THEMA: Südafrika 2012 - Zwei Seelen in einer Brust
20 Mär 2013 22:36 #281857
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09.01.2012 Umhlanga Rocks und Durban

Durban ist nur als Zwischenhalt geplant. Wir fliegen morgen in der Früh weiter nach Port Elisabeth. Die Strecke ist einfach zu weit zum fahren, denn so viel Urlaub haben wir dann doch nicht – leeeider!!

Daher nehmen wir uns auch heute wieder Zeit beim Frühstück. Wir sind nicht unter Zeitdruck, denn bis nach Umhlanga Rocks sind es nur knapp 220 km. Wir entscheiden uns trotzdem für den direkten Weg, um genügend Zeit in Durban zu haben. So sind wir schon gegen Mittag an unserem heutigen Ziel, dem Sylvan Grove Guesthouse. Chris, der Eigentümer, zeigt uns auch gleich unser Zimmer. Es ist ganz modern in weiß eingerichtet. Schick und trotzdem gemütlich!









Mittags fahren wir an die Strandpromenade von Umhlanga Rocks. Wir entscheiden uns für einen kleinen Mittagssnack im Razzmazza. Ein Fischlokal mit indischem Einschlag (jedenfalls lassen die Kellner und Speisekarte das vermuten). Es war eine gute Entscheidung → Empfehlung! Mein Salat und Dirks Nudeln sind einfach Spitze und auch die Teller der anderen Gäste sehen super aus (ja, ich klaue anderen das Essen vom Teller :) ). Weil wir keine Lust haben, heute Abend von Neuem zu suchen (mein Gott sind wir faul) reservieren wir gleich einen Tisch für Abends. Es scheint ohnehin mit die beste Adresse an der Promenade zu sein. Umhlanga Rocks ist insgesamt sehr nett und ein lohnenswerter Stop.









Den Nachmittag wollen wir in Durban verbringen. Eine kleine Stadtbesichtigung und ein Besuch des Aquariums stehen auf dem Programm. Also rein ins Auto und ab auf die Autobahn Richtung Durban.

Irgendwie ist es für uns dann ein kleiner Schock. Es wimmelt nur so von Menschen (ist man ja gar nicht mehr gewohnt), der Dunst steht über der Stadt und an der Promenade sowie am Aquarium ist kein Parkplatz zu bekommen. Nach einer Stunde sinnloser Fahrerei geben wir es auf. Das, was wir bei unserer eigenen kleinen Rundfahrt gesehen haben, haut uns nicht vom Hocker – im Gegenteil. Die meisten Gebäude könnten eine Renovierung gut gebrauchen, selbst die erste Reihe an der Promenade ist nicht besonders einladend. Es macht irgendwie alles einen dreckigen und verwahrlosten Eindruck. Vor allem Dirk ist total enttäuscht von der Stadt. Für uns hat die Stadt keinen Charme und ist keinesfalls sehenswert. Die wenigen Ecken, die „schön“ sind, muss man hier offenbar suchen. Wenn es uns noch einmal in die Gegend verschlägt, würden wir die Stadt weiträumig umfahren. Schade.

Selbst die Bilder, die wir gemacht haben, sind nicht sehenswert... :(

Nachdem wir tatsächlich keinen Parkplatz finden, fahren wir schlussendlich wieder zurück nach Umhlanga Rocks. Wir freuen uns schon regelrecht auf das Abendessen an der schönen Promenade. So wird es dann auch ein schöner Abend bei Thunfischsteak und Scampi und dem ein oder anderen Gläschen Wein.

Fazit Durban:
Oben bereits ausreichend geschildert – für uns nicht sehenswert und kein Besuch wert. Ist natürlich immer Geschmackssache und eine rein subjektive Beurteilung. Viele schwärmen von der Stadt. Wir nicht.

Fazit Umhlanga Rocks:
Hier kann man's aushalten! :) Als Zwischenhalt sehr zu empfehlen!! Die Unterkunft ist auch sehr zu empfehlen.

