THEMA: ABER, irgendwas ist ja immer! (Botswana Sept '18)
01 Jan 2021 22:30 #602644
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TAG 20 – Ein letzter Gamedrive.

Weiter geht es zu unserem heutigen Tagesziel, der am Cubango gelegenen Mobola Lodge. In Divundu lassen wir aufgrund der Zeit die Tankstelle aus, was sich später rächen soll, denn meine Berechnungen gehen nicht so auf wie gedacht und als wir bei der Lodge ankommen ist klar, dass unser Sprit nicht bis nach Rundu recihen wird am nächsten Tag... aber dazu später mehr.

Wir kommen bei der Lodge an. Hier haben wir bewusst keinen der Camping-Plätze mehr genommen, sondern den einen Bungalow, der noch frei war bei Buchung, um schon mal den Wagen fertig zu machen und alles ein wenig aufzuräumen. Wir hatten ganz vergessen, dass das der Deluxe-Bungalow direkt am Wasser war. B)

Besser als das war nur noch Justine die uns im kleinen Gebäude mit der Rezeption begrüßte. Wir klopften und eine zierliche Frau öffnete die Tür. Gäste... Yay. Jetzt waren wir schon so verwöhnt von freundlichen Parkangestellten und auch Justine explodierte direkt vor Freundlichkeit und redet mit allen Themen gleichzeitig auf uns ein, ohne Punkt und Komma.

"Wo kommt ihr her, was habt ihr erlebt? - Ich brauche hier eure Unterschrift. - Eigentlich habe ich ja gerade Mittagspause... dann zeige ich euch gleich alles und den Bungalow. - Habt ihr Durst? - Euer Wagen steht um die Ecke, richtig. - Mensch habe ich einen Hunger, und ich habe gar nichts dabei. - Den könnt ihr gleich direkt mitnehmen und ans Haus stellen. - Ich habe noch gar nichts gegessen heute... - Braucht ihr Hilfe bei den Koffern? - Das Wetter bleibt heute so schön. - Das sind eure Unterlagen. - Habt ihr das gehört, das war mein Magen der so gegrummelt hat."
:laugh: :silly: :pinch: :woohoo:

Man kann sie nur lieb haben. Mara erwähnt, dass wir noch mehrere Tupperschalen mit Sachen von Gestern haben. Couscous mit Gemüse und etwas Salat haben wir auch noch übrig. Das stoppt ihren Redeschwall kurz.

"Echt, nein, das kann ich nicht annehmen." - Ist kein Problem, ehrlich, wir werden es eh' nicht essen, wäre ja schade drum.

"Wirklich, ja dann sehr gerne!"

Wir fahren zum traumhaften Bungalow, sie zeigt uns alles und geben ihr unsere Tupperschüsseln. Die findet sie klasse, ihr Sohnemann könnte sowas für die Schule gut gebrauchen... ja bestens, dann behält sie die gleich mit und freut sich noch mehr. :)








Der Bungalow gefällt uns auf Anhieb super, es ist sauber, in der Küche sind diverse Dinge vorhanden die man brauchen kann. Sie schmeißen jetzt nicht alles weg, sondern wer will kann auf Gewürze etc. zurückgreifen, finde ich auch wieder sehr gut. Ist in Norwegen z.B. genau so. Keine Wegwerf-Kultur eben.

Wir richten uns ein, schmeißen wirklich alles was wir haben in den Bungalow und die Frage ob wir einen Island-Walk mitmachen wollen verneinen wir, nur die Sundowner-Bootstour für uns, die 2,5 Stunden später losgeht. So habe ich Zeit 2 Dinge zu erledigen, während Mara alle Vorräte in der Lodge sortiert und ein paar Sachen durchwäscht.

1. Wir brauchen Sprit
Kein Problem, haben wir doch unserer 10l Reservekanister noch dabei. Wie am besten umfüllen? :dry:
Es ist kein Füllstützen an Bord und der Schlauch zum Umfüllen wird nicht aufgsetzt, sondern nur eingesteckt. Kippen kannste vergessen und ansaugen ist ja bei Benzin eh blöd... noch dümmer, wenn da so eine komische Funktion mit Kugel im Schlauch verbaut ist.

