THEMA: Ein Löwenrudel, das wär' mal toll! KTP und KNP
09 Sep 2013 17:41 #303625
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[center]Von Johannesburg über Sabie zum Metsi Metsi Trail[/center]

Heute ist es recht unspektakulär. Wir holten unseren Mietwagen ab – ja wo is' er denn? Doch nicht etwa dieses kleine Ding da? Doch genau, ein Chevrolet „irgendwas“ in Größe XS mit 5 Türen und 'nem Kofferraum für genau EINEN Koffer. Ok, wir hatten ja auch diese kleine Klasse gebucht – reicht für den Krüger Park aus (zumal er während des Trails sowieso nur in Skukuzza rumsteht) und außerdem ist er wesentlich günstiger.
Das Foto ist später in Lowe Sabie entstanden.



Und ab ging es nach Sabie. In der Villa Ticino, in der wir auch letztes Mal waren, wurden wir herzlich begrüßt. Als wir hier buchten, wurden wir gefragt, ob dies unsere Hochzeitsreise sei (ihr habt ja den gleichen Namen!)? Ja, ist es. So gb es einige kleinere Überraschungen. Wow – damit hätten wir nicht gerechnet!





Den Abend ließen wir im „Wild Fig Tree“, dem benachbarten Restaurant ausklingen – lecker! Und mal nicht selbst kochen zu müssen ist herrlich!

von Sabie zum Metsi-Metsi Trail


Nach einer herrlichen Nacht in einem warmen, weichen, wundervollem Bett geht es heute in den Krüger-Park. Abfahrts- bzw. Treffpunkt für den Metsi-Metsi Trail ist das Hauptcamp des Parkes „Skukuza“. Bei der Einfahrt in den Park wird einen sofort einer der Hauptunterschiede zum KTP klar: hier gibt es Menschen! Und nicht zu knapp. Am Gate entsteht sofort eine lange Autoschlange, als jemand es nicht sofort schafft, das Eingangsformular auszufüllen. Sehr ungewohnt für uns nach der Ruhe im KTP.
Der Schrecken setzt sich in Skukuza fort: Menschenmassen! Volle Autoparkplätze, ein großes Restaurant mit voll belegten Tischen.... huch! :dry:

Sind die nicht süß-hässlich?









Nach einem kurzen Stopp bei Lake Panic, trafen wir uns um 15.00Uhr mit den anderen Trail-Teilnehmern: 3 Südafrikanische Paare und 2 Ranger. Mit dem offenen Safari-Jeep und Anhänger für die Taschen ging es dann 56km nach Osten weiter in die Wildnis - da fühlten wir uns gleich wieder wohler, so fast ohne Menschen. Zunächst noch über die hier im Park vorhandenen Asphaltstraßen, dann über Schotterpiste und zum Schluss Feldwege.
Anmerkung: Da im Internet etwas von „so wenig Gepäck wie möglich“ stand, haben wir kein Wasser (wird gestellt) und nur die nötigsten Klamotten eingepackt. Wir wundern uns nur, dass die anderen Trailteilnehmer ihren halben Haushalt mitgeschleppt haben???

Das Camp mit den Wohnhüttchen und den Gemeinschaftstreffpunkten liegt in einem savannenähnlichen Parkteil nur ca. 12km von der Grenze zu Mosambik. Schön hier ist die Möglichkeit in unterschiedlichsten Landschaftstypen die täglichen Ausflüge zu machen. In 40km Umkreis gibt es ansonsten keine Menschenseele. Bis auf „Poacher“ (Wilderer). Die kommen von Mosambik herüber und wildern Nashörner. Die Südafrikaner bekommen das Problem momentan nicht in den Griff. Trotz Schusswaffengebrauch und harten Strafen ist der Gewinn durch den Verkauf der Hörner einfach zu verlockend. Preise von 1,5 Millionen Rand wurden genannt.
Unsere beiden Ranger haben in der Vergangenheit auch gegen Wilderer gekämpft und sind nun froh über den angenehmeren Job als Touristenführer.

Im Camp angekommen gibt es ein leckeres Abendessen, gekocht von Ernesto. Der ist hier der ansässige Camp-Koch. Es gibt Salat und Hühner-Gulasch mit Beilagen. Und die erste große Überraschung: Trinkwasser gibt es nur aus dem Hahn. Da wir normalerweise hier im Urlaub auf Nummer sicher gehen wollten und nur Flaschenwasser trinken, gucken wir ein bissl blöde drein. Zum Glück hat das eine Südafrikanische Paar vorgesorgt und 40 Liter Wasser in kleinen Flaschen mitgebracht. Wir dürfen uns daran bedienen... puh... Glück gehabt. :whistle:
Die nächste Überraschung ereilt uns bei der Inspektion der Unterkünfte: für DEN Preis den wir hier zahlen, ist der Zustand nicht so richtig prall. Wir sind ja nicht pingelig und die Sanparks Unterkünfte gewöhnt, aber das war nicht mal mehr Sanpark Niveau. Es gibt große Löcher in den Mäuse-Schutzgittern, Mäusekot unter der Matratze – direkt unterm Kopf (den ich zum Glück erst am letzten Abend bemerkte), diverse notdürftige Reparaturen, und für Deutsche eher ungewöhnlich: nur ein Handtuch pro Person für 3 Tage, nur kaltes Duschwasser bei Nachttemperaturen um die 5°C. Hmmmmm.... (Preis der 3 Übernachtungen mit den Ausflügen an den 2 Mitteltagen: ca. 350€ pro Person)





