THEMA: Okavangodelta, Chobe, Moremi, Caprivi 2019
24 Okt 2019 10:23 #571129
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2.9. Kayak, Tag 3 ... oder „Elephants everywhere“

Die Wildkamera ist immer noch nicht in Ordnung - keine Tiere, nur Shadrack mit seiner Morgenzigarette ;-)

Ich glaube, die Wildkamera hat einen Defekt ...

Heute schlafen wir länger, es geht erst um 8 Uhr los, 2 std Walk mit Giraffen, Zebras, Gnus, 2 Hyänen, 2 Büffel, Tawny Eagle, Greater Honey Guide, Lilac-breasted Roller, Black-winged Pratincole, Black-winged Stilt, Nilgänse, Red-billed Spurfowl, Blacksmith Lapwing, Red-billed Hornbill, Crimson-breasted Shrike, Red-billed Firefinch. So viele Tiere, dass Karin ihr Ziel aufgibt, die „großen“ Tiere zu zählen ... also deutlich weniger Stress im Kayak, auf den Game Walks und auch später im Auto :laugh: .

Fish Eagle Paar beim Balzflug


Tawny Eagle


Hier sieht man die Jahrhundertdürre: Um diese Zeit ist hier sonst eine große Lagune:


Zum ersten Mal sehe ich, was hier im Forum mit "Mopane-Ödnis" gemeint ist. Alles von Elefanten kahl gefressen:



Heute paddeln wir nur kurz, 11:15-12:45 Uhr, sehen Giraffen, Zebras, Baboons, Sattle-billed Storks, Elefanten.



Als eine Elefantenherde unseren Kanal blockiert, beschließen wir, eine schöne Baumgruppe als unser heutiges Camp zu nehmen.
Leichter Mittagssnack, dann wollten wir Mittagsschlaf machen ...

... aber Shadrack holt uns: Gegenüber des Camps, auf der anderen Flussseite (okay, ein Flüsschen, 20-30 m breit, max. 1 m tief, die klägliche kleine Okavango-Flut dieses Jahres) sind jede Menge Elefanten.
Viele Muttertiere, ein Dutzend Kleine, ein Bulle, 20 oder mehr insgesamt. Im Wasser, gegenüber/links/rechts, queren den Fluss hin+her, einige rund um die Campsite. Atemberaubend und friedlich, auch die Guides waren fasziniert. Ingesamt ca. 2 ½ std genießen wir diese Idylle.

Und ihr jetzt jede Menge Bilder B)















Wir bekommen warmes Wasser und ein „abgetrenntes Bad“ ... schön sauber werden wir mit dem Flusswasser :lol: .

Hier unser Schlafzimmer (das Wohn- und Esszimmer kennt ihr ja schon), vorne links und rechts unsere Kleiderschränke:


Unser Bad:

Ein unfreiwilliges Foto mit der Wildkamera ... ich habe etwas gebraucht, bis ich verstanden habe, in welche Richtung ich die nicht aufbauen sollte :laugh: .

... und die Toilette, mit Sandspülung:


Wir machen noch einen kleinen Abendspaziergang (Thicknee, Little Bee-Eater, Fish Eagle, Elefanten).



Zum Abendessen gibt es leckere Spaghetti Bolognese.
Viele Grüße, Michael
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25 Okt 2019 13:41 #571252
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3.9. Kayak Tag 4 ... oder „Let‘s go this way“

Sunrise Walk um 6:45 Uhr.



Auf einmal hören wir Löwengebrüll, recht laut. Shadrack ist fasziniert, dreht sich in die Gegenrichtung und meint „Let‘s go this way, maybe we see the lions“. Wir sind skeptisch "Is it safe to walk to lions ?!?"
"Yes, of course." ... Okay - we trust the guide B) .

Wir gehen eine Weile am Fluss entlang, plötzlich rennt ein Leopard laut brüllend von rechts nach links, vielleicht 20 m vor uns.
Ich bin zu langsam mit der Kamera, aber das ganze war vielleicht 2 sec nur. Rechts im Gestrüpp sehen wir ein Junges. Es versteckt sich tiefer im Busch.
Wir suchen die Gegend ab (mit den Augen!), sehen aber weder das Junge noch die Mutter. Wir umgehen den Busch mit dem Cub in einem grooooßen Bogen - und zwar in die Richtung, in die die Leopardenmutter gelaufen ist.
- "The mother must see that we are not going to the kid!"
- "Oh - maybe we see the leopard?"
- "No, no, but she will see us!"