Aha... den Schlauch auf und ab Schütteln bis es spritzt. :whistle:

Was eine Blödsinnige Konstruktion. Ich stelle mich bestimmt wie der letzte Horst an, aber irgendwann läuft endlich halbwegs regelmäßig Sprit vom Kanister in den Tank. Aber nicht bevor ich es geschafft habe Treibstoff auf meinen Schuhen, meiner Hose, meinem T-Shirt, meinen Armen und in meinen Haaren zu verteilen. Fragt einfach nicht, aber stinke wie eine Zapfsäule nachdem ich endlich fertig bin. :laugh:

Naja, dann kann ich auch gleich weitermachen mit.

2. Die Karre putzen
So werde ich vielleicht im Zuge auch gleich etwas sauberer, und da wir ab jetzt praktisch nur noch Asphalt vor uns haben, kann alles geputzt werden. Traditionell heißt das alles an Lappen was sonst nicht mehr gebraucht wird mit rausnehmen. Eimer Wasser und etwas Reiniger und dann per Hand den ganzen Wagen innen wie außen auf Hochglanz bringen.

// Flashback letzte Reise: Bei Rückgabe des Wagens schaute uns der manager bei SCR verblüfft an, dass er noch nie einen Wagen so sauber zurückbekommen hätte. Das ist natürlich wieder das Ziel. ;)


Nachdem alles erledigt ist wird noch schnell geduscht, bevor es weiter zum Bootsanleger geht. Es hat einen Natursteinpool auf dem Gelände der sehr einladend aussieht und mit Blick auf den Cubango liegt, einiges an Federvieh ist zu finden und auch darunter eine Erstsichtung für uns.


Federvieh... auch eine Erstsichung eigentlich, aber Hühnerarten zählen wir igrnedwie nicht mit...



Über diese Brücke kommt man auf die hauseigene Insel, wo sich auch die Bar befindet.






Erstsichtung: Violet-backed Starling | Amethystglanzstar






Am Bootsteg wartet schon Augustin um uns einzusammeln und Elli und Michi, zwei weitere Gäste, ein junges Paar aus München. Die beiden hatten den Island-Walk schon gemacht und eine Schlange gesehen. B), aber dem trauern wir jetzt auch nicht nach. Alles fertig zu haben ist wichtiger als eine Schlange.

Wir kommen direkt mal an der Bar für den heutigen Sundowner vorbei, deren Steg in den offenen Fluß ragt... die Lodge ist wirklich ein schöner Flecken Erde.



Die Bootstour ist schön und Augustin ein guter Guide, er hat viel zu erzählen über den Cubango, wie sich der Fluß verändert je nach Wasserständen etc. So kommen wir z.B. an Untiefen wo einzelne Felsen rausragen. Hier können wir nicht weiter, aber wenn das Wasser höher steht, dann gibt es eine Passage und man kann fast bis zu den Popa Falls fahren. Von den Sichtungen her ist hier allerdings nicht viel zu sehen und da ich nur das lange Tele mit habe bleibt da auch keine Landschaft übrig.

Es macht aber dennoch Spaß und einen African Darter mit Jagderfolg im Schnabel im Flug... den nehmen wir doch gerne mit. :cheer:

African Darter | Afrikanischer Schlangenhalsvogel






Als die Bootstour fast vorbei kann ich meinen Augen kaum glauben... was bei Drotskys noch schief gegangen ist, könnte hier klappen. Auf einem Ast sitzt ein Giant Kingfisher mit einem kleinen Krebs im Schnabel. Ich gebe Augustin die Richtung und er lenkt das Boot behutsam an den Vogel heran. Wie schön, damit haben wir den auch noch im Kasten. Ein erfolgreicher Abschluss für heute! B)


Giant Kingfisher | Riesenfischer



Zurück in der Lodge geht es über die Brücke direkt zu Bar. Die bewirtschaft Alexander, der Besitzer der Lodge und wir plauschen ein bisschen. Andere Gäste der Lodge kommen noch dazu und wir schnappen uns Stühle auf dem Steg und beobachten mit einem Gin-Tonic in der Hand den Sonnenuntergang, der mit der Spiegelung im Wasser und verschiedenen Farben den Tag verabschiedet.










Elli und Michi stoßen auch noch mit dazu und wir unterhalten uns noch ein wenig, wo sie schon gewesen sind und wie die Reise weitergeht... irgendwann brechen wir ab, da wir ja auch noch kochen müssen und tauschen den beiden etwas Geld in US-Dollar um, die sie für irgendwas die nächsten Tage brauchten und wir noch 50 Dollar in bar dabei hatten.

