Links ab Richtung Elefanten
So langsam verlassen wir die S25 und orientieren und links auf dem direkten Weg in Richtung Lower Sabie. Wir überlegen noch, ob wir Zeit für einen Schlenker einbauen sollen, aber wir haben ja erst die Hälfte der Tagesstrecke geschafft und können den restlichen Weg nicht wirklich einschätzen. Es bleibt also beim Plan und wir kreuzen weiterhin diverse Trockenflüsse.
(ganz anders als die aktuelle Situation vor Ort mit den Überschwemmungen )
Auf den Sandbänken liegt eine kleinere Herde Büffel. Schwalben zischen überall durch die Luft und fangen die begleitenden Fliegenschwärme aus der Luft. Sie ruhen sich auf der anderen Seite selber auf einer Sandbank aus und starten von dort aus immer wieder zu neuen Überflügen. Die Herde wird natürlich auch von einer kleinen Armee an Oxpeckern begleitet, wenn man das Bild mal groß aufmacht.
(Klick auf's Bild, in Flickr kann man ranzommen), dann sieht man die alle auf den Büffeln sitzen.
Was wir so auch noch nie gesehen haben, ist wie relaxed die sind und keinerlei Aufpasser rumstehen. Ausnahmslos alle Büffel liegen herum, teilweise sogar im Tiefschlaf und rühren sich gar nicht.
Zu der Tageszeit sicher eher selten, dass sie attackiert werden und Räuber in der Nähe sind, aber für uns ein ungewohntes Bild.
Die ganze Herde bekomme ich nicht drauf, also mache ich Einzelaufnahmen und diese werden dann später am Rechner zusammengesetzt. Das Bild hier besteht aus 5 Einzelaufnahmen.
Sagt auf Wiedersehen zur S25, es geht jetzt weiter über die S108 und H5, die wir als Zubringer zur Hauptroute H4-2 nutzen, die zwischen Crocodile Bridge und Lower Sabie verläuft. Anfangs sehen wir hier ein paar Impalas, wo Mara wieder mal beweist, dass sie für die Bilder mit Cuteness-Faktor zuständig ist. Der kleine Impalabock ist schon süß, das müsst ihr zugeben.
Danach wird's erstmal fedrig.
(gibt es das Wort? - egal ab jetzt ja... )
Diverse Glanzstare und Geier sitzen in den Bäumen, auch einen der typischen Schlafbäume der Geier sehen wir, die ich immer beeindruckend finde, wenn dort ein gutes Dutzend Geier zusammen im Baum sitzen. Worüber wir uns freuen
(oder in erster Linie ich), ist ein juveniler Bateleur und hier rehabilitiere ich mich mal etwas. Den finde ich auch sehr hübsch anzuschauen.
Burchell's Starling | Riesenglanzstar
Magpie Shrike | Elsterwürger
Cape Starling | Rotschulter-Glanzstar
Juveniler Bateleur | Gaukler
Bei der Gefiederpflege
Schlafbaum
Mittlerweile auf der H5 sehen wir linkerhand einen Wagen stehen. Während wir uns nähern wird ein Arm aus dem Fenster gestreckt und uns gedeutet, wir sollen langsam fahren und anhalten. Nein, nein... das ist keine Straßenkontrolle. Es sind einfach nette Selbstfahrer, die uns anhalten und mit den Worten begrüßen:
"Hallo, ihr seid doch die beiden, die schon 4 von den Big5 heute gesehen haben, oder?"
"Ja das sind wir, woher wisst ihr dass?"
"Sowas spricht sich doch schnell rum. Wir wurden gerade von der Parkverwaltung informiert euch anzuhalten und hier nicht durch zu lassen."
"Ähhhhh?, ok. Was ist denn los?"
"Nur 4 von 5 ist etwas peinlich, deswegen sollen wir euch die Löwen zeigen, die da vorne im Unterholz liegen!"
5/5, die Sammlung ist komplett.
Achja, Faktencheck mal wieder. Ganz genau so, wie oben beschrieben, ist das Gespräch jetzt nicht abgelaufen, aber die Kernaussage stimmt. Sie beobachteten schon seit einiger Zeit die Löwen im Unterholz. Allerdings hatten sie selber kaum Blick, aber immer noch so halbwegs die einzige Lücke wo sie die Löwen beobachten konnten. Es sollte wohl ein kleines Rudel sein, aber wir konnten in erster Linie nur eines der Männchen hören und aus unserer Position dann auch nur mit Einsatz des manuellen Zooms mitten durch's Geäst ein halbwegs erkennbares Beweisfoto schießen, aber immerhin.
Gehört und ein kleines wenig gesehen, das gilt als Sichtung, auch wenn es keine sonderlich schöne war. Wir wollten jetzt aber auch nicht ewig unseren Wagen umpositionieren und evtl. die Löwen stören und den anderen ihre Sichtung kaputt machen, nur damit wir eine Haarspitze mehr erkennen. Einfach nett, dass sie uns anhalten und drauf aufmerksam machen. Finde ich immer klasse, wenn man so untereinander als Selbstfahrer umgeht.
