THEMA: Botswanas Beasts & Beauty im April
18 Apr 2018 15:55 #519026
  • Rehema
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  • Rehema am 18 Apr 2018 15:55
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Hallo Zusammen!
Nachdem ich von einigen von Euch viel Hilfe bei der Reiseplanung bekommen habe, möchte ich hier nun etwas von unserem Erlebten mit Euch Teilen!
Seit 1983 in Kenya unterwegs, später auch Tanzania, nun seit 3 Jahren in Malawi. Bis Zambia hatten wir es von hier aus schon mal geschafft – nun wollten wir die Gelegenheit wahrnehmen, solange wir „hier unten“ leben, noch nach Botswana zu fahren.
Uns blieben nur die Osterferien, und so waren wir leider mit der Zeit etwas begrenzt. Doch das sollte uns nicht abschrecken, und hat sich dennoch gelohnt!
Am Samstag (14.04.2018) sind wir zurückgekommen, und leider hat mein ursprünglicher Plan, von unterwegs schon etwas zu schreiben, nicht funktioniert. Zum einen, weil ich einfach gar keine Zeit dafür hatte, zum anderen weil unser Internet Zugang sehr begrenzt war.
So wird es also ein Rückblick auf ca. 4800 km in 2 ½ Wochen zwischen Malawi und Botswana!
(Bitte habt etwas Nachsicht, falls das mit dem Bilder einfügen usw nicht auf Anhieb so wird wie ich mir das vorstelle. Ich mache das jetzt hier zum ersten Mal...)




Die Crew:

Volker: „Man muss diese Autos da fahren, wo man sie wirklich braucht!“, Chirurg und Unfallchirurg, und derzeit maximal frustriert vom nicht-funktionierenden malawischen Gesundheitssystem :S (ein treffenderer Ausdruck wäre „Krankheitssystem“, denn in diesem Land hat „Krankheit“ System…). Ein bißchen Abwechslung kann von daher nicht schaden!
Johannes: 13 Jahre, unser Mathe- UND Sprachgenie, und leidenschaftlicher Hyänenforscher. Er hat mich bereits mit 8 Jahren gelehrt, dass diese von vielen mißverstandenen Tiere hochinteressant sind und in einem komplexen Sozialsystem leben.
Benjamin: 12 Jahre, Biologe und Tierliebhaber, und neuerdings auch Nachwuchsphotograph (seit August hat er seine eigene Canon mit einem kleinen Tele, und freut sich besonders auf die Gelegenheit, gute Elephantenbilder zu schießen)
Joel: 10 Jahre, Erfinder, immer auf der Suche nach Action, mit gleichzeitig einem sehr sensiblen und weiten Herz für Mensch und Tier. Er ist außerdem unser „Botswana-Experte“ – denn sie mussten in ihrer Klasse zwischen Weihnachten und Ostern jeder ein „Country-Project“ erstellen – das sind ca. 35 geschriebene und nochmal so viele illustrierte DIN-A4-Seiten über ein Land, über Lage, Klima, Natur ebenso wie über Geschichte, Politik, Menschen und Kultur, Wirtschaft und ein weiteres selbst gewähltes Extra-Thema! Eine harte Nuß für 10-Jährige, wie wir finden! Joel hatte Botswana gewählt, und so haben wir beide gemeinsam gelesen, recherchiert, geschrieben und gezeichnet, bis ein erstaunliches Werk entstanden war! Nun freut er sich ganz besonders, ein winziges Etwas von diesem Land selber kennen lernen zu dürfen!.
Tabea: 9 Jahre, eine Frohnatur, immer singend und tanzend! :silly: Und eine geniale Mischung zwischen ganz Mädchen und doch Wildfang (sie klettert z.B. so sicher wie ein Affe!)
Nun ja, und eben noch ich, Antje, in Ostafrika aufgewachsen, und mein Herz ist da scheinbar an irgendeinem Dornbusch in der Savanne hängen geblieben…. In meinem „früheren“ Leben war ich Ärztin, seit vielen Jahre mache ich sinnvolleres und nachhaltigeres: um einen wunderbaren Ehemann und 4 kleine Menschen herum tanzen und hoffentlich dazu beitragen, dass letztere zu einer Bereicherung für die zukünftige Gesellschaft werden.
Ach ja, und dann wäre da noch Rafiki, unser Toyota Landcruiser, ohne den diese Reise nicht denkbar wäre („Rafiki“ ist Kiswahili und heißt „Freund“, und er wird wieder einmal seinem Namen alle Ehre machen!)



Rafiki war auf jeden Fall in seinem Element, und Volker und ich hatten jede Menge Fahrspaß! :woohoo:

Die Route:
Start in Blantyre, Malawi (da wohnen wir derzeit).
1. Tag: an Lilongwe vorbei, über die Grenze nach Zambia, Übernachtung in Katete im „Tikondane“
2. Tag: nach Lusaka, Übernachtung hinter Luska im „Eureka Camping Park“
3. Tag: nach Livingstone, Übernachtung in der „Maramba River Lodge“
4. Tag: über den Zambezi nach Botswana, Übernachtung im „Senyati Safari Camp“
5. Tag: Chobe – vormittags mit dem Auto, nachmittags mit dem Boot, wieder „Senyati Safari Camp“
6. Tag: nach Süden über Nata nach Gweta, Übernachtung im „Planet Baobab“
7. Tag: durchs Phuduhudu Gate in den Makgadikgadi Park, mit dem Ponton über den Boteti zum „Tiaan’s“
8. Tag: Im Tiaan’s – (hier haben wir eine kurzfristige Änderung gemacht und sind stattdessen weiter nach Maun und haben dort übernachtet, im „Maun Rest Camp“)
9. Tag: geplant war: von Tiaan’s über Maun mit Tanken und Einkaufen zum South Gate (Tanken und Einkaufen war nun schon am Tag vorher erledigt, so ging es entspannt zum „South Gate“). Abends schöner game drive zu den Black pools
10. Tag: im Moremi – über Third Bridge und Xakanaxa (dort kurze Bootstour), zurück zum „South Gate“
11. Tag: bißchen Moremi, letztlich ein völlig verschwendeter Tag - dann zum „Mankwe“ zur Nacht
12. Tag: über Savuti nach Norden bis zum „Mwandi View“
13. Tag: Über den Zambezi zurück nach Zambia, Livingstone, „Maramba River Lodge“
14. Tag: Livingstone, „Maramba River Lodge“
15. Tag: nach Lusaka, wieder “Eureka Camping Park”
16. Tag: nach Katete, wieder „Tikondane“
17. Tag: über die Grenze nach Malawi und zurück nach Hause bis Blantyre