Noch einmal zu Erinnerung: In dieser Map könnt ihr detailliert sehen, wo wir gepaddelt, gewandert und was erlebt haben. Sehr interessant zum Reinzoomen. Ein Klick auf die Icons bringt eine kurze Beschreibung.

Wir haben den Leoparden nicht mehr gesehen, nur ein paar Kudus, Affen, Wardhogs und jede Menge Vögel.



Anschließend wieder Full English Breakfast mit Spiegelei, Bohnen und Wurst.

Gestern hatten wir beschlossen, hier 2 Nächte zu bleiben. Weil es zum einen ein total idyllisches Camp ist, und Shadrack versicherte, dass man von hier tolle Game Walks machen kann. (Stimmt - zu Fuß einen Leoparden zu sehen, ist ja schon was. :) )

Aber Karin und ich wollen nicht den ganzen Tag nur rumsitzen - so machen wir einen Kayakausflug, ca. 2 ½ std. Gee kommt zur Sicherheit zusätzlich zu Shadrack mit - im Mokoro steht er ja und kann weiter sehen als Shadrack im Kayak.
Wir sehen jede Menge Elefanten, die am Ufer stehen oder vor uns den Fluss queren. Gee zündet sogar ein paar Mal ein Schilfbündel an, um Elefanten zu motivieren, aus dem Wasser zu gehen. Elefanten mögen Rauch gar nicht.
Wir meistern jede Menge enge Kanäle, das Manövrieren gegen den Strom bei 90° Turns klappt immer besser. In einer Lagune sind ca. 20 Hippos, zu nah. Wir steigen aus und vertreten uns die Beine. Wir sehen jede Menge Löwenspuren - Shadrack meint, ganz frisch, das wären die, die wir gehört haben. Ohne uns wäre Shadrack denen gefolgt, man sah ihm an „Maybe we go this way“ :laugh: .




Mittags sind wir zurück am Camp. Ich gehe schwimmen. Erfrischend.

Three fährt mit dem Mokoro raus und legt ein Netz. In der kurzen Zeit fängt er schon 2 Fische (1 Bream = Brasse, 1 Tilapia = Buntbarsch). Das Netz bleibt noch liegen, nach kurzer Zeit sind es mehr als 10 Fische, bestimmt wird es Fisch zum Abendessen geben :) .








Unser Camp ist unter einer schönen Baumgruppe, ein großer Leadwood und 3 Raintrees (Seidenakazie).




Für den Evening Walk setzen wir mit dem Mokoro auf die andere Seite über. Wir sehen große Impala-Herden, Wardhogs, diverse Vögel, 1 Hippo, in der Ferne 2 Touristen mit Guide, 2 junge Giraffen, Sattle-billed Stork, Squirrel.






Abendessen: Couscous, Ratatouille, Lammkoteletts. Und Hansa Beer.
Die Fische sind gar nicht für uns gewesen, die hat Three für seine Familie und zum Verkaufen gefischt. Das wäre ein Wochenlohn für ihn.
Viele Grüße, Michael
Letzte Änderung: 25 Okt 2019 22:11 von MichaelAC.
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25 Okt 2019 19:47 #571281
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4.9. Kayak Tag 5 ... oder „Man kann sie auch tragen“

Aufstehen schon um 6:30 Uhr, heute ist Paddeltag - wir müssen heute die gesamte Strecke der ersten beiden Tage zurück fahren. Shadrack versichert, dass wir 1. fitter geworden sind und es 2. in den Channels dank Strömungsunterstützung wesentlich leichter geht.

Noch eine letzte Stärkung - 100 kg Wurst für jeden :ohmy:



Um 8:20 Uhr geht's los. Bis 12:20 Uhr paddeln wir. Mittagssnack, dann noch mal 2 std Paddeln. Hunderte Elefanten, Gee fackelt manchmal das Reetgras an, um sie aus dem Wasser zu treiben. Büffel, sicher mehr als 100 Tiere, galoppieren vor uns durch's Wasser - das ist laut, trotz großer Entfernung. Giraffen, Zebras, Hippos, Goliathreiher uvm.