(es wurde auch Zeit, nachdem er uns seine Reisepläne und Fahrtstrecken erläuterte mit dem Beisatz, dass die ganzen Angaben die man im Internet liest Blödsinn wären, 130 km/h auf Wellblech wären überhaupt kein Problem mit ihrem Duster) :pinch:




Und jetzt ist es endlich soweit... Trommelwirbel.

Wir versuchen uns an unserer ersten afrikanischen Pizza aus dem Potje. :cheer:
Rezept und Beschreibung von den Eulenmuckels, wir sind gespannt ob es klappt. Ich feuere den Kamin/Grill draußen an und Mara setzt schon mal den Teig an. Wir schnibbeln Paprika und Käse, Salami haben wir noch, Dosentomaten drauf und dann rein in den Pot.

Alles nach Anleitung. Auf die Kohlen und einzelne Kohlen oben drüber legen.



Versuch eins zeigte noch recht eindeutig, dass wir es mit den Kohlen obendrauf etwas zu gut gemeint hatten :laugh: , aber der zweite Versuch konnte sich optisch und auch geschmacklich wirklich sehen lassen. B)




Damit ging ein ereignisreicher Tag geht zu Ende, unsere vorletzte Nacht auf afrikanischem Boden.


FAZIT Mobola Lodge
Das Gelände ist wirklich ein Traum, sehr sauber, freundliches Personal, ein sehr anhänglicher Lodgedackel (dazu morgen mehr) und sehr gut zu nutzen als Zwischenstop wie wir es gemacht haben, oder aber auch wenn man einfach mehr Zeit hat und ausspannen möchte. Die Bootstouren sind nicht sehr tierreich, aber der Cubango an sich ist sehr attraktiv. Den Island-Walk haben wir nicht mitgemacht, aber uns wurde nur Gutes berichtet. Also für 2-3 Nächste glaube ich gut machbar, weil man in unter 45min. auch bei beiden Hauptparks der Region ist und somit von hier aus auch gut auf Gamedrives starten kann. PopaFalls hat man als Ausflugsziel dann auch noch in der Nähe.
4,5/5 Sterne. Wir hätten die Lodge immer als Stop im Kopf, wenn wir dort mal wieder vorbeikommen.


Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 01 Jan 2021 22:32 von Blende18.2.
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02 Jan 2021 18:49 #602682
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TAG 21 – Doch noch einmal Elefanten!

Heute haben wir gute 7 Stunden Autofahrt inkl. Pausen und Tanken vor uns. Es geht bis zur Frans Indongo Lodge. Wir hatten viele Optionen überlegt wo wir die letzte Nacht einräumen können und eine Menge gute Optionen auf dem Weg gefunden. Für Frans entschieden haben wir uns im Endeffekt aufgrund der Lage. Noch gut zu erreichen, ohne Stress. Und dann doch wieder ein Stück näher dran an Windhoek, so dass es auch zum Rückflug eher stressfrei ablaufen sollte. (wird es aber nicht...) ;)





Gut geschlafen haben wir hier und da wir gestern auch schon so vieles erledigt haben, bleibt uns auch am morgen noch etwas Zeit. Kein Stress mehr, dass ist das Motto für die letzten Tage und wie wir beim Gang auf unsere Terasse feststellen auch das Motto des Lodge-Dackels, der es sich wohl auf unserer Bank die Nacht über bequem gemacht hat. Er hing schon gestern andauernd an uns dran. Keine Ahnung warum, aber irgendwie mochte er uns wohl. :)




Wir frühstücken ausgiebig auf der Terasse und es gibt alles an Resten, was der Vorrat so hergibt und was ansonsten um wäre. Haltbares und/oder Wertiges packen wir in verschiedene Pakete, die wir evtl. auf dem Rückweg noch verschenken können. Natürlich gehört einem so eine Terasse nie, es gibt immer einen Vogel der die Location und alles was dort konsumiert wird für sich beansprucht. :silly:

Hier ist es ein frecher Maskenpirol, den wir aber für gute Fotos gerne willkommen heißen. So sitzen wir dort mit Blick in den Garten und auf den Fluss. Ein verlassenes Webernest hängt im Baum und während wir so unsere Sachen packen hier noch ein echter
"Geheim"tipp: OMURIRO

Der beste Anzünder den wir bislang gefunden haben. Hatten wir schon in Namibia 2017 dabei und überall gesucht und ich glaube in Maun bekommen, nachdem es ihn in Windhoek beim Superspar dieses Jahr nicht gab. ;)


