THEMA: A bissel Kap, Karoo und Garden Route geht immer
07 Jan 2018 14:43 #504097
  • sphinx
  • sphinxs Avatar
  • Beiträge: 1499
  • Dank erhalten: 3997
  • sphinx am 07 Jan 2018 14:43
  • sphinxs Avatar
Tag 9 „weit sind wir nicht gekommen“

Am Morgen laufen wir den kurzen Weg am Vlei entlang, auf der Suche nach Vögeln und natürlich den Ottern. Der Weg startet am Restaurant und läuft die meiste Zeit am Ufer entlang. Es gibt zwei ausschilderte Trails, einer ist 3,5 (rote Marker) der andere 13km (blaue Marker) lang. Eine Karte gibt es in einem kleinen booklet, das wir im Cottage in der Infomappe fanden und bei den Rangern im Office. Wir konnten ein paar Flamingos (lesser), sehr viele Reiher (Grau- und Nachtreiher) und Enten unbekannter Art erblicken. Die Vögel sind leider sehr scheu. Otter haben wir keine entdeckt, die sind angeblich besser gegen Vormittag zu sehen.

Auf dem Weg zur Potberg Sektion sehen wir nicht nur unseren ersten Kapgeier, sondern endlich auch eine Denham Trappe in akzeptabler Nähe, die auch noch herumstolziert.



Eigentlich hatten wir die Information, am Rangerhäuschen aktuelle Tipps über die Kapgeier zu erhalten. Leider ist niemand vor Ort. Am nächsten Tag erfahren wir, dass am Sonntag das Häuschen nicht besetzt ist. Laut Informationen der De Hoop Homepage braucht man für den 6km langen Klipspringer Trail 2 Stunden. Dafür braucht man kein Wasser und kein Essen. In der Tat gehöre ich zu denen, die IMMER Wasser, meistens „Überlebenskekse/Schokolade“ und ein kleines First Aid Kit dabei haben. So, aber an diesem Tag entschließe ich mich, dass mir das alles zu schwer ist und zwei Stunden ja nun wirklich ein kurzer Spaziergang sind. Leider fotografiere ich das Schild



erst als wir wieder zurück sind, sonst hätten wir am Ende noch gewusst wo wir sind. Wir traben also los, freuen uns an den Blümchen









an Getier





und wundern uns, dass es kontinuierlich bergauf geht.





Ich huste mal wieder furchtbar und das Schnaufen fällt mir schwer, aber wir sehen Geier in weiter Ferne und da wollen hin, außerdem ist trotz des bedeckten Himmels die Landschaft ganz nett.





Irgendwann erreichen wir den Grat, laufen auf der anderen Seite immer weiter bergab und entfernen uns immer weiter von unserem Ausgangspunkt. Wir sehen einen Weg auf der gegenüberliegenden Bergseite und denken uns dies kann ja wohl nicht der richtige Pfad sein, das ist doch viel zu weit. Natürlich haben wir viel Zeit beim Blümchen bewundern und Husten benötigt, aber inzwischen sind wir 2 Stunden unterwegs und haben keinen Schimmer, ob wir uns auf dem richtigen Pfad befinden auch wenn es zwischendurch keine Abzweigung gab. Inzwischen habe ich Durst. Schließlich treffen wir die Entscheidung den gleichen Weg zurückzulaufen, hier wissen wir wenigsten was auf uns zukommt. Wir laufen also wieder bergauf und sind bereits oben (das hört sich jetzt dramatisch an, vermutlich gute 50 Höhenmeter) als wir über dem gegenüberliegenden Kamm Geier kreisen sehen. Mit dem Fernglas erkennen wir mehrere auf Felsen sitzende Vögel und zwar direkt neben einem erkennbaren Wanderweg - uuuaahhh. Mein Mann und ich schauen uns an, sollen wir nicht doch dorthin, wird doch schon gut gehen und irgendwie ist uns auch in Erinnerung, dass vom Geieraussichtspunkt der Weg kürzer zum Parkplatz ist und da wo Geier sind wird doch auch der Aussichtspunkt sein ;) . Während wir noch überlegen, nehmen uns die Geier die Entscheidung ab. Einer nach dem anderen fliegt los und sie haben nichts Besseres zu tun, als direkt über uns hinweg zu fliegen, die ersten noch in großer Höhe,



die letzten keine 3-4m über uns. Das Geräusch ihrer Schwingen, wenn sie über uns hinweggleiten - das ist großartig. Wir sind völlig aus dem Häuschen, laufen nun quietschvergnügt den Weg zurück und haben Zeit für weitere Fotos.



