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THEMA: Buch 4x4 fahren
01 Mär 2008 16:17 #61865
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  • Gforce am 01 Mär 2008 16:17
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Hallo an alle \"Buchfahrer\".

:whistle:

Ich habe da noch etwas, was ich den \"Neulingen\" nicht vorenthalten möchte. Die \"Profis\" unter den Mitlesern mögen es mir verzeihen.

Bei Bedarf kann ich gerne noch den zweiten Teil über das Fahren im Sand besteuern.

LG


Geländewagenfahren in Namibia

Dieser Bericht wendet sich hauptsächlich an Neulinge und Besucher, die sich bisher wenig oder keine Erfahrung im Umgang mit Geländewagen aneignen konnten. Besonders aber auch an Besitzer solcher Fahrzeuge in Deutschland, die hier im Land zum ersten Mal ein solches Gefährt unter Umständen bewegen wollen, wie sie es Zuhause nie wagen dürfen, sondern damit nur über Teerstraßen flanieren, allenfalls mal einen (gewagten) Ausflug in eine Kiesgrube unternehmen.

Das erste Mal im Gelände
Das ist es, was jeder sucht und viele lieben. „Off-Roadfahren“ ist völlig unterschiedlich zu allen anderen Fahrsituationen. Es kann sehr schön sein, aber auch sehr frustrierend, besonders für Anfänger, die sich unvermittelt in Schwierigkeiten sehen, wo doch eben alles noch ganz einfach schien.
Fahren im Gelände ist von Jedermann erlernbar – man braucht nur die nötige Praxis. Leute meckern gerne über Geländewagen, wenn sie damit steckengeblieben sind. Sollte sich vor Ihnen ein Fahrzeug festgefahren haben und Ihnen gelingt es durchzukommen, dann bedeutet das nicht zwingend, das Ihr Wagen besser ist – wahrscheinlich sind Sie der bessere Fahrer!
Der Weg zum erfolgreichen Fahren im Gelände heißt: immer auf alle Möglichkeiten vorbereitet sein. Schalten Sie den Allrad ein, bevor Sie schwieriges Gelände befahren. Wenn Sie merken, dass das Terrain, welches Sie durchqueren wollen, nicht von einem normalen Fahrzeug bewältigt werden kann, dann schalten Sie unverzüglich den Allrad ein. Auch wenn es nur raues Gelände ist und das Vorankommen keine Schwierigkeiten bereitet, hilft der Allradantrieb, die Belastung auf alle vier Räder zu verteilen, statt nur auf zwei. Hat der Wagen Freilaufnaben, so sollten diese beim Verlassen der (Teer-) Straße eingerastet werden. Damit hat man jederzeit die Möglichkeit, die Vorderräder vom Fahrerhaus zu aktivieren. Warten Sie nicht damit bis Sie wirklich den Allradantrieb brauchen. Auf Namibias vielen Schotterpisten ist das Fahren im Allrad angebracht. Es verbessert die Straßenlage, weil alle vier Räder greifen und Sie so auf alle Situationen vorbereitet sind. Wenn Sie in der Regenzeit mit Allrad unterwegs sind, brauchen Sie nicht an jeder verwaschenen Stelle grübeln. Ob Sie da mit dem normalen Antrieb oder doch besser mit Allrad durchkommen.
Bevor wir spezielle Fahrsituationen ansprechen, ist es hier angebracht über einige Punkte zu reden, die unbedingt vermieden werden sollten. NIEMALS das Lenkrad so umfassen, dass die Daumen innerhalb des Lenkradkranzes sind. Der Rückschlag des Lenkrads beim Überfahren von Hindernissen oder groben Unebenheiten kann eine solche Kraft entwickeln, das die Daumen brechen. Sicherheitsgurte sollten immer angelegt werden. Die festen Sicherheitsgurte haben den Automatischen gegenüber den Vorteil, das sie den Passagier auch fest auf dem Sitzplatz halten, während man ansonsten unkontrolliert auf dem Sitz herumhüpft. Fester Halt auf dem Sitz bedeutet bessere Kontrolle über das Fahrzeug. Der wichtigste Punkt ist aber, kämpfen Sie nicht mit dem Lenkrad. Halten Sie es locker, aber sicher in Ihren Händen und dirigieren Sie Ihr Fahrzeug sanft in die gewünschte Richtung. In schwierigen Geländesituationen ist es angebracht, erst einmal auszusteigen, um das Terrain zu inspizieren. Das ist besonders beim befahren von felsigem Untergrund wichtig, wo es leicht zu Beschädigungen des Antriebsstrangs, des Achsen oder des Getriebes kommen kann.

Spezielle Fahrsituationen im Gelände

Die beiden Kapitel über das Befahren von Abhängen können Besucher des Landes im Namib Naukluft Trail oder auf anderen, privaten 4x4 Trails antreffen und dort ausgiebig testen.

Steile Abhänge
Steile Abhänge werden immer in der Falllinie befahren. Vermeiden Sie schräges Fahren in solcher Situation, da das Fahrzeug sonst unweigerlich ins Rutschen gerät und ein Überschlag kann das Ende Ihrer Safari bedeuten

Das Herunterfahren eines steilen Abhangs

Der Trick dabei ist die Kompression des Motors als Bremse zu benutzen. Dadurch bremst der Wagen über alle vier Räder ab.
Das vermeidet das Risiko eines blockierendes Rads, was ansonsten zum Rutschen des Wagens führen kann.

