THEMA: Namibia im Sommer 2020: Khaudum und was sonst?
28 Jan 2020 11:18 #578737
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Tag 12, Montag 27. Januar
Da die Grenze nach Mata Mata erst um 8:00 aufmacht, kann ich ausschlafen bis 6:30. In Ruhe zusammen packen, Kaffee trinken, um 7:30 an der Grenze, wo ich freundlicher Weise schon 7:45 abgefertigt werde. Unfreundlicher Weise muss ich mein Feuerholz dalassen. Ich hatte das anders in Erinnerung, dass man keines nach Namibia nehmen darf, aber was solls. Es sind auch schnell drei Nächte gebucht, erstes in Nossob und zwei in Mata Mata.
Die Kalahari war eigentlich auch nicht auf meinem Plan, aber nun wollte ich auch sehen, wie es hier ausschaut. Das letzte Mal war ich im August letzten Jahres da. Leider sieht es fast immer noch genauso trocken aus wie damals, vor allem um Mata Mata rum. Nördlich von Nossob ist es deutlich grüner. Viele Tiere sehe ich heute aber nicht, ein paar Bockies und Gnus, Strauße, was halt so rumsteht, aber nicht in großen Herden, nirgends. Höhepunkt ist ein Schwalbenschwanz-Honigfresser, der seine Bruthöhle direkt neben die Straße in den aufgeschütteten „Strassenwall“ gegraben hat. Alles in allem war der Tag nicht ereignisreich. Schön war aber, mal den Campingplatz von Nossob fast leer zu sehen. Mit mir zusammen sind nur 8 Camper da.









Letzte Änderung: 30 Jan 2020 15:49 von CarstenS.
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30 Jan 2020 15:41 #578920
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Tag 13, Dienstag 28. Januar
In der Kalahari macht das Gate morgens schon um 5:30 auf, wenn es noch dunkel ist. Also um 5:00 aufgestanden. Da kann ich mich dann ja auf die Arbeit freuen, wo ich erst um 5:40 werde aufstehen müssen! Nachts hatten am Camp Löwen gebrüllt, die ich nicht natürlich nicht sehen werde, dafür andere.
Ich fahre nach Norden, ganz runter bis zu Kij Kij, dann über die Dünenstraße rüber zum Auob River, dann hoch nach Mata Mata. Schon früh sehe ich das Highlight des Tages, eine Braune Hyäne nach Marie se draai kurz nach 6:00 Uhr. Bei Kaspersdraai sind dann Löwen. Ich sehe ein Weibachen am Wasserloch und erwarte noch mehr, wie sie selber auch dort wartend steht. Ein zweites Weibchen taucht noch auf, doch als ein Männchen aus de Busch brüllt, laufen beide langsam dorthin. Frühstück mache ich mir erst bei Melkvlei. Der Nossobfluß hier im Norden ist übrigens relativ grün. Bei Kij Kij dann sechs Auto und ein Löwenmännchen nicht weit von der Straße, aber schlecht im Licht. Ich mache nur kurz ein Foto und verlasse die Ansammlung dann schnell. Im Auob Fluß gibt es nicht viel zu sehen außer der obligatorischen Giraffen in der Nähe von Mata Mata, schön direkt neben der Straße. Um 11:00 bin ich in Mata Mata, wo ich eine sehr lange Mittagapause mit Pool, Lesen und Emails schreiben habe. Zum Mittag gibt es Salat, was die Erdhörnchen sehr freut, die die nicht mehr so schönen Salatblätter abbekommen.