Da es am nächsten Morgen früh rausgehen soll – Weckzeit um 5:30 – geht es nach einem kurzen Kennenlernen am Lagerfeuer früh ins Bett. Um 21.00 werden die Augen zugemacht.
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10 Sep 2013 20:21 #303807
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Metsi-Metsi Trail Tag 1

Nach einer kurzen Katzenwäsche und einem warmen Tee ging's ab in die Wildnis. Fürs Duschen bleibt keine Zeit: vor dem ersten Walk ist das „verboten“. Unsere Mitreisenden klagten ein bisschen über die kalten Nachttemperaturen. Wir hingegen empfanden sie als recht warm, da waren wir von den letzten Tagen in der Kalahari doch anderes gewöhnt. Eine Decke und dicke Klamotten reichten aus. In der Nacht hörten wir neben verschiedenen Vögeln wie Eulen auch Hyänen und Löwen ganz in der Nähe.



Zunächst fuhren wir ca. 15min. mit dem Jeep. Dann stiegen wir aus und los ging es. Zunächst folgten wir einem Fluss bis zu einem Hippo-pool. Flusspferde sind nur gefährlich, wenn man sich zwischen sie und das Wasser stellt. Das sollte man besser nicht tun. Sobald sie im Wasser sind, ist man „save“. Der Fluss hatte breite, sandige Ufer mit typischem Steppenbewuchs am Rand. Das Laufen auf dem Sand war nicht einfach, vor allem da unsere Ranger Andre und Jacob ein nicht zu unterschätzendes Tempo anschlugen.



Anschließend verließen wir den Fluss und es ging über Tiertrampelpfade querfeldein.



Unterwegs sahen wir drei Breitmaulnashörner, die sich aber flott aus dem Staub machten. Später lag ein weiteres Nashorn in einem trockenen Flussbett. Dieses konnten wir besser beobachten, da es uns zunächst nicht bemerkte. Breitmaulnashörner sind im Gegensatz zu den Spitzmaulnashörnern friedlich und eher scheu.



Kurz vor Ende des Walks hieß es plötzlich „run, run, run – Lion“ - nur, warum zeigte Andre in die Richtung wo der Löwe sein sollte und rannte dann dorthin? Ich bin doch nicht verrückt und renne auf einen Löwen zu?! Naja, der Löwe hatte uns zuerst bemerkt und war schon dabei, das Weite zu suchen. Und um ihn noch zu sehen, mussten wir uns eben beeilen. Schon erstaunlich, wie viel Angst Wildtiere haben, wenn man ihnen zu Fuß begegnet. Allerdings reagiert jedes Tier anders, das darf man nie vergessen. Respekt sollte immer vorhanden sein. Ein Löwe kann eben durchaus auch mal auf einen zukommen!
Neben den genannten Sichtungen gab es noch einige Vögel und Antilopen zu sehen. Außerdem erklärte Andre bzw. Jacob einiges zum Thema Tiere, Tierspuren, Tierhäufchen (Dung) und Pflanzen. Auch zum Thema Wilderei wurde einiges berichtet.



Nach 14km strammen Marsches kamen wir wieder am Jeep an und fuhren ins Camp. Dort gab es eine Mittagspause mit Mittagessen. Die Pause war wohlverdient: die Füße waren plattgelaufen und man war ziemlich komplett total fertig. Im Busch zu gehen ist einfach viel anstrengender als über einen normalen Wanderpfad. Dauernd liegen Steine im Weg oder Löcher lauern unter dem Gras.

Vier Elefanten liefen direkt am Camp vorbei und ließen sich nicht stören, zumindest wenn man hinter dem „Zaun“ blieb und einen Abstand von ca. 20m ließ.



Um 15:30Uhr ging es wieder los. Noch im Jeep sitzend sahen wir Hyänen mit 2 Jungtieren.





Es folgte ein kurzer Walk mit Sichtung einer Büffelherde. Anschließend ließen wir den Tag mit einem Sundowner am Nkumbe – Viewpoint ausklingen.





Metsi-Metsi Trail Tag 2

Da wir uns alle einig waren und wieder weit laufen wollten (wie gestern 15km), ging es wieder früh los. Glücklicherweise hatten wir heute, wie auch gestern, einen bewölkten Himmel. Daher war es nicht so heiß.
Ernesto, der Koch, fuhr uns in die Nähe des „Orpen Dam“. Unterwegs dorthin sahen wir schon 10 Nashörner. Von dort ging es dann zu Fuß bis zum Camp zurück. Nach etwa 500m stoppten wir, da wir glaubten einen Löwen zu hören, es stellte sich dann aber schnell als Hubschrauberbrummen heraus (die Wilderer werden so gezwungen sich zu verstecken und können von den Bodentrupps besser gefunden werden). Aber statt eines Löwen sahen wir dann einen Leoparden, der am Verschwinden war.

Weiter ging es am Fluss entlang. Derek ging hinten und schnipste irgendwann. Kevin, der vor ihm ging drehte sich um, erkannte die Gefahr und brüllte „Hippo“! Wir standen zwischen einem rennendem Hippo und dem Wasser! Ruck zuck waren die Gewähre durchgeladen, Jacob rief „back, back“ und wir sammelten uns schnell hinter ihm und stolperten halb durch die Büsche. Das alles ging so schnell, dass ich erst jetzt richtig realisierte, was eigentlich Sache war. Also, standen wir hinter Jacob und Andre brüllte das Hippo an, so entschloss es sich, nicht unseren Weg zu nehmen sondern den Weg, der 5m entfernt war. Puhhh... Was ein Adrenalinschock... Ein rennendes Hippo ähnelt einem fahrenden D-Zug. Was da im Weg steht hat keine Chance...

