Am nächsten Tag erfahren wir, dass wir selber nicht durch den Hlane Royal National Park fahren können, die Wege seien wegen des schlechten Zustands nach den Regenfällen gesperrt. Eigentlich haben wir von dem seltsamen Ostalgie-Feeling hier auch genug und so beschließen wir, direkt Richtung Südafrika, Krüger-Nationalpark zu fahren. Das denken wir zumindest.
Unser nettes Open Street Map Navigationsprogramm hat uns ja bisher zuverlässig geleitet (ok, in Mtubatuba war es etwas überfordert) und so vertrauen wir darauf, während wir durch eine seltsam leere Landschaft fahren. Am Horizont sind zwar Berge, aber ansonsten gibt es kaum noch etwas, an das wir uns im Nachhinein erinnert haben. Da standen überall Warnschilder mit
Foot and Mouth Disesase und LKWs wurden von der Polizei kontrolliert. Wir fühlen uns ein wenig wie Astronauten nach der Mondlandung, die mit ihren letzten Sauerstoffreserven schnell zur Erde zurück fliegen wollen (oder wie West-Berliner vor der Wende auf einer Transitstrecke durch die DDR).
Als wir uns dann schließlich einem Grenzposten nähern, weilt die Freude über die Rückkehr nach Südafrika nur kurz, denn dahinter liegt
Mozambique ! Langsam dämmert uns, dass wir den Launen eines Android-Programmierers zum Opfer gefallen sind. Das nette Progrämmchen hat nämlich den vermeintlich schnellsten Weg in Unkenntnis afrikanischer Verhältnisse gewählt, und der führt "direkt" über
Maputo.
Wer weiß, mit den "afrikanischen Verhältnissen" haben wir uns ja schon öfter geirrt und vielleicht hätte uns hinter der Grenze eine nagelneue sechsspurige Autobahn mit Marché-Raststätten erwartet. Leider konnten wir das nicht in Erfahrung bringen, denn unser Permit fürs Auto galt nur bis Swaziland. Unter den mißtrauischen Blicken der Uniformierten wenden wir und programmieren uns Wegpunkte, die auf der diesmal
richtigen Route liegen. 40km Umweg sind ja auch nicht so schlimm, zum Glück ist der Tank noch voll.
An einer großen Kreuzung, wo es rechts nach Südafrika geht, sind überall Absperrungen aufgebaut, wir können nicht anders und müssen hinter einem großen Reisebus halten, dessen Fahrgäste draußen von der Polizei kontrolliert werden, bevor sie wieder einsteigen dürfen. Ein Mann in einem mittelmäßig furchteinflößenden Flecktarnanzug hält uns auf und fragt uns, was wir hier wollen. Wir erklären unseren Irrtum und glauben, dass man hier wegen der Maul&Klauenseuche den Grenzverkehr aus Mozambique kontrolliert. Die Buskontrolle war zum Glück fast fertig und wenige Minuten später können wir endlich rechts abbiegen und Richtung Südafrika fahren.
Nachdem die südafrikanische Border Police uns wieder in Empfang genommen hat, freuen wir uns wie nach erfolgreichem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Eigentlich komisch, denn die Leute in Swaziland waren alle sehr freundlich und passiert ist ja auch nichts, aber das
nichts ist das Problem, denn da ist eben
nichts.
Über die Crocodile Bridge fahren wir in den Krüger-Nationalpark. Im erstbesten Sanparks-Curio-Shop erstehen wir einen Plüsch-Dassie, den wir
Morkel nennen, nach einen der
Kuratoren des
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