THEMA: SA NO 2017/18 – "Where rivers and countries meet"
22 Jul 2018 17:32 #526794
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Dienstag, 12. Dezember 2017 – Streit am Southernmost Baobab

Krüger Nationalpark, Talamati Bushveld Camp

Wie es sich im Busch so gehört holt uns der Wecker heute um 4 Uhr früh aus dem Schlaf. Im Dezember öffnen die Tore der Camps im Krüger Nationalpark bereits um 4.30 Uhr. Im Alltag zu Hause unvorstellbar, sollte dies in diesem Urlaub zur Normalität werden :blink: .

Die Tiersichtungen halten sich an diesem Morgen in Grenzen. Wir folgen von Talamati aus der S145 nach Osten und biegen auf die S36 nach Süden ab. Es zeigen sich viele schöne Vögel und wir freuen uns über die Sichtung eines Grey-headed Kingfisher sowie mehrerer Wiedehopfe (African Hoopoe). Diese nervösen Biester erwischen wir mit dem Fotoapparat aber nicht zufriedenstellend.


Ein Prachtsexemplar eines Grey-headed Kingfishers - eine Erstsichtung für uns, über die wir uns wahnsinnig freuen!

Während wir im Laufe des Morgens auf der S125 so dahin fahren taucht am Strassenrand neben uns plötzlich ein stattliches Löwenmännchen mit seiner Herzensdame auf. Diese macht sich sogleich aus dem Staub, während sich der Pascha etwas verschlafen, aber kooperativ für Fotos zeigt. Ein tolles Gefühl, wenige Meter neben dieser imposanten Raubkatze zu stehen. Wir haben alle Zeit der Welt und auch der Pascha lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen.


Zweiter Tag, zweite Löwensichtung :woohoo: Der Herr hat die Haare heute besonders schön ;)

Ein unangenehmer Geruch liegt in der Luft. Zuerst nehmen wir an, dass der Geruch vom Löwen selber stammt :blush: Die vielen Geier in der Umgebung führen uns dann aber zur Erkenntnis, dass irgendwo im Busch ein (bereits etwas älterer) Riss liegen muss. Und so ist es dann auch! In einer Senke weiter vorne liegt eine bereits verwesende Giraffe. Ein weiteres Löwenmännchen sowie mindestens zwei Löwinnen sind im Gebüsch auszumachen.


Löwen am Riss

Gestern wurden hier scheinbar auch Junglöwen gesichtet. Diese sind heute leider nicht zugegen oder verstecken sich gekonnt im Busch. Nach gut zwei Stunden reissen wir uns von dieser eindrücklichen Szenerie los. Aufgrund der steigenden Temperaturen ist von den Löwen zur Zeit wohl nicht mehr viel Action zu erwarten.

Wir fahren zur H1-3 und weiter zum "Southernmost Baobab", welcher zugleich auch den südlichsten Punkt unserer Reise im Krüger darstellt. Dort beobachten wir amüsiert, wie sich ein Gelbschnabeltoko mit mehreren Arrow-marked Babbler (Braundrossling) streitet. Den Grund der Aufregung können wir bis zum Ende nicht ganz nachvollziehen, auf jeden Fall ist der Hornbill ins Territorium der Babbler eingedrungen und wird von denen aufs heftigste attackiert. Wir nehmens mit Humor und geniessen das Spektakel.


"Wenn Blicke töten könnten..." - Arrow-marked Babbler / Braundrossling


Der nicht ganz unschuldige Yellow-billed Hornbill


Aufregung am Southernmost Baobab

Später statten wir dem Kumana Dam einen Besuch ab. Ausser einem Wasserbock, vielen Impalas und einigen Enten und Gänsen ist es ruhig hier. Kein Wunder bei der Mittagshitze! B)


Knob-billed Duck / oder für uns bis ans Reiseende einfach die "Knubbel-Ente" (korrekt auf Deutsch: Höckerente)

Später geht es weiter auf die S126. Die schöne Strecke führt dem trockenen Sweni-Flussbett entlang und wir können viele verschiedene Tiere beobachten.


