Tag 22 nach Linyanti
Wir freuen uns darauf, nach dieser trockenen staubigen Gegend wieder ans Wasser zu kommen. Auch etwas mehr Leben (z.B. Vögel) erhoffen wir uns dadurch.
Es sind nur 60 km, aber die Strecke soll es in sich haben. Beim Auschecken in Savuti empfiehlt man uns über das Goha Gate zu fahren.
Anfangs fährt es sich noch ganz entspannt, die letzten 30 km sind jedoch mächtig tiefsandig. Da wir ohnehin mit recht wenig Reifendruck fahren, kommen wir gut durch, an den leichten Steigungen möchte der Motor allerdings richtig hochgedreht werden.
Besonders abwechslungsreich ist die Strecke nicht, wobei doch die ein oder andere Antilope kreuzt und sogar eine Giraffe an einer Pfütze –warum steht hier eigentlich Wasser?- zum Trinken steht.
Plötzlich meldet mein Gehirn Haaalt! Da war doch was….irgendwas passte nicht bzw. ist aus dem grünen buschigen Einerlei aufgefallen. 50 Meter im Rückwärtsgang später haben wir Gewissheit: in einem grünen Busch sitzt etwas Quietschgelbes…
ein Chamäleon!!
Das hätten wir jetzt a) überhaupt nicht erwartet und b) wieso ist es gelb und nicht getarnt?
Einige Kilometer weiter erreichen wir das Linyanti Gate. Beim Ausfüllen des dicken Buches weist man uns darauf hin, dass es hier einen naughty elephant gäbe und wir sollten nur mit dem Auto zu den ablutions fahren. Okaaay, Elefanten auf der Campsite hatten wir schon öfters. Da die Managerin aber doch wiederholt, dass der Elefant etwas lästig sei und sich nicht wirklich vertreiben liesse, werden wir aufmerksamer. Letztlich erzählt uns die Managerin, dass er wohl schon mal Stühle durch die Luft wirft und auch schon mal versucht hätte, ein Auto aufzumachen…Schluck! Sie hätten schon das DWNP und MEWT informiert und es wäre auch schon jemand vor Ort gewesen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Tja, das klingt ja jetzt nicht nach einem entspannten Aufenthalt am Linyanti…
Wir beschließen, am Tage erst mal die Situation einzuschätzen und ggf. von dem Angebot Gebrauch zu machen, im staff village zu übernachten.
Die Campsite liegt hübsch mit Blick auf das Wasser bzw. das was davon übrig ist. Ein paar Hippos grunzen, eins liegt wie tot (ist es auch). Ein schöner großer Baum spendet Schatten.
Früh übt sich, was ein richtiges Frankolin werden will...
Paradies Fliegenschnäpper
Aus der Ferne hören wir etwas Gepolter, denken uns aber nichts dabei.
Linyanti bietet nur wenig gamedrive-Möglichkeiten, die wir uns aber dennoch mal anschauen wollen. Zuerst landen wir auf der Nachbarcampsite und tauschen uns über den Eli aus. Die beiden hatten aber auch noch keine Begegnung und überlegen ebenfalls im Schutze des staff villages zu übernachten.
Auf Camp Nr. 3 berichtet man uns, man habe gerade den Problemelefanten erfolgreich vertrieben – aha, daher das Gepolter.
Unser gamedrive führt uns erst parallel zum Ufer längst, an ein, zwei Aussichtspunkte, ansonsten aber durch eher dichtes Buschwerk.
Zurück geht es in einer Schleife, die landschaftlich ganz nett ist (hohe Bäume).
Nicht viel später auf der Campsite bekommen wir tatsächlich Elefantenbesuch. Ich flüchte schon mal ins Auto, während mein Liebster sich hinter dem Wagen in Deckung bringt. Der graue Riese räumt unsere Stühle unsanft zur Seite und kommt direkt auf den Wagen zu und rüsselt die Frontscheibe ab. Puh, ganz schon groß und nah und IN einen Rüssel habe ich bislang auch nicht reingeschaut! Er zieht dann aber davon. Anhand der Schmodderspuren sehen wir, dass er auch am Türgriff rumgefummelt hat.
Eigentlich ein harmloser Besuch, aber die eindringlichen Warnungen lassen uns keine Ruhe.
Wer weiss, wie der Kollege in der Nacht agiert…
Wir machen ein schnelles Essen, immer mit aufmerksamem Blick in die Umgebung, ziehen bei Beginn der Dunkelheit Richtung staff village um und geniessen bei einem GinT entspannt unseren vorletzten Abend und den fast schöneren Blick auf die Linyanti-Sümpfe über denen im Dunkeln Hunderte von Leuchtkäfern tanzten!
Die Nacht bleibt herrlich ruhig!