Die Ausrüstung:
Ein wunderbarer Toyota LC mit Winde
Zwei Bodenzelte.
Und noch `n bisschen mehr Krams…. :blink: :lol:

Mittwoch, 28.03.2018 - Letzte Vorbereitungen
Die ersten logistischen Hürden eines CampingUrlaubs mit einer 6-köpfigen Familie sind gestemmt:
Danke Eurer Hilfe im Forum die Route so gut es ging „perfektioniert“, die Campingplätze per email alle geklärt, Essen ist vorgekocht, an tausend und ein Dinge wurde gedacht (und an wie viele nicht? Das wird sich herausstellen…). Die Spaten und die Kisten auf dem Dach sind fest verzurrt (eine mit dem Essen, eine mit zusätzlichem Trinkwasser), und jedes Eckchen in unserem Toyota LC ist überlegt ausgenützt. Dennoch: mir schwant schon, dass bereits nach 2 Tagen Fahrt in diesem vorübergehenden zu Hause wieder das Chaos herrschen wird :angry: : „Wo ist meine Unterhose? Mama, hast Du meinen Langarm gesehen? Wo ist mein Kuscheltier? Wer findet das Rätselheft, mein Taschenmesser usw….? Ach, und ein paar verschimmelte Brötchen haben wir auch noch in einer Ecke gefunden….!“

Nun ja, Rafiki brummt nur: „Sei’s drum! Das ist nebensächlich! Damit wirst Du wohl leben müssen! Ich muss es schließlich auch!“ Und scharrt schon mit den Rädern. Er will endlich raus hier aus der Möchte-Gern-Großstadt Blantyre, und träumt, umgeben von Pothole gefüllten Teerstraßen, von anderem Gelände, für das er eigentlich geboren wurde! Aber bis dahin, mein Lieber, sind es erst mal über 1500 km Teer! Mit wie vielen Potholes werden wir sehen….



Hier gibt er sich noch in unschuldig zivilisiertem Weiß - das sollte sich später ändern... :laugh:

Donnerstag, 29.03.2018 - Von Blantyre über die Grenze nach Zambia bis Katete
Um 6 Uhr kräht der Hahn – ach nein, der Wecker! Blantyres Hähne fingen schon um 4 Uhr an…. Die Kinder sind erstaunlich schnell aus den Federn – das klappt zu Schulzeiten sonst nicht so gut…. Vorfreude treibt an! :woohoo:
Einen Kaffee kochen (den brauche ich spätestens um 9, und dann nochmal um 2 oder 3 Uhr nachmittags!), Äpfel geschnitten, Karotten geschält, letzte Wasserflaschen aufgefüllt, die Kühlbox mit Gefrorenem Vorgekochten bestückt.
Hunde und Katzen gefüttert, die letzten Anweisungen für die night Guards und den Gärtner gegeben, alle Türen verschlossen
Um 7:20 Uhr sitzen wir tatsächlich im Auto, zunächst die bekannten 320 km gen Lilongwe vor uns. Es ist ein ganzen Stück neu geteert, das ist schön – aber man sieht jetzt bereits, dass das nicht lange halten wird: eine ultradünne Teerschicht, bereits jetzt schon mit reichlich Bodenwellen bestückt…. Die chinesischen Straßen in Afrika halten nie lange. Aber da wir im Juli Malawi verlassen werden, werden wir die baldigen neuen Potholes wohl kaum noch miterleben.







Auf dieser Strecke gibt es wenig Neues für uns– außer dass die Kinder den Papa, als er sich wieder über die malawischen Mini Busse und deren Fahrverhalten aufregt, im Chor mit einem (der Realität recht nahen) malawischen Mini-Bus-Lied beglücken:
(Leider kann ich hier weder die Melodie noch den afrikanischen Akzent vermitteln. Aber vielleicht entlockt allein der Text dem einen oder anderen doch ein Schmunzeln)

„My name is Ephraim, I own this Mini bus
Pay your ticket, jump aboard, there’s room for all of us!
I don’t have a liscense, I don’t know how to drive.
Say a little prayer and hope you survive!


I just go: BIIIEP! BIIIEP! – ODI!
(“…let me come in/get through”)
Sindifuna ngozi! (“I don’t need a leader/boss”)
I just go: BIIIEP! BIIIEP! – Odi!
Sindifuna ngozi!


The rules of the road don’t apply to me
I am a Mini bus driver – you see!
I go where I like and I stop anywhere.
Azungu
(white people) go mad, but I don’t care!

I just go: BIIIEP! BIIIIEP! – Odi!
…..


One day I hope to have a big place
me and my suped up Toyota Hilux
against Michael Schuhmacher and his Ferrari
racing the roads of MALAWI!

I just go: BIIIIEP! BIIIEP! – Odi!
…..”


Nun ja, Volker gibt zähneknirschend zu, dass das ganze doch irgendwie lustig ist….

Um 12 Uhr erreichen wir Lilongwe, und da Freunde von uns passend an der süd-westlichen Seite der Stadt wohnen, haben wir uns bei ihnen für eine Mittags-Unterbrechung angemeldet. Es ist herrliches Wetter, die Kinder haben Spaß miteinander im Pool, und wir bekommen sogar noch einen kleinen Mittags-Imbiss! Es ist gemütlich, wir befinden uns in netter Gesellschaft, und wir wollen fast gar nicht mehr aufbrechen…. Aber wir haben noch ein paar Kilometer vor uns. Und die Grenze….. Also bleibt uns nichts anderes übrig, und später als ursprünglich geplant steigen wir gegen 14:00 wieder ins Auto – jetzt geht es für die nächsten ca. 750 km nach Westen. Heute müssen wir aber glücklicherweise nur noch ca 250 davon hinter uns bringen.

