Liebe Fomis,
lange Zeit habe ich hier nichts mehr von mir hören lassen und konnte auch nur wenig mitlesen. Ein schwerer Unfall hat mich wie ein Blitz aus dem heiteren Himmel mit gesundheitlichen Folgen getroffen und dann war da auch noch die Augenerkrankung, wegen der ich eigentlich nur noch Gorillas im Nebel gesehen habe und auch am PC nur noch Schemen erkannt habe. In solch einem Zustand konnte ich den versprochenen Reisebericht nicht schreiben.
Inzwischen ist viel Zeit vergangen, Reste der Unfallfolgen beschäftigen mich noch, aber ein Auge wurde mit gutem Erfolg operiert und ich kann wieder recht gut sehen. Auch Dinge, die ich nicht sehen sollte, wie meine Frau meint. Aber ein Blick in den Spiegel erschüttert mich selbst, denn den Mann, der da herausschaut kenne ich nicht.
Doch nun will ich von meiner letzten "Afrika"-Reise berichten. Sie ging nach Mauritius. Wieso Mauritius?
In gewisser Weise sollte das eine Jubiläumsreise ein, denn zum 25. Mal geht es nun nach Afrika. Allerdings steht dieses Mal ein etwas anderer Aspekt im Vordergrund. Ich spüre, wie die Zeit verrinnt und ich selbst langsam an das Ende der großen Reise komme. So beschloss ich, mir doch noch mal etwas Neues anzusehen. Asien habe ich von meinen Reiseplänen ausgeschlossen, aber es gibt da eine Insel, in der die Einflüsse asiatischer Kulturen deutlich spürbar sind und sich mit denen Afrikas vermischen.
Ich stellte mir dann vor, dass man hier eine Entdeckungs- und Entspannungsreise kombinieren könnte. Letzteres vor allem, weil meiner Frau die bisherigen Afrikareisen zu anstrengend werden. Das hiesige Reisebüro hat nur Pauschalreisen im Angebot, die mir überhaupt nicht zusagen, weil ich nicht in großen Hotels und überhaupt nicht in großer Gruppe unterwegs sein will. So kam ich auf SA Travel, mit denen ich bei zwei Südafrikareisen schon gute Erfahrungen gemacht hatte. Sie bieten individuell geführte Touren und Wunschunterkünfte an. So begann ich dann an einem selbstgestrickten Urlaub zu basteln. Vorgabe: Wenige möglichst kleine Hotels mit einheimischer Küche und einige geführte Touren mit individuellem Führer.
Ergebnis: Vier verschiedene Hotel in unterschiedlichen Regionen und dazwischen vier Exkursionstage, gleichzeitig als Überführungstage von einem Hotel zum anderen.
Das sieht dann ungefähr so aus:
Die Punkte sind die Hotelstandorte.
Am 10. November startet unsere dreiwöchige Reise in Frankfurt. Zuvor erweisen wir dem großen Frankfurter Dichterfürsten mit den Frankfurtern
am Flughafen noch die Ehre.
Um 16.15 Uhr startet der Flieger, ein nagelneuer A330 neo von Condor.
Die Maschine ist neu, riecht noch wie ein neues Auto, aber die Menschenmenge, die hier reindrängt, verdrängt den frischen Geruch sehr schnell. Sie ist bis auf den letzten Platz voll besetzt.
Das „Abendessen“ ist eher gruselig: Nudeln in Tomatensauce und eine kleine Semmel mit Butter. Den rohen Karottensalat kann ich sowieso nicht essen.
Und der Film, den ich mir ausgewählt habe, ist genau so schlecht wie das Essen. Ich stelle die Uhr um drei Stunden vor. So vergeht wenigstens die Zeit etwas schneller, dann versuche ich zu schlafen, was in den sehr engen Sitzen schon in Akrobatik ausartet.
Nur sehr langsam bewegt sich der Flieger auf dem Bildschirm. Ja, es dauert schon, bis 9 1/2 Std. vergehen! Vor allem, wenn man kaum schlafen kann.
Zwei Stunden vor Ankunft gibt es einen Snack; eine Apfeltasche und Kaltgetränk oder Kaffee! Welch opulentes Frühstück! Windigstes Frühstück ever!
Kurz nach Sonnenaufgang landen wir.
Am Flughafen begrüßt uns Afrika!
Es sind die Werbefiguren für einen Freizeitpark, den wir aber nicht besucht haben.
Das soll´s als Einstieg gewesen sein, in den nächsten Tagen mehr, wenn ihr wollt.
Liebe Grüße:
Burschi