Fazit des ersten Teils unserer Reise:
---- 1. Seele
Das bisherige Highlight ist ganz klar Mohlabetsi im Balule Game Reserve, angrenzend an den KNP. Krüger und Hluhluwe sind tolle Parks und ein must-see. Die Unterkünfte waren bisher alle ok bis spitze. Frau H. Von Afrika Plus hat ganze Arbeit geleistet.
---- 2. Seele
Nervig sind aber die Fahrtstrecken auf den zu 99% geteerten, mehrspurigen Straßen, auf denen man einfach keine Gelegenheit hat, die Landschaft/ Umgebung zu genießen. Anders als bei unserer ersten Afrika-Reise (Namibia) ist hier nicht der Weg das Ziel. Die Strecken von Ziel zu Ziel sind vielmehr ein nötiges Übel. Städte bzw. überhaupt urbane Menschenansammlungen gefallen uns im Großen und Ganzen hier bisher gar nicht (ausgenommen St. Lucia). Aufgrund immer wieder auffallender Müllansammlungen macht es oft den Eindruck, als würden die Leute Ihre Dörfer und Städte mit einer gewissen Gleichgültigkeit bewohnen. Dass es ein unglaublich schönes Land ist, scheint die Vielzahl der Bewohner nicht zu schätzen.

Wir sind gespannt, wie es sich auf dem zweiten Teil der Reise gestaltet!
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24 Mär 2013 18:42 #282311
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10.01.2012 Addo Tag 1
Die Mission beginnt.


Um 5:45 Uhr klingelt der Wecker und das obwohl mit Sicherheit keine Löwen auf uns warten, sondern höchstens das Flugzeug, das uns von Durban nach Port Elisabeth bringt. Im kleinen B&B in Umhlanga Rocks (Sylvan Grove Guesthouse) gibt’s vor der Fahrt zum Flughafen aber noch ein schönes Frühstück, das wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Zusätzlich zum reichhaltigen Buffet können wir noch aus einer Karte wählen. Wir entscheiden uns beide für Croissant mit Rührei und Bacon. Beides wird nur wenige Meter neben uns in der Küche zubereitet. Lecker!!

Nun müssen wir aber wirklich los. Wir verabschieden uns noch und verteilen die Äpfel, die wir gestern im Auto beim Aufräumen „gefunden“ haben. An der nächsten Tankstelle füllen wir auf. Ganz wohl fühlen wir uns dabei nicht. Überall stehen Sicherheitsleute mit Maschinenpistolen und die Stimmung ist irgendwie komisch, … bedrückend. Nicht wie üblich an Tankstellen, wo mit einem Lächeln die Scheiben geputzt werden. Was, warum und wieso es hier in einer total normalen Gegend gerade etwas angespannt ist, erfahren wir nicht. Egal, Tank ist voll und so geht’s die letzten Kilometer zum Flughafen. Die Autorückgabe funktioniert einwandfrei. Da ist Europcar gut organisiert.

Wir fliegen in einer kleinen Maschine. An Bord sind vielleicht 20 Leute, wenn überhaupt. Der Service bei SAA ist wieder hervorragend. Selbst auf einem so kurzen Flug (1:20 h) gibt es ausreichend Getränke und eine Kleinigkeit zu essen. Dirk versucht noch ein wenig zu schlafen. Aber kaum eingeschlafen, sind wir auch schon wieder im Landeanflug auf Port Elisabeth.

Hier geht, ganz unafrikanisch, alles ganz schnell. Raus auf dem Flugzeug, einmal quer übers Rollfeld und die Koffer laufen schon auf dem Band. Die Autoübernahme geht auch recht zügig. Nur sind wir diesmal weniger glücklich, vor allem Dirk der Autoliebhaber nicht. Das Auto ist ok. Ordentlich Reifen, keine technischen Mängel, aber die Farbe... dirkmandy sind jetzt mit einem kackbraunen, total hässlichen Chevrolet unterwegs. :laugh:

Vielleicht dient die Farbe der Tarnung, damit wir später im Addo mehr Tiere sehen. Also, Koffer rein und ab Richtung Addo.

Auf dem Weg fällt uns auch wieder auf, wie schmutzig es teilweise ist. In den Städten alles gut da kann man ja fast vom Boden essen. Fährt man aber raus und an den Townships oder anderen Siedlungen vorbei, türmt sich der Müll. An fehlenden Müllcontainern liegt es nicht, auch das fällt deutlich auf.