Die malawisch-zambische Grenze hier bei Mchinji/Chipata ist relativ „harmlos“. Schon vor 2 Jahren ging das innerhalb von ca. 1 ½ h recht gut (im Gegensatz zu der malawisch-tanzanischen Grenze – da braucht man insgesamt 3 bis 4 h!!! Und starke Nerven…). Heute ist einiges mehr los als vor 2 Jahren – vielleicht liegt es an der Tageszeit. Auch nerven diesmal die „Geldwäscher“ extrem! Sehr schmierige und aufdringliche Typen, die man kaum vom Hals bekommt. :evil: Die Beamten hingegen sind alle freundlich, der ATM auf der zambischen Seite funktioniert auch, so dass wir uns auf die Geldwechsler nicht einlassen müssen! Da wir wissen, dass man in Zambia 4 verschiedene Dinge fürs Auto zahlen muss (Road Tax, Carbon Tax, District officer fee und Versicherung) kommen wir ganz gut alleine klar. Die Kinder sind absolut super und machen dieses Grenz-Gedönse immer mit viel Geduld und dem nötigen Respekt den Beamten gegenüber gut mit!
Es geht weiter – noch ca. 120 km bis Katete. Schon in Chipata bin ich irritiert, wie die anderen Autos fahren, und wie aus einem Traum erwachend (in Malawi scheinen alle Leute täglich Schlaftabletten zu konsumieren…) sage ich vor mich hin: „Oh stimmt ja, die haben in Zambia eher einen kenyanischen Fahrstil….“ Benjamin gibt mir eine seiner kürzlich in der Schule errungenen neuen Erkenntnisse zu denken und sagt auffordernd: „Mama, intelligence is the ability to adapt to change!“. „Jaja, schon gut! I’m working on my intelligence….“, und es fällt mir recht leicht, mich endlich wieder auf einen „wacheren“ Fahrstil umzustellen! Der Unterschied zwischen diesen beiden Ländern gleich hinter der Grenze ist für uns wieder frappierend – selten empfinden wir das an Grenzen so stark! Es tut gut, mal wieder aus Malawi raus zu sein!

Nun ist es empfindlich kalt geworden, und Zambia begrüßt uns mit einer unfreundlichen, grauen Wolkendecke. Neben der Straße steht auf beiden Seiten das Wasser bis kurz unter Straßenniveau. Hier scheint die Regenzeit noch nicht aufgehört zu haben! Bei leichtem Regen und beginnender Dunkelheit erreichen wir Katete und finden auch am Ortsausgang gleich die kleine „Tikondane Lodge“. Dies ist der einzige Ort, wo wir keine Zelte aufbauen, sondern preiswert in einfachen Zimmern schlafen können. Das hilft bei dem Regen nun enorm, und wir fallen schon früh am Abend müde in die Betten!
Anhang:
Letzte Änderung: 22 Apr 2018 15:55 von Rehema.
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18 Apr 2018 16:17 #519030
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  • Rehema am 18 Apr 2018 15:55
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Hallo Annick! Du warst ja schnell!
Ich hab eben noch dreimal was mit den Photos geändert, und hoffe, dass ich es jetzt auf Anhieb besser geregelt bekomme....

Da mein Internet mich manchmal abstürzen läßt, und dann alles, was ich gerade im Forum getippt habe futsch ist, habe ich diesen bericht begonnen, im Word zu schreiben und kopiere dann immer mal rein. So koimmt hier jetzt also mal der etwas "trockenere" Teil meiner Camp Bewertungen - zu Tikondane kann ich Dir auf Deinen Thread außerdem noch ein paar Details mehr schreiben.

Aaaalso:
Vielleicht schiebe ich hier mal eine-Bewertung unserer ganzen Camps ein, damit ich Euch nicht nur mit unseren ersten 3 Fahr-Tagen langweile (aber ganz raus lassen will ich es auch wieder nicht – denn es gehört schließlich zu unserer Reise mit dazu). Wen diese Camp Bewertungen interessieren, der muss sich dann nicht mühsam durch den ganzen Bericht wühlen, und wen sie nicht interessieren, der kann sie ja einfach überspringen!

Tikondane in Katete: 3 bis 4 Sterne
Eine sehr preiswerte Unterkunft (Bett zwischen 6 und 20 Dollar), praktisch gelegen auf der Straße zwischen Lusaka und der malawischen Grenze, bzw. dem beliebten South Luangwa NP. Sehr freundliche Menschen.
Jedoch sollte man sich darauf einstellen, dass es eher das Gefühl vermittelt, in einem afrikanischen Dorf unterzukommen. Es wirkt alles etwas schäbig, wobei das vielleicht mehr an den dunklen Räumen liegt, denn es ist alles dennoch sehr sauber, auch die Betten. Die Duschen sind allerdings nicht zu gebrauchen (da wir aber öfter mit Wasserknappheit umgehen müssen, stört uns das nicht sonderlich). Das „Rondavel“ mit 4 Betten ist extrem hübsch eingerichtet – aber normalerweise wohl teurer, als was wir am Ende zahlen müssen.
Als Unterkunft auf dem Wege also – wie soll ich sagen – beschränkt empfehlenswert. Für unsere Bedürfnisse war es völlig ausreichend, man sollte nur nicht mit falschen Vorstellungen kommen. Sicherlich interessant, wenn man mal etwas anderes sehen möchte, als Touri Lodges! Hinter Tiko steckt eine ganze community Arbeit, die von einer Österreicherin seit 25 Jahren geleitet wird. Hier kann man, wenn man will, auch noch etwas mehr Einblicke in das lokale Leben und die Kultur bekommen!

