THEMA: Reisebericht 4 Wochen Südafrika NO und Tuli Block
21 Jun 2010 16:43 #143861
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Fortsetzung Teil 12

Von Krüger NP/Sirheni nach Mapungubwe Leokwe Camp

Nachdem ich mir selbst beigebracht habe, wie man Toastbrot in der Pfanne knusprig backen kann, geht es los zu unserer letzten Etappe durch den Krügerpark. Leider müssen wir Crooks Corner auslassen, da der Sprit sonst zu knapp würde. Nach weiteren etlichen Kilometern durch etwas eintönigen Mopane-Busch und einigen Elefantensichtungen erreichen wir den Fever-Tree-Forest und einen Aussteigepunkt auf einer Brücke. Es ist total einsam, seit ca. 1 Stunde haben wir kein Fahrzeug mehr gesehen. Die Gegend mit dem dichten Märchenwald wirkt wie verzaubert. Die Tiere halten sich aber vor uns verborgen.






Etwas weiter geht der Abzweig zum Pafuri Camp ab. Dort wollten wir eigentlich übernachten, hatten aber leider keine Nacht mehr übrig.

Nach Verlassen des Parks einige Kilometer weiter geht es an einigen schönen Baobabs vorbei durch einige Orte in Richtung Musina. Dort gibt es Geld am ATM, Sprit und einen gut ausgestatteten Sparmarkt. Wieder einmal wundern wir uns über die Massen von Alkohol im Liqueur-Shop.
Die Diamantminenstadt Musina ist quirlig und hektisch, es gibt nicht sehr viele Weiße. Auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt wird massiv gebettelt, der LKW-Verkehr quält sich durch die kleine Innenstadt.



Glücklich und wieder mit allem Wichtigen vesorgt geht es die letzten 50KM weiter nach Mapungubwe. Nach lustlosem Empfang an der Rezeption fahren wir zum Leokwe Camp. Die Pad ist sehr holprig. Dafür zieht uns die schöne Landschaft mit roten Felsen, grüner Vegetation und knorrigen Baobabs sofort in ihren Bann.



Von unserer Unterkunft im Leokwe Camp sind wir hellauf begeistert! Es ist richtig gemütlich, groß, neuwertig und mit schönem Grillplatz.



Da noch etwas Zeit bis zum Sonnenuntergang ist, fahren wir in Richtung Confluence Lookout. Wir lernen, daß Confluence Zusammenfluß bedeutet, hier fließt der Shashe und der Limpopo zusammen. Sie führen derzeit Wasser und bilden die natürliche Grenze zwischen Botswana, Zimbabwe und Südafrika. Völlig alleine erreichen wir auf dem gut ausgebauten kurzen Fußweg den ersten Aussichtspunkt.

Uns stehen die Münder offen! Das hatten wir nicht erwartet! Urplötzlich bietet sich uns ein atemberaubender Blick in die Flußebene. Der Shashe windet sich in kleinen Schlingen silber glänzend in der untergehenden Sonne. Klippschliefer, Eidechsen und eine kleine Eule leisten uns Gesellschaft.





Hochzufrieden geht’s zurück ins Camp. Während des leckeren Braiis fliegen die Fledermäuse um unsere Köpfe, zufrieden geht es ins bequeme Bett.

Am nächsten Tag fahren wir nach dem Frühstück bei wieder blauem Himmel eine gemütlche Runde durch den Park. Entgegen unseres Planes von der Rezeption ist diese am Ende als 4x4 Strecke gekennzeichnet. Mit unserem SUV ist es aber bis auf das letzte, doch sehr steile und spitzsteinige Stück doch kein Problem. Meine Frau ist zwar etwas nervös aber es klappt ;-)

Danach besuchen wir wieder ganz alleine den Treetop Walk. Der Holzsteg hoch in den Bäumen führt bis ans Ufer des Limpopos. Es stinkt ziemlich nach Pavianexkrementen. Die Bee-Eaters sind leider voll im Gegenlicht und schwer zu fotografieren.



