Tag 34 – 3. November 2019 – Katzen satt im Auob, 66km
KTP, Urikaruus Chalet No. 4
Nach einer kurzen Nacht werde ich frühmorgens wieder von unserer Fledermaus geweckt. Kein Problem, es ist sowieso bald fünf Uhr. Am Wasserloch ist (noch) nichts los. Also bleiben wir noch ein wenig liegen.
Kurz vor sechs rollen wir für unseren Morning Drive vom Platz. Wir entscheiden uns, auch heute Morgen nach Norden zu fahren. Wir treffen auf drei Kududamen
zwei etwas grössere Springbockherden.
Bisher haben wir sie nur einzeln oder in kleinen Gruppen von unter zehn Tieren angetroffen.
Weissbürzelsinghabicht / Pale Chanting Goshawk
Trauerdrongos / Fork-tailed Drongos
Bei Dertiende Boorgat steht eine Herde Elands mit Jungtieren im Flusstal. Sobald sie uns erspähen, nehmen die über zwanzig Tiere Reissaus.
Am 13. Bohrloch treiben wir etwas Schabernack mit dem altbekannten Rabenpaar
Und es ist erst viertel vor sieben, als wir zwischen dem dreizehnten und dem vierzehnten Bohrloch eine Gruppe von drei Löffelhunden im Flussbett erspähen. Der heutige Morgen ist produktiv
.
Weiter geht es mit einem Kardinalspecht
und kurz darauf sieben Giraffen, welche sich an den wenigen grünen Blättern im Tal laben.
Kurz darauf folgen zwei vollgefressene Löwenkater am Vertiende Boorgat
.
Hier verweilen wir lange. Obwohl die beiden Tiere mehr als gesättigt aussehen, liegen sie nicht nur faul rum.
Sie posieren für Nahaufnahmen
und fläzen sich dann gleich neben unseren Landcruiser.
So sieht eine zufriedene Katze aus
.
Die zwei Charmebolzen haben unser Herz im Nu erobert!
Die Kalahari liefert einem also auch in dieser wahnsinnig trockenen Zeit tolle Sichtungen! Neben einigen Oryx kommen auch fünf Giraffen ans Wasserloch. Sobald sie die Löwen sehen, trauen sie sich jedoch nicht mehr weiter vor.
Nur eine der Giraffen ist mutig genug, sich den einen oder anderen Schluck Wasser zu gönnen.
Am Ende verschwinden die Giraffen wieder. Vier von ihnen mit ungestilltem Durst.
Auf dem Rückweg nach Urikaruus sehen wir noch ein Päärchen Kaptriele mit zwei flauschigen Kücken. Wir haben das Glück, dass das Auto vor uns die beiden erspäht hat, denn sie sind bestens getarnt.
Unterdessen während unserer Abwesenheit am Wasserloch in Urikaruus:
In Urikaruus brunchen wir auf der Terrasse und widmen uns danach dem Foto aussortieren sowie Lesen und Häkeln.
Als es uns zu heiß wird legen wir uns nochmals zwei Stündchen schlafen. Aufgrund des Leoparden-Besuchs war die letzte Nacht ziemlich kurz...
Um viertel vor fünf fahren wir wieder los. Erstaunlicherweise sind ausser uns nur zwei andere Fahrzeuge aus Urikaruus unterwegs. Ansonsten treffen wir niemanden. Der Milchuhu sitzt im selben Baum wie gestern. Heute können wir hoch oben im Baum auch einen Gefährten erkennen.
Auch die Sichtung eines Turmfalken freut uns sehr. Dies ist unsere Zweihundertste Vogelart auf dieser Reise
! Ein Meilenstein. Es folgt eine Herde Elenantilopen.
Einige hundert Meter nördlich vom Rooikop Wasserloch entdecken wir im Flussbett im schönsten Abendlicht ein Löwen-Honeymoon-Paar.
Vermutlich ist es dieselben wie vorgestern bei Batulama.
Vorne auf der Strasse liegt ein weiteres Exemplar. Hier werden wir den restlichen Nachmittag verbringen!
Gemäss unseren Campnachbarn liegt irgendwo noch ein weiterer Löwenkater. Auf der Rückfahrt können wir ihn auf dem Dünenkamm vor uns ausmachen. Wir fahren bis zum Montrose Wasserloch und werden dafür mit einer Raubadlersichtung belohnt.
Raubadler / Tawny Eagle
Auch unterhalten wir uns noch länger mit unseren südafrikanischen Campnachbarn aus Kwazulu Natal. Auch sie sind eingefleischte KTP-Fans. Wir kehren wieder zurück zu den Löwen,
verabschieden uns sobald es kein Sonnenlicht mehr im Auob-Tal hat aber von den Löwen. Mehr als zufrieden schaukeln wir zurück nach Urikaruus
.
Der Grill ist schnell angefeuert. Während der Zubereitung des Abendessens kommt eine Braune Hyäne zum Trinken ans Wasserloch. Auch der Kapfuchs Charly dreht seine Runde ums Camp. Eine halbe Stunde später taucht eine weitere Braune Hyäne auf, was für ein Glück für uns!
Noch während wir die Flasche leckeren Weisswein leeren, mit der wir auf unsere gestrige Leopardensichtung anstossen,
nähert sich ein grösseres Tier dem Wasserloch. Grösser als Kapfuchs oder Schakal - der Feldstecher bestätigt, dass wir erneut Leopardenbesuch erhalten
!
Einfach unglaublich!
Dieses Mal ist es punkt einundzwanzig Uhr und die Besucherin ist eine Leopardendame (Itumeleng). Sie trinkt in aller Seelenruhe und spaziert nach ca. 10min zwischen den Cabins hindurch in Richtung Camp Attendant-Hütte.
Dort schnuppert sie lange an denselben Stellen, wo sich das Männchen gestern aufgehalten hat. Sie legt sich sogar eine Weile unter die Hütte. Irgendwann spaziert auch sie über die Anhöhe davon. Wir sind aus dem Häuschen. Dieses Mal war der Leopardenbesuch im Gegensatz zu gestern absolut lautlos
!
Danach unterhalten wir uns eine Weile mit unseren südafrikanischen Campnachbarn und sitzen noch lange am Wasserloch. Der Sichtungswahnsinn reisst nicht ab:
Charly, der Kapfuchs
Es ist bereits lange nach elf Uhr – wir können die Augen kaum noch offen halten - als sich erneut gepunkteter Besuch ankündigt: eine Gepardendame
!
Auch sie lässt sich Zeit, ist aber deutlich nervöser als die Leopardin von eben.
Irgendwann nach Mitternacht legen wir uns schlafen
und werden keine vier Stunden später erneut von lautem Geheule aus dem Schlaf gerissen
. Zeitgleich springen wir beide auf und greifen nach dem Feldstecher. Charly, der Kapfuchs, kündet erneuten Leopardenbesuch an.
Absolut der Knaller! Itumeleng, die Leopardin von vorhin ist wieder da...