Eureka Camping Park bei Lusaka: 4 Sterne
Sehr schönes, weit angelegtes Campsite. Auch Chalets vorhanden. Hier laufen meist Zebras, Giraffen und Impala zwischen den Zelten hindurch!
Toiletten und Duschen sauber. Manager nicht sehr zugänglich, und die kleine dunkle Bar mit Billardtisch vermittelt eher genau das: eine etwas düstere Bar-Atmosphäre – hier kommen auch Leute aus Lusaka einfach für ein Bier her. Aber man muss ich dort ja nicht aufhalten – das Gelände ist weitläufig genug. Kleiner, sauberer Pool. Wenn wir von Osten kommen, für uns sehr willkommen gelegen, denn dann ist man bereits durch den Stadtverkehrt Lusakas durch, wen man am nächsten Tag Richtung Livingstone startet!
Für Zambia übliche camping Preise (10 Dollar Erw., Kinder bis 12 die Hälfte)

Maramba River Lodge in Livingstone: 5 Sterne
Einer meiner Lieblingsplätze!
Sehr schöne, natürlich angelegte kleine Lodge an einem Seitenfluss des Zambezi, in dem vor der RestaurantTerrasse die Hippos zu Hause sind. Mit vielen kleinen Tents/Häuschen und einem ebenso schönen, einfachen Campingplatz dabei, wobei man als Camper alle facilities mit nutzen darf. Schöner Pool und sehr gemütlich gestaltetes Umfeld an Pool, Bar und Restaurant. Free Wifi. Sehr liebevoll gestaltete, saubere Duschen und Toiletten. Preis ebenfalls 10 Dollar Erw, Kinder die Hälfte.
Das einziges was nervt: der Hubschrauber- und Motor-Paraglider-Lärm….. Aber das wird an anderen Orten bei den Vic Falls nicht viel anders sein, vermute ich.

Senyati Safari Camp bei Kasane: Hm….. 4 Sterne. Aber für die unfreundlichen (und etwas abzockenden) Betreiber am liebsten noch ein Stern Abzug….
Schöner Platz, der Elefanten Bunker ist eine geniale Idee – wenn man das Glück hat, dass welche am Wasserloch sind. Was bei uns an beiden Abenden leider nicht der Fall war…. Wohl eher in der Trockenzeit.
Campsites mit großzügigen eigenen Abolutions/überdachten Platz zum Kochen. Ja, empfehlenswert, aber mit ca, 22 Euro recht teuer.
Außerdem hat uns sehr geärgert, dass uns zwar ein Pula-Konto genannt wurde – die eingehenden Pula dann aber intern sofort wieder in südafrikanische Rand umgerechnet wurden, und dann wieder zurück in Pula, was zu einem Wechselkursverlust führt. Das haben wir angesprochen, und die managerin konnte das natürlich nicht selber entscheiden, aber der Besitzer ist nie aufgetaucht und hat sich nur hinter dem Management versteckt. Es ist nicht in Ordnung, dass sie das Konto als Pula Konto angeben, wenn es eigentlich ein Rand-Konto ist! Dann hätten wir gleich in Rand überweisen!

Elephant Sands:
Waren wir zwar nicht über Nacht, haben wir uns aber auf dem Wege angeguckt. Wäre für uns wirklich eine Option! Wir können uns vorstellen, dass es, wenn es voll wird, etwas Rummelplatz-Atmosphäre hat, aber wir fanden es nicht so übel wie nach einigen Schilderungen erwartet. Außerdem noch vergleichsweise preiswert.

Planet Baobab bei Gweta: 5 Sterne

Für uns ein sehr schönes Camp/Lodge! Sooo liebevoll gestaltet das ganze! Weitläufig, die hübschen Rundhütten verbreiten eine gemütliche Atmosphäre. Der Campingplatz ist auch in Ordnung. Am Anfang stört mich etwas, dass es etwas weit ist zum Wasser, aber das war später irgendwie auch nicht mehr wichtig. Sehr hübsche Abolutions, allerdings etwas spärliches Wasser in den Duschen, das ist für uns jedoch nicht sooo ausschlaggebend. Genialer, großer Pool, was natürlich für unsere Kinder nach dem vielen Im-Auto-Sitzen wunderbar ist da sie sich als begeisterte Schwimmer hier wirklich austoben können. Ich flanierte gerne auf den kleinen, verwunschenen und mit Petroleumlampen beleuchteten Wegen unter den Baobabs herum (ich liebe Baobab!). Extrem freundliches staff! Und mit ca. 8 Euro außerdem die preiswerteste unserer Botswana Unterkünfte!

Tiaan’s Camp am Boteti River: Tjaaaaa… das war unsere große Enttäuschung. Ich vergebe 3 bis 4 Sterne.
(Unser Gefühl sagt: höchsten 3, aber das wäre, wenn man es sachlich betrachtet, nicht ganz fair)

