 #528599
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Hallo Stefanie,

wie schön, zu lesen, dass Rhulani immer noch den Sweni Trail begleitet - wir haben ihn dort Ende 2014 kennenlernen dürfen! Sein damaliger Kollege ist mittlerweile bei Punda Maria - ihn haben wir zufällig 2016 im Camp getroffen, bevor die Gruppe losgezogen ist... :laugh:

Danke Dir, für Deinen Bericht! Da kommen schöne Erinnerungen hoch!!! Und mit eurere Trailgruppe scheint ihr ja auch wirklich großes Glück gehabt zu haben... ;)

Viele Grüße,
Nadja
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18 Aug 2018 22:11 #529628
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Fortuna77 schrieb:
wie schön, zu lesen, dass Rhulani immer noch den Sweni Trail begleitet - wir haben ihn dort Ende 2014 kennenlernen dürfen! Sein damaliger Kollege ist mittlerweile bei Punda Maria - ihn haben wir zufällig 2016 im Camp getroffen, bevor die Gruppe losgezogen ist... :laugh:

Liebe Nadia

Ja, Rhulani ist(immer noch beim Sweni Wilderness Trail dabei. Er hat uns erzählt, dass er sich letztes Jahr anscheinend für einen anderen Job umgesehen hat. Er hatte sich sogar bereits als Guide in einer privaten Game Lodge in der Nähe des Krügers beworben, dann aber gemerkt, dass er bei SANParks wohl ganz gute Anstellungsbedingungen hat. Auf den privaten Lodges sei der Lohn sehr tief und man sei enorm auf das Trinkgeld der Gäste angewiesen. Zudem habe ihm die Athmosphäre dort nicht besonders gefallen. Auf alle Fälle wirkte er wieder rechts zufrieden mit seiner Arbeit auf dem Trail... :)

Hier (falls es klappt) noch zwei Videos mit kurzen Impressionen zum Sweni Wilderness Trial:

https://youtu.be/4ADX72goGng

https://youtu.be/yY_NjNiiNIc

Irgendwie bin ich zum dumm, die Videos in den Beitrag zu laden :pinch: Daher nur die Youtube-Links :whistle:

Bald geht es mit dem Bericht weiter B)
Letzte Änderung: 18 Aug 2018 22:36 von @Zugvogel.
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18 Aug 2018 23:05 #529630
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Freitag, 15. Dezember 2017 – Per Pedes durch den Krüger
Krüger Nationalpark, Sweni Wilderness Camp

Vom Ablauf her gestaltet sich der heutige Tag wie der gestrige: früh aufstehen, Katzenwäsche vor der Hütte, einmal tief die frische Morgenluft einatmen und im Laufschritt in die Lapa für Kaffee/Tee und Rusks. Unser Landcruiser ist bereit für die Abfahrt und unsere Ranger auch früh morgens gut gelaunt.

Der erste Vertreter der Fauna, welcher uns bereits kurz nach dem Camp begegnet ist ein imposanter Elefantenbulle. Er steht vielleicht 50m vor uns auf der Pad und wirkt im ersten Moment auf uns doch recht entspannt. Wir halten an und beobachten ihn fasziniert. Bei genauem Hinschauen wird klar, dass der Elefantenbulle sich in Musth befindet. An den Schädeldrüsen sind Sekretabsonderungen zu erkennen und seine Hinterbeine sind nass von kontinuierlichen Urinspritzern. Wohlwissend haben unsere Guides dieses Mal den Motor nicht abgestellt. Der Elefant nähert sich uns langsam aber sicher, so richtig entspannt wirkt er nun nicht mehr auf uns. Elefantenbullen produzieren in der Musth 40 bis 60 Mal mehr Testosteron als sonst und gelten als deutlich aggressiver während dieser Zeit :evil: .

Wie die Geschichte weiter geht könnt ihr (falls es mit dem Einfügen klappt) dem Video weiter unten entnehmen (Video zur Verfügung gestellt von einem anderen Trailteilnehmer, Adrian Neculau):

Elefant in Musth

Die Situation wurde von unseren beiden Guides bravourös gemeistert. Selbstfahrern empfehlen wir dieses Vorgehen absolut nicht. Lieber weiter Abstand halten :huh:
Das Veld leuchtet in der Morgensonne und bildet einen wunderbaren Kontrast zum von dunklen Wolken verhangenen Himmel.





Auf der heutigen Wanderung treffen wir diverse Zebras, Gnus, Giraffen und stossen auf Hinterlassenschaften von Löwe, Hyäne, Nashorn, Elefant und Co. Es entwickeln sich interessante Gespräche zur Tier- und Pflanzenwelt und wir lernen immer wieder was Neues. Nun sind wir auch in der Lage, die Gehrichtung und das Geschlecht von Elefanten anhand des Dungs zu bestimmen :woohoo: Das nenn ich mal Allgemeinwissen!


