THEMA: Kinder und Katzen in der Kalahari
27 Mai 2016 21:04 #432383
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Zweiter Ausflug: Die Hauptstadt Port Louis und das malerische Cap Malheureux

Heute brechen wir mit dem Taxi zu einem Halbtagesausflug auf. Wir wollen vor allem die Hauptstadt der Insel erkunden.
An der modern wirkenden Waterfront lässt uns unser Taxi aussteigen.



Wir spazieren zuerst durch das Hafengebiet, um das Aapravasi Ghat zu besichtigen, das den Status einer Unesco Welterbestätte innehat. Ab 1834 diente es als Zwischenstation für 450.000 Menschen vor allem aus, die als Schuldknechte Arbeit auf den Zuckerrohrplantagen der Insel angenommen hatten und dort nach der Abschaffung der Sklaverei die Sklaven ersetzen sollten. Die Überreste des Gebäudekomplexes beherbergen eine interessante (wenn auch etwas unkritische) Dauerausstellung, die in vielen interaktiven Tableaus und Schautafeln die Ursprünge eines großen Teils der heutigen Bevölkerung auf Mauritius anschaulich darstellen. Ein lohnenswerter Besuch.





Die Wege im Zentrum von Port Louis sind zum Glück sehr kurz, denn es ist wieder einmal heiß und extrem feucht, sodass der folgende Spaziergang durch die Marktstraßen der Stadt anstrengend wird. Trotzdem genießen wir das bunte Treiben an den Marktständen und in der doppeltstöckigen Markthalle.



Immer wieder werden Bilder unterschiedlicher Religionen an den Ständen verkauft, dieses multireligiöse Selbstverständnis der Insulaner und die Friedlichkeit und Selbstverständlichkeit, wie diese Vielfalt gelebt wird - wie uns viele Einheimische immer wieder versichern - finden wir ausgesprochen sympathisch.





In diesem Sinne möchten der größten Moschee der Insel, der Jummah Moschee, einen Besuch abstatten und finden in ihr eine ruhige Insel in der (doch recht begrenzten) Hektik der Hauptstadt.





Zum Abschluss unserer Stippvisite in Port Louis lassen wir uns zur Zitadelle oberhalb der Stadt fahren und erkunden die karge Festungsanlage, genießen aber vor allem schöne Ausblicke auf die zu unseren Füßen liegende Stadt.



Bevor wir ins Hotel zurückkehren, statten wir noch dem Cap Malheureux an der nördlichen Spitze der Insel. Bekannt ist das Kap durch eine katholische Kapelle mit auffällig rotem Dach, die häufiges Motiv für Postkarten ist. Hier genießen wir die schönen Ausblicke auf den nahen Coin de Mire, die Felseninsel, die auch den Blick von unserer Hotelanlage aus bereichert.









Anschließend geht es zurück ins Hotel und am Nachmittag noch einmal mit einem Glasbodenboot zum Korallenriff. Vor allem für unsere Große ist das eine tolle Gelegenheit erste Einblicke in die Unterwasserwelt zu bekommen.



Der nächste Tag ist ein Ruhetag und am übernächsten brechen wir dann zu unserem letzten Ausflug auf, um den Süden der Insel zu erkunden. Und dann geht es auch schon zurück nach Deutschland...
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29 Mai 2016 11:07 #432473
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Nur so nebenbei:
Ich habe gestern Abend Antwort von Matthew Schurch erhalten. Die Leopardin, die wir im Auob-Tal gesehen haben, ist Itumeleng.
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29 Mai 2016 12:29 #432485
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Dritter Ausflug: Erkundung des Südens

Von unserem Hotel in Grand Gaube ist eine Fahrt durch den Süden der Insel ein Ganztagesausflug. Wir greifen dafür etwas tiefer in die Tasche und buchen für den heutigen Tag einen Driverguide, der uns auch kompetent durch die Sehenswürdigkeiten führen wird und außerdem ein Auto mitbringt, das - anders als das Taxi, das wir kennen gelernt haben - eine Klimatisierung besitzt, die den Namen auch verdient. Und die ist uns für die längeren Fahrstrecken des heutigen Tages sehr wichtig.
Als erstes sehen wir uns den Vulkan Trou aux Cerfs an, der ziemlich in der Mitte der Insel nahe der Stadt Curepipe liegt. Der Aussichtspunkt bietet einen Einblick in die bewaldete Caldera und vor allem schöne Blicke über die Insel.