Riesenschreck für Shadrack (und Karin, kurz dahinter): ein Hippo döst in dem engen Channel, Shadrack fährt fast rein, noch ein Paddelschlag, meinte er. Karin sieht das Hippo aus dem Wasser schießen. Glücklicherweise sind beide (Shadrack und das Hippo) so erschreckt, dass beide nur dran denken, schnell umzudrehen und abzuhauen :ohmy: .
(So viel dazu, dass tagsüber die Hippos "nie" in den Channels sind :ohmy: ).

Wir kehren um und tragen das Gepäck ein Stück über Land, Kayaks und Mokoros werden getragen/gezogen. 3 Dorfbewohner helfen uns, so geht es ganz schnell.




Gee fällt mein Fotorucksack ins Wasser, einige Sachen sind nass geworden, aber alles scheint in Ordnung. (Nachtrag: Alles ist in Ordnung :) - die Fuji-Kameras und -Objektive sind WR - water resistant.)

Circa 30 min vor dem Ziel begegnen wir in einem engen Channel drei Mokoros - für die Touristen darin sind wir eine Attraktion, sie können nicht glauben, was ihnen da entgegenkommt: Kein Moskitoschutz über dem Gesicht, verschwitzt und staubig, Shorts und T-Shirt statt weiße oder khakifarbene Tropenkleidung mit langen Ärmeln und Beinen, eine Frau trägt sogar weiße Handschuhe ... hilflos den Naturgewalten ausgesetzt. Wir werden eifrig fotografiert, und als wir auf die Frage "How many hours was your trip" antworten "5 days" ... wird noch einmal fotografiert :laugh: .
(Ich habe vergessen, Bilder zu machen, zu eng und anstrengend war der Channel. Aber deren picobello Tropenkleidung war schon der Knüller. :lol: )

Gegen 15 Uhr sind wir wieder an der Anlandestelle, John wartet schon auf uns. Wir helfen die Kayaks aufzuladen, verstauen unser Gepäck im Auto, ich schaue 5-mal, dass ich nichts vergessen habe. Ein gemeinsames Abschiedsfoto, und ein schöner Tipp für jeden.




Um 16:30 Uhr sind wir im Old Bridge, John erklärt uns noch, wo wir was einkaufen können.
Im Old Bridge werden wir herzlich wiedererkannt, diesmal kein Buchungsproblem, Tent 2 gibt es. Wir telefonieren mit den Kids, fotografieren noch ein bisschen. Wir sind doch etwas k.o. - fast 6 std Paddeln machen wir auch nicht täglich.

Black-headed Heron


Mit ein (paar) Savannah und wieder sehr leckerem Abendessen klingt der Tag aus.
Viele Grüße, Michael
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26 Okt 2019 20:08 #571339
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5.9. Übernahme des Wagens ... oder „This is an extrem situation“

Um 8 Uhr kommt Mofo von Travel Adventures, wir beginnen mit den Formularen. Dabei stellt sich raus, das irgendwie nur „Standard Reduced Excess“ gebucht ist, unser Voucher von DriveBotswana sagt aber wie gebucht „Super Cover“. Wir diskutieren ein bisschen, Telefonat mit dem Office ... es bleibt dabei, ist nicht so in deren Unterlagen. Kurzentschlossen buche ich für 270 USD = 3030 BWP den „Super reduced Excess“ nach. (Nachtrag: War ein Fehler bei Travel Adventures, ist uns erstattet worden.)

Alles wird sorgfältig ausgepackt und durchgecheckt, alle Kratzer markiert. Bis auf das Zelt (eine - leider wichtige - Öse ist kaputt und das ganze Zelt muss ausgetauscht werden) ist alles in Ordnung.




Der Landy hat uns gute Dienste geleistet, überall sind wir wie ein Trecker durchgekommen, wenn es nötig war (ein paar Mal) in Lo4. Außer in der Military Truck Spur :unsure: :angry: :ohmy: im Tiefsand von Linyanti nach Ghoha.

Die Ausstattung ist 1a, über-reichhaltig: Bodenplane, Handwaschbecken, gute Schlafsäcke, Decken - die wir aber sofort weggepackt haben, stabiler Feuerholzsack, sehr viel und stabiles Werkzeug, jede Menge Töpfe, Kochgeschirr etc. pp.