Swainson's Spurfowl / Frankolin


European Roller sammt Mittagessen


Eifrige Dung Beetle


Giraffen entlang des trockenen Sweni Rivers

Am Welverdiend Waterhole stossen wir auf eine grosse Elefantenherde, welche das kühle Nass geniesst und sich ausgiebig nassspritzt. Auch ein einsamer Büffel wagt sich ans Wasserloch und wird dort erstaunlicherweise von den Elefanten auch geduldet.


Welverdiend Waterhole


Ein mutiger Büffel mischt sich unter die Elefantenherde

Weiter geht es via Mzandzeni Picknickplatz retour ins Camp. Bei mittlerweile 35°C läuft hinsichtlich Tiersichtungen nicht mehr viel. Zurück im Chalet machen wir eine ausgiebige Siesta, verabreden uns an der Reception zum Night Drive und grillen leckere, aber zähe Rindssteaks. Hier gibt es definitiv noch Verbesserungspotential! Wobei das Problem dieses Mal eher an der Qualität des Fleisches und nicht am Grilleur liegt :silly: .
Letzte Änderung: 26 Jul 2018 21:17 von @Zugvogel.
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22 Jul 2018 19:18 #526816
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Am späteren Nachmittag machen wir nochmals eine kurze Ausfahrt. Die Temperaturen liegen um halb fünf Uhr nachmittags immer noch bei 40°C und sinken bis um halb sieben Uhr nur gerade auf 37°C. Am Talamati Wasserloch löschen Zebras ihren Durst.


Talamati Waterhole

Eine Nilgans führt ihre Jungen zum Wasser.


Egyptian Goose / Nilgans

Wir sehen die ersten European und Southern Carmine Bee-eater im Bereich des Wasserlochs. Gute Fotos gelingen uns leider noch nicht.

Dieser Elefantenbulle zeigt sich zwar sehr friedlich und macht keine Anstalten, uns zu bedrohnen. Doch müssen wir eine stattliche Strecke rückwärts fahren, weil er die (schmale) Strasse für sich beansprucht:



Nach einiger Zeit verschwindet auch er im dichten Gebüsch.

In der Nähe des Camp eigenen Wasserlochs beobachten wir im schönsten Abendlicht noch lange eine grosse Gnuherde mit zwei Neugeborenen sowie einige Büffel.





Zum Sonnenuntergang erscheint auch eine Elefantenherde und stillt ihren Durst.

Nach einem kleinen Snack machen wir uns gespannt auf zum Night Drive. Das Fahrzeug ist gut gefüllt, die anderen Gäste sind jedoch sehr angenehm und in der dunklen Nacht wird eifrig nach Tieren gesucht. Der Night Drive stellt sich für uns als voller Erfolg heraus, sehen wir doch neben einem Civet auch einen Honey Badger, ein Genet, ein Bushbaby sowie eine White-tailed Mongoose (nur nachtaktiv!). Auch Elefanten, Impalas, Gnus und vielen Scrub Hares sowie Steenböckchen und Duiker begegnen wir. Das Highlight sind eine nett posierende Nightjar sowie diese schöne Barn Owl.


Nightjar, aber welche?


Barn Owl / Schleiereule

Morgen geht es weiter nach Satara, wo wir den lang ersehnten Sweni Wilderness Trail durchführen werden. :cheer:
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25 Jul 2018 15:19 #527087
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Mittwoch, 13. Dezember 2017 – Vorfreude auf den Sweni Wilderness Trail

Krüger Nationalpark, Talamati Bushveld Camp – Sweni Wilderness Camp

Etwas aufgeregt und gespannt auf unseren ersten Wilderness Trail werfen wir in aller Herrgottsfrühe einen Blick aus dem Fenster. Draussen ist es stark bewölkt und es nieselt. Ohne Diskussion ist klar, dass wir uns eine weitere Stunde Schlaf gönnen werden. Immer noch früh morgens räumen wir alle unsere Dinge ins Auto, beschliessen aber vorläufig das weitere Wetter abzuwarten, weil morgens um 5.30 Uhr gerade ein heftiges Gewitter inklusive Blitz und Donner durchzieht! :evil: Um halb sieben ist es dann soweit trocken, dass wir uns auf den Weg in Richtung Satara machen .