Schließlich kommt sogar auch noch die Sonne raus und wir haben etwas blauen Himmel.









Zurück beim Auto trinken wir ausgiebig, brabbeln ganz aufgeregt über unser Geiererlebnis.
Am nächsten Tag fragen wir bei den Rangern nach, wieviel Zeit sie für den Trail empfehlen, als Antwort bekommen wir “ja sie wüssten schon auf der Homepage stände 2 Stunden, aber sie würden niemanden kennen, der das schafft :huh: (also wenn man normal geht). Minimum 3 Stunden wird uns empfohlen. Aha.

Eigentlich wollte ich ja die Sandsteinformationen in De Hoop



ausgiebig erkunden. Wenn ich es richtig gesehen habe, braucht es dafür allerdings Ebbe, ansonsten muss man oberhalb entlang laufen. Also für detailverliebte Planer der Tipp sich vielleicht noch einmal vorher zu erkundigen.







Das Vlei am Abreisetag

Letzte Änderung: 21 Jan 2018 17:02 von sphinx.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: tigris, maddy, fotomatte, Champagner, speed66, Guggu, Logi, Mabe, freddykr, Old Women und weitere 10
13 Jan 2018 17:05 #505089
  • sphinx
  • sphinxs Avatar
  • Beiträge: 1499
  • Dank erhalten: 3997
  • sphinx am 07 Jan 2018 14:43
  • sphinxs Avatar
Tag 10 welche Skorpione sind wie giftig?

Da es wieder schüttet, verwandelt sich die Fahrt auf der, nach T4A, kürzesten Schotterpiste in eine Schlammschlacht. Erstaunlich wie schnell manch einer bei diesen Bedingungen noch fährt. Im Schlamm sehen wir Spuren, die nicht nach kontrolliertem Fahren aussehen. Letztendlich fahren auch wir vermutlich noch zu schnell, aber alles geht gut. Vom Tradouws Pass sehen wir nicht viel. Auf der R62 sind zahlreiche Reisebusse unterwegs. Wir sind froh in Calitzdorp wieder auf eine einsame Schotterpiste zu gelangen. Gegen zwei kommen wir bei herrlichem Sonnenschein mit einem dick schlammverkrusteten Auto in Retreat at Groenfontein an. Marie empfängt uns sehr freundlich. Aufgrund der Buchungssituation konnten wir eine Garden Suite bekommen, obwohl wir nur eine Nacht bleiben. Das freute uns natürlich sehr. Der Ausblick von der Terrasse auf die Berge ist sehr schön. Wir bekommen lecker Kaffee und Kekse und Marie zeigt uns die verschiedenen Wanderwege auf der Karte. Mit ihrer Erlaubnis füge ich diese und die Beschreibungen der Trails hier ein.











Während wir unseren Kaffee trinken und den Ausblick auf die Berge genießen, fängt es wieder an zu regnen und so sitzen wir faul auf der überdachten Terrasse herum, sehen den Vögeln im Regen zu, schreiben Tagebuch, blättern im Roberts oder schlafen. Dumm nur, dass faul sein im Urlaub definitiv nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen zählt. Aber es hilft nichts, von den Bergen sieht man inzwischen nichts mehr und einfach nur im Regen herumlaufen, mag ich auch nicht. Als der Regen endlich aufhört, ist es später Nachmittag und für einen längeren Spaziergang nicht mehr genug Zeit. Also laufen wir ohne Plan los und genießen es uns zu bewegen. Es klart sogar wieder auf und ein wenig spitzt die Sonne hervor. Es entsteht ein ganz besonderes Licht, dass ich leider mit der Kamera nicht einfangen kann.



Ein anderer Gast erlebt diesen Moment ebenfalls und beschreibt ihn später beim Essen sehr passend als magisch.
Hier in Retreat at Groenfontein werden wir von den Gastgebern platziert, bekommen die Vorspeise serviert und Hauptgang und Nachspeise ist in Buffet-Form angerichtet. Das Essen ist sehr lecker und der Wein schmeckt auch sehr gut. Die Gespräche sind bunt, angefangen von small talk, über Politik (gerade war die deutsche Wahl-die ich selber erst einmal verdauen musste und da werde ich nach meiner Meinung gefragt) und spannende Reiseerlebnisse.