Nicht lange und wir erreichen den Addo Elephant Park. Hier wollte ich unbedingt hin. Ich hatte vor Reisebeginn ja totale Panik, dass wir wieder keine Elefanten sehen (der eine im Etosha – 30m entfernt – zählt ja nicht wirklich). Und im Addo ist der Name ja (hoffentlich) Programm. Gut, die Angst hatte sich schon nach 100 Metern im Krüger als unbegründet herausgestellt. :) Aber sicher ist sicher! :laugh:

Da stört es jetzt auch nicht, dass es angefangen hat zu regnen. Das Elefanten-Soll ist ja bereits erfüllt. Alles andere ist Zugabe. Also erst mal zu unserem Häuschen im Rest Camp. Wirklich nett gelegene Hütten im Grünen, alles leicht versteckt.







Wir packen aber gar nicht lange aus. Es juckt schon wieder in den Fingern und wir wollen Tiere sehen!! :) Am Gate werden wir kontrolliert. Bei dem Regen wird den Touris angeboten, dass ein Ranger im Auto mitfährt und die Spurensuche übernimmt. Eine wirklich nette Idee – aber leider falsch verkauft. Als er uns nämlich erklärt, dass wir ohne seine Hilfe heute eh nichts finden werden, ist unser Ehrgeiz entfacht. :laugh: Das schaffen wir alleine!!!

Wir machen uns also auf die Suche. Ich mit Karte und Fernglas auf dem Schoß. Dirk in Schrittgeschwindigkeit, ohne Fernglas. Er hat's zwar auch mal versucht und ist mit Fernglas vor den Augen gefahren, aber das funktioniert nicht so gut. ;)

Es dauert tatsächlich eine Weile bis wir was Lebendes entdecken. Die ersten Strauße dieses Urlaubs, pitschnass. Die Armen.









Auch den anderen geht es nicht besser…

Aber der Regen lässt ja nun langsam nach. Und unsere Chancen steigen also wieder. Und tatsächlich sehen wir heute noch eine ganze Menge…






















Eines unserer absoluten Lieblingsbilder:



Wir sind unglaublich stolz auf uns. Dass wir mit Guide zwar ganz bestimmt 20 Löwen in voller Action gesehen hätten, schieben wir getrost bei Seite.

Zum Abendessen gehen wir ins Restaurant. Wegen dem Regen hat es deutlich abgekühlt und so müssen wir uns drin einen Platz suchen. Auf den ersten Blick wirkt es irgendwie ungemütlich, da es recht groß ist. Wir haben aber Glück und bekommen einen Tisch an der Seite. Für uns werden sogar noch ein paar Kerzen entzündet – wie romantisch ;)

Da wir ja wieder in einem staatlichen Camp sind, entscheide ich mich für eine sichere Variante. Ich bestelle Fish and Chips. Dirk ist mutiger und wagt sich an ein Steak. Und man muss sagen, das Essen ist wirklich gut. Und auch die Karte unterscheidet sich deutlich vom Krüger. Uns gefällt es. Ein paar Runden Savanna Dry und Windhoek Lager später zieht es uns trotzdem recht früh ins Bett – morgen wollen wir wieder früh starten.

Denn ich habe eine Mission: Löwenbabys….. :laugh:

Anhang:
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24 Mär 2013 21:10 #282333
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11.01.2012 Addo Teil 2
Die Mission geht weiter...


Wir schlafen eigentlich ganz gut. Und wir haben uns an die Hinweise gehalten, alle Türen und Fenster geschlossen zu halten. Am nächsten Morgen weiß ich auch warum. Im Halbschlaf vermute ich ja einen unserer Nachbarn, der seinen Rollkoffer vor unserer Tür vorbei schiebt. Als das Geräusch anhält, verfluche ich den Typen vor unserer Tür schon. Dann verlagert sich das Geräusch aufs Dach und ich frage mich, was der Typ mit dem Koffer da zu suchen hat. Noch nicht ganz wach konzentriere ich mich auf den Lärm. Eindeutig, das ist kein Rollkoffer, das sind trippelnde Füße. Irgendjemand läuft auf unserem Dach freudig herum. Morgens um 5 Uhr bin ich noch nicht zu gedanklichen Höchstleistungen fähig. Also bin ich eher fasziniert als ängstlich und schaue an die Decke. Dass ich da nichts sehe, ist eigentlich logisch. Schließlich trippelt da jemand auf dem Dach und nicht darunter. :laugh:

Nach weiteren fünf Minuten verschiebt sich das Geräusch. Er/ sie/ es kommt herunter. Ich liege weiter im Bett und schaue durch den Spalt in den Vorhängen auf die Terrasse. Und dann blicke ich in das Gesicht eines Affen – nein zwei. Und die hören nicht auf zu glotzen. Bitten förmlich um Einlass. Irgendwie komme ich mir vor wie im Zoo – nur sind wir diesmal die Bewohner.

Dirk bekommt davon wieder nichts mit. Er verschläft einfach alles. Man könnte mich neben ihm aus dem Bett klauen und er würde weiterschlafen. Aber vielleicht wacht er auf, wenn ich ganz kurz „SPINNE“ rufe! :laugh:

Naja, kurze Zeit später wacht auch Dirk auf. Und getreu dem Motto, wer braucht schon Frühstück, kaufen wir uns wieder einen kleinen Snack im Shop. Zeit ist Tier – oder wie geht der Spruch gleich wieder?! Wir fahren erst mal dieselbe Route wie gestern und kommen an einem Wasserloch an. Es ist ein recht bekanntes Wasserloch, aber uns fällt der Name heute nicht mehr ein. Wie auch immer es heißt, wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Dort stehen massenweise !!! Elefanten. So viele, dass wir sie gar nicht aufs Foto bekommen. Wir bleiben stehen und beobachten sie. Irgendwann fange ich an zu zählen. Es sind so ca. 160 Stück. Uuuuuuuunglaublich.









Über mangelnde Elefanten brauchen wir uns dieses Mal wahrlich nicht zu beschweren. Nach einer Weile wandern die meisten Tiere ab. Und die meisten Autos natürlich hinterher. Hier hat wieder keiner etwas von Sicherheitsabstand zwischen Auto und Elefant gehört. Wir bleiben lieber wo wir sind und können jetzt völlig ungestört den Rest beobachten. Und hier sind es vor allem die kleinen, die spielend durch die Meute rennen. Toll!

Irgendwann fahren auch wir weiter. Und wir sind fasziniert. Wo wir uns im Krüger noch gewundert haben, dass man die Wanderungen der Elefanten durchs Gebüsch gar nicht sieht, sieht es hier aus wie auf einem Schlachtfeld. Überall liegen abgebrochene Zweige, Büsche sind platt getrampelt, Bäume umgeworfen … und von der Masse der Elefantenhaufen mal ganz abgesehen. Was uns aber zu einer neuen Herausforderung bringt. Wie soll man all diese Haufen umfahren?! :laugh: Denn es wird ja überall darauf hingewiesen, eben diese nicht zu überfahren. Wegen Dirks Freunden - den Dungbeatles.



Wir fahren also den Elefanten in sicherem Abstand gemütlich hinterher. Und wundern uns nicht schlecht, wie dicht andere Leute an diesen vorbeifahren. Das ist manchmal nicht vielmehr als ein Meter.



Wir lassen uns von der Hetzerei aber nicht anstecken und fahren gemütlich durch den Park. Irgendwann verschwinden auch die letzten Elefanten im Dickicht. Nichts ist zu sehen, so dass wir die Chance auf eine Toilettenpause nutzen. Wir fahren also zu einer Raststelle, parken und schließen sofort die Fenster. Auch hier gibt es wieder genug Schilder (Warnhinweise, das können sie, die Südafrikaner). Trotzdem sehen wir genug Autos mit offenen Fenstern. Die fleißig Äffchen haben auch ihren Spaß in den Autos! Da fliegen auch schon mal die Permits aus dem Auto. :laugh: Nett wie ich bin, bringe ich diese zu einer Gruppe Südafrikaner. Die stört das aber nicht weiter. Es wird kein Fenster geschlossen. Stattdessen werden noch die Affen gefüttert – ohne Worte! Aber lustig.