Talamati Gate nach dem Regen

Unsere zwei Nächte im Talamati Camp haben uns wahnsinnig gefallen. Wir würden jederzeit wieder hierherkommen. Das Camp besticht durch viel Ruhe, zwei unterschiedliche Bird Hides sowie gute Tiersichtungen in der näheren Umgebung. Unsere heutige Route führt uns über die S145, S36 und S126 nach Satara.

Unsere erste Southern Ground Hornbill-Sichtung ist eine Besondere! Der Hornrabe geniesst ein ausgiebiges Bad im Baum :woohoo:






Schönheitspflege im vom Regen noch nassen Blätterdach

Auf der Sweni Road sind wiederum viele Tiere unterwegs und zum ersten Mal auf dieser Reise begegnet uns eine Tüpfelhyäne, welche die Strasse vor uns quert. Diese Tiere lösen eine ausserordentliche Faszination bei uns aus. Während Dani sie als "wüste" Viecher bezeichnet bin ich ein Fan ihrer hohen Intelligenz und kann kaum genug davon bekommen, ihrem Tun zuzuschauen. Schon bald verschwindet die Hyäne im nächsten Busch.


Black-bellied Bustard / Schwarzbauchtrappe

Als wir in Satara eintreffen beginnt es wieder zu regnen. Wir checken für den Wilderness Trail ein, machen den gut sortierten Shop unsicher und entscheiden uns, in der Tindlovu Bush Kitchen Mittag zu essen. Es ist zwar erst 11 Uhr, aber der Magen knurrt :blush: . Es gibt leckeren Potje of the Day (Chicken) für Dani und nach vielen "das haben wir nicht" Roosterkoek mit Chicken & Mayo für mich.

Gegen 13 Uhr lässt der Regen nach und der Himmel lichtet sich. Da der Treffpunkt für den Trail erst um 15 Uhr ist, entscheiden wir uns für einen kurzen Game Drive zur berühmt berüchtigten S100. Diese bietet uns allerlei gute Sichtungen: das erste Hippo dieser Reise, ein African Fish Eagle in der Wiese an einem Kadaver und viele Wasserböcke. Wir kommen nur langsam voran und geniessen die regenfreie Zeit.


Crested Barbet / Haubenbartvogel

Dieser Glanzstar geniesst ein ausgiebiges Bad in einer Pfütze auf der Pad!


Burchell's Starling? / Riesenglanzstar?


Blacksmith Lapwing / Waffenkiebitz

Immer wieder haben wir einen schönen Blick auf das Flussbett. Zeitlich reicht es uns nicht, die ganze S100 abzufahren. Auf dem Rückweg entdecken wir wenig nördlich von Satara einen Hyänenbau mit zwei süssen Jungtieren.


Hyänenbabies - süsser geht kaum :)



Bald starten wir mit dem wunderbaren Sweni Trail...
Letzte Änderung: 25 Jul 2018 21:27 von @Zugvogel.
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06 Aug 2018 21:48 #528369
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Weiter gehts auf den Sweni Wilderness Trail... :woohoo:

Als wir uns letzten Sommer für einen Südafrikaurlaub inklusive Krüger entschieden hatten war für mich sofort klar, dass wir als begeisterte Wanderer und Naturliebhaber an einem Wilderness Trail teilnehmen sollten. Aufgrund der Vorweihnachtszeit sowie unserer Routenplanung kam nur ein Trail in der Umgebung von Satara in Frage. Nach längerem abwägen und einigem 'googeln' gaben wir dem Sweni Trail gegenüber dem 'neueren' Mathikithi Wilderness Trail den Vorzug.

Kurz nach drei Uhr treffen wir in Satara auf die weiteren Gruppenteilnehmer des Sweni Trails sowie die beiden Guides Rulani und Obert. Beziehungsweise zuerst stehen da nur der nette Südafrikaner Dion und wir. Wir kommen schnell ins Gespräch und finden uns gleich sehr sympathisch. Fasziniert beobachten wir einen grossen Nilwaran, welcher sich uns furchtlos nähert und hinter dem nächsten Gebüsch verschwindet.