Letzte Änderung: 31 Jan 2020 08:12 von CarstenS.
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30 Jan 2020 15:53 #578921
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Tag 14, Mittwoch 29. Januar
Als drittes Auto verließ ich das Camp um 5:30. Herrlicher Sonnenaufgang, Giraffen schön im Morgenrot. Die Autos vor mir fuhren nur 40km/h, so dass ich sie nach 20km überholte. Löwen- und Hyänenspuren auf der Straße, aber keines der Tiere zu sehen. Nach gut 50km links auf die erste, 50km lange Dünenroute. An zwei weit voneinander entfernten Stellen Spuren von Löwenrudeln auf der Straße, aber kein Löwe zu sehen.
Frustriert komme ich 8:30 im Nossob Flussbett an. Heute Morgen nichts gesehen, und es wird schon spät. Ich biege nach rechts ab, Richtung Wasserloch Kameelsleep. Dort hatten wir im August jedes Mal eine braune Hyäne gesehen, aber dafür war es wahrscheinlich schon zu spät.
Nach 5,7km sehe ich auf der Straße eine kleine schlanke Gestalt in meine Richtung laufen. Ich halte den Wagen und die Luft an. Kameras langsam fertig machen, denn ich habe Angst, die kleine Leopardendame zu verjagen und dass sie gleich im Gebüsch verschwindet, ohne dass ich sie habe filmen könnte. Aber sie hat gar keine Angst, läuft langsam weiter, langsam 2 Meter am Auto vorbei, lässt sich filmen und fotografieren. Als ich rückwärtsfahre, stört sie das auch nicht, sie läuft einfach neben der Straße auf dem kleinen Wall weiter, so dass ich sie herrlich filmen kann. Ich fahre schneller und weiter rückwärts und wende umständlich auf der schmalen Straße den Wagen. Habe Angst, sie nun doch verjagt zu haben, doch sie ist noch da. Erfreulicher Weise hat sie aber die Straßenseite gewechselt, so dass ich jetzt nicht mehr gegen die Sonne filmen muss, sondern ich sie perfekt im Licht habe. Nach 150 Metern lässt sie sich 6 Meter neben der Straße im Schatten eines Baumes nieder. Nun habe ich auch genug Zeit, neben dem Camcorder die Spiegelreflexkamera mit dem großen Objektiv zu benutzen.
Es ist ein herrliches Tier, ich bekomme close up Aufnahmen des Gesichtes und tolles Filmmaterial. Sie ist aber auch erstaunlich klein, kleiner als ein Gepard. Schon im August 2019 hatte ich auf der Dune Route ein so kleines Weibchen gesehen. Vielleicht ist es ja dasselbe Tier.
Ich verbringe eine gute halbe Stunde mit ihr, und das ganz ungestört ohne irgendwelche andere Touristen. Dabei bin ich extra länger geblieben, um sie anderen zeigen zu können. Denn obwohl sie nur wenige Meter neben der Straße sitzt, ist sie beim Vorbeifahren fast nicht zu sehen. Aber es kommt niemand.
Weiter den Nossob Richtung Süden. Frühstück wieder bei Melkvlei, dann über die kleine Dünenstraße zurück zum Auob und zurück nach Norden Richtung Mata Mata. Viel sehe ich nicht mehr, aber kurz vor Mata Mata eine Wildkatze im Baum, die äußerst fotogen herunterschaut. Um 11:45 zurück im Camp für eine lange Mittagspause.
Nachmittags dann doch noch mal 2 Stunden auf Fahrt gegangen, ohne etwas zu sehen. Es ist einfach viel zu heiß, weit über 30 Grad. Dafür hat bereits im Camp mein rechtes Auge wieder angefangen zu tränen und es ist sehr unangenehm. Deshalb verziehe ich mich bereits um 20:00 ins Zelt, um meine Augen zu schonen. Denn morgen liegt eine weite Rückfahrt nach Springbok vor mir.







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30 Jan 2020 16:44 #578925
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Hallo Carsten,
Danke für den Bericht, den ich mit Interesse verfolgt habe, zumal wir uns im KTP um einen Tag "verpasst" haben. (Wenn ich das richtig interpretiere, denn Datum und Wochentage laufen da auseinander)
Auf jeden Fall gute Besserung für Deine Augen!

