THEMA: Die Affen rasen durch das Camp
21 Sep 2014 18:50 #354721
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Die Affen rasen durch das Camp – Teil 12


11.08.2014: Die Sahne in der Tomatensuppe… ;-)

Heute ging es weiter in den Hlane NP in Swaziland oder für Mara erklärt: In den Sahneklecks, der mitten in dem großen Tomatensuppenteller Südafrika schwimmt.

Nachdem wir 2012 rund um Berg-en-Dal schöne Sichtungen hatten, beschlossen wir, früh zu starten, eine Tour Richtung Berg-en-Dal zu fahren und dann dort Frühstückspause zu machen. Also nahmen wir die S 25 entlang des Crocodil-River. Ich finde an dieser Strecke etwas irritierend, dass man doch recht häufig ans gegenüberliegende Ufer mit den so grünen Zuckerrohrplantagen schauen kann. Der Anblick von „draußen“ passte noch nicht so ganz in mein noch KNP-Feeling.

Unterwegs war es eher ruhig:









Auch am Matjulu-Wasserloch oberhalb von Berg-en-Dal war außer einem einsamen Elefantenbullen weit hinten am Hang absolut nicht los.

Frühstückspause machten wir in der deutlich außerhalb von Berg-en-Dal gelegenen Day-Visitor-Area.
Kaum hatten wir unseren Picknickkorb (inzwischen wieder trocken!) ausgepackt, traf am Nebentisch eine große Gruppe weißer Südafrikaner ein, die als erstes mehrere Kisten mit Bier und Savanna auspackten und diesem auch gleich eifrig zusprachen. Angesichts der Uhrzeit (es war kurz nach zehn) schauten uns Micha und ich leicht konsterniert an, kamen aber in der Folge mit einigen von Ihnen in ein nettes Gespräch über unsere Sichtungen und weiteren Reisepläne. Lediglich beim Abschiedswunsch „Drive safely“ musste ich angesichts des Bierkonsums unserer Gesprächspartner doch etwas nachdenklich lächeln.

Wir steuerten das Malelane-Gate an und waren nach wenigen Minuten aus dem Park. 2012 hatte ich an dieser Stelle tiefe Wehmut verspürt. Dieses Jahr war ich zwar auch traurig darüber, den Park verlassen zu müssen, konnte mir aber auch gut vorstellen, dass uns unsere nächste Reise in eine andere Ecke des südlichen Afrikas führen würde. KNP und wir, das war dieses Jahr kein absolutes Dreamteam gewesen.

Zügig hatten wir die Grenze bei Jeppes Reef erreicht. Die Grenzformalitäten waren schnell erledigt, unsre Pässe ein paar Stempel reicher, wir die Straßenbenutzungsgebühr armer und dann waren wir auch schon auf dem doch relativ kurzen Weg in den Hlane NP.

Wenn da nicht eine ungenaue Straßenkarte, ein merkwürdiges Navi und mein Ehemann gewesen wären. Da sich diese drei nicht einigen konnten (um einen handfesten Ehekrach zu vermeiden verzichte ich auf eine ausführliche Darstellung der Problematik), fanden wir uns auf einmal auf einer ziemlich spannenden Gravelroad im Nirgendwo wieder, die uns immer höher und höher in die Berge brachte. Das Navi, dem Micha inzwischen wieder das Kommando übertragen hatte, war der Meinung, uns auf diesem Weg kurz möglichst ans Ziel zu bringen. Ich hatte daran erhebliche Zweifel, hielt aber brav meinen Mund. Umdrehen war eh keine Option. Also genoss ich die tollen Ausblicke von den Bergkuppen, bevor wir uns wieder in die Tiefe schlängelten und zur nächsten Auffahrt ansetzten. Auch hier: Irritierte Blicke, wenn wir mal durch eines der seltenen Dörfer kamen. Und dann: Juhu, endlich eine Teerstraße, endlich ein Straßenschild.

Irgendwann kamen wir dann glücklich am Gate des Hlane NP an. Zu meiner Überraschung hatte ich ungefähr vier Wochen vor unserem Abflug festgesellt, dass wir nicht wie ursprünglich gebucht im Ndlovu Camp untergebracht sein würden, sondern im 15 km entfernten Bushcamp. Zwar mit Elektrizität (gibt es im Main-Camp nicht), aber ansonsten im absoluten Nirgendwo. Wie gut, dass ich die Mail nochmals angeschaut hatte.