Black-headed Oriole juvenile | Maskenpirol












Auf der Lodge-eigenen Insel gibt es einen kleinen Rundweg und da wir noch lange genug sitzen werden heute, nutzen wir diese für einen kleinen, begleiteten Morgenspaziergang. Auf dem ersten Bild kann man sehen, dass wir gut beschützt wurden. Mr. Dackel (am linken Arm zu erahnen) dackelte immer vor uns her um uns den Weg zu zeigen. Als ob er gewusst hätte wo wir hinwollen und was wir jetzt machen wollten. :cheer:





Auf dem Cubango ist schon einiges los. Immer wieder sieht man Boote vorbei kommen, mal mehr, mal weniger mit Passagieren besetzt, aber immer perfekt austariert. :whistle:





Burchells Coucal | Wei



Die Landschaft in der Morgensonne ist noch mal schön und heute fangen wir auch mal die sehr typischen Felsformationen im Fluss auf dem Sensor ein. Sowas sieht man hier sehr häufig. Sieht schon stark aus und solche Steine waren es auch die aktuell den Weg gen Süden auf dem Fluss versperren.





Am Zwischenarm auf der anderen Seite der Insel stehen zwei Jungs und versuchen Fische mit selbstgebauten Angelrouten aus langen Schilfhalmen zu fangen. Lange genug beobachten ob sie Erfolg haben können wir nicht und begeben uns auf den Rückweg zum Bungalow. Dackel voran. Wir packen unsere sieben Sachen in den Wagen, verabschieden uns vom Personal und lassen Justina noch unsere letzte Metalldose in Gummibären-Form inkl. Goldbären-Füllung für ihren Sohnemann da, worüber sie sich natürlich noch mal sehr freut. Auf ein nächstes Wiedersehen.








Die Fahrt nach Frans läuft Großteils ereignislos, wir kommen jetzt locker bis nach Rundu wo wir den Wagen tanken und noch mal checken lassen und dann geht es auf die B8 in Richtung Süden. Unterwegs wundern wir uns über die sehr schönen und modernen Städte, aber verstehen dann auch recht schnell, dass die ganzen Minen hier im Norden auch viel Geld bringen. Und noch ein Detail erkennen wir ab der B8 wieder... was uns so gefallen und fasziniert hat an Namibia. Diese Weite, bzw. dieses ganz besonderes Gefühl, dass dadurch wieder ausgelöst wird. Und schon denkt man an die Gegenden in denen man war, wieder hin will oder was man sich auch noch ansehen möchte. Viele Erinnerungen begleiten uns die nächsten Stunden.

2 Begegnungen gab es dann aber doch noch auf dem Weg.

1. Schnitzer am Strassenrand
Sie säumen den Strassenrand und wir schauen ganz gespannt auf die vielen, beeindruckenden Schnitzarbeiten die am Rand stehen. Im Hintergrund zumeist eine kleine Wellblechhütte der Künstler. Es ist ein bescheidenes Einkommen wie es scheint, was sicher auch an der schieren Masse an Verkäufern liegt. Kilometer um Kilometer kommen wir an solchen Ständen vorbei und immer mal wieder erspähen wir Elefanten am Strassenrand... ja, die sind aus Holz und können wir nicht mehr zählen, aber immerhin.

Wir überlegen, dass wir eigentlich keinen Platz im Koffer haben, aber dann packt es uns doch und wir entdecken einen Stand am Rand der ganz grob geschnitzte Elefanten hat, die wir schon seit längerem sehen und uns am besten gefallen.

Ich fahre auf die andere Seite, weil wir schon am Stand vorbei sind und wende dort, Stück zurück und wieder wenden, dann stehen wir beim gewünschten Stand. Das Manöver hat natürlich Aufsehen erregt und kaum sind wir ausgestiegen und zeigen wohl Interesse ist auch schon die ganze Familie da.



Also, wir haben keinen Platz. Die großen sind aber am coolsten. ABER, wir haben keinen Platz.
Na gut, von den Kleinen könnte man aber den Patenkindern und Familie jeweils einen als Geschenk mitbringen. Das kann man machen. Es gibt polierte und eher natur belassene Elis, die suchen wir und haben eine Handvoll kleine Elis zusammen. Perfekt. Mehr in dem Stil hat er nicht, aber eigentlich reicht das auch schon. Irgendwie schaffe ich es dann doch noch Mara zu überzeugen, dass wenigstens einer der großen (die dort am Straßenrand stehen) auch noch irgendwie in unsere Koffer passen wird. :lol:

Wir sammeln unsere Ausbeute zusammen und handeln den Preis noch etwas runter. Verhandeln muss sein, aber die paar NAM Dollar machen wir mit einem Dankeschön und einem unserer Pakete mehr als wieder weg, dass auf unsere Nachfrage ob sie Bedarf dafür hätten, auch noch gerne angenommen wird.

