THEMA: Wie sich Anja infizierte...
18 Dez 2016 16:35 #456353
  • AnjaDirk
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  • AnjaDirk am 18 Dez 2016 16:35
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07 - Ronnies Sex Shop

Dieser Urlaub ist nichts für Langschläfer und Morgenmuffel. Um möglichst viel zu sehen, muss man früh aus den Federn / dem Schlafsack. Jetzt denkt ihr wahrscheinlich, dass wir uns nicht so anstellen sollen, da wir ja früh in die Falle hüpfen können. Weit gefehlt! Da der Tagesablauf nicht immer nach Plan verläuft (Stau, Wanderungen brauchen länger als geplant, es werden mehr Pinkelpausen benötigt usw.), ist Flexibilität und Stressresistenz gefragt.

6:45 und schon jede Menge Aufregung! An diesem schönen Sonntagmorgen werden wir auf die erste Probe gestellt. Das Frühstück ist sehr spärlich, es gibt für 15 Personen nur acht winzige Croissants und keinerlei Belege. Ihr könnt Euch vorstellen, dass der große Dirk dies nicht auf sich beruhen lassen hat. Gibt es hier ein Missverständnis? Das Frühstück, das wir hier vorfinden, ist lediglich eine Füllung für den hohlen Zahn. Auf Nachfrage erklärt man uns, das dies lediglich ein Starter ist und dass das eigentliche Frühstücksbuffet um 7:00 öffnet. WIE BITTE!? Für 7:00 ist die Abfahrt geplant; wie soll das denn funktionieren!? Auf Drängen vom vor Hunger gepeinigten Dirk, wird der eigentliche Frühstücksraum früher geöffnet. Trotzdem ist es leider zu spät für ein entspanntes Frühstück an dem reichhaltigen und leckeren Buffet.

Der heutige Weg führt uns vorbei an Ronnies Sex Shop nach Oudtshoorn. Ronnies Sex Shop ist nicht das woran Ihr gerade wieder denkt! Ronnie ist ohne Zweifel ein Unikum, doch die Kneipe hat außer ein paar Pin-up-Girls an den Wänden wenig mit einem Sexshop zu tun. Nachts, als alle schliefen in Südafrika, hat es seinen Anfang genommen. Farmer Ronny war zu Bett gegangen. Er schlief tief und fest. Seine Freunde allerdings nicht... Wie viele eisgekühlte Castle Lager zuvor in dieser Nacht durch ihre Kehlen geflossen waren, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Doch Fakt war, dass aus Farmer Ronny's kleinem und eher vernachlässigtem Laden, den er an der Straße hatte, um dort sein Obst und Gemüse zu verkaufen und auf dem harmlos „Ronnies Shop“ stand, durch unbekannte Hand und mittels Pinsel und Farbe „Ronnies SEX Shop“ geworden war.

Ronny dachte nach: Entweder er musste dieses SEX übertünchen, oder sein unschuldiges Gemüse durch etwas anderes ersetzen, und den reißerischen neuen Namen als unübersehbaren Köder hernehmen. Denn die strategische Ausgangsposition war eher ungünstig. Die Straße verläuft hier kerzengerade durch die Klein Karoo, durch karges, flaches und mehrere Monate lang dürres Land.

Autofahrer nutzen hier die zulässige Höchstgeschwindigkeit, nennen wir es im Rahmen ihrer eigenen Auslegung, und sind absolut nicht auf Halt- oder ein Bremsmanöver eingestellt.

Und während Ronny noch nachdachte, tauchten wieder diese Freunde auf, legten etwas Holz auf das Lagerfeuer und öffneten von weither mitgebrachtes und umständlich in Kühlboxen transportiertes Bier. Es lässt sich heute nicht nachempfinden, ob es sich dabei um das populäre Castle Lager oder eines der anderen schmackhaften südafrikanischen Biere gehandelt hat. Und während man gedankenversunken am Feuer saß, und den schwindenden Biervorrat beäugte, fragte einer von Ronnys Kumpeln: ,,Warum stellst Du nicht einfach einen großen Kühlschrank in Deinen Shop? Das würde uns viel Mühe ersparen!“ Die Idee war geboren - Ronnies Sex Shop war der ideale Ort für ein echtes Road-Pub.

Kult ist es im Pub, die Visitenkarten aller Besucher zu sammeln und an die Wänden zu pinnen. Allein mit dem Studium der Karten, kann man zwei bis drei Biere lang verweilen...

Nach einem leckeren Lunch bei Ronnies Sex Shop, fahren wir ohne Umwege bis nach Oudtshoorn.

Die Stadt ist das Zentrum, der als „Klein Karoo“ bezeichneten Halbwüstenlandschaft. Temperaturen um die +40°C sind durchaus keine Seltenheit. Die Blütezeit von Oudtshoorn liegt fast 100 Jahre zurück, als es unter den Damen große Mode war, Hüte, Mäntel und Kleider mit Straußenfedern zu schmücken. Die Straußenzüchter verdienten ein Vermögen mit dem Verkauf der Federn. Die viktorianisch inspirierten Villen, die so genannten Federpaläste aus dieser Zeit, sind heute noch zu bewundern. Die Nachfrage nach Straußenfedern änderte sich aber rapide mit der wachsenden Motorisierung, denn nun konnten die Damen in den immer schneller werdenden offenen Karossen nicht mehr mit Straußenfederhut sitzen.

Zunächst besuchen wir eine Straußenfarm, wo wir von einer aufgeweckten, witzigen Dame viel über Strauße erzählt bekommen haben. Nach der Theorie folgt der praktische Teil: Der hautnahe Kontakt zu den Riesenvögeln. Dirk hat schon zu Beginn der Führung eine Aufgabe bekommen. Ihr werdet es nicht glauben! Er soll tatsächlich eine Straußendame küssen…. Anja ist versichert worden, dass diese aber nicht hübscher sei, als Anja selbst. Dirk hat ein Stück Futter bekommen und muss das zwischen den Lippen festhalten. Der Strauß hat sich das Futter dann geholt. Einige Mitreisende haben noch die Möglichkeit bekommen, auf einem Strauß zu reiten und das leider auch wahrgenommen.

Am späten Nachmittag erreichen wir das Camp. Hier wird uns erst einmal gezeigt, wie das Zelt auf-und abgebaut wird. Während wir unsere ersten Selbstversuche starten (Dirk hat damit ja zum Glück schon Erfahrung), wird das Abendessen zubereitet. Am Lagerfeuer beginnt die Vorstellungsrunde und es werden ein paar Regeln erklärt, bevor gegessen wird.



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