Nach dem Check-In im Ndlovu Camp bekamen wir eine handgezeichnete Karte mit dem Verweis auf viele muddy roads und machten uns auf den Weg ins Bhubesi Bushcamp. Das Camp liegt im Antilopenteil des Parks, der mit einem Zaun und Tor vom Big-5-Teil abgetrennt ist. Der Name ist hier tatsächlich Programm, ich möchte mir nicht vorstellen, wie die Wege aussehen, wenn es hier grün ist und alles wächst:



Zwischen dem undurchdringlichen Dickicht und Emma war rechts und links nicht mehr viel Platz. Außerdem rumpelten wir immer wieder in autoverschlingende Schlaglöcher, mussten über größere Steine oder Ästen aus dem Weg gehen. Wir waren wirklich froh an unserer Emma. Auch wenn das nirgendwo ausdrücklich steht: Ein SUV ist für den Hlane NP aus unserer Sicht Mindestanforderung.

Unser Häuschen hat uns gut gefallen:







Nach dem Auspacken hatten wir eigentlich vor, in unserem Teil des Parks noch eine kleine Runde zu drehen, ließen aber recht schnell wieder davon ab: Quasi alle Wege außer der Hauptzufahrstraße waren so eng und buschig, dass das Durchkommen für Emma mehr wie schwierig war. Außerdem war die Sichtungschance aufgrund des dichten Buschwerks gen Null gehend.

Wir kehrten also wieder um und kümmerten uns um das Abendessen, das dieses Mal nur aus Nudeln mit Tomatensauce bestand. Noch ein wichtiger Hinweis für das Camp: Es gibt kein Trinkwasser, d.h. alles Wasser muss selbst mitgebracht werden. Auch das hatte ich vorher nicht gelesen, aber wir hatten einen großen 5-Liter-Kanister Wasser gekauft, den wir zum Kochen und Zähneputzen nutzen konnten.

Morgen geht es schon weiter in den Ithala NP.

Das Fazit zum Hlane NP schreibe ich im nächsten Teil, wenn wir den vorderen Teil des Parks noch ein bisschen erkundet haben.
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23 Sep 2014 20:35 #354957
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Die Affen rasen durch das Camp – Teil 13


12.08.2014: Die Tomatensuppe hat uns wieder oder auf nach Ithala

Eigentlich wollten wir heute mal nicht im Morgengrauen aufstehen, aber Maras Aufwachrhythmus war offensichtlich nicht abänderbar programmiert. Also frühstückten wir schnell und beschlossen, vor der Fahrt nach Ithala noch eine kleine Runde im vorderen Teil des Hlane NP zu drehen. Auf einen weiteren Versuch im Antilopenteil verzichteten wir dankend.

Wie im letzten Teil schon geschrieben, setzt der Hlane aus unserer Sicht auch in der Trockenzeit mindestens einen SUV voraus. Wir waren in der Rhino-Area sogar für unsere Allradmöglichkeit ganz dankbar. Da außer uns in dieser Ecke kein anderes Auto unterwegs war, konnten wir die Begegnung mit diesen beiden in aller Ruhe genießen. Es war unglaublich schön und beruhigend, ihnen eine ganze Weile beim Fressen zuzuschauen:











Auch die Landschaft war faszinierend:



Danach fuhren wir noch zum Wasserloch, das ebenfalls in einem abgetrennten Teil des Parks liegt. Der Picknickplatz, den wir allerdings nicht besucht haben, liegt unmittelbar neben dem etwas streng riechenden Wasserloch. Der Geruch des Wassers und die Anwesenheit dieser großen Anzahl von Pavianen macht ihn aus meiner Sicht nicht sonderlich attraktiv.











Eigentlich wären wir gerne noch eine weitere Runde im vorderen Parkteil gefahren, aber dort waren inzwischen mehrere Schulbusse unterwegs. Wie es diese schaffen sollten, die teilweise extremen Schlaglöcher dort zu durchfahren, ist mir zwar ein absolutes Rätsel, aber immerhin schafften sie es, den Weg so zu blockieren, dass wir nicht weiterkamen. Also gaben wir auf und verließen den Park.