Hier zeigt sich weder mal, wie unterschiedlich wir Dinge empfinden, haben doch einige hier im Forum von diesem angeblich schönen Ort geschwärmt!
Wir wollten hier deshalb einen Tage Pause einbauen. Und nach dem schönen Planet Baobab kommen wir hier an – und sind alle 6 super enttäuscht! Was bitteschön soll hier besonders schön sein? Außer dass die Duschen wirklich reichlich warmes Wasser ausspucken?
Wir haben es versucht, mit den Augen anderer zu betrachten. Ob man zu z.B. zweit (ohne Kinder) dem ganzen mehr abgewinnen kann? Aber Volker und ich sagen beide: hier müssen wir keinen Tag verbringen! Zum nächtigen auf dem Weg ist es o.k. Aber sonst? So sehr ich mich auch bemühe, es gelingt mir (uns allen) nicht, diesem Camp irgendetwas abzugewinnen. Die Plätze fürs Zelten sind zwar großzügig und haben alle einen Baum. Blick gibt es aber von dort keinen. Nur von dem Dach über dem Restaurant aus – und auch dieser Blick ist nicht sehr hübsch: durch Baum-Grün zum großen Teil ohnehin verstellt. Der Boteti ist an dieser Stelle auch nicht besonders hübsch – es laufen Herden von Kühen da unten rum und es ist ein Zaun durchgezogen, so dass man selbst wenn wilde Tiere kämen, diese weit weg sind. Man erahnt einen ElefantenTrampelpfad fern schräg weit weg am anderen Flußufer. Das war’s dann auch schon. Das nach meinem Empfinden stillos eingerichtet Restaurant ist auf der Hinterseite des Hauses - man hat also auch von hier gar keinen sonderlichen Blick. Oben, wo die Sofas stehen, sieht es aus, als habe jemand auf dem Sperrmüll alte Möbel eingesammelt, die noch brauchbar sind – kein einheitlicher Stil. Das ganze wirkt so hilflos eingerichtet! (das einzige, was ein wenig Eigenheit erkennen läßt, sind die Duschen und Toiletten). Wellblechdach, ungemütlich, kein Ambiente.
Fürs Wifi muss man außerdem pro Stunde pro Gerät bezahlen. Der Pool ist ein eiskalter überdachter (immerhin sauberer) mini Tümpel. Der manager ist auch nicht sonderlich zugänglich. Das campen ist auch nicht gerade preiswert (ca. 19 Euro ab 12 Jahren). Eigentlich wollten wir uns hier ein Essen leisten. Aber für 20 Dollar pro Person, in einem so stillosen Ort ist es uns das nicht wert, und wir erwarten auch von der Küche deshalb nichts Außergewöhnliches.
Wir kochen unsere Nudeln auf unserem Gaskocher und sinieren gemeinsam darüber, was wir nun mache sollen. Wären wir doch einen Tag länger im Planet Baobab geblieben!
Dann einigen wir uns darauf, am nächsten Tag bereits abzureisen (obwohl wir leider schon 2 Nächte bezahlt haben) und stattdessen uns in Maun eine Unterkunft zu suchen. Die einzig richtige Entscheidung, denn von einem Tag langweilen an einem nicht gerade schönen Ort wird das bereits ausgegebene Geld auch nicht besser….

Maun Rest Camp: 4 bis 5 Sterne
Ich hatte mir glücklicherweise während meiner Reiseplanungen auch Campingplätze in Maun notiert und diesen Zettel mit, obwohl wir in Maun keine Übernachtung geplant hatten. Das Maun Rest Camp klang schön, ruhig und preiswert. Das war es auch! 8 Euro pro Erwachsener! Große Anlage, schöne Plätze unter den Bäumen oder am Thamalakane (dann etwas teurer). Kostenloses schnelles Wifi. Ordentliche Toiletten und Duschen mit reichlich warm Wasser.

South Gate: 4 bis 5 Sterne
Keine Ahnung, warum viele dieses Camp nicht so mögen. Wir fanden es sehr schön unter den großen Bäumen, viel Platz, sogar Tische, sehr ordentliche, saubere Abolutions. Schöne Feuerstellen.
Und: nein, uns besuchte NICHT der Honigdachs – dafür aber am ersten Abend eine Civet, und am zweiten Abend eine andere, kleine Ginsterkatze!!!
Alle Camps im Moremi finden wir recht teuer – aber mit ca. 24 Euro (allerdings erst ab 18 Jahre!) noch verhältnismäßig preiswert im Vergleich mit den anderen Moremi-Campsites.

Third Bridge, Xakanaxa und North Gate haben wir uns angeschaut:
Third Bridge hat etwas offenere Umgebung drum herum, die Plätze selber waren aber mehr im Gebüsch, was ich nicht so schön fand. Xakanaxa hat uns allen sehr gut gefallen, am Wasser, mit Schilf, überall der Blick auf das Okavango! Und North Gate fanden wir alle noch viel unschöner als South Gate – alle Plätze nur zwischen Dickicht! Und wenn man bedenkt, dass diese 3 Camps alle 50 Euro pro Person kosten, dann waren wir SEHR glücklich, dass wir 2 Nächte am South Gate waren! Xakanaxa wäre es mir evtl. noch für eine Nacht mal wert, denke ich – gerechtfertigt finde ich diese Preise dennoch nicht.

Mankwe Camping Platz: 3 Sterne
Freshy hatte mich ja etwas vorgewarnt. Insofern haben wir nicht viel erwartet. Deshalb fanden wir es dann wohl auch ganz o.k. Wir fanden es jetzt grundsätzlich mal schön gemacht (sowohl die Lodge als auch die Campingplätze an sich – mit vielen schattigen Bäumen – ich bin erstaunt, dass Ihr dort keinen Schatten gefunden hattet?). Auch wurden wir freundlich begrüßt und bekamen gratis Feuerholz für eine Nacht.
Allerdings waren die Abolutions schon eine ziemliche Zumutung: das Klo war frisch verstopft mit den Überresten unserer Vorgänger (da das Wasser so langsam nachlief, vermute ich. Ich hab dann am Wasserhahn dreimal einen Eimer gefüllt, und dann war das Problem auch behoben). Deshalb schwirrten neben dem Gestank auch Unmengen von Fliegen herum. Die selbstbefüllbare Eimerdusche fanden die Kinder zunächst mal ganz witzig – sie funktionierte am Ende aber kaum, und das Wasser war ekelig: salzig und schmierig, als habe jemand tonnenweise Salz und Seife reingekippt…. Die einzige Campsite, wo wir unsere Trinkflaschen NICHT auffüllten – das fand ich dann für MikropurTabletten eine Überforderung (und für unsere Verdauung auch….).
Nachts besuchten uns Elefanten, das war schön! Und von unserer Route her war es recht sinnvoll gelegen. Dennoch denke ich, dass wir dort nicht unbedingt nochmal hin gehen würden.