Wir ziehen weiter in den südlichen Teil des Parks und entdecken weitere Elefanten, Zebras, Büffel und Nashörner. Ansonsten bleibt es aber ruhig.

Die Mission Baby-Löwen scheint gefährdet zu sein.























So geht es auch den Nachmittag über weiter. In mir keimt daher der Gedanke, an einer geführten Tour teilzunehmen. Ganz konkret habe ich es auf den Night-Gamedrive abgesehen. Also fahren wir ins Office und wollen buchen. Doch dort rät uns der Manager von der Tour offen ab. Es hat in letzter Zeit zu viel geregnet und auch für heute Abend ist wieder Regen gemeldet. Von daher wird es schwer auf der Tour etwas zu sehen. Gut – dann nicht.

Stattdessen gibt es ein kleines Eis und wir fahren selbst nochmal kurz in den Park. Bis auf ein paar Schildkröten im Liebestaumel gibt es nichts mehr zu sehen.

Die Mission Baby-Löwen ist stark gefährdet – es sieht ganz schlecht aus.





Wir müssen aber auch gestehen, dass wir nach 3 Parks und 8 Tagen „Safari“ mehr als gesättigt sind. Nicht, dass man davon jemals genug bekommt (daher planen wir aktuell auch unseren nächsten Urlaub), aber wir sind an einem Punkt, an dem die Aufnahmefähigkeit kaum noch gegeben ist. Und zu den Parkrasern, von denen es überall welche gibt, wollen wir ja nicht gehören.

Deshalb genießen wir einfach unser Abendessen auf der Terrasse des Restaurants.

Die Mission Baby-Löwen ist hiermit offiziell gescheitert. :huh:

Jetzt freuen wir uns auf eine neue, andere Seite Afrikas, die uns ab morgen erwartet. Es geht weiter nach Knysna (gesprochen: Knüsnah :laugh: ).
Letzte Änderung: 31 Jul 2013 21:44 von dirkmandy.
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25 Mär 2013 22:14 #282483
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12.01.2012 Knysna – Amanzi Island Lodge
Herzlich Willkommen in Italien! Oder doch Frankreich?


An diesem Tag war uns offenbar nicht nach Fotografieren oder die Lichtverhältnisse waren so schlecht, dass keine schönen Fotos übrig geblieben sind. Deshalb heute mehr Text und weniger Bilder...

Heute sind es nicht die Affen, die uns unsanft aus dem Schlaf reißen, sondern der Wecker. Affen sind uns eindeutig lieber. Trotz längerer Strecke (ca. 360 km) wollen wir nicht auf ein Frühstück im Addo verzichten. Wie immer. :laugh: Testen wir doch einfach mal, was das Frühstück kann. Für mich gibt es Toast mit Rührei und für Dirk ein Müsli mit Obst. Sagen wir's mal so: Es war ok. :) Wer im Addo ein reichhaltiges Frühstück haben will, sollte sicherheitshalber gleich zwei Portionen bestellen.

Kurzfazit Addo Elephant Park:
Muss man einfach gesehen haben! Sowohl die Tierwelt wie auch die Landschaft sind mehr als sehenswert. Auch die Unterkunft im Camp ist super. Wiederholung nicht ausgeschlossen!

Wir verabschieden uns vom Addo und machen uns auf den Weg Richtung Knüsnahhh.

Die Strecke geht heute über die N2. Da so lange Fahrten in Südafrika ziemlich langatmig sind, haben wir uns einige Zwischenziele ausgesucht. Bis dahin dauert es aber noch eine Weile. Die Strecke ist häufig von Baustellen unterbrochen. Und es heißt immer wieder Warten. Wir haben aber Glück und können meist nach wenigen Minuten weiterfahren. Gerade der Blick auf die Gegenseite lässt erahnen, dass so etwas auch mal länger dauern kann. Einige haben es sich außerhalb des Autos gemütlich gemacht und lassen sich scheinbar häuslich nieder.

Unser erster Zwischenstopp ist St. Francis Bay. Ein sehr netter kleiner Ort. Allerdings fühlen wir uns hier mehr an die Côte d`Azur versetzt – und das Mitten in Südafrika!