Dazu Navi (haben wir nicht benutzt, maps.me ist besser), Satellitentelefon für Notfälle, ein 12V-Repeater/USB-Adapter, jede Menge Lade-Equipment (sogar ein 220V-Wandler, den wir aber auch nicht brauchten, weil ich alles für USB und 12V-Dose vorbereitet hatte).

Nur die Sitze und Campingstühle bringen meinen Rücken um :ohmy: ... für Kanada werde ich mir einen guten Stuhl gönnen!

Probleme gab es mit dem Kühlschrank, nach dem Chobe ließ sich nicht mehr von Hi4 in Hi2 schalten, und dem Kompressor, bei dem sich immer 2 Stecker lockerten. Das entsprechende Kabel war auch schon ein paar Mal geflickt. Aber ließ sich alles reparieren bzw. aushalten.
Die Reifen waren sehr gut, auch die beiden Ersatzreifen.

Zwei Gegenargumente: Er ist deutlich teurer (ca. 50$ pT) als ein HiLux und säuft wie ein Loch, im Sand 20-35 l / 100km, selbst bei moderatester Fahrweise nie unter 14 l. Wenn man nur Moremi und die Nationalparks in Namibia besucht, reicht wohl auch ein Hilux. Für Savuti/Linyanti waren wir froh. Aber auch alle anderen Sandpassagen sind mit dem Landy deutlich entspannter.
@H.Batcher: Deine Sand-Passage im Mahango Core kennen wir - sind nämlich auch drin stecken geblieben. Wir hatten aber ein besseres Los: Lo4, rückwärts raus, mit Schwung vorwärts durch ... null problemo.


Unser Schneckenhaus (so nannten wir ihn), Picknick in der Buffalo Core Area


Der Aluaufbau ist extrem ruggedized:


An jeder Seite ein stabiles Fach für Jerry Can und Ersatzreifen, dafür keine Zugangsklappe.
Innen ist deshalb deutlich weniger Platz - Taschen/Gepäck passt da gar nicht rein (auch weil soviel Equipment dabei ist). Unser Gepäck war deshalb auch während der Fahrt auf den Rücksitzen.
In dieser Ausstattung definitiv kein Auto für 4 Personen!

Karin war die Klettermaxe, wenn es hinten etwas zu kramen oder suchen gab:


Es war aber alles so gepackt (nach 2 Tagen), dass wir nur in Ausnahmefällen hineinkriechen mussten.


Wir beginnen noch an der Old Bridge mit dem Drivers Training: Reifen wechseln. Mann, sind die schwer.
Dann gehts auf die andere Seite von Maun, in die „Sandgrube“. Mit vollen 2.5/3.5 Bar Luftdruck hat man keine Chance, mit 1,8 Bar geht‘s viel besser. Man muss aber viel mehr Schwung („Momentum“) haben, als man denkt. Das schärfte uns jeder ein: "In sand - never loose momentum!"

Karin gerät bei ihrer Übungsfahrt neben die Fahrspur und kommt den Sandhang nicht hoch, beim Rückwärtsfahren sitzt sie dann fest. Weder ich noch Mofo schaffen es rauszukommen.
Mofo gräbt sich dann mit durchdrehenden Hinterrädern extrem tief ein. Wir sind bis heute nicht sicher, ob er zu junior war, oder es absichtlich war, um uns die Angst vor dem Ausgraben zu nehmen. Also: Buddeln in der Mittagshitze.

Wir graben zu viert alles frei, es hilft nichts, der High Lift Jack muss ran. Das Monstrum hilft aber auch nicht, weil das Auto nicht hoch kommt, der Wagenheber gräbt sich statt dessen in den Sand ein.

Nach noch mal viel Sandwegschaufeln schafft Mofo es dann. Sein tröstlicher Kommentar: „This is an extreme situation, you will never have such a difficult track in Moremi or Chobe“ ... sehr beruhigend.

Wir betanken noch die beiden Jerry Cans, dann der Mega-Einkauf für 8 Tage, insgesamt für ~2000 Pula.

Gegen 17 Uhr kommen wir endlich ziemlich k.o. bei der Mochaba Crossing Lodge an.
Wir beschließen, nicht noch selbst zu kochen, sondern hier das Dinner zu nehmen. Aber erst kramen wir fast 2 std (mit wechselnden Erschöpfungsschlechtelauneanflügen), um den Wagen etwas zugänglicher zu packen. Pool und Duschen bessern die Stimmung - außerdem haben wir jetzt doch für alles ein Plätzchen gefunden. Naja, fast alles ;) . Aber gut, dass wir jetzt nicht noch kochen müssen.