Senegalliest / Woodland Kingfisher

Der Woodland Kingfisher mit seinem unverkennbaren Ruf ist uns auf dieser Reise besonders ans Herz gewachsen! Später geniessen wir das mitgebrachte Frühstück im Busch und kehren nach ca. 5 Stunden hungrig zurück ins Camp.

In der Zwischenzeit zeigen sich auch die ersten nennenswerten Besucher auf unserer Kamerafalle am Wasser:


Zwei Sattelstörche / Saddle-billed Stork und ein Hammerkopf / Hamerkop


Nilgänse / Egyptian Geese

Im Camp werden wir wiederum mit einem leckeren Brunch überrascht. Auch heute ist der Himmel stark bewölkt, was das Wandern äusserst angenehm gemacht hat. Beim Gang aufs Klo mache ich Bekanntschaft mit einem grossen Water Monitor. Leider verschwindet er für ein Foto zu schnell im Gebüsch. Das Handy habe ich hier im Krüger selten bei mir...und das ist auch gut so :)

Mittlerweile bearbeitet ein einzelner Elefant genüsslich das Schilf am campeigenen Wasserloch.



Wir könnten ihm stundenlang zuschauen…



Auch die Gnus, Buschböcke und Warzenschweine am Wasserloch bieten gute Unterhaltung. Später zieht es uns doch noch für ein Nickerchen in unser Häuschen, bevor es am späteren Nachmittag losgeht auf den nächsten Walk...
Letzte Änderung: 20 Aug 2018 17:30 von @Zugvogel.
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Liebe Zugvogels,
bin ab sofort auch mit großer Begeisterung dabei. Ist Eure Tour doch der unsrigen im kommenden Dezember sehr ähnlich und hilft, die kommenden 15,5 Wochen zu überbrücken :laugh: . Wir machen auch den letzten Wilderness Trail des Jahres, diesmal Napi, nachdem uns Sweni im letzten Jahr auch so gut gefallen hat. Und auf Shipandani, Vhembe und Pilanesberg bin ich besonders neugierig, gerade weil wir die noch nicht auf dem Schirm haben.
Es ist übrigens wohltuend zu sehen, daß es noch mehr so Wildlife/Sanparks Begeisterte gibt :woohoo: .
Und besonderen Dank an Euch für die wunderschönen Bilder und die Artangabe in Beiden Sprachen. Freue mich schon auf die nächste Folge B)
Liebe Grüße, Gabriele
If we kill off the wild, then we are killing a part of our souls. -Jane Goodall
1x Namibia, 5x Südafrika, 3x Nigeria. Nächstes Ziel Kruger pur 2020 (und träume schon wieder vom KTP)
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Feuerspatz schrieb:
Liebe Zugvogels,
bin ab sofort auch mit großer Begeisterung dabei. Ist Eure Tour doch der unsrigen im kommenden Dezember sehr ähnlich und hilft, die kommenden 15,5 Wochen zu überbrücken :laugh: . Wir machen auch den letzten Wilderness Trail des Jahres, diesmal Napi, nachdem uns Sweni im letzten Jahr auch so gut gefallen hat. Und auf Shipandani, Vhembe und Pilanesberg bin ich besonders neugierig, gerade weil wir die noch nicht auf dem Schirm haben.
Es ist übrigens wohltuend zu sehen, daß es noch mehr so Wildlife/Sanparks Begeisterte gibt :woohoo: .
Und besonderen Dank an Euch für die wunderschönen Bilder und die Artangabe in Beiden Sprachen. Freue mich schon auf die nächste Folge B)
Liebe Grüße, Gabriele

Liebe Gabriele
Schön, dass du uns auf unserer Reise begleitest. Der Napi-Trail stand letztes Jahr auch auf unserer Wunschliste, war jedoch bereits ausgebucht. Der ist sicher toll :cheer: Der Shipandani-Overnight Hide ist wirklich ein Erlebnis für sich. Wir haben's nicht bereut... Im Pilanesberg NP hatten wir eine "kätzische" Erstsichtung :woohoo: Mehr verrate ich hier jedoch noch nicht. Und Vhembe hat uns ausserordentlich gut gefallen (wie der ganze Mapungubwe NP) aufgrund der Einfachheit, Abgeschiedenheit, den tollen Holzhäuschen und einem sehr gemütlichen Abend im Camp.

Ich hoffe ich schaffe heute noch die zweite Hälfte vom 15. Dezember ;)
Letzte Änderung: 20 Aug 2018 17:42 von @Zugvogel.
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