Leider gibts keine wirklich brauchbaren Bilder.





Da das Frühstück ja nicht so umfangreich war, wollen wir uns hier einen kleinen Mittagssnack gönnen. Da langes Suchen nicht immer von Erfolg gekrönt ist, fragen wir lieber gleich in der Touristeninfo nach. Und erhalten einfach mal gar keine Antwort, außer einem Hinweis auf den Prospektständer. Nochmaliges freundliches Nachhaken sorgt leider auch nicht für mehr Informationen. Die Prospekte geben nicht viel her – vermutlich sind die informativen Unterlagen gerade alle vergriffen. :) Na gut, dann halt nicht. Lang kann es bis Knysna nicht mehr dauern. Dann suchen wir uns halt dort ein Café.

Wir fahren eine Weile parallel zur N2. Kann man nur empfehlen. Hier fährt es sich nicht nur deutlich entspannter, sondern man hat auch noch einen umfassenden Blick auf die Umgebung.
Auf Höhe Tsitsikamma fängt es schon wieder leicht an zu regnen. Hier wollten wir eigentlich auch noch stoppen. Aber die Wolken hängen so tief, dass man nichts sieht und der Regen nimmt stetig zu. Leider lassen wir dieses sehr reizvolle Stückchen Südafrika deshalb ungesehen hinter uns. Die Landschaft lässt erahnen, dass es hier wirklich schön ist.

So kurz nach 1 Uhr kommen wir dann in der Amanzi Island Lodge in Knysna an. Die Lodge liegt auf Leisure Isle, direkt an der Bucht. Mit wundervollem Blick auf „The Heads“. Hier fühlen wir uns sofort wohl. Und unser Zimmer ist einfach traumhaft.









Beim Besitzer der Lodge (sein Name ist uns leider entfallen) besprechen wir unsere Tagesplanung. Er gibt uns noch einige Tipps bzgl. Unternehmungen und Restaurants. Und reserviert für uns auch gleich die Tische. Was für ein Service. :) Heute werden wir nicht mehr viel machen. Für einen Nachmittagssnack empfiehlt uns der Chef der Lodge das „East Head Café“. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen, denn uns knurrt der Magen. Bei Ebbe kann man durch die Lagune zum Café laufen. Hin wären wir zwar noch trockenen Fußes gekommen – zurück hieße es dann schwimmen. Also ab ins Auto.

Der Blick vom Cafe raus aufs Meer oder auch zurück in die Lagune ist einfach traumhaft. Hier lässt es sich aushalten. Wir nehmen beide nur einen kleinen Salat – na gut zum Dessert gibt es bei mir noch einen warmen Brownie mit Vanilleeis. Sooo lecker!!! So sitzen wir noch eine ganze Weile und genießen den Ausblick. Uns gefällt es hier so gut, dass wir für den nächsten Tag gleich einen Tisch zum Mittag reservieren. So lässt es sich leben, wir bewegen uns einfach nur von einem Essen zum nächsten und genießen die traumhafte Bucht, die uns sehr an Italien erinnert.

Schöne Bilder von der Bucht gibts morgen.



Bevor es allerdings zum nächsten Essen geht, beruhigen wir unser schlechtes Gewissen mit einem kleinen Spaziergang durch die Lagune. Aber so richtig „schlecht“ muss es uns gar nicht gehen, denn es fängt schon wieder an zu regnen…

Den Abend verbringen wir dann im 32° South. Einem schönen Fischrestaurant, das wie eine riesige Lagerhalle wirkt. Das Flair ist aber toll und es ist ein außergewöhnliches Restaurant. Es ist ziemlich voll und wir sind froh, dass wir einen Tisch reserviert haben. Oder besser gesagt, dass ein Tisch für uns reserviert wurde. :laugh: Schnell entscheiden wir: heute lassen wir es uns gut gehen. Für Dirk gibt es erst Austern und dann natürlich Garnelen mit ordentlich Knoblauch, beides nicht zu knapp. Für mich gibt es Scholle. Dazu eine Flasche Wein (Dirk darf auch mittrinken…).

