Tag 13 – 25. Oktober 2018 – Birding
Drotsky’s Cabins, Shakawe – Camp Maori, Grootfontein
Heute konnten wir gemütlich ausschlafen, da die Bootsfahrt erst um halb acht startete. Wir machten Frühstück und behielten unser Essen genau im Blick, da schon überall die Meerkatzen in den Bäumen herumlungerten und darauf spekulierten, jede Unachtsamkeit sofort auszunutzen. Trotzdem gelang es einem flinken Affen, sich Helgas Brottüte zu schnappen, während wir bereits am Tisch saßen. Er näherte sich Ruth von hinten und klaute das Brot. Während alle anderen schon entsetzt waren über so viel Abgebrühtheit, kriegte sich Ruth gar nicht mehr ein. Sie wollte diese Niederlage nicht auf sich sitzen lassen und verfolgte die Meerkatze so lange, bis diese die Tüte wieder fallen ließ.
Nach dem Essen räumten wir alles zusammen und schnappten uns die Fotoausrüstung. Wie vereinbart wartete unser Guide Otto am Anleger auf uns. Wir freuten uns sehr, ihn wiederzusehen, und die Erwartungen waren hoch, denn wir hatten Helga und Michael während unserer Reise immer wieder damit in den Ohren gelegen, dass die Fahrten mit Otto kaum zu überbieten seien. In einem kleinen Boot schipperten wir los. Wir sahen sehr viele Vögel, und Otto verstand es, uns in gutem Winkel, ruhig und so nah heranzubringen, dass wir mit dem Sonnenlicht im Rücken fotografieren konnten. Alle Vogelarten aufzuzählen, wäre eine lange Liste, aber insgesamt waren es an die 50 verschiedene.
Weißstirnspint
Malachiteisvogel
Hier haben wir keine Ahnung. Könnte es vielleicht eine Whydah, ein Widowbird oder Bishop sein?
Die leuchtend blau-grünen Eier eines Reihers stachen zwischen den braunen Ästen deutlich hervor. Trotzdem hätten wir das Gelege ohne einen Hinweis von Otto wohl übersehen. Das Nest war in überhängenden Ästen über dem Wasser angebracht, wohl um es vor Plünderungen zu schützen und für Diebe schwer erreichbar zu machen.
Einer von ihnen war an anderer Stelle bereits unterwegs und bewies im Steilhang seine akrobatischen Kletterkünste.
Ein gut überlegter Nistplatz ist aus diesem Grund sicherlich sinnvoll.
Bronzefleckentaube
Seidenreiher
Graufischer
Mangrovenreiher
Stelzenläufer
Lange beobachteten wir die rasante Flugshow der Scherenschnäbel. Sie ruhten am Ufer auf einer Sandbank, hoben immer mal wieder ab, um ein paar Kurven zu fliegen oder im Jagdflug dicht über der Wasseroberfläche mit aufgeklapptem Schnabel nach Beute zu fischen.
Auffällig war, dass die Pärchen ziemlich synchron unterwegs waren.
Schlangenhalsvogel
Oft wussten wir gar nicht, wohin wir als erstes schauen sollten, da es so viel zu entdecken gab. Und so geschah es nur selten, dass wir einfach nur still auf den Wellen schaukelten und die Fotoapparate ungenutzt blieben. Trotz der Vielzahl an Motiven erinnern wir uns immer wieder daran, auch einfach mal den Augenblick zu genießen, obwohl dieser Plan abends am Lagerfeuer wesentlich einfacher umzusetzen ist als auf einer Bootsfahrt mit Otto.
Natürlich wurde auch wieder die einstudierte Nummer mit Fisch und Schreiseeadler aufgeführt. Ein Tipp für Fotografen: Mit einer langen Festbrennweite hatte Uwe dabei keine Chance, den Vogel auch nur ansatzweise ins Bild zu bekommen: Wasser, Wellen, ein halber Flügel, ein aus dem Bild flüchtender Vogel, … Alles ging unglaublich schnell. Ruth war mit 100 mm deutlich besser aufgestellt.
Witwenenten
Langzehenkiebitz
Graufischer
Karminspint beim Baden
Neben Vögeln konnten wir auch das Leben am und auf dem Fluss beobachten. Fischer und Leute, die Schilf für Zäune oder Hütten schnitten, waren in Mokoros unterwegs, und das Nutzvieh kam zum Trinken.