Den Abend verbringen wir dann wieder mit einem Windhoek ganz alleine am Confluence Lookout, der in die Rangliste unserer absoluten Lieblingsplätze aufgenommen wird.

Leokwe Camp

Sehr gemütlich eingerichtete Selbstversorgerhäuser in schöner Lage. Obwohl die Häuser in Dreiergruppen stehen, haben wir von den Nachbarn gar nichts mitbekommen. An unserem Haus Nr. 1 ging leider der Laufweg des Personals vorbei. Dort war in ca. 10 Metern Abstand zur Terrasse ständig Fußgängerverkehr. Irgendwie haben wir den Pool verpasst, was aber an uns lag.

Vom Leokwe Camp waren wir begeistert, zum Ausspannen ein toller Platz.
Letzte Änderung: 27 Jul 2013 16:48 von casimodo.
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21 Jun 2010 18:51 #143877
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Fortsetzung Teil 13

Von Mapungubwe Leokwe Camp nach Mashatu/Tuli Block Botswana

Nach einem gemütlichen Frühstück packen wir die Sachen und fahren zur Rezeption. Um 10.00 Uhr geht es mit einem coolen Rasta-Ranger und 4 weiteren Gästen im Landy zur Heritage-Tour los.



Knapp ½ Stunde geht die Fahrt durch einen für private Besucher gesperrten und landschaftlich reizvollen Teil des Parks. An einer Ausgrabungsstelle befindet sich eine kleine Ausstellung, dann geht’s über ca 150 Stufen auf einen großen Felsen. Dort sind allerlei Spuren einer alten Hochkultur zu besichtigen. Auf dem Berg wohnten die Herrscher über dieses vergangene Reich. Alle Gegenstände des täglichen Lebens wurden ihnen von ihren Untertanen dort hoch gebracht.
Mapungubwe Hill zählt zum Unesco Weltkulturebene, sehr bekannt ist ein kleines, vergoldetes Nashorn. Zur Zeit wird im Park ein Museum errichtet, in das auch das goldene Nashorn zurückkehren soll.

Nach dieser interessanten Exkursion erreichen wir nach a. ½ Stunde den verschlafenen Pontdrift Boarder Post wo wir unser Auto für die nächsten drei Tage parken und auf Jakes treffen. Er ist unser perfekter Ranger in Mashatu. Witzig, gebildet und nicht nur auf die Big 5 aus. Zuerst werden wir mit einer etwas abenteuerlichen Cable Car über den Limpopo gebracht, dann geht es knapp eine ¾ Stunde mit dem Land Cruiser in Richtung Mashatu Tented Camp. Das liegt einsam mitten im Busch. Die Private Game Lodge liegt auf dem mit ca. 32000 Hektar größten privaten Wildreservat Botswanas.



Damit es nicht zu lange wird, möchte ich die Zeit in Mashatu zusammenfassen und die Highlights schildern:

Da es bis einige Tage vor unserer Ankunft ungewöhnlich spät und ausgiebig geregnet hatte, war alles sehr grün. Die Trockenflüsse hatten noch viele Wassertümpel, der Teil direkt am Limpopo war für die Ranger nicht zu erreichen. Trotzdem hatten wir im Vergleich zu Arathusa in Sabie Sands eher das Gefühl in wirklich freier Natur zu sein. Das gigantische Lodgegelände ist sehr abwechslungsreich und Jakes zeigte eigentlich fast permanent, was so ein Landcruiser drauf hat.



Hunderte von Metern durch tiefsandige Trockenflußbetten, steil die sandige Böschung hinauf, mitten durch das Dickicht und steil die Berge rauf. Jakes brachte uns mehrfach mitten in große Elefantenherden. Er nahm sich dabei viel Zeit.



Besonders toll war es, Elfanten inmitten einer lila Blumewiese im Sonnenuntergang zu beobachten zu dürfen.





Ebenfalls herrlich waren dichte Wälder mit großen Mashatu Bäumen.