Ein wirklich toller Tag!
Letzte Änderung: 31 Jul 2013 21:44 von dirkmandy.
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02 Apr 2013 21:03 #283413
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13.01.2012 Knysna
Ein weiterer Tag an der Côte d'Azure
:laugh:

Knysna ist zum Erholungsort erkoren. Von daher starten wir den Tag gemütlich und sind erst spät beim Frühstück (wie immer :) ). Und das ist mit Abstand das beste Frühstück auf der Reise. Es gibt alles was das Herz begehrt. Wobei man generell festhalten kann: Entweder es gibt kein Frühstück oder ein sehr gutes. :)

Anschließend verquatschen wir uns noch mit einem Ehepaar. Von diesen bekommen wir noch einige Tipps für unseren Aufenthalt in Kapstadt und in der Weinregion. Bis wir soweit sind den Tag richtig zu starten, ist es auch schon 11 Uhr. Da wir aber bereits für 13 Uhr einen Tisch zum Lunch reserviert haben, bleibt nicht viel Zeit für viel „Kultur“. Also fahren wir nur schnell ins Zentrum an den Pier. Schließlich will ich noch ein schönes Mitbringsel. Unsere Giraffe aus Namibia fühlt sich zu Hause schon ganz einsam. :)

Am Pier ist es wirklich nett. Trotzdem lässt uns der Eindruck nicht los, am Mittelmeer Urlaub zu machen. Muss man dafür wirklich so weit fliegen??? :laugh:

Auch heute gibt es einen Plan: Wir bewegen uns nur von Mahlzeit zu Mahlzeit! Also geht es wieder in East Head Café. Für mich gibt es Curryhuhn und für Dirk Garnelen. Alles sehr lecker. Und da heute die Sonne lacht und wir perfekte Aussicht haben, versacken wir bei einem Gläschen Wein – und das am helllichten Tag.

Hier die versprochenen Bilder….



















Den Nachmittag verbringen wir dann mit lesen im schönen Garten der Lodge. Dort finden wir noch einen Schattenplatz. Auf unserem Balkon ist es hingegen bei 90°C nicht mehr auszuhalten. Es ist einfach zu heiß.

Den Abend verbringen wir in einer netten Pizzeria, die uns der Chef der Unterkunft empfohlen hatte. Ein wirklich nettes, uriges Lokal. Und wir haben das Glück, dass heute eine Live-Band spielt!! Wir sitzen im Freien, doch später fängt es an zu regnen und es wird deutlich kühler, so dass wir doch wieder recht früh im Bett sind.

Auch mal ganz nett so ein Tag voller Nichtstun. Damit bekommt man den Kopf frei für die Nächsten Erlebnisse.

Morgen geht's weiter nach Oudtshoorn in die Kleine Karoo Halbwüste.
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04 Apr 2013 22:46 #283881
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14.01.2012 Oudtshoorn
Halbwüste, wir kommen!


Wir verabschieden uns bei leichtem Nieselregen aus Knysna. Leider zieht sich das Regenwetter bis in die Berge, so dass wir lange Zeit nichts von der schönen Landschaft sehen können. Als sich die Wolken lichten, wird es auch sofort wieder warm. Wir sind halt doch in der Wüste! Die Landschaft erinnert hier mehr an Namibia. Juhuuu!!! :laugh: Das Grün ist spärlich vertreten. Irgendwie gefällt es uns hier wieder besser als an der südafrikanischen Côte d'Azure.

Schnappschuss aus dem Auto:




Die letzten paar Meter geht es auf eine Farm-Pad, vorbei an etlichen Straußengehegen, zu unseren Unterkunft. Die DE ZEEKOE GUEST FARM am Rand von Oudtshoorn. Wir können auch sofort unser Zimmer beziehen. Und es ist wirklich toll mit einem Himmelbett mitten im Raum. Auch das Bad ist ein Traum: Es gibt sowohl eine Außen- wie auch eine Innendusche.