Unglaublich gerne wären wir einen weiteren Tag geblieben und wir nehmen uns fest vor, noch einmal hierher zu kommen.

Warum mein Mann an diesem Abend keine Zähne putzt, dass macht er sonst auch beim Zelten mitten im nirgendwo, seltsam! So stehe ich einsam im Bad und wundere mich über eine Struktur auf den Fliesen, die sich bei näherer Betrachtung als Skorpion herausstellt. Wie war das noch dünne Scheren dicker Stachel giftig? Mmh dieses Tier hat dünnen Scheren und kein erkennbaren Stachel, ist dieses Teil jetzt giftig? Auf alle Fälle wird es nicht mit uns die Nacht in dieser Unterkunft verbringen. Ich hole ein Glas, der Skorpion lässt sich anstandslos einfangen und ich setze ihn ca 20m entfernt aus. Als ich zum Bett gehe, fällt mein Blick auf den Vorhang, auch hier sehe ich einen Skorpion. Jetzt reicht es mir aber, wie viele gibt es noch hier? Wie giftig sind die, überleben wir die Nacht? Diesmal will mein Mann den Skorpion fangen, der Skorpion wehrt sich allerdings sehr heftig. Ich bekomme die Panik, dass mein Mann gestochen werden könnte, quietsche kurz auf, mein Mann lässt das Glas los, der Skorpion fällt herunter und rast in die nächste Ecke. Nun ist mein Mann der Meinung, dann solle ich das Tier halt fangen - ist mir auch lieber, dann kann mein Mann nicht gestochen werden. Vorsichtig schubse ich den Skorpion mit einer Postkarte aus der Ecke heraus, der Stachel schwingt hin und her (dieser Kerl hat übrigens dicke Scheren und einen sichtbaren Stachel), schließlich sitzt auch dieser im Glas und wird von mir ca 30m entfernt ausgesetzt. Während mein Mann bereits wieder im Bett liegt, mache ich mir so meine Gedanken. Ich schüttle unsere Kleidung aus und stopfe sie in die Tasche. Ich verschließe Taschen, Rucksäcke und Koffer, damit sich da niemand verstecken kann. Bei dieser Aktion fällt mir ein weiterer Achtbeiner auf. So meine Ruhe ist dahin, wo zwei Skorpione sind, sind bestimmt noch mehr, ob die in unser Bett finden? Ich habe Alpträume, bevor ich überhaupt schlafe. Ich lege mich hin, bin fest überzeugt kein Auge zu machen zu können und habe diesen Gedanken nicht zu Ende gedacht, als ich schon einschlafe. Ich träume noch nicht einmal - vermutlich bin ich in Schockstarre gefallen.
Hätte ich dieses Bild



früher gesehen, hätte ich mir weniger Sorgen gemacht, aber das entdecken wir erst einige Tage später im Karoo NP.

Tag 11 A long and winding road

Am nächsten Morgen wache ich auf und sehe meinen Mann schnaufen. Wir haben überlebt. Sofort schalte ich um und ärgere ich mich ganz fürchterlich. Unsere ersten afrikanischen Skorpione und ich hab keine Fotos von diesen Tieren. Hätte ich die Zwei draußen gesehen, ich wäre geflitzt um die Kamera zu holen, aber als Untermieter wollte ich sie einfach nur loswerden. Chance vertan!
Grummelnd stehe ich auf und begebe mich auf Vogeljagd. Speckled mousebirds sonnen sich in exhibitionistischer Haltung



und ich erwische einen Malachite Sunbird.





Dank diesem Southern Masked Weaver trainiere ich meine Mukies und den Umgang mit unserer Kamera. Ohne Stativ 600mm an einer DX (also 900mm) und dann noch gecroppt, dafür bin ich mit dem outcome zufrieden.
Und ein Yellow Bishop, den wir leider nie im Flug erwischen, da sieht man ja erst das leuchtende Gelb der Schwingen.



Ist wohl auch ein Southern Masked Weaver, auch wenn das Gelb fast bis zum Schnabel geht.



Das Frühstück bekommen wir auf der Terrasse und können dabei den Vögeln zusehen, die ebenfalls nicht darben müssen.
Southern Boubou



und weitere Speckled Mousebirds.





Viel zu spät fahren wir los, aber es ist so schön hier.
Letzte Änderung: 13 Jan 2018 17:30 von sphinx.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: jaffles, maddy, fotomatte, speed66, Logi, Mabe, Old Women, Daxiang, Martina56, Applegreen und weitere 7
14 Jan 2018 12:13 #505169
  • sphinx
  • sphinxs Avatar
  • Beiträge: 1499
  • Dank erhalten: 3997
  • sphinx am 07 Jan 2018 14:43
  • sphinxs Avatar
Auf dem Weg zum Swartbergpass.