Es vergeht einige Zeit, bis ein weiteres Paar aus Ostkanada mit grosser Verspätung eintrifft. Doch auch nach einer halben Stunde sind wir noch nicht vollzählig. Gemäss unseren Guides sollten noch zwei weitere Personen mit uns auf den Trail kommen. Das Paar aus Westkanada trifft dann vor vier Uhr völlig aufgelöst auch noch auf. Sie haben die Strecke in den Krüger Nationalpark massiv unterschätzt und sind heute Morgen aus Johannesburg angefahren :dry: Trotz leichten Unstimmigkeiten wegen der anfänglichen Verspätung stellt sich unsere Wandertruppe später als ziemlich cool heraus. Besonders mit dem Südafrikaner Dion schliessen wir schnell Freundschaft und werden in den nächsten Tagen noch viele interessante Gespräche führen und die eine oder andere Flasche Wein leeren ;)



Schnell unterschreiben wir noch ein weiteres 'Indemity Form' und schon ist unser Gepäck im SanParks Landcruiser verstaut. Die Fahrt ins Sweni Wilderness Camp dauert eine gute Stunde und wird gleich als Game Drive gestaltet. Eine besondere Sichtung sind zwei Milchuhus auf einem Baum. Leider sind sie weit weg und gut versteckt. Trotzdem freut uns die Sichtung dieser grossen Eulen mit ihren rosafarbenen Augenliedern sehr.


Fahrt zum Sweni Wilderness Camp - grünes Flussbett


Erstaunlich, wie schnell die Landschaft von grün ins Braune wechselt!

Wir treffen auch auf Schakale, Giraffen, Zebras, Gnus und Impalas und erfreuen uns an diesen alltäglichen Sichtungen. Die Freude und Begeisterung unserer kanadischer Mitreisenden, welche alle zum ersten Mal überhaupt in Afrika sind ist so richtig ansteckend :silly:

Im Camp werden wir herzlich von der Köchin begrüsst. Wir dürfen unsere Hütte beziehen und werden am Lagerfeuer in die Campregeln und das Verhalten auf den Wanderungen eingeführt. Die sonst für jeden Spass zu habenden Ranger werden nun sehr ernst. Auf dem Trail herrschen genaue Regeln, an die sich jeder zu halten hat. Wir schätzen die klare Kommunikation bezüglich Ablauf der nächsten Tage. Später gibt es wahnsinnig leckeren Chicken Stew mit Gemüse, Salat und Reis. Es ist schön, nicht selber kochen zu müssen. Wir sitzen noch einige Zeit zusammen am knisternden Feuer und lauschen der Afrikanischen Nacht. Ganz in der Nähe tönt der Ruf einer African Scops Owl. Wir finden sie in der Dunkelheit nicht. Rhulani verspricht uns jedoch, sie morgen zu suchen. Nach und nach verschwinden unsere Gruppenmitglieder in ihren Hütten. Diejenige Person, welche zuletzt zu Bett geht hat die verantwortungsvolle Aufgabe, das Feuer mit einer grossen Blechtonne abzudecken. Ein Brand wäre in dieser Abgeschiedenheit verheerend.
Letzte Änderung: 06 Aug 2018 21:50 von @Zugvogel.
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06 Aug 2018 22:57 #528378
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Donnerstag, 14. Dezember 2017 – Im Gänsemarsch durch den Krüger

Krüger Nationalpark, Sweni Wilderness Camp

Nach einer ruhigen Nacht bei angenehmen 20°C werden wir um 4 Uhr in der Früh von unseren Guides mit einem freundlichen 'Good Morning' aus dem Tiefschlaf geholt. Vor der Hütte wartet bereits ein Becken gefüllt mit heissem Wasser. Nach einer kurzen 'Katzenwäsche' gibt’s in der Boma heissen Tee und Kaffee sowie Rusks. Die Morgenstimmung am campeigenen Wasserloch ist fantastisch! Nur die African Scops Owl versteckt sich weiterhin vor uns…

Ausgerüstet mit Proviant und Wasser geht es mit dem Landcruiser dem trockenen Sweni River entlang. Ein Raubadler posiert für uns im schönen Morgenlicht.


