Mein persönliches Fazit
Liebe Bele!
Mit Wehmut nehme ich zur Kenntnis, dass unsere Reise nun tatsächlich auch hier in Deinem Bericht zu Ende gegangen ist.
Ich möchte gerne mein persönliches Fazit zu unserer Tour abgeben!
So viel vorab ~ für mich war es eine der wundervollsten Reisen, die ich je erlebt habe!
Oder besser gesagt: Safaris….
Ich kann das Wechselbad meiner Gefühle der 1 1/2 Jahre vor Start unserer Tour gar nicht richtig in Worte fassen: zunächst die Euphorie in 2019 , dass ich im August 2020 nach Botswana fliegen werde. Die Vorfreude auf die Reise war riesig, nach all den lebendigen Berichten, die Du über Deine Botswana-Bushways-Reisen hier im Forum eingestellt hattest. Und dann kam dieser unsägliche Virus mit entsprechenden Einschränkungen ab März 2020 und all den schlimmen Auswirkungen für viele Menschen! Schnell war mir klar: das wird nix mit Botswana!
Um so mehr freute ich mich auf 2021 ~ das wird bis dahin schon klappen!
Dann die Mutation mit den Virusvarianten und somit eine mögliche Quarantäne für uns.
Ich war dennoch entschlossen - ich will nach Botswana!
Ich war bereit, bei reduzierter Anzahl unserer Gruppe auch mehr zu bezahlen.
Dazu kam die Bockigkeit meines Arbeitgebers…. Wenn Quarantäne, dann solle ich bitte auch unbezahlten Urlaub nehmen. Homeoffice wird nicht genehmigt! Da wurde ich bockig! Jetzt erst Recht!
Ich war mir durchaus bewusst, das meine Erwartungshaltung auch hätte enttäuscht werden können! Ich bin eher die Individualistin, habe einen starken Bewegungsdrang und brauche ab und an auch Zeit für mich alleine. Gruppenreisen waren noch nie so mein Ding!
Klar: 3-5 Tages-Bergtouren mit dem Alpenverein hatte ich schon gemacht. Aber 3 Wochen auf mehr oder weniger begrenztem Raum mit 7 bzw. 9 Menschen, die ich nur teilweise etwas besser kannte…. das war für mich schon ein Wagnis.
Und ich bin so was von froh, dass ich es gewagt habe!
Die Gruppengröße mit insgesamt 8 Personen war perfekt! Und unsere Truppe auch!
Wir hatten so viel Spaß und gute Laune miteinander!!!
Und alles war so easy ~ es gab unter uns keinen einzigen Egomanen, Nörgler oder Querulanten.
Dann unser rollendes Wohnzimmer: 4 Sitzreihen im Landcruiser bedeuteten auch immer 2 pro Reihe mit garantiertem Außenplatz. Das tägliche Reihen-Rotationsprinzip gefiel mir sehr gut. Jeder hatte immer einigermaßen optimale Sicht.
Doch worauf ich mich jeden Tag am meisten freute und was mein persönliches Highlight war: das Stehen auf der Sitzbank und das Fahren mit offenem Verdeck. Das war für mich so ein Gefühl von Freiheit und Abenteuer! Manchmal hätte ich vor Glück heulen können…
Auch wenn meine Knie bei den teilweise ruppigen Pisten schon ziemlich in Mitleidenschaft gezogen wurden. Wozu hatte ich IBU 600 dabei?
Als mehr oder weniger Botswana-Neuling, haben mich all unsere Stationen bzw. die verschiedenen Landschaftsformen der jeweiligen Regionen fasziniert. Es fällt mir schwer, hier einen Favoriten zu benennen…
Deshalb bin ich im Schnelldurchlauf noch mal meine Fotos durch und entscheide mich für Savuti
Über welche Sichtungen habe ich mich am meisten gefreut? Auch das ist mega schwierig zu beantworten!
Bei der gefiederten Fraktion war es der Milchuhu mit seinem Jungen im Nest am Boteti.
Und bei den 4-Beinern war es der Serval in Action mit den Kranichen. Dicht gefolgt vom Wildhundrudel und dem riesigen Savuti-Marsh-Pride.
Und dass unsere beiden Guides DT und KD in jeder Hinsicht einmalig waren, hast Du, Bele, schon ausreichend beschrieben. Dazu kommt die unglaublich köstliche und abwechslungsreiche Verpflegung auf unserer Tour. Ich bin absolut fasziniert, was, und wie lecker, KD alles auf offenem Feuer zubereitet hat. Einmalig auch die ganze Logistik! Ich denke noch sehr oft an die vielen schönen Augenblicke.
Ich fand es optimal, dass wir außer an den Transfertagen, immer mindestens 2 Nächte auf einer Campsite verbrachten. Nach jedem Gamedrive fühlte es sich an, wie nach Hause zu kommen!
Mein Einzelzelt mit den Doppelmatratzen habe ich total genossen. Es war nicht nur gemütliche Schlafstatt, sondern ab und an auch mal mein Rückzugsort.
Ich gestehe, die ersten beiden Nächte, so Mitten in der Wildnis so am Boden in einem Zelt zu liegen, war es mir schon ein bißchen mulmig…
Aber es war auch unglaublich spannend, auf die verschiedenen Geräusche der Nacht zu lauschen und diese zuzuordnen.
Unser extremes Sichtungsglück ist natürlich die Kirsche auf der Torte!
Dazu haben sicher, neben DT’s Spottingfähigkeiten, 8 sehr aufmerksame Augenpaare beigetragen. Insbesondere das von Matthias. Er war auch der Zeremonienmeister unserer abendlichen GT-Runde, die jeweils ein krönendes Highlight des Safaritages war.
Auch der Abschluss mit den 2 Tagen in Kasane im Cottage und den beiden Bootstouren war eine super Entscheidung!
Gibt es auch was Negatives zu berichten? Hat mir etwas nicht so gut gefallen?
Schwierig! Mhm…
Vielleicht die langweilige Transitstrecke nach dem CKGR und die Nacht auf der CS in der Mochaba-Crossing Lodge fand ich nicht so prickelnd, war aber eben ein Transfertag.
Und mir fehlte manchmal die Zeit und die Muse, all das Gesehene und Erlebte auch zu verarbeiten und es wirken zu lassen. Wir waren ganz gut getaktet. Normalerweise schreibe ich immer ein stichwortartiges Reisetagebuch ~ diesmal kam ich gar nicht dazu.
Immerhin habe ich fast alle unsere Vogelbegegnungen in meinem kleinen Bestimmungsbuch festhalten können. Danke an dieser Stelle an Matthias und an Dich, Bele, für Eure geduldigen Erklärungen.
Puh! Mein Fazit ist nun doch länger ausgefallen und ausführlicher geworden, als ich es vorhatte….
Zusammengefasst:
diese Art von Reisen in Botswana hat mir so gut gefallen, dass ich sicher zur Wiederholungstäterin werde.
Doch nächstes Jahr geht’s erst mal als Selbstversorger und Selbstfahrer nach Südafrika in die Drakensberge.
Ein
RIESENDANKESCHÖN an Dich Bele, für die ganze Planung und Organisation und den Beistand im Vorfeld. Da hast Du Enormes geleistet.
Liebe Grüße
Simone