Dann beim Kaffee von einer Böschung aus badende und spielende junge Eles im Fluß aus nächster Nähe sehen zu dürfen.



Und beim Blubbern am Fluß



Eine Löwin mit zwei Jungen neben einem Warthog Kill im Wald am Trockenfluß.



Eine Hyänenfamilie mit Jungen.



Eine Civet-Katze im Trockenflußbett bei Tageslicht.

Einen Erdwolf,

Eine African Wildcat

Ein etliche Tage alter Springbock Kill in einem kleinen Baum, sehr gespenstisch



und viele kleine Erlebnisse mit Vögeln und anderen Tieren.

Tagsüber waren wir mit netten englischen Auswanderern aus Wilderness die einzigen am Pool.
Die restlichen Gäste waren bis auf 2 lustige Australier aus Melbourne eher nicht so unser Fall.
Mashatu hatte für uns einen ganz eigenen Charakter, der den hohen Preis für uns gerechtfertigt hat.



Leider hatten wir wegen der dichten Vegetation keine Chance, einen der zahlreichen Leoparden zu sichten. Zur trockenen Jahreszeit soll Mashatu ein Leopardenparadies sein. Laut Jakes sind die Wildhunde abgewandert, vermutlich dauerhaft.


Mashatu Tented Camp

Typische Safarizeltunterkunft mit Freiluftbad mitten im dichten Busch. Zwei Stühle vor dem Zelt.
Einrichtung typisch und gemütlich. Das Personal war ohne Ausnahme zu 100% auf das persönliche Wohl der Gäste ausgerichtet. Alle Mahlzeiten waren reichlich, köstlich und abwechslungsreich. Die Weinauswahl hätten wir uns in einer Lodge dieser Preisklasse etwas umfangreicher gewünscht. Die Anreise von Südafrika aus war unkompliziert, die Cable Car bei Wasser im Limpopo ein kleines Abenteuer. Der Ranger war pünktlich zur Abholung da und half bei allen Formalitäten, alles war sehr entspannt. Das Auto stand auf dem umzäunten Grenzpostengelände sicher.



Fazit: Wir hatten erlebnisreiche 3 Nächte in Mashatu und waren vollauf zufrieden. Für uns ein neues Erlebnis, wir würden wiederkommen.

PS: @ SASOWEWI: hast Du es auch so empfunden ?
Letzte Änderung: 27 Jul 2013 16:49 von casimodo.
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Letzter Teil 14

Kwafubesi Tented Camp und Rückreise über Johannesburg

So Chrissie, jetzt tue ich es doch gleich :P

Nach dem letzten Morgengamedrive in Mashatu bringt uns Jakes zurück über die Grenze.
Unser Auto steht wohlbehalten auf seinem Platz. Die Einreise nach Südafrika ist wie auf dem Hinweg wieder sehr relaxed. Der Abschied von Jakes fällt uns nicht leicht, wir hatten Dank ihm viele tolle Erlebnisse.

Unser Weg führt uns über die WM-Stadt Polokwane in das Kwafubesi Tented Camp im Mabula Game Reserve in der Nähe von Bela Bela. Die 428 KM Fahrtstrecke verlaufen ereignislos und ziehen sich gerade deswegen etwas in die Länge.





Die Straße führt Mitten durch Polokwane. An der Tanke treffen wir auf einen supergelaunten farbigen Tankwart. Er hält uns für ein bisschen verrückt, weil wir nicht zur WM-Zeit in Südafrika sind. Er erklärt uns, daß die WM irre wichtig für das südafrikanische Selbstbewusstsein ist. Er ist total begeistert und wir freuen uns über die nette Begegnung.