Wie haltet ihr das? - Wir verschenken nie einfach so, sondern fragen einfach ob derjenige ein paar Dinge gebrauchen kann, die wir nicht mit zurücknehmen können. Wir finden das... respektvoller. (ist das falsche Wort, aber mir fällt grad kein besseres ein)


2. Die VET-Control mit Kopfschüttel-Faktor
Irgendwann kommen wir von Nord nach Süd durch die rote Linie. Wir werden rausgewunken von einem Kontrolleur und er möchte in unseren Kühlschrank schauen. Kein Problem.

Er schaut rein, schaut uns fragend an: "Wo ist der Rest?"

Hat er etwa mehr erwartet als 4 Dosen Softdrinks? :blink: :silly:

Es ist unser letzter Tag heute und sind in einer Lodge. Morgen fliegen wir zurück.

"WO ist der Rest?" - Auftritt eines Typen in "militärischer" Klamotte mit Maschinengewehr umhängend.

"Warum ist da nichts drin?"

Noch mal in aller Ruhe. Das ist unser letzter Tag heute. Wir übernachten in einer Lodge und morgen fliegen wir zurück.

"Habt ihr Fleisch versteckt?"

In Ruhe. Wir übernachten noch ein, in Zahlen 1, mal. In einer Lodge. Da kriegen wir etwas zu essen. Und morgen fliegen wir wieder zurück.


"Warum braucht ihr dann keine Lebensmittel mehr?"


Arrghhh... :pinch: LODGE > mit Verpflegung, die Kochen für uns heute Abend. Morgen früh gibt es da Frühstück. Dann fahren wir nur noch den Wagen abgeben und fliegen nach Hause!

Das ist doch wirklich mehr als plausibel.


"Und ihr habt nur noch diese 4 Dosen hier?"

JA!

"Und nur die habt ihr hier im Kühlschrank?"

Ok... durchatmen. Weil wir ja nichts anderes mehr dabei haben. Weil wir nix mehr brauchen und JA, die sind im Kühlschrank, weil wir gerne kalte Getränke trinken??!!

Die beiden schauen weiter skeptisch, aber so langsam fällt der Groschen, dass wir wohl wirklich nichts verstecken. Na endlich, keine Ahnung was mit den beiden los war. Zu viel Sonne auf den Kopf anscheinend.

:huh: :laugh:


Wie dem auch sei, ansonsten war es wie gesagt ruhig und nach 6,5 Stunden Fahrtzeit stehen wir um 15.22 Uhr auf der B8. Nix geht mehr, ein Krankenwagen prescht vorbei. Wird wohl nix mit einer sehr frühen Ankunft und wir stecken 51km vor'm Ziel fest.

ABER... irgendwas ist ja immer!

Zum Glück gab' es keinen Unfall. Nur eine Baustelle, auf den nächsten 8 Kilometern wurde eine neue Teerdecke verlegt. Die Baustellenampel muss dementsprechend immer 8km Strecke durchlassen. :laugh:
Das kann dauern, aber nach guten 20min bewegt sich was und dann räumt natürlich die Ampel auch in einem Schwung gut ab. Ich glaube in Deutschland würden alle komplett ausrasten. :silly:


Gegen 16:30h stehen wir auf dem Parkplatz unseres Zwischenziels: Frans Indongo Lodge

Wir betreten die Lobby und werden von einer Reihe weißer Zähne geblendet. Leider haben wir den Namen nicht notiert, aber vor uns steht ein langer, schlaksiger Concierge mit ansteckend guter Laune und sehr adrett gekleidet.

