THEMA: Kalahari Expedition 2016
28 Nov 2016 19:57 #453931
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Liebe Fomis,

seit vielen Jahren nutzen wir dieses Forum, um Anregungen für unsere Reisen nach Namibia und Botswana zu finden. Wir, das sind Katrin und Günter aus Thüringen, die Ihre Verbundenheit zur Natur mit Ihren Urlaubsreisen verbinden. Dabei gehört unser
erstes Interesse der deutschen Ostseeküste im Bereich Fischland – Darß - Zingst. Auch dort gibt es mit dem Darßer Wald, eindrucksvolle Hirschbrunft, und dem Nationalpark mit seinen Kranichzügen fast unberührte Natur.
Dann kommt natürlich das südliche Afrika. Wir waren in Kenia, Namibia und Botswana, welches wir besonders lieben, unterwegs.
Aber auch andere Länder sind für uns interessant, 2015 tourten wir mit dem Wohnmobil durch die kanadischen Rocky Mountains (sehr zu empfehlen).

Obwohl vor uns schon andere (Dagmar und Jürgen) über eine ähnliche Tour in 2016 berichteten, wollen wir Euch über unsere Erfahrungen und Erlebnisse informieren.
Vielleicht kann der eine oder andere Rückschlüsse für seine Planungen ziehen, auch weil wir uns in der wenig bekannten Ecke der Kaa Consession aufhielten.
(Durch eine schwere Erkrankung kann ich den Bericht erst jetzt schreiben.)

Der Grund für unsere Reise, war mein runder Geburtstag im April, den ich in Botswana feiern wollte.
Inspiriert durch eines unserer Lieblingsbücher , „The Cry of Kalahari“ vom Mark und Delia Owen, planten wir eine mehrtätige Reise durch das CKGR. Wir wollten an den Platz des Camps von Mark und Delia im Deception Valley, wo Sie sich von 1974 bis
1980 als erste weiße Biologen aufhielten.
In ihrem zweiten Buch „Das Auge des Elefanten“ schildern sie, wie sie nach ihrer Rückkehr 1985 Botswana leider wieder verlassen mussten, weil ihr nächster Forschungsauftrag durch die Regierung abgelehnt wurde.
(In „The Cry of Kalahari“ hatten sie ausführlich über die Vernichtung der großen Gnu Herden durch den Kuke Fence berichtet )

Wir organisierten die Tour über einen Anbieter in Swakopmund, Safari 24/Bushlife Safari, der auch eine Tourgenehmigung für Botswana besitzt. Wir wollten nicht selbst fahren,
- keine Erfahrungen im Central Kalahari Game Reserve
- Wo war das Camp mit Landepiste von Mark und Delia Owen ?
- unbekannte Kaa Consession
- wollten Informationen über Land, Menschen, Besonderheiten, Geschichten, …

Safari 24 (kannten wir nur über das Internet) organisierte alles, stellte Fahrzeug, komplette Equipment und Guide/Driver.
Natürlich machten wir uns im Vorfeld Gedanken, ob das mit dem Guide passt, von dem wir ja mehr oder weniger abhängig sind.
Im nachhinein können wir uns keinen besseren Guide als Nick Bornmann vorstellen, einen mit der Natur verwachsenen Menschen mit sehr viel Input über Land und Leute, der Mark und Delia in Maun (damals noch ein Dorf) persönlich begegnet ist .
Zum Abschied am Flughafen in Windhoek flossen Tränen, für 2018 planen wir die nächste Tour mit ihm.