Die Ankunft im Mabula Game Reserve ist dann ein Schock. Es handelt sich um eine riesige Familienanlage. Alles ist riesig. Die Dame an der Rezeption erklärt uns, daß wir aus Kwafubesi in die Main Lodge umgebucht wurden. Unser Zimmer zweihundertirgendwas beziehen wir nicht. Ziemlich sauer erklären wir der inzwischen zickigen Rezeptionsdame, daß wir sofort abreisen und uns etwas anderes suchen :evil: . Und siehe da.... plötzlich können wir doch nach Kwafubesi, alles ist ein großes Mißverständnis :dry: Und wir sahen uns schon in der Dämmerung ohne Unterkunft !

Schnell nimmt uns ein netter Ranger in Empfang, der uns in ca. 15 Minuten zum Camp bringt.
Dort werden wir unglaublich herzlich in der Lapa empfangen. Der Kamin brennt, es ist gerade dunkel geworden. Kwafubesi liegt mitten im Busch und besteht aus einer Lapa, einem kleinen Pool und 4 Safarizelten auf Holzpodesten. Zum Abendessen treffen wir die beiden anderen Gäste, das symphatische junge PaarMatthew und Julia aus Joburg. Bei Kerzenlicht, Kaminfeuer gutem Rotwein und interessanten Gesprächen geniessen wir einen wunderschönen Abend. Was für ein Wechselbad der Gefühle :blush:








Der Gamedrive am nächsten Morgen ist gewöhnungsbedürftig. Unser Ranger Sam ist aber OK. Bei den Löwen ist schwer Verkehr. Das hat eher Zoocharakter. Da wir die nächsten beiden Gamedrives alleine mit Sam machen, einigen wir uns auf nicht mehr zu den Löwen zu fahren.







Abseits der Hauptattraktionen Elefanten, Nashörner und Löwen machen wir mit Sam schöne Vogelbeobachtungen und haben viel Spaß.









Der Rest der zwei letzten Tage relaxen wir am Pool.
Den letzten Tag haben wir vier Angestellte und die Lodge für uns.
Gott sei Dank ein doch noch sehr schöner Abschluss einer tollen Reise.

Am letzten Tag brechen wir nach einer Sichtung von Ground Hornbills nach JoBurg auf, wo wir am Abend mit South African wieder zurück nach Frankfurt fliegen. Die Rückkehr in eine Großstadt ist für uns jedesmal wie eine Strafe :S

Kwafubesi Tented Camp / Mabula Game Reserve


Typisches Wochenendcamp für Johannesburger. Die Hauptlodge ging für uns gar nicht.
Kwafubesi hingegen hat uns gut gefallen, das Personal ist aussergewöhnlich nett und verbreitet eine familiäre Atmosphäre. Das Bett war eines der gemütlichsten und größten, Abends wurde eine Wärmflasche gebracht. Die Mahlzeiten waren sehr lecker und reichhaltig.
Der Preis allerdings auch nicht zu verachten.

Fazit der Reise

Auch jetzt mit etwas Abstand eine gelungen Route mit vielen unglaublich schönen Erlebnissen und einer Vielzahl von Höhepunkten. Die Magix-Diashow haben wir uns schon zigmal angeschaut.
Absolute Höhepunkte waren Thendele, Hluhluwe, Arathusa und Mashatu. Der hohe Preis für die Private Game Lodges hat sich definitiv gelohnt. Man kommt einfach näher an die Tiere ran und das Offroadfahren ist ein kleines Abenteuer. Wieder einmal mussten wir etliche Kompromisse eingehen und hatten zu wenig Zeit. Hluhluwe war mit 2 Nächten zu kurz. Selbstversorgung gefällt uns immer besser.

Das für uns afrikalose Jahr 2011 dauert trotz eines erlebnisreichen Neuseelandurlaubes viel zu lange. Wenn es nach mir ginge, würden wir nächtes Jahr zweimal nach Afrika fahren. Meine Frau hat aber auch noch ein paar andere Pläne.

In 2012 MUSS ich unbedingt wieder nach Namibia/Botswana, hoffentlich lässt sich mein Wunsch verwirklichen. :unsure:
Letzte Änderung: 27 Jul 2013 16:49 von casimodo.
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