Fazit Hlane NP: Das Bhubesi Camp ist vom Wohnen her gut, von der Lage her weniger. Eben wirklich Bushcamp. Der vordere Teil des Parks hat uns sehr gut gefallen. Ruhig, wenig Autos und eine für uns sehr schöne Nashornbegegnung. Die Tiersichtungen hier sind zwar wohl nicht ganz so üppig, aber der Park hat auf uns eine eigene Faszination ausgeübt.

In Lavumisa überquerten wir wieder die Grenze nach Südafrika. Wie auch bei der Einreise ging die Ausreise sehr zügig vonstatten.

Nach einen Einkaufs- und Tankzwischenstop in Pongola machten wir uns vorbei an endlosen Zuckerrohrfeldern auf den Weg in die Berge. Ich hatte ja im Vorfeld schon einiges von der tollen Landschaft im und um den Ithala NP gelesen, war aber total begeistert, als ich es selbst sah.










Vom Gate aus ist es ein kurzer Weg ins Camp. Interessiert schauten wir uns unterwegs die Elefanten-Warnschilder an. Offensichtlich waren die hier etwas spezieller, da in der kleinen Verhaltensregelsammlung, die wir am Gate bekommen hatten, auch noch ausdrücklich ein Mindestabstand von 60 m gefordert wurde.



Der Check-In war schnell erledigt. Ein bisschen ärgerlich war, dass uns, als wir uns nach den Öffnungszeiten des Restaurants erkundigten, gesagt wurde, das wir dort à la carte essen könnten und wir sogar noch die Speisekarte gezeigt bekamen. Als wir dann abends dort waren, gab es Buffet, was so gar nicht unser Fall ist. Aber egal, die nicht ganz so hohe Qualität der Rezeptionistin erlebten wir am nächsten Tag auch nochmal.

Als wir unser Häuschen bezogen hatten,



wollten Mara und ich gerade zu einem kleinen Spaziergang aufbrechen, als sich unser Frühstück selbständig machte. Während ich noch am Tisch stand, um die Kamera zu holen, öffnete Mara die Außentür. In diesem Moment stürmte ein velvet monkey an ihr vorbei ins Innere des Hauses, griff sich unsere Brötchentüte, die in unserer Lebensmitteltasche in der Küche lag (wieder nicht von außen sichtbar) und flitze wieder hinaus.

Unser Kind ertrug diese weitere Affenbegegnung mit erstaunlicher Ruhe und fragt nur, was wir denn jetzt morgen frühstücken würden…

Danach brachen Mara und ich zu einem kleinen Walk auf. Wir wollten den Plum-Colourd Starling Trail laufen. Micha wollte lieber ein bisschen lesen und ich war zu dem Zeitpunkt noch so mutig, den kleinen Spaziergang (20 min laut Karte) mit Mara auch alleine zu machen.

Eigentlich hätten mich meine diversen einschlägigen Afrika-Erfahrungen mit Walking-Trails ja schlauer machen sollen, aber so war ich doch etwas erstaunt, dass sich der erwartete kleine Wanderweg als schmaler Trampelpfad quer durch den Busch entpuppte. Nach wenigen Minuten stießen wir das erste Mal auf Elefantenhinterlassenschaften. Und zwar an einer Stelle, wo ich mich wirklich fragte, wie ein Elefant hier überhaupt hingekommen sein konnte. Felswand auf der einen, dichter Busch auf der anderen Seite. Mara schaute mich etwas nervös an. Mama, kommen hier Elefanten lang? Mir war selbst leicht mulmig so alleine mit Kind mitten im Busch, aber ich versuchte ein mutiges Gesicht zu machen und beruhigte sie. Das ging auch einige Minuten gut, bis wir zum nächsten und definitiv noch nicht so altem Elefantenhaufen kamen. Da kostete es mich schon einige Überredung, sie (und auch mich…)zum Weitergehen bzw. vielmehr weiterklettern zu animieren. Der Weg führte nämlich steil bergan. Oben angekommen, wurden wir dann mit einem wunderbaren Anblick belohnt. Die Trasure Hunt-Viewsite liegt unmittelbar oberhalb des Camps und bietet wirklich eine tolle Aussicht.





Begleitet von einigen nicht klar zuordenbaren Tiergeräuschen (Hilfe! :unsure: ) erreichten wir schließlich nach einigen Minuten Rückweg wieder den Swimmingpool, der Ausgangs- und Rückkehrpunkt des Spaziergangs ist.