Er checkt unsere Reservierungen, findet sie und quittiert das mit einem "TipTop" :huh:

Habt ihr eure Koffer, die bringt gleich jemand nach. "TipTop" :blink:

Euer Zimmer, mit Fön für die Dame. Alles "TipTop" :lol:

Mara hat einen Kunden aus Dresden der wohl immer TipTop sagt und an den fühlt sie sich erinnert. Der einzige "deutsche" Begriff den er immerzu sagt hat Mara als Ostdeutsche Erscheinung abgespeichert. Wir treffen später den Besitzer der Lodge, der aus dem Osten kommt, perfekt sächselt und das Bild ist perfekt und der Kreis schließt sich. :silly: :whistle: :laugh:

Wir machen uns nur ganz kurz frisch und gehen zum Deck. Ein weiterer Grund warum wir die Lodge gewählt haben. Auf den Bildern im Netz sah es so aus, als ob man hier ganz gut sitzen und noch etwas Natur beobachten kann, an angelegten Wasserlöchern und einen schönen weiten blick in die Landschaft.

Check! - Kann man!







Mit einem kühlen Blonden in der Hand genießen wir hier die Sonne, den Blick und die zahlreichen Antilopen die durch die Landschaft ziehen. Wir sitzen hier ganz alleine, eine kleine Familie nutzt den Pool im Garten, ansonsten sind alle Gäste wohl in ihren Zimmern. Komisch, gibt es hier doch so viel zu entdecken.


Roan Antelope | Pferdeantilope






African Red-eyed Bulbul -- Maskenbülbül






Wir verbringen hier auch noch ein zweites Getränk. Es ist wirklich schön, denn immer mal wieder kommen andere Antilopen oder Warzenschweine an den Wasserstellen vorbei oder ziehen durch die hintere Graslandschaft. Wenn man hier etwas mehr Zeit verbringt liegt Okonjima und der Waterberg nah dran, zu ersterem werden Tagesausflüge angeboten, aber auch das eigene Gebiet der Lodge kann man besuchen.


Blesbok | Blessbock



Familiar Chat | irgendein Sperling ???






Waterbuck | Wasserbock



Waterbucks waren erstmal nicht mehr zu toppen, also sind wir zurück ins Zimmer, duschen fertig machen und schon mal unsere Elefanten in Papier, T-Shirts und Handtücher wickeln. Pünktlich zum Sundowner sind wir wieder zurück auf dem Deck und genießen den Sonnenuntergang. Was genau es zum essen gab, dass wissen wir nicht mehr, es war auf jeden Fall gut, aber nur das Highlight hat sich bei Mara noch immer fest eingebrannt. FRISCHER SALAT! - so richtig grüner Blattsalat. Toll! :woohoo:









FAZIT Frans Indongo Lodge
Ein richtig guter letzter Stop. Pool dabei mit Blick, das Sonnendeck mit dem weiten Blick ist auch perfekt zum runterkommen. Man kann hier gut die Seele baumeln lassen und die Zimmer, sowie die ganze Anlage sind top gepflegt. Nicht sooo nah dran am Flughafen, aber wenn man wie wir erst spät fliegt kein Problem und wie oben beschrieben auch geeignet wenn man einfach ein paar Ziele der Umgebung besuchen möchte. Gute 4/5 Sterne können wir locker vergeben und als Empfehlung aussprechen. :)

Achja... eine Sache war dort übrigens ganz wichtig! - das auch ja niemand seinen Zimmerschlüssel verliert. :P :silly:





Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 02 Jan 2021 18:52 von Blende18.2.
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TAG 22 – Auf nach Hause



Wir sind rechtzeitig wach um den Sonnenaufgang noch an Deck zu erleben und es geht fast auf direktem Wege zum Flughafen. Wir hätten gerne noch mehr der geschnitzten Elefanten, daher entschließen wir uns in Okahandja den Craft Market einen Besuch abzustatten, der liegt ja quasi auf dem Weg.



Wir kommen am CraftMarket an und sind dort so ziemlich die einzigen Touristen zu dieser Zeit. Ich glaube es standen noch maximal 2 andere Fahrzeuge auf dem Parkplatz, die man hätte Touristen zuordnen können. Natürlich werden wir direkt angesprochen, dass auf unser Auto aufgepasst wird. Immerhin nicht für einen Vorab-Obulus und mit freundlicher, unaufdringlicher Ansprache.

Die allermeisten in den Ständen entlang der Straße sind nett, manche etwas aufdringlich. Wir lassen uns Zeit und schauen in jedem der kleinen Häuschen rein. Direkt im ersten sind zwei lustige Damen, sie haben 2-3 der Elefanten die wir suchen und wir versichern, dass wir wiederkommen und sie später mitnehmen.