Raubadler / Tawny Eagle

Gefühlt irgendwo im Nirgendwo stellen wir den Wagen ab und folgen in Einerreihe den beiden Guides. Alle zwanzig Minuten und gemäss Guides 'you have to follow your inner clock' stellt sich der vorderste der Reihe wieder hinten an. Geredet wird während dem Gehen nicht. Mit klopfen, schnippen oder schnalzen macht man die Guides darauf aufmerksam, dass man etwas fragen möchte. Dann wird gemeinsam angehalten und diskutiert. Einer der beiden Guides kontrolliert laufend die Umgebung und scannt den Horizont. Der andere steht jeweils für Erklärungen zur Verfügung.


Eindrückliche Landschaft auf dem Sweni Trail


Keine (grossen) Tiere in Sicht


Das Sweni Flussbett

Es sind die kleinen Dinge, die auf einem Wilderness Trail mehr Beachtung bekommen. Spuren und Hinterlassenschaften unterschiedlichster Tiere werden angeschaut und auch mal geschmacklich ausprobiert. Wir sind mehr als vier Stunden unterwegs, langweilig wird es dabei nie. Meine Highlights sind eine riesige Baboon Spider (Tarantula), eine Kolonie 'Army Ants' (auch Wanderameisen oder Heeresameisen genannt) sowie je ein Fischadler und Bateleur.




Wasserböcke in Fluchtdistanz


Ach, wie schön...

Die Tiere sind deutlich nervöser, wenn man zu Fuss unterwegs ist, im Vergleich zum Auto und die Fluchtdistanz ist relativ gross. Es gelingt uns jedoch, Impalas, Gnus, Zebras und Wasserböcke aus näherer Distanz zu beobachten.

Die Panterschildkröten kriechen uns hingegen förmlich vor die Füsse.


Panterschildkröte / Leopard Tortoise


Afrika, wie wir es lieben...


Panterschildkröte / Leopard Tortoise

Entlang dem Flussbett des Sweni begegnen wir dem einzigen Mangrovenreiher (Green-backed Heron) dieser Reise. Leider begibt er sich in Abflugposition, sobald wir nahe genug für ein Foto sind.


Unscharf - aber irgendwie trotzdem ein tolles Bild :blush:



Während wir früh morgens bei blauem Himmel loslaufen zieht dieser langsam aber sicher zu. Unschön für den Fotografen, angenehm für die anderen von den Temperaturen her. Diese bleiben heute deutlich unter 30°C :cheer: .

Zum Abschluss des Morning Walks beobachten wir während längerer Zeit das Kommen und Gehen der farbig glänzenden Dung Beetle in einer Elefanten-Hinterlassenschaft.


'The clean-up crew of the bushveld'







Um halb elf sind wir zurück im Camp und werden von einem leckeren Frühstück erwartet: Bohnen, Rührei, Speck, Würstchen, frisches Brot – es könnte uns nicht besser gehen! Später ist relaxen und duschen angesagt. Auch die wunderschöne Scops Owl haben die Guides mittlerweile in einem Baum im Camp gefunden. Für Fotos hat sie sich jedoch zu gut im Blattwerk versteckt. Ausserdem würdigt sie uns keines Blickes. Auf der Terrasse unseres Häuschens geniessen wir den Blick ins Flussbett mit Sichtungen von Straussen, Wasserböcken und Impalas.

Am späteren Nachmittag machen wir uns auf für einen weiteren Walk inklusive Dickhäuter-Begegnung! Aber dazu mehr in den nächsten Tagen...
Letzte Änderung: 06 Aug 2018 23:04 von @Zugvogel.
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Nach dem Nachmittagstee packen wir eine Kühlbox voll mit kalten Getränken und machen uns auf einen weiteren Game Drive gefolgt von einem etwas kürzeren Walk. Es geht in die entgegengesetzte Richtung wie am Morgen. Das Begeisterungslevel unserer Truppe ist weiterhin hoch. Es herrscht gute Laune im offenen Game Drive Fahrzeug :silly: .