Das Abendessen ist lecker, die Menge (es ist ein Buffet!) aber viel zu viel, denn wir sind die einzigen Gäste. Weder in der Lodge noch auf dem Campground waren noch andere Gäste. Als wir aufbrechen, kommen auf einmal jede Menge Angestellte und bringen das restliche Buffet weg. Es sah mehr nach "sichern" aus ;)

Mochaba Crossing ist jetzt kein Highlight, sozusagen nichts halbes (also noch in Maun), nichts ganzes (also schon im Moremi). Aber nach dem anstrengenden Übernahmetag eben genau das richtige als erster Fahrtag. Und man kann in Ruhe alles kramen.
Gut, dass wir dies so eingeplant haben!
Viele Grüße, Michael
Letzte Änderung: 26 Okt 2019 20:20 von MichaelAC.
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30 Okt 2019 16:05 #571620
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6.9. Moremi South Gate ... oder “Auch ein Landcruiser kann fliegen“

Wir frühstücken gemütlich, endlich gibt es wieder Müsli mit Joghurt und Obst :). Noch ein bisschen Pack-Optimierung - der Fotokram ist jetzt griffbereit, die täglich gebrauchten Utensilien hintendrin sind direkt im Zugriff, wenn man die große Klappe aufmacht.

Um 10:15 Uhr geht‘s los. Direkt hinter Mochaba fängt die Gravel Road an, bekannt und gefürchtet. Karin fährt, das „schmierige“ Gefühl auf Gravel ist echt doof, dazu Wellblech oder ab und zu Sand. Dann kommen wir auf eine Kuppe (vor der man noch mal extra Gas geben musste - auf 50 km/h), auf einmal mehrere tiefe Dips (sandy pockets, sehr tückisch, wie man uns später erzählt), beim dritten heben wir ab und machen einen krachenden Sprung, mehrere Meter. Riesenschreck - Karin bleibt gottseidank stur geradeaus, keiner schreit (auch der Beifahrer nicht :cheer: ). Wir gehen davon aus, dass hinten einiges zu Bruch gegangen ist (Eier, evtl. Weinflaschen).

Ein Safarifahrzeug bzw. dessen Hänger hat es zerlegt: Deichselbruch, bei denen geht’s nicht weiter. Der kaputte Anhänger hat sich losgerissen und steht mitten auf der Straße, die armen Touristen stehen 50m weiter neben dem Safariwagen und versuchen, nicht zugestaubt zu werden von den vorbeifahrenden Autos. (Nee - so eine Tour im offenen Wagen ist auf Gravelroads echt hart für die Passagiere, für mich der große Nachteil von Bushways&Co.)

Nach 1 ½ Std. kommen wir etwas k.o. (aber glücklich) am South Gate an. Wir machen die übliche „in irgendwelche Listen eintragen“-Prozedur, schauen uns unsere Campsite MQ6 an (liegt gut), schauen bewusst nicht den Bruch hinten im Wagen an, sondern fahren direkt weiter Richtung Black Pools, dort ist eine Picnic Site auf der Karte eingezeichnet.

Ich fahre jetzt, nach dem Erlebnis beim Fahrtraining bin ich für Sand zuständig, den Rest fährt Karin. Manche Passagen sind gefühlt „mulmig“, ich bleibe im 2. Gang Hi4 stur bei 20-25 km/h ... und wir kommen problemlos durch. Man muss sich nur dran gewöhnen, dass der Wagen ein ziemliches Eigenleben hat, was die Richtung betrifft (er fährt entweder weiter geradeaus, oder folgt den Spurrillen), und auf Lenken nur verzögert reagiert. Nerven bewahren B) . Und wie wir schon 3 Tage später wissen: alles easy-peasy im Moremi, der Tiefsand kommt erst noch :ohmy: .

Der Picknickplatz (Mokutshomo) ist wunderschön: Tisch + Bank, Schatten, eine schöne Brise.




Hier bleiben wir gut 2 Std., essen ein paar Brote und lesen, relaxen, fotografieren ein paar Vögel (Burchell‘s Starling Pärchen, ein vorwitziger Red-billed Hornbill, ein paar Strauße in der Ferne und ein African Hoopoe). Und: Es ist nichts zerbrochen, gar nichts :) .