Und zuletzt:
Mwandi View in Kavimba, Nähe Kachikau: 5 Sterne
Da kamen wir an und sagten alle wie aus einem Munde: „Ohh, ist DAS schön hier!!!!!“
Wir überlegen noch, hier einen Tag länger zu bleiben und stattdessen unsere zweite Nacht in Livingstone zu kürzen, entscheiden uns dann aber doch nur für ein gemütliches Aufstehen und noch etwas Zeit am Morgen verbringen und nach unserem Plan weiter Richtung Heimat zurück zu fahren, da wir hier, insbesondere die Kinder, vielleicht einen ganzen Tag lang dann auch nicht so recht wissen, was sie machen sollen(ich könnte dort endlos auf der Terrasse sitzen, in die Weite blicken, über das Erlebte sinieren, Reisebericht schreiben und vieles mehr….)
Schöne grüne Wiesen, sehr geschmackvoll eingerichtetes kleines Restaurant mit Terrasse und Blick auf die Linyati FloodPlains, gute Abolutions, auch extra zum Geschirr spülen mit heiß Wasser, ein netter, kleiner Pool. Und: die freundlichste Besitzerin, mit der ich bereits im Vorfeld wegen unserer Chobe River Cruise extrem netten und hilfreichen Kontakt hatte.
Uneingeschränkt zu empfehlen!!!!
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19 Apr 2018 10:08 #519079
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Danke Euch allen für Eure ermutigenden Rückmeldungen! Da macht es gleich noch mehr Spaß weiter zu schreiben! ;) Ich muss die Vormittage ausnutzen, und anderes muss jetzt eben mal liegen bleiben. Wäsche kann ich eh nicht waschen, da wir seit Montag ein Major-Strom Problem haben. Aber ins Namibia Forum komme ich - das ist doch eine praktische Ausrede gegen langweiligere Alltags-Arbeit :laugh: :laugh:

Freshy, kurz zu Deiner Frage unseres zukünftigen Domizils: Das fängt so langsam an, Volker und mich doch zu stressen. Wir haben ja eine konkrete Sache in Tanzania, wo man Volker zum Aufbau eines zu einer privaten Medizinischen Uni gehörenden Krankenhauses haben will. Das macht, nach allem, was wir nach mehrfachen Besuchen dort im letzten Jahr beurteilen könne, wirklich Sinn und scheint sehr auf uns zugeschnitten zu sein (wir sprechen auch beide Kiswahili, und haben einen inneren Zugang zu Tanzanias Menschen) - aber vergeblich suchen wir seit 9 Monaten nach einem funding dafür. Ich lasse mich jetzt nicht aus über Sinn und Unsinn diverser Projekte auf diesem Kontinent, und wieviele Gelder wem in die Rachen geschüttet wird, und dass so viele Gelder ungenutzt rum liegen - aber wenn man mal was Sinnvolles tun will, dann sagen alle nur "Tolle Sache, da müsste sich doch jemand finden lassen....." - aber keiner fühlt sich dazu berufen, derjenige zu sein. Schon gar nicht die "Großen", die eigentlich gar nicht wissen, was sie mit (unseren Steuer-) Geldern machen sollen.... Eigentlich wäre es perfekt für eine CIM-Stelle über die deutsche Entwicklungshilfe - aber die scheinen derzeit in TZ nicht innovativ und sind daran nicht interessiert.
Seit März gibt es endlich EINE Stiftung, die dem ganzen Chancen gibt, und Volker schriebt seit kurz vor unserer Botswana Reise an dem Antrag. Aber hier stößt er auch oft genug an Grenzen, und es ist unklar, ob das was werden wird.
Die letzte Alternative heißt, zurück nach Deutschland, was uns nicht sehr entsprechen würde, und wo wir auch unsere Gaben als ungenützt herumliegen sehen würden.
Also, sollte jemand hier im Forum jemanden kennen (oder Kontakte zu Firmen, die sowas mal ein paar Jahre als Anschub finanzieren würden), der Geld hat und es in medizinische (Ausbildungs-)Aufgaben in Tanzania einbringen würde, der kann sich gerne mit einer PN an uns wenden!
Das ist der Stand dazu in Kürze, freshy!

Nun werde ich mal die nächste Etappe zusammenstückeln und mich ein wenig den vielen Photos widmen. Auf unserer Kamera waren "nur" ca. 1300 - und auf Bennis 1931..... Insgesamt bin ich sehr enttäuscht von den Bildern - wir haben aus den letzten 30 Jahren sehr viel wundervollere Tierphotos. Ein wenig lag das sicher an der Jahreszeit - wir waren auch insgesamt eher etwas enttäuscht und haben sehr viel weniger gesehen als erhofft, Zum anderen haben wir auch die Kinder immer mal ran gelassen, und obwohl Benni eigentlich mit manchen basics inzwischen vertraut ist und teilweise auch echt gute Bilder hin kriegt, haben z.B. gaaaaanz viele Landschafts-oder Straßenbilder einen schiefen Horizont! Und sind damit kaum verwertbar...
Auch ist es aus unserem LC heraus nur auf dem Beifahrer- oder Fahrersitz einfach, gute Perspektiven zu kriegen - seitlich aus den kleinen Schiebefenstern heraus ist man doch recht eingeschränkt. Und immer heraus lehnen (dafür wurden wir im Chobe prompt von einem SafariFahrer gerügt) oder anhalten und aussteigen will man auch nicht dauernd.... Ich hoffe, dass ich Euch den Bericht dennoch mit einigen schönen Bilder erfrischend gestalten kann!
Auf bald!
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19 Apr 2018 11:02 #519085
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So, genug dazwischen gefaselt! Jetzt soll es weiter gehen:

Freitag, 30.03.2018 – von Katete nach Lusaka
Wir wachen ausgeschlafen aus und es begrüßt uns blauer Himmel! Das tut gut!
Heute geht’s nach Lusaka – durch „Tikondane“ haben wir diesmal diese Etappe um einige Stunden kürzen können. Letztes Mal hatten wir in Namitete noch vor der Grenze übernachtet, und dann war das inklusive Grenzübergang ein 12-h Tag gewesen (da wir dann auch noch 2 h in Lusaka im Verkehr gehangen haben). So sind wir entspannt und frühstücken noch im kleinen Tiko Restaurant.