Es gibt hier wirklich viele tolle Schnitzereien. Ein riesiger Elefant steht vor einer der größten Verkaufsstände. Ein junger Mann erzählt uns, dass sein Großvater den geschnitzt hat über mehrere Jahre hinweg. Sehr beeindruckend. Der große laden gehört seinem Vater und er und sein Bruder haben hinten eigene, kleine Verkaufsräume, in denen ihre eigenen Sachen außerhalb des Familiengeschäfts in die eigene Tasche gehen... die Finanzierung seines Studiums. Er ist freundlich, unaufdringlich und zeigt uns alles und erklärt wie und woraus es gemacht ist. Gerne hätten wir ihm etwas mehr abgekauft, z.B. sein geschnitztes Schachbrett, ein Knaller, aber Platz haben wir keinen. :(

Was wir aber noch brauchen sind Makalani Nüsse. Immerhin 16 an der Zahl, das hatten wir uns noch fest vorgenommen, diesmal so einigen Leute welche mitzubringen. Er holt zwei große Tonnen mit vorgeschnitzten Nüssen, schüttet uns alle Nüsse aus und wir suchen uns aus bestimmt 300 Nüssen die 16 raus, die uns am besten gefallen. Für jede Nuss legen wir genau den Namen fest und schreiben eine Liste der Namen um dann jeder Nuss den Namen zuzuordnen. Er staunt nicht schlecht unserer Ausdauer bei der Auswahl und Akribie. Aber das muss seine Ordnung haben. :cheer:

Er benötigt gute 40min dafür, solange schauen wir uns weiter um, finden noch ein paar Elefanten die passen, auch noch einen mittelgroßen, der wunderbar als Jung-Elefant zu unserem großen passt. Und was heller ist. Mara kauft sich noch ein Armband mit passender Kette, die sie sofort anzieht. Auch die Nüsse sind mittlerweile fertig. Alle perfekt geworden. So soll es sein.

Wir sind sehr zufrieden, holen noch die reservierten Elefanten bei den Schwestern ab und begleichen unsere Rechnung am Parkplatz. Ein kleines Handgeld und unsere zweite Box mit allem möglichen. Er freut sich auch sehr drüber, dankt uns und wir fragen ihn noch nach einem Foto zur Erinnerung. :)



Von den Elefanten hatten wir jetzt so viele zusammengekauft, dass 5 Exemplare unsere Wohnung noch heute zieren und nicht weiterverschenkt wurden.








Wir fahren weiter, aber die B1 meint es nicht besonders gut mit uns. Es gibt viele Baustellen und wir kommen schleppender voran als gedacht, zusätzlich waren wir viel länger auf dem markt als geplant. Bleibt noch tanken und etwas essen wollten wir auch noch.

Mit Joes Beerhouse fing' die Reise an, mit Joes Beerhouse soll sie zu Ende gehen denken wir uns. Laut Navi kommen wir gerade so an, dass wir knapp 40min für das Mittagessen haben. Wir fragen an ob das wohl möglich wäre. Die Bedienung nickt entschlossen. Sie organisiert schon, dass wir direkt etwas bekommen, es ist auch sehr leer und nur wenige Tische besetzt. Wir sparen alles an Zeit ein was geht, denn wir wissen schon was wir nehmen: 2x Namibian Bushfire. YUMMMYYYY :) B)

Die Teller stehen wirklich in Rekordzeit und bester Qualität vor uns. Knackige Pommes, frittierte Zwiebelringe und Dreierlei vom Spieß. Immer wieder ein Traum und auch wenn manch einer vielleicht Joes nicht so mag, ich finde den verrückten Laden immer wieder toll... so müssen auch diesmal wieder ein paar Fotos sein.




Der Vorteil bei SCR ist, dass die Station auf dem Weg zum Flughafen liegt. Man ist also schon nah dran und die Übergabe läuft gewohnt reibungslos. Wir berichten von den vorgenommenen Reparaturen unsererseits und dem Klopfen und wann es auftritt. Der Manager kommt dazu. Hört sich alles an und macht eine kurze Probefahrt.

Passt, um die festgestellten, minimalen Mängel kümmern sie sich und wir verabschieden uns.
  • Gestartet sind wir bei 123.707 km
  • Abgegeben haben wir den Wagen mit 127.582 km

Fast 4.000 km in den 3 Wochen, um genau zu sein 3.875 km.