Unsere Tour:

16.04.: Abflug Frankfurt mit AIR Namibia
17.04.: Kalahari Bush Break Lodge
18.04.: El Fari Camp Site
19.04.: CKGR, Deception Valley Campsite 04
20.04.: CKGR, Deception Valley Campsite 04
21.04.: CKGR, Deception Valley Campsite 04
22.04.: CKGR, Motopi Campsite 01
23.04.: Kalahari Arms Hotel
24.04.: Kaa Consession, Name/Zutswha Pan Campsite
25.04.: Kaa Consession, Name /Zutswha Pan Campsite
26.04.: KTP, Ta Shebube Polentswa Lodge
27.04.: KTP, Ta Shebube Polentswa Lodge
28.04.: KTP, Ta Shebube Rooiputs Lodge
29.04.: KTP, Ta Shebube Rooiputs Lodge
30.04.: Torgos Safari Lodge
01.05.: Kalahari Anib Lodge
02.05.: Abflug Windhoek




16.04.:
Flug mit einem neuen Airbus von AIR Namibia von Frankfurt nach Windhoek. Einchecken, Flug, Service und Landung wie bei allen unseren bisherigen Flüge mit AIR Namibia ohne Probleme. Der Flieger ist voll ausgebucht.

17.04.:
Am Flughafen wartet der Guide von Safari 24, Nick Bornmann. Nach kurzem Small Talk geht es zum Geldautomaten, leider außer Betrieb - ich glaube wir hatten in der Vergangenheit niemals das Glück, das dieser funktionierte.
Also anstellen an der Schlange zum Geld tauschen, um etwas Bargeld in der Tasche zu haben. Pulas hatten wir noch von unserer letzten Reise.
Anschließend mit Nick Gepäck verstauen im Landrover Defender mit Spezialaufbau und los gehts.

Bei herrlichem Sonnenschein fahren wir auf der B 6 Richtung Botswana. In Gobabis halten wir für ein leckeres Frühstück bei Wimpy.
Vormittags Ankunft in der Kalahari Bush Break Lodge. Die Farm ist ca. 20.000 ha groß und 25 Kilometer von der Grenze zu Botswana entfernt. Wir werden durch die Besitzer, Elsabe und Ronnie Barnard, begrüßt. Ronnie spricht perfekt deutsch, wir kommen sofort ins Gespräch.

Obwohl es10.30 Uhr ist, können wir sofort unser Doppelzimmer in einem Chalet beziehen. Eigentlich wollen wir nach dem Nachtflug 2 Stunden schlafen, aber an dem ca. 150 m entfernten Wasserloch herrscht ständig Betrieb.(Kudus, Impalas,
Wasserböcke, Gnus und Warzenschweine) Wir sitzen auf der kleinen Terrasse und beobachten.
Nach einem Lunch um 13.00 Uhr schlafen wir doch eine Stunde. Um 16.00 Uhr fahren wir mit Nick eine Pirsch auf der Farm. Die Pisten sind sehr tiefsandig und fordern fahrerisches Können, die Gäste aus dem Nachbarchalet hatten sich festgefahren und mussten durch Ronnie befreit werden.
Eine Pirsch auf dem Farmgelände ist zu empfehlen, obwohl man wenig Tiere sieht.
Die Landschaft ist aber eindrucksvoll, von einer Anhöhe schauten wir in die Weite der Kalahari bis zur botswanischen Grenze, Nick führte uns an einen Platz mit Buschmann Zeichnungen auf Felsplatten und zeigte uns Beeren, die man Essen kann. Der Strauch heißt übersetzt Rosinenstrauch und die Früchte schmecken tatsächlich so.

Das Dinner wird in der Lapa serviert, wir essen u.a. leckeres Oryx Steak. Während des Dinner kommen Kudus und Wasserböcke bis zur Lapa, sie fressen das satte Grün und Trinken aus einem Teich, der jetzt den lauten Fröschen gehört – wir sind wieder in Afrika angekommen.
Morgen geht es nach Botswana.

Günter


unser Landrover


Spezialaufbau des Landrover mit Kühl- und Gefrieschrank und
zwei 60 Liter Tanks für Wasser


Einfahrt zur Kalahari Bush Break Farm


unser Chalet


Rückfront des Chalet mit kleiner Terrasse


Blick von der Terrasse auf das Wasserloch (zwischen den beiden Bäumen)


Rosinenstrauch, die kleinen Beeren schmecken lecker


tolles Accessoires - Teewärmer
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02 Dez 2016 17:52 #454433
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18.04. Kalahari Bush Break – El Fari Camp Site