Etwa so, wie ich es erwartet habe: recht „afrikanisch“, mit Tee und InstantKaffee, mit Toast, und Peanut butter und Marmelade (beides eigene Herstellung). Dann fährt der unscheinbare, freundliche Koch (der völlig überfordert scheint, es uns aber wohl unbedingt recht machen möchte!) immer noch mehr auf: Omlette, und Würste (die schmecken genauso wie die Farmers Choice Würste in Nairobi in den 80er Jahren – mehr nach Sägemehl als nach Wurst… Meine Familie kriegt sie nicht runter :sick: , nur ich lasse mir einige Bissen schmecken und schwelge dabei in Erinnerungen…. :whistle: Manchmal ist es seltsam, wie sogar schlechter Geschmack oder üble Gerüche positive Gefühle hervorzaubern können!). Zuletzt bringt der Koch noch gebratenen Speck – und der schmeckt nun wirklich richtig gut! Da ist mein Hannes, der Fleischesser, selig, und für ihn ist der Tag nun bereits gerettet! :)

Wir treffen noch Elke, die Österreicherin, die das ganze seit 25 Jahren leitet, und tauschen uns ein wenig aus. Das ist sehr interessant, und es ist schade, dass wir nicht mehr Zeit dazu haben! Sie scheint eine der treuen, hingegebenen Menschen zu sein, die FÜR die MENSCHEN leben und allen Rückschlägen zum Trotz Freude und Lebensmut versprühen!

Zamiba wünscht uns gute Fahrt (hier habe ich etwas gemogelt, denn wie man an dem grauen Himmel und der nassen Straße sehen kann, stammt dieses Bild vom Vortag...)



(warum eigentlich auf französisch, frage ich mich? Die Franzosen waren doch gar nicht hier!?), und die haben wir dann auch! Die Straße ist neu gemacht, - eine wahre Autobahn! Und hier darf man sogar 120 fahren! (in Malawi ist offiziell bei 100 Schluß). Und nicht nur das – man KANN sogar 120 fahren und merkt es nicht einmal! WOW! Vor 2 Jahren sind wir hier teilweise noch über Baustellenumgehungen gehoppelt. Diese Straße ist anders gebaut als die zwischen Blantyre und Lilongwe. Und eigentlich möchte ich ja nicht parteiisch sein – aber in diesem Falle wurde sie mit Unterstützung der europäischen Union gebaut, und nicht von den Chinesen…. Man hat jedenfalls den Eindruck, das könnte eine Weile halten!



Uns beeindrucken die Solar-Straßenlampen – warum kriegt Malawi sowas nicht hin???



Da leiden wir jedes Jahr an immer mehr Stromausfall (im vergangenen halben Jahr waren 24 h OHNE, dann wieder 4 bis 8 h MIT Strom die Regel), und nun hat man überall Straßenbeleuchtungen gebaut (Blantyre, Zomba usw…), die teilweise sogar tagsüber brennen :blink: , während zu Hause unsere Gefrierschränke vor sich hin tauen, und unzählige offices und andere Arbeiten lahm liegen….

Eine willkommene Unterbrechung ist die Luangwa-Bridge. Hannes mit seinem wachen Auge rügt den Fahrradfahrer, der vor uns über die Brücke fährt, während noch ein Laster darauf unterwegs ist – denn es steht ja dran: "On Bridge only one vehicle at a time" :side:





Hiernach kommen immer wieder ein paar üble Schlaglöcher, aber insgesamt bleibt die Straße doch wie eine Autobahn bis Lusaka! Ein angenehmes Fahren für so eine lange Strecke.
Wie unsere Kinder diese viele Fahrerei immer mitmachen, werden wir oft gefragt. Irgendwie ist das selten ein Problem: Manchmal wird gequatscht und geblödelt, manchmal ist Schweigen, und jeder saugt den Blick um uns herum in sich hinein. Mal schlafen einige, mal lesen auch welche (so lange bis sie jammern: „Mir ist schlecht!“ Aber es gilt noch immer der alte Spruch: wer nicht hören will muß fühlen!). Mal machen wir „Wolkenspiele“ und erzählen, uns, was jeder in den Wolken sieht. Manchmal hören wir Musik – heute eine Mischung aus Pop, Klassik, und Kinderliedern, die so langsam eigentlich auch für unsere Kinder nicht mehr interessant sind, aber uns dennoch ein bisschen bei Stimmung halten („Der bunte Papagei legt ein HÜHNER-Ei ! Da sagt das Huhn: was soll ich dann tun???..... Es schaukelt die Giraffe, am Baum so wie ein Affe – der Affe lacht sie aus: da wird nie was draus! Da wird NIE was draus! NIE WAS DRAUS!“), und die Kinder üben, Takte zu erkennen und zu dirigieren. Immer wieder fällt insbesondere die Unterscheidung zwischen 2/2 und 4/4 schwer – aber am Ende der Fahrt haben sie auch das raus!

Kurz vor Lusaka liegt linker Hand das bei vielen bekannte „Pioneer’s Camp“. Ich fragte mich, ob es uns für die Rückfahrt helfen würde, dort zu übernachten, da es immer nicht schön ist, morgens als erstes durch dichten Stadtverkehr fahren zu müssen, und so machen wir den „kleinen“ Abstecher, um es uns anzuschauen. Aus den angeblichen 2 km werden 4, und es ist eine fürchterliche Rough Road. Da manche sie anscheinend noch nicht schlimm genug finden, hat man an den wenigen Stellen, wo man mal FAHREN könnte, dicke fiese Bumps eingebaut…. Das, was wir dann hinter einem Zaun im Gestrüpp eingepfercht sehen, läßt uns schnell entscheiden: Nein, hier werden wir auf der Rückfahrt nicht hin gehen. Jedenfalls nicht, nachdem wir das Eureka hinter Lusaka bereits kennen. Der „kurze Abstecher“ hat uns leider eine halbe h gekostet… :angry:
Durch Lusaka geht es heute erstaunlich flüssig – wir sind nach 45 min durch und gegen 4 im Eureka Camp. Da freuen wir uns schon auf die Giraffen und Zebras, die meistens durchs Camp streifen – und während wir noch am gate stehen und Volker sich ins Buch einträgt, kommen doch tatsächlich direkt vor uns 2 Giraffen aus dem Gebüsch – und hinterher ein Zebra marschiert! Damit hatten wir gar nicht gerechnet, und bis ich den Photo gezückt habe, sind sie auch schon fast wieder weg!
Uuuups! Wie kriege ich denn Hochkant-Bilder hier auch hochkant in den Bericht hinein? Vielleicht kann mir einer helfen...?