Unser Transfer steht schon bereit. Henry erwartet uns mit einem Lächeln und wir freuen uns ebenso ihn wieder zu sehen. Wir unterhalten uns die ganze Rückfahrt zum Flughafen und es fällt uns diesmal auch nicht mehr so schwer die Rückreise anzutreten, denn ein Wiederkommen ist fest eingeplant... wenn auch später als früher. Aber das konnte man da noch nicht ahnen.

Da ich zwischendurch immer mal mit SCR in Kontakt bin, da wir immer noch eine Reservierung, mittlerweile für 2021 haben, aber leider keine passende Reise mehr dazu, frage ich immer mal anch wie es allen geht. Und sie kommen wohl ganz gut durch die Krise und Henry und dem Team geht es gut. :)



Mit diesen letzten Worten, ist es nun auch soweit. Unsere Reise hat ein Ende.

- wir hatten so viele tolle Begegnungen, dass man viele davon ohne einen solchen Bericht wieder vergessen würde
- Tiersichtungen aller Art und weiß Gott mehr Elefanten, als wir jemals erwartet hätten
- neue Freunde gefunden
- Bekanntschaften geschlossen
- und genug erlebt um 57 Seiten Reisebericht zu füllen...

Danke an alle Mitfahrer, die trotz einiger Verspätungen dran geblieben sind, die vielen Kommentare. Und natürlich die Hilfe bei der Bestimmung viel zu kleiner Vogelviecher, die man nun echt nicht erkennen kann! :laugh:


Achja... ein letztes bleibt noch. Auch wenn die Zahlen auf den Seiten nicht mehr ganz stimmen, schließe ich den Bericht mit unserer Zählung ab, bzw. dem Weg dahin. Bislang kennt ihr ja nur die digitale Strichliste, die das Resultat unserer etwas verrückten Idee war, dass wir alle Elefanten auf unserer Reise zählen wollten. Um das dann auch so im Detail allen Gegenden zuzordnen, haben wir... ach schaut einfach selbst. :)








Damit schließen wir unser Tagebuch für dieses Mal.

THE END





Lieben Gruß,
Robin & Mara
Letzte Änderung: 02 Jan 2021 22:36 von Blende18.2.
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03 Jan 2021 16:03 #602709
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Hallo Robin,
herzlichen Dank für Deinen witzigen, unterhaltsamen und auf sehr sympathische Weise geschriebenen Bericht. Ich hoffe sehr, es wird wieder einmal einen von Euch geben!!!
Bis dahin wünsche ich Mara und Dir alles Gute.
Herzlich grüßt
Elisabeth
P.S. Genesis ist ein Traum! Salgado ist einer meiner Lieblingsfotografen.
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Guten Abend Robin,

auch von mir ein Dankeschön für diesen reichhaltigen, über zwei Jahre hinweg gut gereiften Bericht, der mir viele Erinnerungen zurück gebracht hat!
Deinen Geschmack in Sachen Frans Indongo kann ich zwar nicht ganz teilen, dazu halten die zu viele Tiere, die dort nichts zu suchen haben (z.B. der von dir erwähnte Waterbuck, der ein ganz anderes Habitat liebt!) , was für mich einen leichten Zoocharakter vermittelt.

Zu deinem Sachbuch- und Elefantengeschmack sage ich aber gar nichts, sondern habe mal schnell zwei Sachen aus meiner Wohnung zusammen aufs Sideboard gestellt B) (das eine wohnt eigentlich im Regal und der andere inzwischen im Badezimmer) :




Und ich stimme Elisabeth zu 100% zu!

Liebe Grüße von Bele

P.S.: Habe ich dir schon erzählt, dass Matthias auf unserer 2019er-Tour immer, wenn irgendwas nicht so lief wie gedacht, mit einem kleinen Lacher verbunden ein "Irgendwas ist ja immer!" von sich gab? So habt Ihr uns unwissend die ganze Reise über begleitet ;) !
Letzte Änderung: 03 Jan 2021 17:20 von Champagner.
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Hallo Robin,
Vielen herzlichen Dank für diesen sehr toll geschriebenen Reisebericht. Ich bin wirklich beeindruckt von den vielen Elefanten, die ihr gesehen habt. Eure Holzelefanten gefallen mir auch sehr gut.
Danke für‘s „doch noch zu Ende schreiben“ und ein gutes neues Jahr, indem das Reisen hoffentlich bald wieder möglich sein wird.
Liebe Grüsse Caroline
2016: Südafrika mit Gardenroute
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