Burchell's Starling


Crested Barbet


Red-billed Hornbill


Um 16:10 Uhr brechen wir auf, fahren eine Runde um die Black Pools mit vielen Zebras, Giraffen und unter einer Baumgruppe ein Ensemble von Baboons und Impalas, die gar keine Scheu haben und direkt neben der Straße stehen bleiben.




Gegen 17:30 Uhr sind wir zurück im Campground und bauen unser Camp auf. Das Zelt hakt irgendwie, aber mit Geduld und Spucke kriegen wir es hin.

Wir kramen uns alles fürs Abendessen, das Feuer braucht etwas länger, aber ab 19:15 Uhr kann erst gekocht werden :woohoo: .

Ein toller Tag, relaxed und friedlich. Und Karin hat mindestens 7 neue Vogelarten abhaken können, u.a. den Wiedehopf (African Hoopoe).

Das Camp ist schön, viele Elefanten, die sogar sich selbst den Wasserhahn aufdrehen. Nur 2 Sites belegt. Die Sites sind alle okay, die beiden am Waschhaus (unsere #6 und #4) gefallen uns am besten.






Es gibt Salat und Gemüsetopf mit Tomatensauce.








Auf einmal ein leises Schnauben ... wir werden beobachtet:
Viele Grüße, Michael
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31 Okt 2019 17:54 #571705
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7.9. Moremi, South Bridge -> Xakanaxa ... oder „Have you seen anything?“

In der Nacht und am frühen Morgen ziehen jede Menge Elefanten direkt neben unserem Wagen vorbei. Toll!

Elefanten kann die Wildkamera - defekt scheinen nur alle anderen Tierarten zu sein.



Die übliche Kletterei am Morgen:



Um 9 Uhr brechen wir auf, bis ca. 12:30 Uhr ein wahnsinnig schöner Game Drive: zunächst die 3rd Bridge Road, dann rechts ab zur Bodumatau Lagoon, dann Makerekwa (ohne Lagoon im Namen, aber jede Menge Lagunen ;) ). Giraffen, viele Impalas, ein paar Zebras, in der Ferne eine Erstsichtung, die Waterbucks, aber weit weg.








Wir erreichen unsere erste Wasserdurchfahrt, sie ist uns aber zu tief (etwas über Kniehöhe). Es gibt aber eine Umfahrung, die ist nur fußtief. Kein Ding für den King, genauso wie die vielen Sandpassagen.

Diese knöcheltiefe Herausforderung für Fahrer+Auto bleibt die einzige Wasserdurchquerung im ganzen Urlaub:


An der nächsten Umfahrung läuft ein Leopard direkt am Wagen vorbei, er überholt uns quasi. Netterweise bleibt er am Waldrand malerisch stehen - welch ein wunderschönes Tier :) .



Makerekwa ist ein Traum: eine sehr große Lagune, viele kleine, verbunden mit kleinen Kanälen, mit Baboons, Zebras, Gnus, Hippos, Lechwe, Impalas, jede Menge Vögel, darunter Southern Ground Hornbill, Löffler, Ibis.



Ground Hornbill


African Spoonbill


Reedbuck Junge Lechwe (danke, Sascha&Bele)


Grey Heron


Sacred Ibis



An dieser Lagune kommt ein Auto entgegen (schon das 4. heute :ohmy: - welch ein Gedränge herrscht hier - gestern in den Black Pools war‘s nur eins), wir halten kurz und der Fahrer fragt „Did you see anything?“. Direkt in Sichtweite der 100‘en Tiere an und in der Lagune! Ihn interessierten nur Löwen oder Leoparden.


Nach 3 ½ std brauchen wir dringend eine Pause, finden an einer kleinen Lagune einen schönen Schattenplatz mit Wind und guter Sicht. Der blöde Reservekanister rechts leckt immer noch (trotz des Versuchs, mit einem Stück Plastiktüte abzudichten) und hat rechts hinten wieder alles vollgesaut. Wir beschließen, ihn in den Tank zu füllen (außerdem säuft der Landcruiser wie ein Loch, nach 180 km schon 1/3 raus, also >40 Liter :ohmy: ). Das Reinfüllen ist eine Riesenschweinerei, der Einfüllstutzen leckt, wir fangen den Diesel sorgfältig mit Plastiktüten und Erde/Laub auf.