Noch vorsichtiger ging es dann weiter. Wir mussten den Damm queren. Allerdings legten wir dort eine längere Pause ein, da sich zwei Flusspferde rechts vom Damm auf den Steinen befanden. Erst als Andre es schaffte, diese ins Wasser zu locken (tanzen, rufen, betteln, Steine hinter die Hippos werfen) ging es weiter.








Recht erschöpft kamen wir um 11Uhr im Camp an.

Nachmittags ging es zum Aussichtspunkt am Orpen Dam. Anschließend fuhren wir ein Stück und wanderten dann zum Fluss hinunter. Andre schleppte die Kühlbox mit den ganzen Getränke inklusive Eiswürfel. Ein sehr schöner Platz für einen Sundowner.





Letzte Änderung: 10 Sep 2013 20:28 von naemy.
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12 Sep 2013 16:30 #304062
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Nach dem Metsi-Metsi-Trail – Lower Sabie Tag 1


Heute durfte erst mal bis 6 Uhr „ausgeschlafen“ werden. Es stand nur noch die Rückfahrt zum Haupt-Camp Skukuza an. Auf dem Weg dorthin gab es noch eine kleine Löwen-Sichtung. Aber herjeeeee: was ein Auto-Stau dort mal wieder. Also nix wie weg dort (obwohl wir doch gerne auch noch etwas geguckt hätten)....
So wurden wir dann wieder unbeschadet in Skukuza abgesetzt.





Auf dem Weg nach Lower Sabie versuchten wir noch einmal die Hynänen mit den kleinen Jungtieren zu finden – leider erfolglos. Dafür war die Überraschung beim Bezug unseres „Zeltes“ am Fluss dann groß: ist dies ein Gruppenzelt? Die übrigen Zelte – die wir noch von vor 2 Jahren kannten – sind viel kleiner und haben keine so schöne große Terrasse zum Wasser hin. Endlich mal Glück gehabt! Also: Zelt Nr. 26 ist absolut zu empfehlen. Es fehlt nur der „Sanpark-Flair“ ;)







Da wir ja in Lower Sabie „nix zu tun“ hatten, haben wir einfach für diesen Abend noch einen „Night-Drive“ gebucht, für den Folgetag 'nen „Sunset-Drive“ und den letzten Tag 'nen „Morning-Walk“.
Man muss es ja ausnutzen, wenn man schon mal dort ist!

Wir sind dann noch ein bissl herumgefahren und haben diverse Male Löwen gesehen. Mal nah, mal fern, aber immer mit vielen Autos drum herum. Da dies nicht unser Ding war, ging es meist weiter auf der Suche nach „besserem“ - jedoch ohne durchschlagenden Erfolg, bis auf einen Löwen, der direkt vor uns die Straße kreuzte.



Ein südafrikanisches Paar, das wir auf dem Metsi-Metsi-Trail kennengelernt hatten und die nun zufälligerweise in Lower Sabie mit ihrem Wohnwagen waren, schlugen vor, am nächsten Tag zusammen in der Wildnis an einem Aussichtspunkt zu frühstücken. Da wir uns revanchieren wollten luden wir sie für den heutigen Abend zu einem Glas Wein auf unsere private Fluss-Aussichts-Terrasse ein. Daraus wurde dann ein sehr netter Grillabend mit „Hippoblick“.


Der Night-Drive verlässt das Camp um 20:30. Da um 18:00 der letzte normale Tourist ins Camp zurückkehren musste, ist man ganz alleine dort draußen in der Nacht – na ja... zumindest alleine mit dem Safari-LKW (offen) und ca. 10 anderen Gästen. 3 Lampen werden von den Touristen bedient. Nicht nur um eine eventuelle Sichtung zu beleuchten, sondern vor allem um die Tiere erst einmal zu finden. Die Augen selbst der kleinsten Mini-Viecher reflektieren das Lampenlicht perfekt zurück zum Bediener der Handlampe. Für Impalas, Kudus etc. wird nicht gestoppt, dafür aber für Raubkatzen und vor allem die nachtaktiven Tiere wie Civet, Genet und Stachelschwein. Diese findet man Tagsüber so gut wie gar nicht – und bei Nacht nur mit Hilfe der Lampe.


Da ja tagsüber viele Löwen in der Gegend waren, wollte unser Fahrer „C.T.“ erst einmal die Brücke südlich vom Camp checken. Dort waren mehrere Löwen am Tage gesehen worden.