Das Gebiet ist vor vielen Monaten abgebrannt. Kein schöner Anblick. Auch auf der nördlichen Seite des Passes sieht es nicht besser auf und so verzichten wir darauf ein Stück in die Hel zu fahren, ganz hätten wir die Strecke sowieso nicht geschafft (dafür war einst eine zweite Übernachtung in Groenfontein geplant gewesen). So bleibt uns nur der Trost diese Gegend bereits bei herrlichem Sonnenschein und mit vielen blühenden Proteen gesehen zu haben, wenn auch vor vielen Jahren. Aber ein Blümchenbild geht immer.



Über De Rust und die R342 fahren wir am Kammassie Gebirge vorbei, definitiv nicht die schlechteste Strecke.



Zwischen Unionsdale und Avontuur führt die Straße durch eine kleine Schlucht



und hinter Avontuur fahren wir auf die Schotterstraße R339. Die Straße wird immer enger und an einigen Stellen sind wir sehr froh keinen Gegenverkehr zu haben. Bis auf einen großen Landrover mit Anhänger, der uns immer ein wenig voraus ist, sehen wir kein weiteres Fahrzeug. Während am Anfang die Strecke wirklich schön ist (Fotos existieren leider keine), zieht es sich ab der Mitte sehr. Die Landschaft ist nicht mehr so reizvoll und es geht bergauf und bergab und noch einmal bergauf und bergab. Wir hatten zwischendurch das Gefühl überhaupt nicht voran zu kommen. Aber wir schaffen meine geschätzte Ankunftszeit tatsächlich. Um Punkt fünf kommen wir in der Lilypond Country Lodge an. Hier fühlen wir uns sofort richtig wohl. Ein superschönes Zimmer, ein weiches Kuschelbett, ein tolles Bad, ein super Ausblick und „das Beste kommt am Schluss“, das beste Essen dieser Reise zu einem sehr günstigen Preis. Die Manager kommen am Abend und am Morgen zu jedem Gast und neben netten small talk bekommt jeder gute Tipps für Aktivitäten in der Umgebung. Wir bekommen eine Karte für den Storms River Mouth Trail inklusive Zeitangabe der Ebbe für den morgigen Tag.



Zum guten Essen gehört natürlich viel Wein und so schreiten wir sehr beschwingt zurück ins Zimmer-gute Nacht.
Lilypond Country Lodge Preis-Leistung 1 mit Stern
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, jaffles, tigris, maddy, speed66, Guggu, Logi, Mabe, Old Women, Daxiang und weitere 6
16 Jan 2018 21:39 #505709
  • sphinx
  • sphinxs Avatar
  • Beiträge: 1499
  • Dank erhalten: 3997
  • sphinx am 07 Jan 2018 14:43
  • sphinxs Avatar
Tag 12 Rocky Heaven
Auch wenn manchmal weniger mehr ist, kommen heute ganz viele Fotos. Ich liebe dieses Fleckchen Erde, vor allem die Steine :woohoo: . Der Salt River Mouth Trail gefällt uns besonders gut. Vor allem das Stück an der Küste entlang und so ganz alleine durch die Welt zu stapfen ist einfach schön. Der Tipp der Lodgemanager die Ebbe zu berücksichtigen, war goldwert.





























Hier sieht man (Pfeil), warum dieser Trail offiziell gesperrt ist.













Am Abend kommt noch einmal die Sonne heraus und so laufen wir ein zweites Mal bis zum Aussichtspunkt, mein Mann schafft es in sieben Minuten, ich brauche durch einen Hustenanfall 2 Minuten länger. Wir kommen dennoch zu spät, der Strand liegt bereits im Schatten. Warum wir die Steine auf der rechten Seite abschneiden, bleibt ein Rätsel.