Ein kleiner Hunger treibt uns in die Stadt. Wir wollen schnell eine Kleinigkeit Essen und dann noch die Cango Caves besichtigen. Es ist Samstag und nichts los. Einen Parkplatz zu finden ist also kein Problem. Und schnell kommt auch ein Carwatcher und will auf unser Auto aufpassen. Kein Problem, kennen wir ja schon. Also aussteigen, kurz besprechen, dass auf das Auto aufgepasst wird, und ab ins Café. Hier ist es wirklich nett. Es gibt viele selbstgemachte Kuchen und Sandwiches. Dirk ist eine kleine Quiche und für mich gibt es ein Sandwich mit einem großen Milkshake.

Wirklich lange halten wir uns nicht auf. Vielleicht eine halbe Stunde. Als wir das Lokal verlassen, sehen wir, dass unser Carwatcher zum Carwasher geworden ist. Gemeinsam mit einem Kompagnon putzt er unser Auto. Nicht schön aber selten. Als wir zu unserem Auto kommen, bittet er uns noch eine Minute zu warten… er wäre noch nicht fertig. Ich habe keine Lust auf Diskussionen und so warten wir. Als er fertig ist, geben wir unser Trinkgeld: 5 Rand. Und dann geht die Diskussion wirklich los.

Carwasher: Das ist alles viel zu wenig und ich habe eine Familie zu ernähren.
Dirk: Aber wir wollten die Wäsche ja garnicht.
Carwasher: Ihr seid doch reiche Touristen und könnt das locker bezahlen.
Dirk: Aber wir lassen unser Auto zu Hause schon nicht waschen und das ist nur ein Mietwagen.
Carwasher: Schaut doch mal, wie schön sauber das Auto ist.

hin und her und hin und her und hin und her.....

Ich bin eigentlich nur noch genervt. Außerdem finde ich die Situation ein wenig unheimlich. Schließlich ist kein Mensch auf der Straße. Eben nur die zwei Carwasher und wir. Ich verzieh mich ins Auto.

Doch Dirk wird in solchen Situationen immer zum Unternehmensberater. Er versucht ihnen ein Geschäftsmodell zu erklären: Erst fragen und dann handeln. Hätten Sie uns zum Beispiel vorher gefragt, hätten wir mit Sicherheit zugestimmt und für beide Seiten einen guten Preis verhandelt. Leben und leben lassen.

Und was soll man sagen, in diesem Fall ist tatsächlich Dirk der "Gewinner". Unser Wäscher ist irgendwann so genervt, dass er einfach geht. Er will noch nicht mal die 5 Rand behalten. Für mich heißt es nur --weg hier!-- Der kommt sonst noch mit seiner ganzen Familie wieder…. :laugh:

Die ganze Diskussion hat am Ende länger gedauert als unser Ausflug ins Cafe. Ich bin genervt und so beschließen wir, direkt in die Lodge zurück zu fahren. Das Wetter ist eh viel zu schön um den Nachmittag unter der Erde zu verbringen.

Diese Diskussion mit dem Carwasher lässt uns aber nicht los. Hätten wir ihm einfach die geforderten 40 Rand geben sollen?! Für uns ist es ja nicht viel Geld, aber irgendwie geht’s manchmal doch ums Prinzip, auch wenn es bestimmt den falschen getroffen hat. Wenn man überlegt, dass es eigentlich ein armer Kerl war, plagt einen doch das schlechte Gewissen. Andererseits: Wer ungefragt eine in diesem Fall sinnlose Dienstleistung erbringt und dafür auch noch Geld haben will, muss auch mal reinfallen. Naja, egal, jetzt ist es vorbei. Im Nachhinein war es weder "richtig" noch "falsch" - hätten wir einfach bezahlt, wäre es auch nicht gut gewesen. Denn Touris abzocken ist einfach sch.... .

Schließlich liegen wir genüsslich am Pool (blöder Kontrast zur vorher erlebten Situation...) und genießen anschließend unseren Sundowner – wie immer Gin Tonic.



Das Abendessen ist hier einfach Spitze. Es gibt ein Dreigangmenü. Als Hauptgang Straußenfilet. Ein Traum. Und da wir gerade so beim Träumen sind, verabschieden wir uns auch schnell ins Traumland. Denn morgen müssen wir zeitig raus. Der Wecker klingelt bereits um 5 Uhr. Aber dafür stehe ich gerne auf:
Es geht zu einer Erdmännchen Tour!!!
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