Wir stehen um 05.30 Uhr auf, setzen uns auf die kleine Terrasse und beobachten die aufgehende Sonne. Die Vögel beginnen ihre Gesänge, die Gnus „rufen“ am Wasserloch.
Um 08.00 gibt es ein ausgiebiges und leckeres Frühstück in der Lapa. Anschließend schauen wir uns im Haupthaus um.
Hier ist deutlich erkennbar, dass auf der Farm gejagt wird. Verschiedene Trophäen werden zu Schau gestellt, sicher nicht jedermanns Sache.
Um 09.30 Uhr fahren wir los, um 10.00 Uhr die Ausreise- und Einreiseformalitäten problemlos erledigt, wir fahren durch Botswana mit den üblichen vielen Rindern, Eseln und Pferden am Straßenrand.

Gegen 13.30 Uhr sind wir in Ghanzi. Im großen Spar ergänzen wir unsere Vorräte für die nächsten 5 Tage und wollen im gegenüber liegenden Ghantsi Craft Buschmann Souvenirs erwerben. Der Laden ist über die Mittagszeit geschlossen, nach kurzer Zeit erscheint aber ein Angestellter, der für uns öffnet. Das Angebot ist leider überschaubar, beim Kauf von zwei Exponaten erleben wir unsere erste Überraschung, einer unser alten 50,00 Pula Scheine ist nicht mehr gültig.

Gefühlt sind es inzwischen 35 Grad, wir beschließen in das wenige Meter entfernte Kalahari Arms Hotel zu gehen. Da die Küche schon geschlossen ist, spricht Nick mit dem Restaurantleiter, und für uns werden noch kurzfristig leckere Steaks bereitet. Es war das beste Rumpsteak, dass ich seit Jahren gegessen haben.

Gestärkt fahren wir 100 Km Richtung Norden, zum El Fari Camp Site. Am nördlichen Ortsausgang halten wir an einer Tankstelle mit einem Shop für Biltong. Laut Nick das beste Biltong in der Region. Im Angebot ist Biltong von Elenantilopen, da wir auch Biltong lieben, schlagen wir zu – „normales“ und mit Chili. Beides schmeckt lecker, zumindest werden wir im CKGR nicht Hunger leiden.

Der El Fari Camp Site ist an der A 3 ausgeschildert. Wir biegen ab und fahren ca. 10 Kilometer durch Buschland auf sandiger Piste. Der Betreiber des Camp Site wohnt in einem kleinem Anwesen. Die einzelnen Plätze sind wie Inseln angelegt. Der Camp Site verfügt über ein Waschhaus mit sauberen Duschen und Toiletten. Jeder Camp Sie verfügt über eine Feuerstelle.

Wir bauen zum ersten Mal unser Zelt, mit Feldbetten und Bedrolls. Bis in die Dämmerung
genießen wir die Ruhe, die Gesänge der Webervögel und die Stimmen der Natur. Die Milchstraße leuchtet am Himmel, wir können einen Satelliten beobachten, wie er seine Bahn zieht.
Morgen geht es in das CKGR.

Günter



Parkplatz Spar in Ghanzi


El Fari Camp Site


El Fari Camp Site, Ameisen sichern die Eingänge zu ihrem Bau mit einem Sandwall, der Betreiber des Camp Site erklärt
uns, das dies auf Regen hindeutet - ob diese Aussage ein Fake ist ? , in der Nacht hat es tatsächlich in Strömen geregnet



Diese Falter, die scharf auf Alkohol sind (an Wasser gehen sie nicht), werden uns die gesamte Reise "begleiten"
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04 Dez 2016 18:18 #454627
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19.04. El Fari Camp Site – CKGR, Deception Valley