An diesem Nachmittag dürfen wir auch unsere mitgebrachte Wildkamera an einer geeigneten Stelle platzieren. Diese hat uns vergangenes Jahr in der Mabuasehube Region des KTP tolle Eindrücke der nächtlichen Besucher geliefert. Gerne möchten wir sie auch hier im Krüger nutzen. Unsere Guides sind begeistert von der Idee, empfinden das campeigene Wasserloch jedoch als zu wenig frequentiert vom Wild. So springen Dani und Rhulani irgendwo im Nirgendwo auf unserer Nachmittagsausfahrt aus dem Fahrzeug und verschwinden im Busch. Nach ca. zehn Minuten sind sie zurück. Im sonst trockenen Flussbett haben sie eine passende Stelle mit stehendem Wasser gefunden. Ein geeigneter Ort für die Kamera wurde akribisch ausgewählt. Wir sind gespannt, welche Tiere in den nächsten Tagen hier vorbeikommen werden.


Nun ist auch der Guide zufrieden mit der Platzierung der Kamera... ;)

Unser nachmittägliche Walk zeigt sich sichtungstechnisch etwas gehaltsvoller als der Morgen. Ein grosser Nilwaran am gegenüberliegenden Flussufer bildet der Anfang einer Reihe von Sichtungen.


Nilwaran / Nile monitor

Ausserdem begegnen wir vielen Saddle-billed Storks, mehreren Schakalen, den 'gemeinen' Impalas sowie den hier häufigen Wasserböcken. Erneut können wir einen ausgewachsenen Gaukler und später einen Raubadler im Flug beobachten. Die seltene Sichtung einer Goldschnepfe (Greater Painted-Snipe) erfreut uns sehr! Mit der haben wir hier nicht gerechnet.

Wenig später mahnen uns die Guides zu absoluter Ruhe :huh: . Am anderen Flussufer frisst sich ein einzelner Elefantenbulle genüsslich durchs üppige Grün. Der Adrenalinspiegel geht hoch. Da wir jedoch genügend Abstand halten lässt sich der graue Riese nicht aus der Ruhe bringen. Wir sind überglücklich, diesen Moment erleben zu dürfen. Es ist fantastisch diesen Tieren zu Fuss zu begegnen.



Nach einiger Zeit verschwindet der Dickhäuter im Gebüsch und wir wandern weiter.


Hippo-Schädel

Unsere Guides erzählen uns, dass dieses Hippo (wie viele andere auch) der letzten grossen Dürre 2016 zum Opfer fiel. Tagelang habe sich ein grosses Löwenrudel am Kadaver satt gefressen. Was für ein Highlight muss das für die Gäste des Trails gewesen sein :woohoo: .

Für den Sundowner (leider ohne Sonnenuntergang wegen der Bewölkung) fahren wir an einen schönen Dam. Für uns gibt es kaum etwas tolleres, als bei einem kühlen Savanna Krokodile und Wasservögel zu beobachten und die Hippos grunzen zu hören. Die Stimmung ist ausgesprochen friedlich.



Lange nach Sonnenuntergang machen wir uns auf den "Heimweg" ins Camp – sozusagen ein Night Drive. Dank unseren starken Taschenlampen können wir im Dunkeln viele Scrub Hares, Nightjars sowie eine nicht identifizierte Schlange ausmachen. Mit Adleraugen erspähen unsere Guides sogar ein kleines Chamäleon in einem Baum – einer von Danis Wünschen erfüllt sich damit. Hat er doch am ersten Tag bei der Frage nach Wunschsichtungen unter anderem das Chamäleon angegeben. Für Fotos ist es leider zu dunkel. Gerne wünschen wir uns für die restliche Reise mal noch eine Chamäleon-Sichtung bei akzeptablen Lichtverhältnissen…

Zurück im Camp werden wir von einem dampfenden Lamb Stew mit Reis, Gemüse und Salat erwartet. Das Essen ist wie gehabt einfach, aber wahnsinnig lecker. Gemütlich verbringen wir den restlichen Abend mit den Südafrikanern am Feuer, tauschen Geschichten aus und werden uns wieder einmal bewusst, wie privilegiert wir sind. Leider zwingt uns leichter Nieselregen alsbald ins Bett…
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