Wir überquerten die Brücke und HUCH... direkt hinter der Brücke auf der ansteigenden Straße lagen 3 Löwen-Männchen. Wow – direkt gefunden.
Komisch war allerdings, dass ein Löwe noch bevor wir richtig dort angekommen waren, aufsprang und aufmerksam an uns vorbei schaute. Ich drehte mich um und sah einen weiteren Löwen hinter uns zusammen mit einem Weibchen die Brücke auf unsere Seite hin überqueren.
Dies schien unseren 3 Männchen gar nicht zu gefallen. Nr. 1 trabte sofort los... Nr. 2 und 3 sprangen auf und trabten hinterher.
Der Löwe von der Brücke war mittlerweile auf unserer Seite angekommen und auf die Böschung neben uns hochgeklettert. Dort oben war er nicht mehr zu sehen.
Die 3 zusammengehörigen Löwen-Männchen rannten nun auch die Böschung hoch und dann ging es los: ein Gebrüll, wie man es noch nicht gehört hatte. Äste brachen, Gebüsch wackelte und es wurde gefaucht und gebrüllt. Ab und zu meinte man, über den Rand der Böschung einen Löwen erblicken zu können. In diesem Moment war uns nicht ganz klar, was dort oben abging. Ob nun die 4 Löwen zusammen ein Tier erlegten? Komischerweise hörte man außer den Löwen keine anderen Tiere – keine Schreie oder sonst was.
Plötzlich lies das Gebrüll etwas nach und ein Löwe kam die Böschung herunter und lief Richtung Fluss zur Brücke zurück. Da wir noch an der Steigung standen, ließ C.T. den LKW wieder zum Brückenanfang herunterrollen. Dort sahen wir dann was los war: der Löwe war schwer verletzt. Er zog sein rechtes Hinterbein hinter sich her und blutete auch auf der uns zugewandten linken Seite. Er verkroch sich dann unter dem Anfang der Brücke im Schlamm. Wahrscheinlich hatte er dort einen Pfeiler im Rücken. Die anderen 3 Löwen-Männchen folgten ihm nun zur Brücke. Die nächsten 15 Minuten waren nun noch Gebrüll und hin-und-her Gerenne der 3 Angreifer. Dass Löwen laut sein können, wussten wir. Aber eine derartige Lautstärke kannten wir noch nicht. Den Löwen lief der Sabber aus dem Maul. Stillstehen konnten sie nicht – man sah ihnen die Aufregung sichtlich an. Dabei liefen sie auch immer wieder direkt an unserem LKW vorbei. Hin und her... BRÜLLL.....
Im LKW – der ja offen war – herrschte mittlerweile Stille. C.T. bat uns noch mal leise zu sein und uns ja nicht aus dem LKW heraus zu lehnen. Einigen Mitfahrern war richtiggehend schlecht geworden bei der ganzen Angelegenheit.
Der Löwe unter der Brücke schaffte es trotz seiner Verletzung die ganze Zeit die Angreifer ein paar Meter auf Distanz zu halten. Die hatten aber auch keinen richtigen Grund mehr, den verletzten Löwen weiter zu attackieren. Dieser war so stark verletzt, das laut C.T. eine Genesung unwahrscheinlich ist.

Nach insgesamt einer halben Stunde verzogen sich dann die 3 Angreifer ins Gebüsch und waren fortan nur noch gehört – nicht mehr gesehen.
Interessant war, dass die Flusspferde, die sonst Nachts immer an Land sind und grasen, sich alle mitten im Fluss zu einer engen Gruppe zusammengefunden hatten.

Die weitere Nacht-Fahrt gestaltete sich unauffällig: im weiten Umkreis war erst einmal kein Tier zu finden – der Grund war ja klar.
Auf dem Rückweg begegneten uns wieder 2 Löwen. Diesmal auf der Ufer-Seite des Camps. Sie waren mittlerweile wohl über die Brücke gekommen.

Zurück im Camp war das Löwen-Gebrüll noch bis spät in die Nacht (min. 2 Uhr) zu hören. Alle Tiere in der Umgebung waren aufgeregt. Die Gänse, die man sonst nie hört, schnatterten und flatterten dauernd durch die Gegend und die Hippos rannten aus und wieder ins Wasser.
Dazwischen dann immer wieder das Löwen-Gebrüll.

Was aus dem verletzten Löwen wurde? Keine Ahnung.... es gab nur Gerüchte die nächsten Tage. Fotos gibt es keine, da es zu dunkel war, aber wir haben vieles auf Video aufgenommen.

Die Filmkünste sind nicht unbedingt zu beachten – ist im dunkeln alles etwas schwierig. Man sollte mehr auf den Ton achten und am besten den Bass andrehen ;-)
Es gibt eine kurze und eine lange Version.
lang:


kurz:



Diese ganze Episode hat uns eines gezeigt: das Image des Kuschel-Kätzchens ist bei den Raubkatzen völlig falsch. Es sind eben Raubtiere. Da war nix mehr mit Schmusekatze. In der Kalahari waren die Begegnungen mit den Löwen immer friedlich und sanft. Da wurde am Auto geschnuppert und süß und neugierig geguckt. Auf dem Metsi-Metsi Trail haben die Katzen immer vor uns Reißaus genommen. Sehr freundlich von Ihnen ;-). Hier haben wir nun die andere Seite gesehen. Brutal und ohne Kompromiss auf Sieg aus. Da wird einem wieder klar, wie vorsichtig man im Umgang mit diesen Tieren sein muss.