Wir wachen gegen 03.00 Uhr auf, es tropft im Zelt und es regnet in Strömen, vielleicht ist das mit den Ameisen doch kein Fake. Wir müssen aufstehen und den Regenschutz auf dem Zelt befestigen. Wir hatten das am Abend nicht gemacht, da wir nie mit Regen gerechnet haben.
(Auf unserer weiteren Tour haben wir den Regenschutz dann immer befestigt.)
Zum Regen kommt noch ein kräftiges Gewitter, das Ergebnis ist ein herrlicher Regenbogen, als wir um 07.00 Uhr frühstücken.
Vom Betreiber des Camp Site organisiert Nick noch zwei Säcke Holz, dann packen wir unsere Zelte und verstauen das Equipment im Landy und auf geht’s.
Wir fahren wieder auf der A 3 bis kurz vor die Veterinärkontrolle am Kukce Fence. Wir biegen ab auf die Piste zum Tsau Gate. Auf der tiefsandigen Piste verringert Nick den Luftdruck, während wir die Spuren im Sand der verschiedenen Insekten und Eidechsen studieren. Die Fahrt bis zum Tsau Gate ist eintönig, überraschend stoßen wir auf Spuren von Elefanten. Elefanten im CKGR ??? – Ja, auch im Deception Valley sehen wir Spuren.

Der „Check In“ beim Tsau Gate verläuft gegen 10.45 Uhr problemlos, der Ranger scheint über Abwechslung erfreut zu sein. Wir sind seit 2 Tage das erste Fahrzeug.
Auf den folgenden 32 Kilometer entlang dem Kukce Fence passiert wenig. Der Zaun ist an vielen Stellen marode bzw. fehlt ganz, gut für den Wildwechsel der Tiere. Wir sehen einen großen Kudu Bock, der problemlos über den Zaun springt, aber sofort im Busch verschwindet. In den Bäumen sitzen Singhabichte, wir können ein Schlangenadler erkennen, ab und zu laufen Strauße die Piste entlang.
Nach 32 Kilometern biegen wir ab zur Motopi Pan. Im gesamten Motopi Bereich ist der Bewuchs an der Piste sehr hoch, so dass kaum Beobachtungen möglich sind. Am Motopi Wasserloch treffen wir auf Oryx Antilopen, Kudus und eine Gnu Familie.

Am Passarge Wasserloch können wir uns eine längere Pause für ein Picknick im Busch. Jetzt wird die Landschaft offener, wir bewundern die Weite und Schönheit der Graslandschaften mit ihren Bauminseln.
Wir nehmen die 80 Kilometer lange Piste durch das Passarge Valley zur Leopard Pan. Die Strecke ist die schönste, die wir im CKGR gefahren sind. Wir sehen große Springbock und Oryx Herden, stoppen mehrmals um die eindrucksvolle Wolkenformation, die als Regenfront uns scheinbar folgt, zu bewundern.

Im Passarge Valley treffen wir auf die ersten Löwen. Ein kleines Rudel, vier weibliche und ein junges männliches Tier liegen ca. 50 Meter von der Piste entfernt unter einer Buschgruppe. Sie dösen in der Hitze und machen einen wohlgenährten und zufrieden Eindruck.

Später macht uns Nick auf das seltsame Verhalten einer Gruppe Oryx Antilopen aufmerksam, die uns keinerlei Beachtung schenken, aber angespannt in Richtung einer Buschgruppe schauen. Und siehe da, plötzlich taucht ein Leopard in dieser Buschgruppe auf. Schnell ein paar Fotos, als er uns bemerkt, verschwindet er sofort wieder im Busch.

Auch in der Leopard Pan freuen wir uns über die Weite mit ihren Springbock und Oryx Herden.
Hier stellen wir fest, dass wir uns zu viel Zeit genommen haben. Wir müssen durch die Sunday Pan schneller fahren, es fängt schon an zu dämmern. Dabei sehen wir eine Wildkatze, die 2 kleine Jungtiere im Maul abwechselnd über die Piste trägt. Für Fotos ist es zu dunkel, auf Licht verzichten wir, wir wollen sie nicht erschrecken. Diese sehr schöne Beobachtung hat uns wieder Zeit gekostet, so dass wir erst im dunkeln unseren Camp Site Deception Valley Nr. 04 erreichen. Der Aufbau der Zelte erfolgt mit Taschenlampe und Scheinwerferlicht. Zum Abendbrot grillen wir Fisch, wir sind sehr glücklich über die Eindrücke des ersten Tag. Die nächsten Tage touren wir durch das Deception Valley.