Gruss Eva
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31 Jan 2020 08:14 #578969
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Ja, da sind am Ende die Datumsangaben falsch gewesen. Wie man auf so nem Trip das Zeitgefuehl verliert. Erklaert auch, warum ich bei allen Formularen immer so durcheinander war, welches Datum denn gerade war :)
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01 Feb 2020 12:41 #579067
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Tag 15, Donnerstag 30. Januar
Heute geht es zurück nach Springbok. Deshalb räume ich morgens das Dachzelt auf und aus, trinke auch in Ruhe einen ersten Kaffee, mache dann einen zweiten für die Fahrt. Eigentlich wollte ich so gegen 6:00 losfahren, ich bin aber trotzdem schon um 5:40 mit allem fertig und auf der Piste. Deshalb sind diejenigen, die 5:30 losfuhren nicht weit vor mir, und ab dem zweiten Wasserloch (Craig Lockhart) fahre ich hinter zwei anderen Autos im Staub. Das mag ich gar nicht, aber so langsam sind die nicht, dass ich überholen kann. So geht es in den ersten und in den zweiten Loop, und es nervt mich echt, nur Staub und sonst nichts zu sehen. Als die in den dritten Loop einbiegen fahre ich deshalb die kürzere Strecke geradeaus. Von oben schaue ich in die Senke runter, sehe aber nichts, habe somit aber endlich die zwei Autos überholt und freie Sich anstatt Staub vor mir!
5km weiter läuft plötzlich eine Löwendame mit blutrotem Bart rechts neben mir an der Straße entlang! Fenster runter und ich filme sie, während sie neben dem Auto herläuft. Als ich von der Kamera aufblicke erschrecke ich direkt, wie nahe sie ist, und will fast im Reflex das Fenster schließen! Arm rausheben wäre jetzt echt ne dumme Idee!
Ihr wird es langsam zu blöd, sie trottet etwas schneller und dann vor dem Auto auf die Straße. Während ich mit der Handykamera rummache fahre ich fast auf ihren Allerwertesten drauf! Sie geht nun auf die andere Straßenseite und etwas weiter von der Straße weg, 10 Meter oder so. Die Autos, die ich überholt hatte, kommen nun auch. Das erste überholt mich, um dann schnell abzubremsen, als sie sehen, dass ich aus einem Grund hier so langsam unterwegs bin.
Ich hatte genug private time mit der Löwin und fahre weiter, während die anderen Filmen und Fotografieren. Am Picknickplatz mache ich noch einen Kaffee, dann weiter den Auob runter. Circa 15km weiter sitz ein stattlicher Löwenmann circa 30m von der Straße entfernt, 200 Meter weiter ein weiterer mit Weibchen. Ich warte zwei Runden Kopulationen ab (was bei Löwen ja nur circa 5 Minuten dauert), dann fahre ich weiter. Bei der zweiten Dünenstraße überlege ich, doch nochmal rüber zum Nossob zu fahren, entscheide mich aber dagegen, da in den letzten Tagen viele hier weiter im Auob Löwen mit Jungen gesehen hatten. Und tatsächlich finde ich noch zwei Löwendamen mit 7 Jungen, die begierig an einem Wasserloch trinken und dabei viel Lärm machen!
Gegen 9:00 bin ich am Gate, lasse meinen Pass abstempeln, und bin auf dem Weg nach Springbok. Das sind noch gut 600km. Jetzt tränt mein rechtes Auge wieder. Ein Taschentuch unter der Brille hilft. Indem es das von der Seite einfallende Licht abhält hält das Auge die Fahrt durch. Die Fahrt ist leider viel zu langsam, erst 110km/h, dann 100km/h, dann nur noch etwas gegen 90 km/h. Kurz vor 16:00 komme ich in Springbok an und mache erst Mal einen Termin bei Toyota für Montag. Die Dame dort meint, es wäre wohl der Dieselfilter (was bei meinem früheren Land Rover gleich mein Verdacht gewesen wäre). Dann war das Diesel in Tsumkwe wohl doch nicht von akzeptabler Qualität, aber wir werden sehen.





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