Als nächstes steuern wir unser persönliches Highlight unter den Sehenswürdigkeiten der Insel an - den Kratersee Grand Bassin. Der wenige Kilometer von Le Pétrin gelegene See, von Hindus auch Ganga Talao («See des Ganges») genannt, ist die größte hinduistische Pilgerstätte außerhalb Indiens.
Der Legende nach ist der Kratersee mit dem heiligen Fluss Ganges in Indien verbunden. Shiva, der Gott der Zerstörung und Erhaltung, und seine Gattin Parvati flogen einst mit einem Schiff um die Erde. Shiva wollte seiner Frau die schönsten Plätze der Erde zeigen, so machten die beiden auf der Insel Mauritius Halt. Shiva trug während seiner langen Reise den Fluss Ganges auf seinem Kopf, um die Welt vor Überschwemmungen zu schützen. Als die beiden auf Mauritius landen wollten, verschüttete Shiva versehentlich Wasser des Ganges. Die Tropfen flossen in einem Kraterloch zusammen- so entstand Grand Bassin. (Quelle: der-mauritius-reiseführer.de)
Wir finden die Anlage einfach nur beeindruckend. Der See strahlt eine ungemein friedliche Stimmung aus und die Statuen innerhalb des Wassers verleihen dem Ort eine ganz besondere Aura. Ganz besonders gefällt uns, dass wir sowohl innerhalb des kleinen Tempels als auch am Ufer des Sees das völlig untouristische religiöse Leben der Hindus kennen lernen können.
Da in wenigen Wochen das Maha-Shivaratree-Fest gefeiert wird, wird die Anlage gerade auf Vordermann gebracht, denn dann begeben sich mehr als 400 000 Gläubige auf Pilgerreise zu dem heiligen See und bringen den Gottheiten Opfer dar.





















Danach fahren wir weiter in den Black River Gorges Nationalpark, der einen gebirgigen Landstreifen schützt, der uns auf beeindruckende Weise vor Augen führt, wie die Insel ursprünglich ausgesehen hat, bevor der größte Teil des Inselinneren entwaldet und von Zuckerrohrfeldern bedeckt worden ist. Der Blick in die Urwaldschlucht ist wundervoll. Das satte Grün der Urwaldbäume ist unterbrochen von zahlreichen kleinen Wasserfällen. Über allem kreisen einige Tropenvögel, von unten aus dem Dickicht dringt das Gebrüll von Affen zu uns hinauf. Falls wir noch einmal nach Mauritius zurückkehren sollten, würden wir hier gern wandern gehen - aber das wäre ein Unterfangen für eine andere Jahreszeit...





Die letzte Station unserer Rundfahrt ist der Chamarel-Wasserfall. Der Rivière de Cap stürzt hier über eine Felskante knapp 100 m malerisch in die Tiefe.



Ganz in der Nähe befindet sich eine weitere Naturschönheit: die Siebenfarbige Erde. Die Hügellandschaft ist wie die ganze Insel vulkanischen Ursprungs. Die Farben kommen durch die Umwandlung von Basaltlava in Tonminerale zustande. Alle unter tropischen Verwitterungsbedingungen wasserlöslichen Bestandteile wie z. B. Kieselsäuren sind weggewaschen, es bleiben nur noch das rötlich/schwarze Eisenoxid und Aluminiumoxid übrig, das Farben von blau über violettblau bis blaugrün erzeugt. In unterschiedlichen Zusammensetzungen kommt es zu den verschiedenen Farben.
Auch gibt es hier ein kleines Gehege mit Riesenschildkröten.









An der Ostküste geht es dann wieder gen Norden, wo wir am späten Nachmittag erschöpft und voll mit neuen Eindrücken im Hotel ankommen.

Den letzten Tag verbringen wir noch einmal im Hotel mit Strandaktivitäten und beginnen auch damit zu packen.


Au revoir île Maurice!

Die Rückreise verläuft schließlich (zum Glück) ruhig und unspektakulär - ist aber allein wegen ihrer Länge sehr anstrengend. Zuerst der etwa zweistündige Transfer zum Flughafen der Insel, dann der Flug nach Johannesburg und nach einigen Stunden Pause direkt via Nachtflug weiter nach Deutschland. Puh...

An dieser Stelle schon einmal ein großes Dankeschön für euer Interesse, die netten Kommentare und das bestätigende Danke-Drücken! (Es folgt nur noch ein kurzes Fazitkapitel).
Es hat mir großen Spaß gemacht, die Reise noch einmal zu erleben und ich bin reiseberichttechnisch wirklich auf den Geschmack gekommen. Die Möglichkeit eine Reise noch einige Monate länger im Kopf derart lebendig zu erhalten ist schon wirklich großartig.
Wenn ihr mögt, geht es von unserer Seite im Herbst reiseberichtlich weiter. Dann wird es wohl heißen: Kinder und (u.a. hoffentlich einige) Katzen im Kruger.
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Letzte Änderung: 29 Mai 2016 12:34 von H.Badger.
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29 Mai 2016 12:56 #432490
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  • Champagner am 29 Mai 2016 12:56
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So, dann gestehe ich mal schnell, dass ich die ganze Zeit schon mitgereist bin und irgendwie den Hintern nicht hochbekommen habe, um mal zwischendurch ein Dankeschön zu schreiben :blush: .