Auch an diesem Abend genießen wir das Drei-Gänge-Menü mit 2 Grüßen aus der Küche in der Lilypond Lodge.
Letzte Änderung: 16 Jan 2018 21:59 von sphinx.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, aos, maddy, fotomatte, speed66, Guggu, Logi, Mabe, Old Women, Daxiang und weitere 7
20 Jan 2018 17:40 #506379
  • sphinx
  • sphinxs Avatar
  • Beiträge: 1499
  • Dank erhalten: 3997
  • sphinx am 07 Jan 2018 14:43
  • sphinxs Avatar
Tag 13 „weit sind wir nicht gekommen Teil 2“

In der Hoffnung Knysna Turacos zu sehen laufen wir den Goesa Trail, der beim SanPark Office im Storms River Village beginnt. Diese Vögel sollen dort überall zu sehen sein. Nach ein paar hundert Metern habe ich an dieser Theorie so meine Zweifel, aber wenn wir schon einmal hier sind, erfreuen wir uns halt an der Vegetation. Auf einmal hören wir ein sehr lautes und markantes Vogelgeschrei und wir entdecken den Urheber.



Später sehen wir noch vier weitere Turacos, diese fliegen zwischen den Baumwipfeln hin und her und zeigen aufreizend ihre grellroten Schwingen. Aufnahmen gelingen nicht davon. Wir stehen lange unter einem Baum, in dem 4 dieser Vögel sitzen. Wir wissen es, können Sie aber nur ausmachen, wenn sie in sich bewegen. Ich frage mich an wie vielen Turacos wir auf unserem einstündigen Spaziergang vorbei gelaufen sind….. :whistle:
Weitere Trail mit Beschreibung unter www.tsitsikamma.info...sriver_village_walks

Unser Aufenthalt im Storms River Camp wird kein Highlight. Erst schaffen wir es beim Office vorbeizufahren, dies realisieren wir erst unten am Strand und wir müssen wieder zurückfahren. Als wir endlich das Office finden, wird gerade eine Otter Trail Truppe abgefertigt und wir müssen fast 45 Minuten warten, weil von 6 Personen nur eine den check in macht. Der Schüssel steckt dann nicht wie angekündigt am Chalet und so fährt mein Mann erneut nach oben. Es gibt lange Diskussionen, weil der Schüssel am Chalet zu stecken hat. Mein Mann fragt sich schon, ob es vielleicht nur einen einzigen Schlüssel gibt. Aber nach mehreren Telefonaten wird ein Ersatzschlüssel aus einem Schränkchen herausgeholt. Ich habe derweil Milch gekauft und eine Putzfrau hat mir netterweise schon einmal das Chalet geöffnet.
Blick vom Chalet aus



Diese ganze überflüssige Aktion und die vielen Busse verstören mich nach Tagen der Ruhe. Völlig unnötig zu schreiben, dass eine dicke Wolkendecke daherkommt, als wir uns endlich auf den Weg zum Wasserfall machen. Der Weg führt abwechslungsreich durch bewaldete Regionen und über schöne große Felsen.







Da ein Stück des Wanderweges zerstört wurde, ist es auch hier empfehlenswert bei Ebbe zu laufen.
Einsam waren wir nicht, eine Minischlange kreuzte unseren Weg, Vögel zwitscherten und hüpften im Gebüsch und ca 6 menschliche Paare kamen uns entgegen. Jetzt wusste ich es erst richtig zu schätzen, dass wir in der Potberg Sektion und dem River Mouth Trail komplett alleine unterwegs waren. Bis zum Wasserfall kommen wir allerdings nicht. Nach etwa 1,5h trete ich in einem Waldstück in Matsch. Mit der nun schlammigen Sohle rutsche ich ab, als ich auf einen höheren Stein trete und verdrehe mir dabei den Knöchel. Um die Kamera in meiner Hand zu schützen, reiße diese reflexartig nach oben, was meinem Gleichgewichtssinn nicht bekomme und so knalle ich mit dem Knie des anderen Beines gegen den Felsen. Japsend stehe ich erst einmal da. Als mein Mann aufholt, sieht er seine Chance gekommen doch nicht bis zum Wasserfall laufen zu müssen. Ja, wir drehen. Was für ein Tag.
Zumindest setzen wir uns noch auf eine der Felsen und genießen den Ausblick









Am Abend laufen wir zu den Hängebrücken und sehen überall Beton. Die herrlichen Steine zerstört für eine Bootsrampe und ein Restaurantzelt. Ziemlich belämmert endet dieser Tag. Das Stativ bleibt eingepackt, für Langzeitaufnahmen keine Muse, für ein Foto setze ich die Kamera auf das Geländer. Das Rosa in den Pfützen ist dann doch zu schön.