Es ist schön, diese verschiedenen Verhaltensmuster zu sehen. So bekommt man kein einseitiges und falsches Bild von den Tieren. Auch wenn sich einem dabei manchmal der Magen etwas umdreht.
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13 Sep 2013 20:21 #304165
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Lower Sabie Tag 2 und von Lower Sabie nach Sabie

Lower Sabie – Tag 2



Nach einer kurzen Nacht (dank der Löwen) trafen wir uns um kurz nach 6 mit dem südafrikanischem Paar Janet und Derek am Tor. Gemeinsam fuhren wir zum Picknickplatz Mlondozi. Dort gab es das für uns leckerste Buschfrühstück überhaupt. Wir wurden so verwöhnt, dass es uns schon peinlich war. Zunächst gab es Müsli mit Obstsalat und Jogurt. Anschließend folgte frisch gebratener Speck, Eier, Pilze und Bananen. Dazu gab es Toast, ebenfalls vom Gas-Brenner. Wahnsinn! Nicht nur wir freuten uns, Derek und Janet schien es sichtlich Spaß zu machen, uns zu bewirten und uns zu zeigen, wie Südafrikaner im Busch frühstücken (Beweise mal wieder nur auf Video – keine Fotos. Markus hat einfach vergessen zu fotografieren, da es so toll war!) Aber dafür gibt es einen Maraubu:




Als wir gerade beim Abwasch waren, kamen andere Gäste vorbei, die uns von einer Gepardensichtung in der Nähe erzählten. Da fuhren wir anschließend hin und siehe da, sie waren noch dort. Zwei schöne Geparde lagen nicht weit von der Straße im Gras. Wir beobachteten sie eine Weile und fuhren weiter, als sie sich etwas verzogen. Es war für uns die erste richtige Gepardensichtung im KNP.







Abends ging es dann auf den Sunsetdrive. „C.T.“ war auch dieses Mal unser Fahrer. Zunächst gab es nicht viel zu sehen. In der letzten Stunde wurde es dann aber spannender. Ein small spotted Genet, das im Baum herumkletterte und nicht gleich weghuschte, ein Porcupine (selbst gefunden) und ein Buschbabie. Fotos gibt es keine, da wir Nachts aufgrund des schlechten Lichtes keinen Fotoapparat mitnehmen.



Die nächste Überraschung folgte, als wir wieder im Camp ankamen und aus dem Jeep ausstiegen: Janet und Derek warteten auf uns, um „Tschüss“ zu sagen. Mit dabei hatten sie warme „toasted sandwiches“ frisch vom Grill. Mit so was hatten wir nicht gerechnet! Die Sandwiches waren aber sehr willkommen, da wir eigentlich zum Kochen keine Lust mehr hatten und es schon reichlich spät war, um ins Bett zu kommen - Morning-Walk heißt schließlich aufstehen um 4:45! So verbrachten wir den restlichen kurzen Abend auf der Terrasse, hörten den Hippos beim Grunzen zu und tranken Rotwein zu den Sandwiches.

Von Lower Sabie nach Sabie

Heute hieß es um 4:45 Uhr: „aufstehen“. Ein Morning Walk war geplant. Wir fuhren von Lower Sabie mit 2 Rangern (einer davon wieder C.T.) und zwei Amerikanerinnen ca. 1 Stunde Richtung Norden. Nach dem üblichen Briefing ging es los, dieses Mal – ganz ungewohnt – in gemäßigtem Tempo. Besonders toll war die Sichtung eines Warzenschweins, dass uns genau so interessant fand wie wir es. Es erinnerte uns ein wenig an „Dori“ aus dem Film „Findet Nemo“. Es sah uns, und da Warzenschweine schlecht sehen können „erstarrte“ es mit festem Blick in unsere Richtung. Kam noch ein bissl auf uns zu, identifizierte uns als „ungefährlich“ und suchte dann weiter nach Futter. Wer nun Dori kennt, weiß was kommt: dieses Verhalten wiederholte sich in 3 Minuten abständen, so als hätte das Warzenschwein uns komplett vergessen. :lol:
Außerdem konnten wir zwei Honeybadger beobachten, die herumtollten und im Bau verschwanden, als sie uns bemerkten. Kaum zu glauben, dass es schon die zweite Sichtung für diesen Urlaub ist. Wir gingen bis ca. 15m an ihren Bau heran. Eines der beiden Tiere lugte aus dem Loch und beobachtete uns genau, bis es auf nimmer wiedersehen im Erdreich verschwand.




Auf dem Rückweg sahen wir kurz vor Lower Sabie auf der Brücke einen Stau. Grund: Ein Leopard querte die Straße. Der Stau war jedoch nur auf der Brücke. Wir kamen aus der anderen Richtung und standen sozusagen auf der Poleposition :woohoo:







Wir hatten damit alle Big 5 schon gleich am Morgen gesehen. :whistle:


Anschließend räumten wir schweren Herzens unser XL-Zelt und fuhren über Tshokwane und Skukuza nach Sabie. Unterwegs sahen wir noch 2 weitere Leoparden. Der Letzte bescherte die uns bisher „schlimmste“ Tiersichtung. Der Leopard schlenderte Nachmittags kurz vor dem Kruger Gate über die Straße. Dort befanden sich Massen an Autos, also alle die aus dem Kruger oder dem Phabeni Gate den Krüger Park verlassen wollten oder noch in die Camps Skukuza oder Pretoriuskop wollten. Das Chaos war furchtbar. Jeder wollte den besten Blick auf den Leoparden haben, ohne Rücksicht auf Andere. Das war im KTP nie so gewesen. Wir versuchten irgendwie durch den Stau zu kommen, aber das ging nicht, also versuchten wir („notgedrungen“), einen Blick auf den Leoparden zu bekommen. Nun befand er sich links am Straßenrand und alle Autos standen brav in einer Reihe und guckten links aus dem Fenster – bis der zweite in der Reihe meinte noch 1 ½ m weiter nach links, auf das Gras fahren zu müssen. Da war die Sicht für die anderen 10 da hinter vorbei. Da der Leo dann irgendwann die Straßenseite wechselte, konnten wir ihn doch noch gut sehen (das Glück ist mit den Verzweifelten). Anschließend hatten wir und vor allem Markus als Fahrer einen hohen Stresspegel. :sick:




Und dann gab es noch einige süße Mongoose zum Abschied.