Mara war von der Möglichkeit zu Laufen so begeistert, dass sie unbedingt nochmals los wollte. Dieses Mal bestand ich allerdings darauf, dass Micha uns begleitete und wir stiegen zum Sonnenuntergang zur Mboniso Viewsite auf, die auf einem kleinen Hügel beim Camp liegt.



Im Vergleich zu unserer etwas abenteuerlichen Buschwanderung vorher war das aber ein wirklicher Spaziergang und total harmlos.

Mit dem nicht besonders leckeren, in der Relation aber relativ teurem Buffetabendessen (150R p.P.) ging der Abend zu Ende. Mal abgesehen von der Affeneinlage ein wirklich schöner erster Eindruck vom Ithala NP.
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Die Affen rasen durch das Camp – Teil 14.1

13.08.2014: Der Giraffentag oder Emma muss sich anstrengen

Nach einen etwas spärlichen Frühstück (wie auch beim letzten Mal hat uns das Müsli gerettet :woohoo: ) starteten wir gegen neun zu unserer Rundtour durch den Ithala. Als erstes wollten wir den Ntshamanzi 4x4 Track fahren. Da in der Trackbeschreibung stand, dass man sich vorher noch weitere Informationen an der Rezeption abholen sollte, machten wir das auch brav. Insbesondere interessierte uns natürlich die Frage, ob der Track eine Einbahnstraße wäre. Micha kam achselzuckend von der Rezeption zurück. Es gab keine weiteren Infos und wir dürften den Track fahren, wie wir möchten.

Wie gut, dass wir uns dazu entschieden, den Trail bergauf zu fahren und auf dem Ngubhu Loop einzusteigen.



Das Ding war natürlich eine Einbahnstraße. Und entpuppte sich auch als weitaus größere fahrerische Herausforderung als unsere erster 4x4-Versuch im KNP. Über eine teilweise extrem grobsteinige Piste führte der Weg durch wunderschöne Berglandschaft immer wieder steil bergan und wieder hinunter.











Auch eine kleine Wasserdurchfahrt war im Angebot. Tiere gab es unterwegs nur wenige. Im Vergleich zum KNP ein echter Allradtrail, der Micha viel Spaß gemacht hat.






Nachdem wir am Dakeni Loop wieder auf die normale Straße getroffen waren, entscheiden wir uns, zur Phongolo Picnic Site zu fahren.

Der Picknickplatz liegt ziemlich idyllisch am Ufer des Phongola.



Vom Parkplatz mit den blitzsauberen Toiletten muss man zunächst eine kleine Hängebrücke mit Krokodilwarnung überqueren, um zum eigentlichen Picknickplatz zu kommen. Der ist mit interessanten Holzkohlegrills ausgestattet. Von dort aus kann man nach erneuten Warnschildern bis ans Flussufer laufen. Wir waren bis auf einige Antilopen ganz alleine dort.











Heute mittag gehts weiter mit dem zweiten Teil.
Letzte Änderung: 25 Sep 2014 10:37 von mamba29.
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Fortsetzung Teil 14.2

Von dort aus wollten wir weiter zum Viewpoint. Vorher trafen wir allerdings auf vier sehr neugierige Giraffen, die gleich interessiert auf uns zukamen:











Auch hier gefiel uns die unglaubliche ruhige und entspannte Atmosphäre der Beobachtung sehr gut. Kein anderes Auto weit und breit, die Tiere waren total ruhig, es war einfach schön.
Dann erreichten wir den Viewpoint, der einen tollen Ausblick über das Tal bietet:








Danach fuhren wir weiter zum Bergvliet Loop, um auch den dortigen Viewpoint noch zu besuchen.
Auch hier gab es nach einer kurzen Wanderung einen wunderbaren Blick in die Tiefe sowie interessante Tier- und Pflanzensichtungen:









Auf dem Rückweg zum Nthondewe Camp hatten wir dann eine weitere Giraffenbegegnung: Auch dieses Tier zeigte sich als sehr neugierig und lief in aller Ruhe direkt auf Emma zu. Erst wenige Schritte vor ihr bog sie dann vom Weg ab, nicht ohne nochmals ihren Kopf geneigt und uns in Fenster geschaut zu haben.



Gegen eins erreichten wir das Camp und machten Mittagspause.