Allen einen schönen 2. Advent - Fortsetzung folgt.
LG
Günter


El Fari Camp Site - 2 Säcke mit gutem Mopane Holz werden verstaut.



Fahrt zum Tsau Gate - Reduzierung des Reifendrucks



Buscheidechse - während wir den Reifendruck reduzieren, sucht Katrin nach "kleinen" Tieren


Sattelschrecke - hinterlassen schöne Spuren im Sand, Katrin s.o.



Tsau Gate



Piste im Bereich Motopi



Picknick im Bereich Passarge Wasserloch


Straußenfamilie - Passarge Pan



Springbock -. Passarge Pan


Erdhörnchen - viele haben ihren Bau unmittelbar an der Piste


Passarge Pan

Passarge Pan


erste Löwen im Bereich Passarge Pan



Leopard im Bereich Passarge Pan


die Springböcke haben viele Jungtiere die sich zu einem "Kindergarten" zusammen schließen









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10 Dez 2016 16:26 #455347
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20.04. – 21.04. Deception Valley

Der Ablauf in den nächsten Tagen ähnelt sich. Gegen 05.45 Uhr schälen wir uns aus den bedrolls, leichtes Frühstück mit Tee, Kaffee und Shortbread. Spätestens 06.30 Uhr geht es auf Pirsch, dem Sonnenaufgang entgegen. Auch im CKGR sind die frühen Morgenstunden für Tiersichtungen die besten. Gegen 12.00 sind wir im Camp zurück. 15.00 Uhr geht es wieder auf Pirsch, gegen 18.30 Uhr Rückkehr, Lagerfeuer, Grillen, spätestens 21.30 Uhr schließen wir im Zelt die Augen.
Mit unserem Wasser müssen wir sparsam umgehen, einer der beiden im Auto verbauten 60 Liter Kanister ist nur mit 10 Litern gefüllt, Ursache wahrscheinlich eine Luftblase. Wir verzichten die nächsten Tage auf eine Dusche.

Die Deception Campgrounds befinden sich von der großen weiten Pfanne etwas entfernt in einem Waldstück. Blick auf die Pan hat man nicht, es gibt sicher idealere Plätze wie Kori 1 und 2. Diese sollen laut Nick aber häufig Löwenbesuch erhalten.
Wir freuen uns auf unseren Platz Nr. 4 über schönen Vogelbesuch, Tokos, Webervögel, Frankolinen, Rotbauchwürger und Königswitwen, die sich auch über unsere kleine, gebaute Vogeltränke freuten. In einer großen Akazie sitzt ein Perlkauz, der über uns wacht und in der Dämmerung mit seinen Rufen Gefährtinnen anlocken möchte.
Da die An- und Abfahrt zum Camp Site über eine Tiefsandpiste erfolgt, konnten wir an den Spuren die nächtlichen Besucher identifizieren, u.a. taucht jede Nacht eine Hyäne auf. „Nachmieter“ unseres Platzes waren übrigens die Fomis Dagmar und Jürgen - Reisebericht „ Take - off „.

Beeindruckend ist die Weite des Deception Valley mit seinen großen Herden an Springböcken und Oryx Antilopen. Auffallend sind die vielen Jungtiere, wir können immer wieder kleine „Kindergärten“ beobachten, die durch Ihre Mütter beschützt werden.
Am 20.04. sehen wir früh zwischen Oryx Antilopen zum ersten Mal Löffelhunde, am Nachmittag im Bereich des Sunday Pans Wasserloch einen großes Geparden Männchen.
Wir können im gesamten Valley nur noch 2 kleine Gnu Familien feststellen, auf Giraffen treffen wir zweimal. Im Bereich des Letiahau Wasserloch sehen wir überraschend eine einzelne Elefanten Fährte.

Während der Pirschfahrten treffen wir auf viele Vögel. Eine große Zahl von Sing Habbichten, einen konnten wir sogar auf „Boden Jagd“ beobachten. Glücklich waren wir über ein gelungenes Foto des „Schnurrbärtchen“. Diese kleinen, scheuen Vögel begleiteten uns täglich, einer blieb letztlich für schnelle Fotos kurz sitzen.