In Sabie wurden wir wieder herzlich empfangen, auch das Bett war wieder voller Rosen – hach, so eine Hochzeitsreise könnte man doch öfters unternehmen. Zusammen mit Ute und Felix tranken wir abends einen Sekt und schauten uns Fotos aus dem KTP an. An diesem Abend waren wir die einzigen Gäste, für den nächsten Tag ist aber wieder „Full House“ angesagt.
Letzte Änderung: 13 Sep 2013 20:23 von naemy.
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Ausflüge von Sabie und zurück nach Deutschland


Wandern im Urwald

Ungewohnter Weise schliefen wir heute aus und frühstückten erst um 9 Uhr. Das war allerdings auch bitter nötig. Felix und Ute haben es uns auch gedankt – schließlich waren wir die einzigen Gäste heute Nacht und so konnten die beiden auch mal morgens ein wenig relaxen.

Anschließend wurden Fotos sortiert und Tagebuch geführt. Danach ging es wieder „auf jück“. Wir fuhren zum Resort „Mount Sheba“, nahe Pilgrims Rest. Wir meldeten uns dort an der Rezeption und erhielten eine Karte mit verschiedenen Wanderwegen. Diese sind in verschiedene Schwierigkeitsstufen eingeteilt. Man muss sich eintragen, wenn man sich für einen Wanderweg entschieden hat. Falls man sich nicht wieder austrägt, wird ein Suchtrupp losgeschickt. Wir entschieden uns für „Marcos Trail“, der uns durch dichten Regenwald zu 2 tollen Wasserfällen führte. Man kam sich ein bisschen wie in einem verwunschenem Wald im Märchen vor.





Der Weg hatte die Schwierigkeitsstufe 3. Aber vor allem der erste Kilometer hatte es in sich. Oftmals brauchte man beide Hände zum Klettern oder festhalten. Wir fragten uns, wie dann Stufe 8 oder 9 wohl aussehen würde?! Neben einigen Vögeln und einer Gruppe Affen begegnete uns niemand. Bezüglich der Affen dachten wir zunächst, dass es die üblichen Vervet Monkeys seien, allerdings sahen sie irgendwie doch anders aus – vielleicht eine Unterart. Beim Betrachten der Fotos sahen wir dann, dass sie wirklich nicht wie Vervets aussehen, die wir kannten, so schlugen wir in unserm Guide nach und siehe da: es waren Skye's Monkeys. Diese hatten wir bisher noch nicht gesehen. Leider gibt es „nur“ fliegende Fotos, da sie im dichten Geäst einfach zu schnell verschwunden waren.



Wer also in der Gegend der Panoramaroute gerne spazieren gehen möchte und durchaus auch gewillt ist etwas zu „klettern“, dem können wir diesen tollen Wanderweg nur empfehlen!
Schon wieder KNP... :woohoo:

Heute sollte das Wetter in den Bergen der Panoramaroute schlecht werden (Regen). In der Krügerparkebene hingegen war die Regenwahrscheinlichkeit nicht so groß. Und was macht man in so Fällen? Klar, im KNP ist es doch dann besser! Wir konnten es also nicht lassen und fuhren noch mal in den KNP. Vorab: Es sollte unser erster Tag im KNP ohne Katzensichtung werden. Dafür hatten wir andere tolle Sichtungen, wie trinkende Zebras, ein Spechtpaar (leider waren sie zu flink für ein Foto), ein süßes Baumhörnchenpaar und viele andere große und kleine Begegnungen. Hier ein paar unserer Sichtungen per Bild:














Eine für uns besondere Sichtung waren die Säbelantilopen. Diese hatten wir 2011 schon mal gesehen, damals waren sie jedoch, im Gegensatz zu diesem Jahr, viel näher.



Als Abendessen ging es, wie schon die beiden Abende zuvor, in den Wild Fig Tree.
200G Rinderfilet mit Beilagen für 8€ ;-)




Von Sabie nach Deutschland


Nein, heute hieß es nicht „früh aufstehen“, was uns mittlerweile recht einfach fällt. Heute hieß es „Abschied nehmen“. Es gab wieder ein leckeres Frühstück. Anschließend wurde gepackt und ja, ein paar Tränen vergossen, ist doch klar!
Auf dem Weg zum Flughafen gab es dann einen Schock „Vollsperrung der Autobahn“ - dürfen wir doch noch länger bleiben?! Nein, leider nicht (wäre auch sicher recht teuer geworden). Nach ca. 10 Minuten sahen und spürten wir den Grund: Eine Sprengung nahe der Autobahn. Erst spritze die Erde 50m in die Luft auf mehreren hundert Metern Breite, dann zitterten die Autoscheiben. 5 Minuten später ging es ohne Probleme weiter.
Die nächste Überraschung dann am Flugsteig: 15 Minuten vor dem Boarding wurde plötzlich das Gate gewechselt – natürlich wurde dann das am weitesten entfernte genommen – was ein Chaos wenn 300 Menschen stöhnend umziehen müssen. Nun wurden wir auch noch mit Bussen zum Flieger gebracht – oje... Zwei Leute sind dabei irgendwie auf der Strecke geblieben und wir mussten warten, bis die Koffer der beiden wieder aus dem Flieger ausgeladen waren. Mit 45 Minuten Verspätung ging es los – diese holten wir jedoch fast wieder auf.
Der Rest verlief reibungslos, außer dass das Entertainmentsystem des Flugzeuges gegen 22 Uhr seinen Geist aufgab.

