20. August 2021: Vom Boteti River zum CKGR (Teil 2)
Auf der Kori-Campsite werden unsere Stühlchen ausgepackt und es gibt wie immer einen leckeren Lunch.
Der Mahaliweber freut sich über die kleine Pfütze, die sich unterhalb des Brauchwasserhahns bildet.
Übrigens gibt es seit kurz nach meiner letzten Reise mit Bushways eine Wasseraufbereitungsanlage in jedem Fahrzeug. Dort wird das Brauchwasser in Trinkwasser umgewandelt und dann in einen 10-Liter-Behälter umgefüllt, aus dem jeder sich seine Flasche auffüllen kann. DT ermutigt uns auch immer wieder zum Trinken. Das Wasser hat zwar im Abgang eine leicht erdig-staubige Note, aber ich dran denke, was das immer für ein Geraffel war mit den Plastikeinwegwasserkanistern (eine Umweltsauerei und Platz haben sie auch mächtig weggenommen), dann trinke ich gerne Wasser mit einem Gschmäckle. Wir machen uns ab und zu ein paar Tropfen Zitronensaft rein, dann kann man es wirklich gut trinken. Wenn ich mich so zurück erinnere, dann glaube ich, dass das Wasser gegen Mitte/Ende der Tour weniger Fremdgeschmack hatte, es kommt sicher drauf an, wo das Brauchwasser abgefüllt wurde.
Aber zurück zu Kori 4, dort habe ich eine Erstsichtung: ein farbenfrohes Pärchen von Granatastrilden (Violet-eared Waxbills).
Auch sonst gibt es viele Farbkleckse, viele Büsche und Bäume haben begonnen zu blühen, dazu kommt der betörende Geruch der Gräser. Es ist wirklich sehr schade, dass sich Gerüche nicht konservieren und im Bericht hochladen lassen
Auch die Dimension und Kargheit der Decetion Pan lässt sich nicht wirklich rüberbringen mit ein paar Fotos. Ich habe letztes (oder vorletztes ...man verliert ein bisschen die zeitliche Orientierung durch die Pandemie
) Jahr das Buch "Der Ruf der Kalahari" gelesen - unvorstellbar, wie die Owens unter den damaligen Bedingungen dort leben konnten
.
Unterwegs begegnen wir immer wieder den typischen Kalaharibewohnern.
Riesentrappen und Sekretärvögel fliegen immer wieder unvermutet und vorher teilweise unsichtbar vor uns auf – sie haben eine enorme Spannweite.
Diese beiden Ohren (die sich dann als vier entpuppen) entdeckt - zur großen Freude von Simone, die sie auf ihrer „Wanted“-Liste hatte - Elke. Sie ruft STOP, und kaum hält der Landcruiser, schon rennen die beiden Löffelhunde weg
. Zum Glück sind sie aber neugierig und drehen sich noch einmal um!
Den Weg zu unserer Campsite müssen wir uns regelrecht bahnen, es ist alles ziemlich zugewachsen, man merkt, dass hier sehr wenig los ist. Wir haben im Park bisher auch nur auf Kori drei Autos im Convoi vorbei fahren gesehen, das wars meiner Erinnerung nach.
Auf der Sandpad direkt vor der Campsite zeigt uns DT dicke Löwenspuren, die Verursacher sind aber nicht zu sehen. Wir stellen zum ersten Mal unsere Behausungen auf, hier werden wir 3 Nächte bleiben. DT und KD bauen zusammen mit ein paar von uns das große mitgebrachte Schattendach auf, denn hier gibt es keine großen Bäume, die Schatten spenden könnten.
Nach einer kurzen Pause geht’s dann los zum Sundowner-Drive. Hier kann man (unten am Schatten) sehen, was einen großen Reiz der Bushways-Touren ausmacht: man fährt offen, nicht nur an der Seite, sondern auch das Dach wird aufgerollt, wenn es das Wetter zulässt. Strümpfig darf man auf die Sitzbänke stehen, sich an den Verstrebungen festhalten (was bei den Rumpelpisten auch nötig ist) und die Aussicht genießen. Was für ein grandioses Gefühl der Freiheit!
Das Letiahau-Wasserloch ist leider leer ( Pumpe kaputt), aber wir genießen einfach, was uns über den Weg läuft.
Gegen Ende ist dies eine große Oryxherde, dir wir in Ruhe beobachten, bis die Sonne untergegangen ist.
Zurück auf der Campsite erwartet uns schon das Dinner, das KD in unserer Abwesenheit gezaubert hat. Gegen 21 Uhr verschwinden wir – nach einem ausgiebigen Sicherheits-Briefing durch DT - müde von dem langen Tag in unsere Schlafsäcke. Der Beinahe-Vollmond steht über meinem Zelt – was für ein Anblick.
In der Nacht hören wir Eulen und in der Ferne Löwengebrüll! Jaaa, jetzt sind wir tatsächlich in der Wildnis und Einsamkeit Botswanas angekommen!