Auffallend viele Puffotter können wir auf und an den Pisten beobachten. Im Sand sehen wir häufig Spuren von anderen Schlangen. Die Begegnung mit einer schwarzen Mamba ist etwas kritisch. Sie liegt direkt vor uns auf der Piste. Nick muss stark bremsen, die Mamba ist sichtlich erschrocken und springt sofort in die Höhe auf einen Busch unmittelbar neben uns. Wir schließen sofort die Fenster, an Fotos ist nicht zu denken. Wir sehen zum ersten Mal diese große, schlanke Schlange und sind beeindruckt von ihrem „Sprung“. Später erklärt uns Nick, das er zwei Dinge fürchtet, Malaria und die schwarzer Mamba.

Am 21.04. sehen wir ein großes Löwenrudel, 11 weibliche und heranwachsende Löwen und einen Pascha, der sich etwas abseits hält. Eine Löwin setzt immer wieder zur Jagd auf eine Gruppe Oryx Antilopen an, hat allein aber keine Chance.
Im sicheren Abstand zum Rudel hoffen mehrere Schakale auf Beute.
Die Entfernung im Grasland ist mit 80 bis 100 Meter groß, so dass keine guten Fotos entstehen. Nach 45 Minuten verschwinden die Löwen in einer Baum- und Buschgruppe in Richtung Kori Camp Sites, eine dortige Spurensuche ist ohne Erfolg.

An beiden Tagen zeigt uns Nick die Waldinsel, in der Mark und Delia Owen Ihr Camp hatten. Die Baumgruppe befindet sich am westlichen Ende der breiten Hauptpiste an einer Wegegabelung. Wenn man genau sucht, erkennt man noch im Boden die Reste der ehemaligen „Toilette“. Nick erklärt uns, das man nicht mehr mit Schilder auf das Camp hin weist, da diese immer wieder von Touristen als Souvenir mitgenommen wurden.
Wir halten mehrmals an dieser Baumgruppe und sind in unseren Gedanken in den Plänen des Romans. Wir rekonstruieren, das sich die Deception Camp Sites in der im Buch beschrieben Ost Düne befinden, die Kori Camp Sites im Bereich der Sektion des blauen Löwenrudels mit seinem Anführer Bones. Der Bau der braunen Hyänen, dem eigentlichen Forschungsauftrag von Mark und Delia muss sich weiter westlich der jetzigen Kori Camp Sites befunden haben.

Mit diesen tollen Erfahrungen können wir das Deception Valley verlassen, wir werden wieder kommen und dann versuchen, den Kori Camp Site Nr. 01 oder 02 zu reservieren.
Morgen fahren wir zum Motopi Camp Site.
LG Günter



unser Camp Site


Lagerfeuer und Grillen auf de Camp Site


leckere Steaks und Folienkartoffel


der Perlkauz wacht über unserem Camp Site


Gelbschnabeltoko am Camp Site


Grasebenen im Deception Valley


Grasebenen im Deception Valley


Deception V alley - frühe Morgenstunden


Gepard Bereich Sunday Pan Wasserloch


Löwenrudel im Deception Valley


der Pascha des Rudels


Löffelhunde im Deception Valley


Schabrackenschakal im Deception Valley


Oryx mit Jungtieren im Deception Valley


Oryx kreuzen immer wieder die Pisten im Deception Valley


Sprinbock mit Jungtier


dieser junge Springbock wird seinem Namen gerecht


Gnu Familie im Deception Valley


Giraffe im Deception Valley


Doppelbandrennvogel


Sekretär


Riesentrappe


Singhabbicht auf "Bodenjagd"


Schnurbärtchen


Erdhörnchen


Erdhörnchen nutzen ihren buschigen Schwanz als Schattenspender


Puffotter


in diesert Waldinsel befand sich das Camp von Mark und Delia Owen
Letzte Änderung: 18 Dez 2016 21:12 von KaGü.
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13 Dez 2016 20:54 #455768
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22.04. Deception Valley – Motopi Camp Site , Nr. 01

Mit dem Sonnenaufgang fahren wir zunächst in den Bereich der Kori Camp Sites, um nach Spuren des gestrigen Löwenrudels zu suchen. Tatsächlich finden wir Spuren auf der sandigen Piste. Das große Rudel hat sich nachts an den beiden Kori Camp Sites vorbei weiter ostwärts bewegt, für uns keine Chance, es nochmals zu sehen.
Nach einer abschließenden Runde fahren wir zu unserem Camp Site zurück, bauen die Zelte ab und verstauen diese mit dem restlichen Equipment im und auf dem Landy.