Danach machten wir einen kleinen Spaziergang durch das Camp zum Shop, kauften uns ein Eis und testeten den Spielplatz. Micha blieb mit Mara noch etwas länger dort, während ich schon in Begleitung eines Buschbocks zum Häuschen zurücklief und mich mit dem IPad auf die Terrasse setzte. Sofort raschelte es in den Bäumen und ich war von mindestens 10 veltvet monkeys umringt, die jede meiner Bewegungen beobachteten. Nach dem Erlebnis von gestern schlau geworden, lies ich die Tür fest verschlossen.

Am späten Nachmittag fuhren wir dann auf der Suche nach den Tsessebee-Antilopen, wie wir gestern beim Hereinfahren gesehen hatten, noch eine kleine Runde Richtung Onverwacht Picnick-Site und genossen den schönen Sonnenuntergang. Die Tsessebes und auch ein Eland trafen wir leider erst, als es schon fast dunkel war.





Zurück im Camp machte Micha Feuer und wir genossen ein leckeres Abendessen mit Rindersteaks und Gemüsenudelsalat.

Morgen geht es weiter nach Tembe.

Fazit Ithala NP: Ein toller Park. Das Affenproblem ist zwar nervig und die Häuschen könnten eine kleine Renovierung vertragen, aber die Landschaft ist absolut grandios. Die Tiersichtungen sind zwar nicht allzu üppig, aber dafür intensiv. Auch hier sind zwei Tage das Minimum, wir werden beim nächsten Mal auf alle Fälle länger bleiben.
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30 Sep 2014 10:43 #355634
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Die Affen rasen durch das Camp – Teil 15


14.08.2014: Fahrt nach Tembe und Bekanntschaft mit einem verkannten Rennfahrer

Heute hieß es leider schon wieder Abschied nehmen von Ithala NP, wir fuhren weiter nach Tembe. Auf dem Weg aus dem Park wurden wir von 15 verschiedenen Giraffen und einigen Zebras verabschiedet.




Kurz nachdem wir das Gate passiert hatten, sahen wir eine noch ziemlich kleine Giraffe unruhig an einem Stacheldrahtzaun entlanglaufen.



Wir sahen uns um: Weit und breit keine Mama zu sehen. Da uns das seltsam vorkam, drehten wir uns um und fuhren zum Gate zurück. Dort erfuhren wir dann, dass das Giraffenkind zur angrenzenden privaten Gamefarm gehören würde und sie leider nichts tun könnten. :(

Mara war zutiefst besorgt um das wirklich traurig schauende Giraffenkind. Wir wollten gerade schweren Herzens aufbrechen, als wir am von sehr weit hinten eine Giraffe herlaufen sahen. Unser Giraffenkind sah sie auch, schaute uns normal kurz mit dem Blick „jetzt wird alles gut“ an und lief in Richtung seiner Mama. :)

Danach konnten wir dann via R 69 nach Jozini aufbrechen. Insbesondere das Straßenstück zwischen Magudu und der N 2 war interessant: Rund 35 km Gravelroad, auf der uns absolut nicht begegnete, bis auf eine absolut unglückliche Schlange, die sich genau in dem Moment, in dem wir um die Kurve kamen, auf die Straße schlängeln musste. Ich dachte immer, Schlangen spüren Vibrationen? Micha vermutete, sie leider noch am Schwanz erwischt zu haben, aber wir verzichteten dann darauf, zurückzufahren, auszusteigen und uns ggf. einer stinksaueren Schlange gegenüberzustehen. Ansonsten war auf dieser Strecke einfach nichts außer schöner Landschaft. Ungewöhnlich für SA, wenn man nicht gerade auf völligen Abwegen unterwegs ist.

Nach einem kurzen Stück auf der N2 bogen wir Richtung Jozini ab und konnten immer wieder Blicke auf den Pongolaport Dam erhaschen. Leider ist die schöne Landschaft rund um den Damm extrem mit Plastikabfällen vermüllt, das ist uns hier besonders extrem aufgefallen.




Jozini selbst ist eine quirllige Stadt.








Kurz nach dem Ort hielt Micha kurz an, damit ich Bilder vom Staudamm machen konnte. Auch hier überall viel Müll.







Weiter ging es dann Richtung Tembe NP. Auffällig war, dass hier entlang der Straße richtig viel los war. Ständig kamen kleine Ansiedlungen, Verkaufsstände und ähnliches. Auch der Verkehr war lebhaft.