So ein freundlicher Empfang! Während wir Zelte aufbauen, grasen mehrere Zebras um uns herum – das ist aber nett von Euch!





Leider kommt auch hier Nieselregen auf, und es ist schön, dass hier immerhin kleine Hütten stehen, unter deren Dach wir mein vorgekochtes Gulasch essen können.



Die Kinder spielen noch etwas Billiard an der Bar, aber ansonsten ist bei dem kühlen Nieselregen bei Dunkelheit auch nichts geboten, so dass wir früh in die Zelte kriechen. Wir hoffen, dass wir ohne Regen aufwachen, denn nasse Zelte einpacken ist immer nicht so schön….
Letzte Änderung: 19 Apr 2018 11:10 von Rehema.
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Schön, Mzeekenya und Doro, dass Ihr mit dabei seid!
Ja, MK, Deine Beobachtung mit dem Straßenbau teile ich. Auch z.B. in Tanzania ist ja in den letzten Jahren da sehr viel geschehen. Die Straße im abgelegenen Süden zwischen Songea/Lake Malawi und Mtwara/Indischer Ozean - was haben wir gestaunt, dass wir die auf tollstem Teer durchfahren konnten, statt wie früher mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 40 km/h zu hoppeln! Nach der Regenzeit immer besonders schlimm, IN der Regenzeit manchmal gar nicht passierbar! Ebenso die Straße zwischen Dodoma und Iringa - und zwischen Arusha und Dodoma müssten sie auch bald fertig sein? So ein bisschen nimmt es einem ja auch ein bestimmtes Gefühl, was einem solche Reisen sonst vermittelt haben, und man könnte vielleicht auch kurzfristig in etwas Wehmut darüber verfallen. Aber nicht nur für Reisende wie uns ist es angenehmer- für die vielen Menschen dort bedeutet diese infrastrukturelle Anbindung ja ungeheuer viel! Aber ob das wirklich einen generellen Aufschwung mit sich bringen wird - mal sehen.... Die Bevölkerung muß halt auch was draus machen, und sich nicht nur von Donors bedienen lassen (wie es z.B. in Malawi der Fall ist)

Doro, ja, das Bridge Camp ist immernoch dort, bei der Luangwa Brücke (zwischen Lusaka und Chipata). Auf der Rückfahrt haben wir hier eine kurze Pause eingelegt. Der Niederländer Besitzer ist immer noch da, freundlich, aber Alkoholiker, soweit sich das beurteilen läßt, aber das Camp läuft. Es machte nur für uns von den Etappen her keinen Sinn diesmal als Übernachtung.

Nun kommt nochmal ein Tag Berichten von einer weiteren langen Fahrstrecke, und ich hoffe, dass ich Euch damit nicht zu sehr langweile! Und dann geht's über den Zambezi nach Botswana!
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20 Apr 2018 09:41 #519173
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  • Rehema am 18 Apr 2018 15:55
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Guten Morgen Doro!
Ja, die Strecke bis Mfuwe ist wohl noch nicht so lange geteert - wir hatten das Glück aber schon! Wir sind damals (vor 2 Jahren) erst zu den Vic Falls, und dann auf dem Rückweg in den South Luangwa. Da sind wir dann kurzentschlossen von Livingstone bis zum Bridge camp durch gefahren - ein langer Tag! - und von dort bis zum SL. Volker wollte eigentlich unbedingt die im HUPE Reiseführer beschriebene OffRoad Strecke von Petauke aus fahren. Ich hab ja auch nichts gegen "OffRoad" (der Begriff ist eigentlich Blödsinn - das sind ja alles STRASSEN), im Gegenteil. Aber das erschien mir dann doch ein bisschen ZU lang - und dann Anfang April??? ich war froh als uns damals der Besitzer vom Bridge Camp EINDEUTIG sagte, dass wir das nicht versuchen sollen - am Ende der Regenzeit, und mit nur einem Auto. Das wäre völliger Blödsinn! Volle Flüsse, nicht nur mit Wasser, sondern auch mit Krokodilen usw! (nachdem wir dann im SL endlos Krokodile gesehen haben, kann ich mir das gut vorstellen...) So wurde es dann die "langweilige" Teerstrasse.

Naja, und eben mit deshalb war ich Volker ja quasi noch ein bisschen Rough Road "schuldig" - und so wurde nun Botswana draus! Ich war ja hier anfangs recht unsicher, da ich diese Strecken so gar nicht einschätzen konnte. Mancher im Forum hat sich da vielleicht über meine Skepsis gewundert, da es ja "Standard Routen" sind (Moremi, und über Savuti hoch). Doch mir schwang einfach noch der Rat vom Bridge Camp im Ohr: "Never - don't do it, not with only ONE car!". Aber das bezog sich ja auf die Old Petauke Road in Zambia....
Botswana jetzt war vom Fahren her prima - sehr viel weniger brenzlig als ich dachte (wobei wir Glück hatten - eine Woche vorher muss es mit schlimmen Regenfällen noch eine ganz andere Matschtour gewesen sein, als es ohnehin bei uns schon war!), es war so, dass es viel Spaß gemacht hat (ich fahre auch gerne Auto), ja, und stecken geblieben sind wir auch einmal ordentlich - und rausgezogen haben wir auch mal jemanden, und von dem vielen Tiefsand auf der Sand Ridge Road haben wir nichts gesehen.... :huh: Ich muss da nochmal in der Trockenzeit hin....
Jetzt aber dann doch der Reihe nach! :silly:
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