Die 136 Kilometer bis Motopi fahren wir wieder durch die Leopard Pan, hier können wir neben Oryx, Springböcken und Schakalen auch wieder 3 Löffelhunde entdecken. Im Passarge Valley sehen wir eine sehr nervöse Springbockherde, können aber durch das hohe Gras und die Büsche keine Katzen sehen.
Auf einem nicht besetzten Camp Site im Passarge Valley mit herrlichen Ausblick auf die Pan lassen wir uns 2 Stunden nieder, Picknick, Vogel- und Erdhörnchen Beobachtung. Ein interessantes Detail sind die Bißspuren, die eine Hyäne im Plumpsklo des Camp Site hinterlassen hat.

Gegen 15.30 Uhr sind wir am Motopi Wasserloch. Da nicht viel los ist, fahren wir zu unserem Camp Site Nr. 01. Der Camp Site ist nochmals ca. 30 Minuten vom Wasserloch entfernt und schwer zu finden. An der Nebenpiste gibt es keinerlei Hinweise. Zum Glück war Nick schon vor Wochen einmal dort, so dass er die Strecke kennt. Der Camp Site ist sehr schön auf einer Anhöhe gelegen, wir haben einen tollen weiten Blick in die Pan.

(Für uns ist nachvollziehbar, dass Dagmar und Jürgen – Reisebericht take off – den Camp Site 01 nicht gefunden haben. Man fährt auf einer Nebenpiste, z.T. mit starken Bewuchs ins nichts. Im Anhang stelle ich die Camp Site im CKGR mit den GPS Daten ein, evtl. schon vorhanden)

Während ich mit Nick die Zelte aufbaue, kann Katrin zum ersten Mal die Buschdusche benutzen. Unser Wasservorrat läßt dies jetzt zu, die Freude ist ihr anzusehen. Anschließend fahren wir zum Wasserloch und genießen einen schönen Sonnuntergang mit Oryx, Springböcken, Kudus, Schakalen und vielen, vielen Vögeln. Zum ersten Mal sind wir in der CKGR nicht allein, ein „Ehepaar“ mit einem geländegängigen Wohnmobil (Mercedes?) mit Schweizer Kennzeichen leistet uns Gesellschaft.

In der Dämmerung fahren wir zum Camp Site zurück, Lagerfeuer, leckeren Gulasch mit kühlen Windhoek Lager. Wir sind traurig, morgen verlassen wir das CKGR. Wegen seiner eindrucksvollen Landschaft, der Weite, der Einsamkeit und der Tiersichtungen werden wir wieder kommen, dann soll Piper Pan aber mit im Plan sein. „The Cry of Kalahari“ werden wir unter einem anderen Blickwinkel erneut lesen, wir kennen jetzt das Terrain.



Camp Site im CKGR


Passarge Valley


Camp Site im Passarge Valley


Agame Camp Site Passarge Valley


Rotkopfamadine Camp Site Passarge Valley


Warzenschweine Bereich Passarge Wasserloch


Kaptriel


Oryx Motopi Wasserloch


Sonnenuntergang Motopi Wasserloch


Motopi Camp Site 01





leckerer Gulasch mit Pasta und Butternutkürbis
Letzte Änderung: 15 Dez 2016 18:54 von KaGü.
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15 Dez 2016 13:09 #456006
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23.04. Motopi Camp Site – Kalahari Arms Hotel Ghanzi

Die Nacht war ruhiger als auf dem Deception Camp Site, nur ein Schakal hat geheult und wir hörten die Rufe einer entfernten Eule. 05.30 Uhr aufstehen, kurzes Frühstück und ab geht es zum Motopi Wasserloch. In den frühen Morgenstunden sehen wir an der Piste einen Kaphasen, ein Steinböckchen im Busch versteckt, eine große Gruppe Haubernperlhühner trottet vor uns in den Fahrspuren. Sie wollen ebenfalls zum Wasserloch, wir fahren die letzten 5 Kilometer sehr langsam, um sie nicht zu verscheuchen/gefährden.