Deutschland mit seinen Autobahnen versetzt einem nach der Rückkehr erst einmal einen Schock, wenn man aus dem geruhsamen Afrika kommt. Was eine Hektik und ein Gedrängel. Und RECHTS fahren muss man auch noch!

Nun sind wir wieder zu Hause und man gewöhnt sich leider schneller als man denkt wieder an den Alltagstrott, Urlaub, das wär mal fein......

Morgen gibt es dann noch ein Fazit und Tipps bezüglich KTP und KNP
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Fazit und Tipps zum KTP und KNP inklusive Metsi-Metsi Trail

Fazit - KTP




Zu allererst: Wir waren sicher nicht zum letzten Mal dort!
Im KTP hat uns besonders gut gefallen, dass es dort so wenige Menschen gibt. Wir hatten viele Sichtungen ganz für uns alleine. Wenn aber mehrere Autos bei einer Sichtung dabei waren, haben sich die anderen Autofahrer meist sehr freundlich gezeigt, nicht gedrängelt und darauf geachtet, dass sie nicht im Wege standen. Außerdem grüßt man sich immer. Hier spürt man die Gelassenheit und Freundlichkeit, die wir an Südafrika so schätzen, ganz besonders. Nur wenige Personen sind uns negativ aufgefallen.
Grundsätzlich ist es zumindest im August aufgrund des niedrigen und spärlichen Pflanzenbewuchses recht einfach, die Tiere zu sehen. Außerdem kann man sie toll beobachten, auch wenn sie weiter entfernt sind. Allerdings ist die Tierdichte nicht so hoch wie beispielsweise im KNP. Dafür waren die Sichtungen, zumindest für uns, hier viel intensiver.
Besonders beeindruckt hat uns außerdem der Sternenhimmel. Dies liegt nicht nur an der nicht vorhandenen Lichtverschmutzung, sondern auch an der sehr trockenen Luft (längere Haare kämmen = unmöglich).
Toll ist auch für uns, dass man hier keine Malariaprophylaxe benötigt, die ich nicht so gut vertrage.

Tipps – KTP (nicht nur für die kalte Jahreszeit)
  • unbedingt eine Mütze mitnehmen
  • Decken gibt es in allen Camps ausreichend, auch bei Minusgraden
  • Trainingsanzug für Nachts
  • warme Klamotten für den Abend, besonders geeignet ist hier der Zwiebellook
  • Stirnlampe
  • Taschenlampe, die weit leuchtet
  • genügend Trinkwasser mitnehmen zum Kochen/ Zähne putzen …
  • gute Tiersichtungen hatten wir früh morgens und spät Abends
  • Fleisch in Upington beim Slaghuis vorbestellen und Vakuum verpacken lassen
  • Kühlbox mitnehmen (wir hatten eine faltbare aus Deutschland mitgebracht, die über den Zigarettenanzünder bedient werden konnte)
  • Obst, Gemüse, Brotbelag, Holz zum Grillen schon vor dem Park kaufen, z.B. in Upington. Cola, Saucen, Dosen und Dinge, die sich lange halten bekommt man auch zur Not in Nossob, Mata Mata oder Twee Rivieren (nicht viel teurer als in Upington)
  • hohes Auto (z.B. 4x4 Hilux)
  • lange Haare im Winter mittags waschen, dann können diese schön in der Sonne trocknen, sonst gibt es nachts gefrorene Haare
  • Man kann super bis Upington durchfliegen und sich dort einen Mietwagen holen

Ach, wir haben übrigens unsere Actioncam an der Sonnenblende in unserem Hilux vergessen. Bisher ist sie leider nicht wieder aufgetaucht. Auch Europcar meldet sich nicht. Nun sind wir schon etwas bedröppelt, nicht nur wegen des Wertes der Kamera, sondern auch (besonders) wegen den privaten Erinnerungen, wie den Dünenfahrten – schade, da hat sich wohl der Autoreinigungsservice gefreut. :evil:

Sorry, aber das folgende Foto musste noch rein, ich finde es irgendwie göttlich... passt gut zum Thema "Outtakes" :laugh:






Fazit Metsi Metsi Trail

Ein großer Pluspunkt des Trails ist es, dass man auch in Gegenden wandert, in denen man sonst (z.B. mit einem normalen morning walk) nicht hinkommen würde. Außerdem ist man mitten im KNP, aber abseits der Massentouristen. Uns tat es nach dem ständigen Herumsitzen im Auto auch gut, sich zu bewegen. Wenn man gerne mit Menschen zusammen ist, dann ist ein Trail was ganz Tolles. Man sollte jedoch einigermaßen fit zu Fuß sein. Wir sind 1x14 km und 1x 15km gewandert. Man darf dies nicht unterschätzen, da man sehr auf den Weg achten muss. Außerdem haben die Ranger eine vorgeschriebene Zeit, in der sie wieder im Camp sein müssen. Es wird also, zumindest bei dieser Distanz, nicht gebummelt. Man kann jedoch auch eine Gruppe erwischen, die gerne weniger wandert, dann geht’s an einem Tag vielleicht 12 km über Stock und Stein und an dem nächsten Tag 6 km – je nach Wunsch der Trailteilnehmer.
Die Gegend um den Metsi-Metsi Trail hat uns sehr gut gefallen. Es gibt viele verschiedene Landschaften. So sind wir am Fluss entlang, mitten durch den Busch, offenes Grasland und über Berge gewandert.