Als wir fertig sind, sieht Karin direkt links neben dem Auto (also auf der anderen Seite des Einfüllstutzens) eine Elefantenherde, die ersten sind schon im Wasser.








Nach 10 min und ein paar Fotos kommen Sie noch näher, wir gehen zur Sicherheit doch ins Auto, bis nach 15 min die letzten 3 hinten/neben uns sich auch trollen. Wowwww :) .


Kleiner Mittagssnack, chillen/Tagebuch/lesen



Um 15 Uhr geht‘s weiter. Wir verzichten auf die Fahrt nach Dead Tree Island und fahren direkt nach Xakanaxa. Am Gate lässt man uns ohne Formularkram durch, weil wir am South Gate schon eingetragen sind.

Wir fahren noch zu den Paradise Pools. Dort ist die Wegfindung etwas abenteuerlich weil immer wieder der Weg überflutet ist. So fahren wir etwas hin+her ... eine wieder ganz andere, schöne Landschaft. Lechwe, Vögel.

Nilgänse





Gegen 17:30 Uhr sind wir in unserer Campsite (XA 5, schöner Blick, leider kein Wasser wegen der Trockenheit, direkt am neuen Waschhaus).



Ein kleiner Spaziergang zum Boat Hire; dort ist viel Wasser (fast normal sieht es aus) und wir sehen jede Menge Vögel.

Red eyed Bulbul


Bennett's Woodpecker


Greater Blue-eared Starling


Hartlaub's Babbler


Eigentlich ist das Identifizieren der Vögel doch recht einfach:
... man muss den Nachnamen erkennen,
... natürlich gibt es neben Greenbul und Bulbul auch Brownbul ;)
... und so tolle Familien wie Boubou, Hoopoe, Waxbill, Crombec, Bustard, Brubru :laugh:
... und die trivialen wie Dove, Duck, Eagle, Egret, Heron, Harrier, Owl, Weaver ... u.v.m. :ohmy:
... und dann den Vornamen, etwas fantasielos wie African, Black, White, Yellow, Brown ...
... oder so treffende wie Dark-capped, Red-eyed, Yellow-billed, White-throated ... stellt euch hunderte Kombinationen vor :ohmy:
... und ganz beliebt, nach berühmten Vogelforschern zu benennen: Bennet, Burchell, Hartlaub ;)
... oder so präzise wie lesser-striped und greater-striped, Little oder Great oder die Steigerung Goliath ... :dry:

Also alles ganz easy und wir haben dann auch sofort die Michael's White-winged Swallow erkannt und konnten natürlich diesen Dark-backlit Bulbul sofort exakt benennen :laugh:



Danach beginnt unser fast schon eingespieltes Programm:
Wir beide räumen Tisch, Stühle, Bodenplane raus, auf die Plane kommen die Topf- und Geschirrkiste sowie Müllsack und die Krimskrams-Ikeatüte. Wobei Karin die Klettermaxe ist, die in die „Höhle“ kriecht und die hinteren Sachen rausholt. Sie weiß, wo alles ist - und findet auch immer alles (ich bin da komplett untalentiert).

Karin bereitet das Essen vor, ich mache Feuer, damit wir für‘s Kochen eine schöne Höllenglut haben.






Dann baue ich das Zelt auf, lege die Isomatten unter die Matratze und räume innendrin auf.
Ziel ist, dass Höllenglut und Essenschnibbelei etwa gleichzeitig fertig sind, was beim 2. Mal schon recht gut klappt - gestern hat es mit dem Feuer sehr viel länger gedauert.
Heute gibt es Kudu-Filet mit Reis und Gemüse. Alles über der Glut gebraten/gekocht, diesmal als 3-Flammen-Herd.


Zum Abschluss eine schöne Überraschung: Wir haben seit heute Morgen die beiden LED-Leuchten in der Dachrinne das Landcruisers stehen lassen, sie waren da einfach locker reingestellt, ohne Magnethaftung ... und sie sind beide noch da :) . Gute Qualität, diese Empfehlung aus dem Namibia-Forum!

Viele Grüße, Michael
Letzte Änderung: 04 Nov 2019 17:39 von MichaelAC.
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