Aber morgen ist ein neuer Tag.
Letzte Änderung: 20 Jan 2018 17:58 von sphinx.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, maddy, fotomatte, speed66, Guggu, Logi, soletta, Old Women, Gila, Daxiang und weitere 6
21 Jan 2018 17:07 #506517
  • sphinx
  • sphinxs Avatar
  • Beiträge: 1499
  • Dank erhalten: 3997
  • sphinx am 07 Jan 2018 14:43
  • sphinxs Avatar
Tag 14 „Die Stille ruft laut oder weit sind wir nicht gekommen Teil 3“

Vor Sonnenaufgang wache ich auf. Ich liebe die blaue Stunde. Aber auch heute Morgen bleibt das Stativ in den Tiefen der Tasche verstaut und ich genieße lieber meinen Kaffee auf „unserer“ Terrasse, während die Kamera auf dem Geländer liegt und per Fernauslöser ein paar Fotos knipst.



Den Ausflug über die Hängebrücken schenken wir uns, wir haben gestern genug Beton gesehen. Und auch auf den The Lourie-Trail haben wir heute Morgen keine Lust.
Dafür frühstücken wir lange und sehen drei Walen beim Baden zu. Wir klettern noch etwas über die Felsen







Bereits gestern vom Chalet 8A aufgenommen.



und können die Stelle, die uns 2008 so begeisterte nicht finden. Daheim stelle ich fest, dass sich die Anzahl der Unterkünfte wohl doch nicht verändert hat. Irgendwie haben mich vor vielen Jahren „Bausünden“ und Trubel scheinbar weniger gestört. Natürlich gab es damals lang nicht so viele Tourbusse.
Pünktlich um neun starten wir zum Baviaanskloof. Wir fahren diesmal die N2, R62 und gelangen ca 12km südlich von Uniondale auf die R339. Hier durchfahren wir noch einmal die schöne Schlucht



Und 27km hinter Uniondale biegen wir auf die Schotterpiste ab. Ich hatte die Anfahrtsbeschreibung ausgedruckt und durchgelesen, allerdings einen wichtigen Part überlesen. Während bis zur jeder Kreuzung exakte km Angaben gemacht werden,
(Foto wurde kurz vor der Schlucht aufgenommen)



heißt es zwischendrin ab Ende der Nuwe Kloof Schlucht 7,5 km. Das Missachten dieser Passage führt dazu, dass wir etwas orientierungslos werden, aber da es nur eine Straße gibt und nicht einmal wir es schaffen uns hier zu verfahren, folgen wir halt weiter der Straße und irgendwann entdecke ich auch meinen Fehler. Ich bekenne mich als schlechtesten Beifahrer des Tages, habe keine Lust auch noch schlechtester Fahrer zu werden und so meistert mein Mann auch noch die letzten km über Stock und Stein, die wirklich sehr holprig zu fahren sind.
Am Ende der Straße sieht man bereits eines der Farmhäuser.



Ich hatte die Fahrtzeit völlig unterschätzt. Etwas erschöpft erreichen wir das Cob Cottage



und werden auf herzlichste von Willem empfangen. Leider können wir kein Afrikaans und schade, dass wir nur eine Nacht hier haben. Da wir sehr spät dran sind, gibt es nur eine sehr kurze Kaffeepause und der geplante Cedar Falls Hike (gobaviaans.co.za/pro...edar-falls-day-hike/) fällt aus. Wir nutzen die Zeit bis zur Dunkelheit und laufen wenigsten noch etwas herum (laut Karte Honey Bush Trail). Selten geschieht es, dass ich mir denke „hier sieht es aus wie“. In dieser Gegend allerdings überkommt mich der Wunsch mal wieder in den Oman zufahren. Ich liebe bunte Steinwüsten.







Das Cob Cottage ist urgemütlich.
Mit Genehmigung der Manager darf ich hier diese Karte einstellen.



Bei diesem Mailverkehr werde ich darauf aufmerksam gemacht, dass es entgegen dem Infoblatt im der Unterkunft, derzeit keine geführten Wanderungen möglich sind. Nach wie vor scheint man sich von Marta bekochen lassen und Brote für den Grill besorgen zu können, natürlich mit Vorankündigung. Leider lese ich dies erst am Abend, sonst hätte ich gerne dort zu Abend gegessen. Viele Möglichkeiten zum Geldverdienen haben Willem und Marta nicht.
Letzte Änderung: 22 Jan 2018 18:21 von sphinx.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, maddy, fotomatte, speed66, Logi, Mabe, Old Women, Gila, Daxiang, Applegreen und weitere 4
Powered by Kunena Forum