4. September 2021: Ein wunderschöner Tag in Kasane (mit einem kleinen Schreck am Abend) / Teil 2
Kurz nach unserem Aufenthalt bei Skimmer-Island legt Mujo das Boot an einer flachen Stelle an, indem er ein kleines Stück aufs Gras fährt.
Wir beobachten in aller Ruhe einen Squacco Heron mit seinen spitzen Klauen auf der Pirsch
Mit Blümchen-Deko
Am coolsten bei den Rallenreihern finde ich ihre Frisur
Ein African Jacana ist natürlich auch unterwegs.
Mujo packt die Picknick-Box aus und die nun folgende Kaffeepause in dieser großartigen und auch so friedlichen Szenerie ist ein unbeschreiblicher Genuss und sicher eine meiner schönsten im Leben! Das liegt aber nicht an den aufgetischten Speisen und Getränken, auch wenn der Kaffee bzw. Tee und die Muffins sehr lecker sind, sondern an dieser ganz besonderen Stimmung. Rechts und links können wir viele Tiere beobachten, während wir es uns schmecken lassen und endlich haben wir auch Zeit und Ruhe, um uns mit Mujo zu unterhalten.
Er erzählt uns, dass er seit 6 Jahren auf dem Fluss als Guide unterwegs ist und ihn nun so langsam aber sicher kennt. Ganz offen gibt er auch zu, dass er bei der Vogelbestimmung immer noch von seinen Gästen lernt. Wir erfahren, dass er aus einem Ort in der Nähe von Kachikau kommt und mit seiner Familie dort auch Gemüse und Obst anpflanzt. Die Coronazeit hat ihn natürlich auch schwer getroffen, wir sind seine ersten Gäste in dieser Woche
. Das Hauptproblem scheint zu sein, dass viele Touristen nicht anreisen, weil sie Angst haben, dass während ihrer Abreise das Land die Grenzen dicht macht und sie nicht mehr ausreisen können, so wie es ja teilweise zu Beginn der Pandemie der Fall war. Solche Feinheiten wie unsere drohende Quarantäne wegen Rückkehr aus einem Virusvariantengebiet sind ihm gar nicht bekannt – klar, jedes Land hat da ja auch wieder seine eigenen Regeln. Wenn wir schon nicht in unserem eigenen Land immer alle Regeln aktuell kennen und verstehen, wie soll er dann alle Bestimmungen aus den vielen Herkunftsländern der Touristen in Botswana überblicken….
Immer wieder lässt er bei seinen Erzählungen durchblicken, wie sehr er seine Arbeit liebt und wie wichtig ihm die Natur mit all den Tieren und Pflanzen ist. Er hat eine total sympathische Art, man muss diesen 26jährigen jungen Mann einfach ins Herz schließen
!
Doch zurück zur Tierwelt.
Zunächst bleibt mein Blick (und mein Fokus) an dem Open-billed Stork hängen.
Das Flugbild spricht, zusammen mit einer Äußerung von DT neulich zu diesem Thema, jetzt wieder eher für Glossy Ibis bei dem fraglichen Schwarm weiter vorne, aber endgültig klären lässt sich das vermutlich nie. DT hat dazu auch eine einfache (afrikanische) Lösung :
„Next time we will have a close look if it happens we see that!“
Dann werde ich stutzig
: diese Antilopen da, das sind doch keine Red Lechwe wie zunächst angenommen. Nein, es sind Pukus! Da freut sich Matthias aber, die hatte er noch auf der Wunschliste. Und ich freue mich ehrlich gesagt auch, bisher habe ich einmal eines liegend fotografieren können, das war's....
Mein Blick schweift kurz nach links zu diesem Hippoparkplatz,
dann bin ich wieder bei den Pukus mit der großen Impalaherde im Hintergrund.
Besonders spannend finde ich den Nilwaran, der etwas verspeist.
Wir denken zuerst, dass er ein Nest ausgeraubt hat und die angebrüteten Eier frisst. Mujo erklärt uns aber, und dann sehen wir es auch, dass er nur die leeren Eierschalen frisst, die Küken sind wohl schon geschlüpft.
Yummie!
Wieder muss ich nach den Pukus schauen, leider fährt dem Bock gerade ein Gamedrive-Fahrzeug unterm Bauch durch – vermutlich das einzige an diesem Tag.
Aber sind die Kleinen nicht zu süß
?
Der Waran scheint immer noch nicht satt zu sein
Zunge ausfahren (sie sehen sehr schlecht)
Eierschalen fressen
Zunge wieder einfahren (diese Zähnchen
)
Wir stehen hier nun schon 40 Minuten, so eine private Bootstour ist einfach toll, man bleibt, wo es einem gefällt und kann gerade solche Kleinigkeiten in Ruhe beobachten.
Ab jetzt geht es langsam Richtung Heimat, wobei wir bis zur Anlegestelle noch eine Stunde brauchen werden, denn unterwegs gibt es wieder viel zu sehen.
Besonders angetan bin ich von den Graukopfmöwen
Sie bieten eine tolle Flugschau.
Die Pied Kingfisher (es waren mehrere) sitzen leider in etwas schlechtem Licht,
genau so wie die Wire-tailed Swallows.
Malachite Kingfisher vom Boot aus sind immer eine Herausforderung, dieser hält auch nicht so richtig still
zudem hat er bad-hair-day
Dieser Oben-billed Stork nach der Landung
und der erwachsene Goliath Heron
gehören zu einem Vogel-Quartett: African Spoonbill, Yellow-billed-Stork und die beiden oben genannten
Über dieses ungleiche Paar freuen wir uns sehr, auch wenn sie nicht einfach zu erwischen sind.
Malachite Kingfisher
Und Little Bee-Eater
Die African Skimmer sind jetzt wirklich beim Fischen, nur leider im falschen Licht.
Vorbei an den namibischen Chobe Water Villas
einem großen Krokodil
und diesen Bäumen, die von der anderen Seite her ein beliebtes Sunset-Motiv hier sind und von denen ich nicht mehr weiß, ob Mujo sie Tree Sisters oder Three Sisters genannt hat,
geht es zurück zur Anlegestelle.
EU-Sicherheitsnormen entspricht sie vermutlich nicht, aber sie tut ihren Dienst.
Wir verabschieden uns schweren Herzens von Mujo, es war eine ganz besondere Tour mit ihm, friedlich, ruhig und trotzdem sehr interessant, teilweise sehr zum Nachdenken anregend, bei bestem Wetter und mit viel Zeit, um einfach nur zu schauen und zu genießen und sich zu unterhalten. Dieser Morgen hat sich tief in meine Erinnerung eingegraben, auch wenn man das mit Worten schlecht verständlich machen kann.
Den Rest des Tages gibt es in einem neuen Kapitel!