Ich hoffe, du nimmst es trotzdem noch an - ich bewundere eure Art mit kleinen Kindern zu reisen, vorallem weil ich das damals mir niemals zugetraut hätte (ich war aber auch eine sehr uncoole Mutter :S :whistle: ).

Von daher freue ich mich jetzt schon auf den angekündigte nächsten Bericht, wünsche euch aber vorher viel realen Spaß auf der entsprechenden Reise :)

Liebe Grüße von Bele
Letzte Änderung: 29 Mai 2016 12:57 von Champagner.
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29 Mai 2016 20:56 #432518
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Hallo Bele,

vielen Dank für deinen Dank und deine guten Wünsche!
Reisen mit Kindern ist schon ein kleines Abenteuer. Meine Frau und ich sind schon immer sehr gern gereist und wir haben uns damals versprochen, dass wir das auch mit Kindern weiter machen werden. Zum Glück hat sich die praktische Umsetzung dieses Versprechens als wirklich gut machbar herausgestellt und so waren wir mit unserer Großen neben einigen innereuropäischen Touren bereits quer durch die USA und zweimal im südlichen Afrika unterwegs - auch wenn daheim so einige Leute dies für Wahnsinn hielten. Wir haben die Zeit immer sehr genießen können und von echten Problemen sind wir zum Glück auch immer verschont geblieben. Auf jeden Fall hat sich bei unserer großen Tochter dadurch bereits eine Art Reisesehnsucht entwickelt und sie meldet uns regelmäßig zurück, wenn wir einige Monate ununterbrochen zuhause waren, dass dies doch sehr langweilig sei und fragt, wann wir mal wieder woanders schlafen würden.
Als unsere Kleine geboren wurde, haben wir unser Reiseversprechen erneuert, denn mit zwei Kindern unterwegs zu sein, erschien uns schon als eine ganz andere Kategorie. Daher haben wir das Reisen zu viert auch erstmal in Europa ausprobiert und sind durch Großbritannien getourt und das hat fabelhaft geklappt. Und die Afrikareise, die gerade hinter uns liegt, hat das einmal mehr bestätigt.
Natürlich muss man sich auf die Bedürfnisse der Kleinen einstellen, aber das Entdecken neuer Dinge ist auch für sie ganz toll und ausgerüstet mit tonnenweise Pixibüchern u.ä. klappen auch Durststrecken ganz gut.
Wir sind jedenfalls sehr froh darüber, dass wir damals einfach den Schritt gemacht haben und uns getraut haben, denn auch als Familie ist das Reisen eine wunderbare Sache.

Liebe Grüße
Badger
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29 Mai 2016 23:47 #432529
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Hallo Badger,

noch einmal "Dankeschööööön" für den tollen Bericht. :) Obwohl wir uns damals mit unseren kleinen Kindern nicht aus Europa herausgetraut haben, würde ich es heute genauso machen wie ihr. Reiner Strandurlaub oder Ähnliches, das wäre für uns heute auch nichts mehr. Wir haben uns damals nur nicht getraut, sondern erst, als die Kids größer waren, also das Bereisen der großen weiten Welt.
Wenn ihr im Herbst im Krügerpark seid, "fahren" wir uns ja vielleicht über den Weg. Wir sind die 1. Oktoberwoche im Park und können es kaum noch abwarten, wieder auf Pirschfahrt zu gehen.
Lasst es euch gut gehen, und lasst euch bloß nicht einreden, dass solche Reisen für Kleinkinder zu anstrengend sind. Alles Quatsch! Die Mischung macht es, und so einen abwechslungsreichen Urlaub bekommen die wenigsten Kinder. Da habt ihr wirklich sehr, sehr sorgfältig geplant, da gibt es nichts zu meckern, und an eure Sichtungen wird sich eure "Große" bestimmt noch lange erinnern. Unsere Kinder haben am Ende eines jeden Urlaubstages das schönste Erlebnis gemalt, und die Mappen habe ich immer noch, nur gab es da leider nicht die schönen afrikanischen Tiere zu sehen. :(
Viel Spaß bei der Planung eurer nächsten Reisen! Herzliche Grüße
Beate
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