Die Vorgehensweise

1. Allradantrieb einlegen, alle Differenzialsperren – so vorhanden – einschalten, den kleinsten Gang (der Untersetzung) wählen. Prüfen Sie, ob die Freilaufnaben gesperrt sind.
2. Handbremse lösen.
3. Kupplung kommen lassen und das Fahrzeug die Arbeit alleine machen lassen.
4. Wenn der Wagen den Abstieg beginnt, nehmen Sie Ihre Füße von den Pedalen und stellen diese auf das Bodenblech. Der Motor stellt die nötige Bremskraft zur Verfügung. Dadurch haben Sie alles unter Kontrolle und können sich voll auf das Lenken konzentrieren und es gibt keine Probleme durch blockierende Räder.
5. Sollte der Wagen die Bodenhaftung verlieren und ins Rutschen geraten, dann hilft sanftes Gasgeben, um die Lage des Fahrzeugs zu stabilisieren. Nicht vergessen: die Bremse wird nicht berührt, das würde alles nur verschlimmern.
6. Während der Abfahrt keinen Gangwechsel vornehmen. Wenn die Kupplung beim Abstieg betätigt wird, rast das Auto unkontrollierbar den Abhang hinunter.
7. Sollte der Motor während der Abfahrt absterben, weil Ihr Fahrzeug an einem Hindernis hängengeblieben ist, dann starten Sie dem Motor wieder mit eingelegtem Gang. Geben Sie vorsichtig Gas, um den Motor zum Laufen zu bringen.

Das Hochfahren eines steilen Hanges

Ein größerer Gang und mehr Geschwindigkeit geben mehr Schwung. Wenn der Anstieg sehr uneben ist, bedeutet eine höhere Geschwindigkeit allerdings den Verlust an Traktion. In diesem Fall ist eine geringere Geschwindigkeit vorzuziehen. Beim Dünenfahren vorher über die Kuppe schauen, wie es auf der anderen Seite weitergeht.

Die Vorgehensweise

1. Allradantrieb einlegen, alle Differentialsperren – so vorhanden – einschalten. Prüfen Sie, ob die Freilaufnaben gesperrt sind.
2. Legen Sie den Gang ein, der Ihnen genügend Drehmoment zur Verfügung stellt, aber nicht zu klein gewählt ist, damit er nicht die Räder zum Durchdrehen bringt. Zweiter oder dritter Gang der Untersetzung ist meist richtig.
3. Wenn der Anstieg beginnt, geben Sie etwas mehr Gas. Je rutschiger die Oberfläche ist, desto mehr Schwung brauchen Sie, um über die Kuppe zu kommen. Ist die Oberfläche aber uneben, dann fahren Sie diese Passage langsamer, um das Abheben der Räder vom Untergrund zu vermeiden - Sie hätten nicht genug Traktion.
4. Bei Traktionsverlust und durchdrehenden Rädern gehen Sie leicht vom Gas und beschleunigen dann erneut, wenn die Räder greifen.
5. Kein Gangwechsel während des Aufstiegs.
6. Fahren Sie zurück, wenn Sie beim Aufstieg ein unerwartetes Hindernis entdecken, das Ihnen möglicherweise Probleme bereiten könnte, oder Sie mit dem gewählten Gang die Kuppe nicht erreichen können.
7. Sollte der Motor absterben, dann ziehen Sie sofort die Handbremse fest an. Während Ihr rechter Fuß das Bremspedal betätigt, treten Sie das Kupplungspedal durch und legen den Rückwärtsgang ein. Lassen Sie das Kupplungspedal kommen und nehmen den Fuß davon weg. Sie haben immer noch die Fußbremse getreten und lösen nun die Handbremse. Während Sie nun den Motor starten, lassen Sie gleichzeitig das (Fuß-) Bremspedal los. Der Motor läuft nun und der Wagen wird sicher im Rückwärtsgang den Hang hinunterfahren.
8. Wenn Ihr Anlauf durch Mangel an Durchzugskraft scheitert, dann probieren Sie es mit einem kleineren Gang als beim ersten Versuch. Sollte Ihr Anlauf an ungenügender Reifenhaftung scheitern, dann haben Sie zwei Möglichkeiten: Legen Sie einen größeren Gang als vorher ein und/oder probieren Sie es mit höherer Geschwindigkeit.

ae

;)
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Folgende Benutzer bedankten sich: Anni89
01 Mär 2008 17:04 #61874
  • jaw
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  • Ich bin wieder in Namibia
  • Beiträge: 2026
  • Dank erhalten: 710
  • jaw am 01 Mär 2008 17:04
  • jaws Avatar
Hallo Subito!

es gibt viele 4x4 Clubs, die in Sandgruben oder Steinbrüchen Übungsgelände haben und dir gerne alles zeigen, denn es ist ihr Hobby.


einfach mal googlen,da ist sicher was in deiner Gegend zu finden.

Viele Grüße
und
lekker pad

jaw
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
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