Das ist aber nicht das einzige, gefährliche Tier das sich hier im Unterholz versteckt. Eine kleine Armee bewegt sich im Schutze des hohen Grases, auf der anderes Seite des Weges auf uns zu. Gerade rechtzeitig bemerkt Mara unseren fast fatalen Fehler, nicht die ganze Gegend im Blick zu haben. Schon einmal, damals im Etosha sind wir von ihnen angegriffen worden
(seitdem finden wir die einfach witzig), diesmal ergreifen wir rechtzeitig die Flucht. Guter Versuch, aber nicht mit uns.
Helmeted Guineafowl | Helmperlhuhn
Es gibt keine weiteren Hinterhalte und wir biegen ab auf die H4-2. Asphalt unter den Rädern, das mögen wir jetzt nicht so sehr, bzw. wollen das möglichst vermeiden. Es ist auch nix los hier, mal abgesehen von der sehr schönen Blauracke die Mara in feinstem Licht erwischt, mit der kleinen Kamera
(bezogen auf die Auflösung) und weniger Brennweite, aber die bleibt wirklich toll sitzen. Da lohnt auch ein Blick auf ein paar Details dieses Vogels.
European Roller | Blauracke
Trotz des schönen Vogels wird langsam Murren laut aus dem Rückraum. Ihr habt ja recht... hier ist nix los!
Ein Blick in die Karte offenbart den Mativuhlungu Drive, was ein Zungenbrecher. Bleiben wir einfach bei der S82, die beginnt nur 6,3km die Straße runter, zweigt nach links ab und geht ganz gerade bis Lower Sabie. Über die Asphaltstraße sind es nur 2km länger und vermutlich die kürzere Strecke, aber wir wollen doch lieber noch die Chance nutzen auf ein paar Sichtungen.
Um 17.00 Uhr biegen wir ab, auf das letzte Stück bis zu unserem Tagesziel.
Eines meiner Lieblings-Zebra Bilder dieses Urlaubs, die beiden Fohlen mit ihren Irokesen-Frisuren
Swainson's Spurfowl | Swainsons Francolin
Die S82 entpuppt sich als gute Wahl. Es ist nix los, wir sind das einzige Fahrzeug unterwegs, wobei es bislang ja nie voll war. Immer mal wieder ergeben sich schöne Sichtungen am Rand. Seien es Vögel, Zebras oder Gnus, auch die ganz kleinen entdeckt man manchmal im Gras, aber hier bräuchte ich etwas Unterstützung. Neben uns im Gras sitzt ein kleines Küken. Es hat diverse Anzeichen, die jeweils für eine von zwei Optionen sprechen würden. Ich gehe aber, auch aufgrund der Sichtungen möglicher Elterntiere in der groben Gegend
(auch wenn das hier alleine unterwegs war), hier von einem Küken eines Swainson's Spurfowl aus. Sollte passen, oder?
(einzig andere Option wäre meiner Ansicht nach ein Küken eines Crested Francolin)
Ein Starling-Medley oder für die Österreicher hier eine Melange?!
Ich glaube ein Sub-Adulter Cape... Auge passt, Gefieder könnte gerade in der Mauser sein zum Adulten?
Cape.Starling | Rotschulter Glanzstar - juvenil danke maddy
Ich hatte die Wahl... vorne oder hinten. Da habe ich mich für hinten entschieden.
Es wird Zeit für die Teilstück-Überschrift, denn so schön der Tag bislang war, wir sind doch etwas Unter-Elefantet für unsere Verhältnisse. Da können auch die einzelnen Elis mal links mal rechts nichts dran ändern. Zum Glück haben wir uns aber für diese Strecke entschieden, denn neben der PAD, kurz vor Ende der S82 tauchen sie im Busch auf. Eine schöne, kleine Herde roter Elefanten. Mit mehreren, kleinen Elis noch dabei. Richtig schön.
Wir können sie ein klein wenig beobachten, im Rückwärtsgang...
Sie kommen quasi auf uns zu, aber gute 20m neben der PAD. Wir setzen entsprechend langsam zurück und beobachten die Herde, bis sie sich dazu entschließt in unsere Richtung abzubiegen und direkt vor uns den Weg kreuzt und sich rechts neben uns in die Büsche schlägt. Wenn ich mir die Karte so anschaue, könnte ich mir vorstellen, dass sie in Richtung eines der Wasserlöcher rund um den Ntandamfene Hide unterwegs waren.
Mama... Jugendlicher... und nen ganz kleiner! / müsst ihr genau hinschauen
Eine richtig schöne Sichtung für das Ende unserer ersten Game-Drives.
Lower Sabie kommt in Sicht. Wir fahren rein ins Camp. Melden uns an und fahren einmal kurz zu unserem Bungalow. Es reicht aber gerade mal aus um eine dringend benötigte Toilettenpause zu machen und ein paar Koffer abzustellen.
Noch haben wir Lust und für eine Stunde reicht das Licht noch. Heute wollen wir den Tag komplett ausnutzen und fahren noch mal raus, bevor das Gate schließt.
Später schließe ich den Tag dann wirklich ab, jetzt erst mal;
to be continued...
Gruß,
Robin