Gegen 13.00 Uhr kamen wir am Gate des Tembe NP an. Nachdem wir die Formalitäten erledigt und den Eintritt bezahlt hatten (Wildcard gilt nicht), durften wir mit Emma zur Lodge fahren. Der Weg dorthin wäre wohl auch für einen SUV ohne Allrad problemlos zu bewältigen gewesen, solange er die Spur nicht hätte verlassen müssen. Nachdem wir am Gate keine Karte bekommen hatten, sondern nur den Hinweis, wir sollen doch der Beschilderung folgen, waren wir für unser Navi ganz dankbar. Die Beschilderung war zumindest im ersten Teil der Strecke nämlich nicht so wirklich hilfreich.

In der Loge wurden wir mit einem kleinen Konzert begrüßt, was besonders Mara natürlich sehr gut gefallen hat. Unser Gepäck wurde von den Mitarbeiterinnen auf dem Kopf zum Zelt getragen (Sandwege…), während wir im Hauptzelt die weiteren Formalitäten erledigten. Die Begrüßung war zwar insgesamt freundlich, aber das verbindliche Auftreten, das wir von anderen Lodges gewohnt waren, fehlte hier gänzlich. Man erledigte hier zwar irgendwie seine Aufgabe, aber keine der anwesenden Damen sprühte irgendwie vor Leben oder Motivation.

Unser Zelt war großzügig und schön ausgestattet. Einziges kleines Manko war der Umstand, dass es nur zwei Stühle auf der Terrasse gab. Wir müssten insgesamt vier Mal nachfragen, bis dann endlich ein weiterer Stuhl für Mara dazukam.











Um zwei gab es ein kleines Lunch (ein Gericht zum selbst holen) und um drei trafen wir uns mit Patrick, unserm Ranger. Mit im Fahrzeug waren außerdem ein englisches Ehepaar und zwei deutsche Mädels aus dem Schwarzwald. Außerdem wollte einer der Servicemitarbeiterinnen mitfahren, die sich dann aber unterwegs lieber mit Ihrem Handy beschäftigte und die Gäste konsequent ignorierte.

Patrick erklärte uns, dass wir heute viel fahren würde, weil wir die Elefanten suchen müssten. Wir schauten ihn etwas irritiert an: Elefanten suchen? Wir hatten eigentlich erwartet, hier mehr oder minder über Elefanten zu stolpern bzw. diese vom Hide aus beobachten könnten. Tja, dem war wohl nicht so. Die Big Tuskers seien seit Tagen verschollen. Man sehe mal ein oder zwei Tiere, aber wirklich Elefanten hätten sie schon seit Tagen nicht mehr gesehen. Das bestätigte das englische Ehepaar mit etwas leidgeprüfte Miene; sie waren schon seit 3 Nächten da und hatten noch weitere 2 vor sich.

Fix fanden wir heraus, dass viel fahren bei Patrick auch schnell fahren heißt. Nichts mit entspannten Gamedrivetempo. Er brauste nur so durch den Park und hielt auch nur selten an. Wobei es offen gestanden auch nicht viel zum Anhalten gab. Nyalas in Hülle und Fülle,






ab und an noch ein paar Guineafowls, aber das war es weitestgehend.




Und natürlich dieser Schopfadler:




So richtig glücklich machte uns das natürlich nicht. Nach noch mehr Nyalas





und einer kurze Sundower-Pause







kam dann noch das „Highlight“:

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit entdeckten wir dann doch noch einen Elefantenbullen.



Und weil wir da offensichtlich zu viel Zeit gelassen hatten, fuhr Patrick dann auch im Rennfahrertempo (fast 40 km/h) durch die stockdunkle Nacht zurück zur Lodge. Mehrfach konnten sich Nyalas und Impalas gerade noch so zur Seite retten, als er um die Kurve gebraust kam. Ich wollte mir nicht vorstellen, was passieren würde, wenn plötzlich ein Elefant auf dem Weg stehen würde… :sick:

Ich war einfach nur froh und dankbar, als wir wieder zurück waren.