Am Wasserloch kommen zum trinken Oryx, eine Gnu Familie, Kudus, mehrere Schakale und viele Vögel. Ein Säbelschnäbler steht die gesamte Zeit im Wasser, interessant sind für uns mehrere Königswitwen, die ihre langen Schwanzfedern nur während der Balz tragen. Mit uns ist wieder das Schweizer Ehepaar am Wasserloch.


Säbelschnäbler




Königswitwe


Gegen 08.30 reißen wir uns los, fahren zum Camp Site, bauen unsere Zelte ab, packen alles ein und los geht die Fahrt zum Tsau Gate. Die Fahrt entlang des Kucke Fence ist wieder eintönig, zum Glück für die Tiere ist der Zaun an vielen Stellen defekt. Wir sehen wieder mehrere Elefanten Fährten. Der Ranger am Gate berichtet, dass vorgestern 4 Elefanten im Gate Bereich gesichtet wurden.

Gegen 12.00 Uhr haben wir wieder Asphalt unter den Rädern und fahren 80 Kilometer bis Ghanzi. Als erstes halten wir an der gleichen Tankstelle wie am 19.04., tanken, Luft auf die Reifen, eindecken mit dem köstlichen Billtong und einer Art getrockneten Wurst. Im Spar ergänzen wir unsere Vorräte für die nächsten Tage.

Das Einchecken im Kalahari Arms Hotel erfolgt problemlos, wir beziehen das Chalet Nr. 23
im großen grünen Garten mit Palmen und Pool. Das Chalet ist sauber, scheinbar modernisiert, 2 Schlafräume, einen Vorraum, Kühlschrank, Bad … . Natürlich duschen wir zuerst und waschen den Staub der CKGR ab. Am späten Nachmittag springen wir in den sauberen Pool, Salzwasser – Grundwasser. Eine herrliche Abkühlung.Mit uns sind noch zwei Kinder am/im Pool, die unsere Schwimmbewegungen nachmachen. Obwohl ca. 12 – 14 Jahre alt, können diese Kinder nicht schwimmen – wo sollen sie es auch lernen ? (Dieses Problem wurde auch bei vielen Flüchtlingen im Sommer in Deutschland sichtbar.)




Rückansicht des Hotels mit Eingang zum Restaurant


Verteilung der Chalets im Garten






unser Schlafzimmer


der Pool lädt zum Schwimmen ein, das Wasser ist angenehm kühl und salzig


Das Kalahari Arms Hotel hat scheinbar in Ghanzi den höchsten Standard. Es ist Samstag, wir sind die einzigen Touristen. In zwei Chalets sind Einheimische, die restlichen Zimmer sind mit Militärangehörigen belegt, die in den Abendstunden anreisen.
Die gegenüberliegende, laut vielen Bewertungen im Internet besonders am Wochenende lärmende Disko, hören wir kaum. Es ist erstaunlich ruhig.

Das Restaurant des Hotel kennen wir schon von unserem Besuch am 18.04.- Es wirbt mit den besten T-Bone Steaks zwischen Kapstadt und Kairo. Katrin und Nick lassen sich von der Werbung locken, sind dann bitter enttäuscht – zäh, knorbelig… Mein Filet Steak war besser, konnte aber das Rumpsteak vom 18.04. nicht schlagen.

Interessant sind die großen Skarabäus, die durch das Restaurant fliegen, Geräusche wie ein Hubschrauber und ein Schrecken für die anwesenden Kinder. Katrin kann einen Skarabäus retten, als dieser in einen kleinen Teich stürzt.




Heute schlafen wir in richtigen Betten, morgen ist ein langer Fahrtag in die Kaa Consession. Für eine Zwischenübernachtung können wir das Kalahari Arms Hotel emfpehlen.
Günter

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