Wir sind jedoch der Meinung, dass das Preis-Leistungsverhältnis nicht angemessen war. Wir haben pro Person 3800R bezahlt. Dafür gab es:
  • 3 Nächte im Camp
  • 3x Frühstück im Busch, 3x Abendessen (einfaches Essen), 2x Brunch (Mittagessen)
  • 2 lange Walks, 2 sehr kurze Walks
  • „Drives“ in Form von Hin- und Rückfahrten
  • 2x Sundowner im Busch

Wir sind wirklich nicht pingelig und von Sanparks das ein oder andere gewöhnt, aber der Zustand des Camps war wirklich unter aller S....
  • Kein warmes Wasser (ups, der Gastank ist leer) nachts war es knapp über 0°C, tagsüber ca. 15 – 20°C!
  • Falsche Gepäckangaben im Internet/den Informationen vorab: in Wirklichkeit ist es kein Problem auch Kühlboxen mit Verpflegung zusätzlich mitzunehmen.
  • Es gab pro Person für 3 Tage nur 1!!! Handtuch (wer längere Haare hat, der weiß, dass dies wirklich ungünstig ist).
  • Die Mäuseschutzgitter (einfacher Maschendraht), waren total kaputt: Wir hatten eine Maus, die alles, selbst unsere Seife und Zahnpasta, angefressen hat. Die Mäuseköttel wurden selbst unter dem Kopfteil der Matratze nicht entfernt. Unsere Nachbarn hatten eine Ratte, die sich auch nicht scheute, direkt neben deren Kopf herzulaufen, während diese im Bett lagen. Klar, wir sind in der Natur und ich habe auch nichts gegen kleine Tiere (siehe Baumratte im KTP), aber bei DEM Preis kann man schon erwarten, dass der Draht (wirklich nicht teuer und nicht viel Arbeit) mal erneuert wird. Die Tiere hatten es sich schon richtig angewöhnt, dass es da bei den Gästen im/ums Bett viel zu holen gab.
  • Kein Mülleimer in der Dusche oder der Toilette
  • Kein Trinkwasser aus der Flasche (sorry, aber aus einem verrosteten Hahn trinke ich nicht das Grundwasser und riskiere im Bett bleiben zu müssen).
  • Wir waren auch etwas enttäuscht, dass es an keinem Abend einen Braai gab.
Die Guides haben sich zwar viel Mühe gegeben, aber sie haben einfach zu strikte Anweisungen. Wenn man eine Stunde zu lange wandert, könnte es schon Ärger geben. Auf der Rückfahrt gab es eine tolle Löwensichtung und eine tolle Babyelefantensichtung. Leider durften wir nicht länger halten (max. 1 min.). So konnten wir den kleinen Elefanten nicht mal fotografieren. Es ist von Sanparks anscheinend so nicht vorgesehen.

Ob wir so einen Trail noch mal machen würden? Sicher nur, wenn wir Geld übrig hätten, aber nicht, wenn man sich dieses mühsam zusammensparen muss.

Fazit KNP
Nach dem Besuch des KTP waren wir recht schockiert von den Menschenmassen im KNP. Allerdings ist er unserer Meinung nach ein schöner Park. Wir haben versucht, vorwiegend über Schotterpisten zu fahren, um so den vielen Autofahrern aus dem Weg zu gehen. Je weiter man Richtung Norden kommt, desto weniger ist „los“. Im KNP gibt es so viele verschiedene Tiere, da ist wirklich für jeden etwas dabei. Wer die Big 5 sehen möchte, der ist hier auf jeden Fall nicht verkehrt. Wenn man etwas Zeit, Geduld und Glück mitbringt, sieht man aber auch viele andere, teils sehr seltene Tiere, beispielsweise die Säbelantilopen. Und wer genauer hinguckt, kann sich auch über kleine Tierchen oder Vögel freuen. Schön im KNP sind die vielen Drive- und Walkmöglichkeiten.
Der KNP ist für uns der ideale Park, um sich ein „Afrikafieber“ einzufangen. :woohoo:

Sanparks:
Dieses Jahr sehr enttäuschend:
  • Es waren KEINE Drives im KTP möglich.
  • Der Zustand des Metsi Metsi Trails ist nicht akzeptabel für den Preis.
  • Im KNP gab es auf den Sichtungstafeln kaum noch Magnete (sind wohl auch zu teuer)

Unsere persönlichen Highlights? Oh... das ist schwer: Ganz bestimmt der Leopard (L-56) im KTP, der Caracal südlich von Dikbaardskol, die Löwen im Sonnenaufgang bei Kieliekrankie, die Geparden ganz alleine bei Kij Kij, die Erdmänner bei Unions End, die kämpfenden Löwen im KNP bei Nacht, die Ruhe im KTP, …
Ein weiteres Highlight folgt nun als Bilderserie aufgenommen in Nossob, KTP – sie sind so niedlich :woohoo:









Wir hoffen ihr hattet eine Menge Spaß beim Lesen und Fotos gucken!

Das nächste Mal?
Wahrscheinlich KTP, Augrabies und ???

Viele Grüße
Annika und Markus

Anhang:
Letzte Änderung: 17 Sep 2013 21:25 von naemy.
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