Danach ging es zum Abendessen, das meiner Erinnerung nach in den Bereich „essbar“ fiel, aber kein besonderes Highlight war. Der Service war mäßig, wir mussten mehrfach auf uns aufmerksam machen, wenn wir etwas wollten. Nachdem Mara schon fast wieder auf ihrem Stuhl eingeschlafen war, gingen wir dann auch gleich zum Zelt zurück (Taschenlampe nicht vergessen, die Wege sind schlecht beleuchtet), während am Feuer noch eine kleine Party mit Musik und Tanzvorführung gefeiert wurde.
Letzte Änderung: 05 Okt 2014 10:45 von mamba29.
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05 Okt 2014 10:36 #356216
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15.08.2014: Wo sind all die Elefanten hin?

Nachdem uns der gestrige Gamedrive nicht besonders gut gefallen hat, fiel uns das Aufstehen heute Morgen etwas schwer. Außerdem hatte das Wetter umgeschlagen. Nachdem es gestern tagsüber sehr heiß bei strahlend blauem Himmel war, erwartete uns heute ein graues Wolkenbild und ein frischer Wind. :unsure:

Trotzdem standen wir um sechs fertig gerichtet am Fahrzeug, nachdem wir vorher noch kurz am Frühstücksbuffet waren. Das ist auch so eine Besonderheit von Tembe: Das Frühstück ist zweigeteilt. Vor dem Gamedrive gibt es Müsli, Obstsalat und ähnliches und danach dann das warme Frühstück mit Eiern. Wenn man wie wir um halb sechs noch nicht so frühstücksmotiviert ist (mal abgesehen von dem noch früheren Aufstehen), aber trotzdem gerne Obst zum Frühstück mag, eine nicht wirklich gute Lösung.

Dann ging es in der gestrigen Besetzung wieder los. Nachdem Mara mal gerne direkt hinter Patrick sitzen wollte, waren die Engländer so freundlich, mit uns die Plätze zu tauschen. Ich glaube allerdings, dass die ihre Nettigkeit bald bereut hatten: Die beiden hinteren Sitzreihen des Toyota waren so eng, dass man sich schräg setzten musste, um nicht mit den Beinen am Vordersitz anzustoßen. Und wenn ich das Problem bei meiner Größe schon habe, möchte ich nicht wissen, wie es einem zwei-Meter-Mann geht.

So, und jetzt zeige ich euch mal die Ausbeute des Vormittags:

Los ging es mal wieder mit Nyalas und Guineafowls.





Danach eine Gruppe Giraffen, die aber im Gegensatz zu unseren Begegnungen im Ithala NP sehr scheu waren:








Diverses Fliegendes:



Brown Snake Eagle?



Hilfe bitte: Was ist das?

und dann kurz vor Schluss und schon leicht verzweifelt: Elefant in Sicht!












Die Stoßzähne waren laut Aussage von Patrick ungefähr Mara-lang, was zum Reisezeitpunkt ca. 112 cm entsprochen hat…. ;)

Der Arme hatte eine ordentliche Verletzung auf Pohöhe, weswegen der sich mit dieser Stelle immer wieder am Baum rieb.







Nachdem Joe in seinem Reisebericht das Thema „Fahren ohne Tracker“ auch schon angesprochen hat, möchte ich dazu auch noch etwas sagen: Es ist sicherlich nicht so, dass wir auf geführten Gamedrives völlig abschalten und gar nicht selbst mitsuchen. Aber hier auf dem Tembe war es quasi Aufgabe der Gäste, die Umgebung im Auge zu behalten, während Patrick gefahren ist. Vieles haben wir auch nur gesehen, weil einer von uns „Stop“ gerufen hat. Das fanden wir nicht so gelungen.

Danach ging es auf Patricks üblich schnelle Art zurück ins Camp zum Frühstück. Dort konnte man sich dann Rührei vom Büffet holen, Brot, Saft und jeweils ein Muffin pro Person wurden an den Tisch gebracht. Auch hier dasselbe Thema wie am Vorabend: Es war sehr schwierig, die Damen auf weitere Wünsche aufmerksam zu machen.

Nach einem kurzen Spaziergang durch das Camp und Besichtigung des nicht wirklich einladenden Swimming-Pools zogen wir uns zum Relaxen in bzw. vor. unser Zelt zurück, nicht allerding ohne nochmals um einen dritten Stuhl gebeten zu haben. Es dauerte dann aber noch eine gute Stunde, bis er endlich gebracht wurde. Service sieht anders aus.

Fortsetzung folgt….
Letzte Änderung: 05 Okt 2014 10:43 von mamba29.
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