Wir haben zu Beginn der letzten Regenzeit einen Nissan Doppelkabine Geländewagen bei Camping Car Hire in Namibia, Windhoek, geliehen. Zum Autoverleih gehört auch eine Werkstatt. Drei Wochen lang fuhr uns das Auto tadellos durch Namibia und Botswana. Trotzdem mussten wir bei Rückgabe mehr als das Doppelte des vertraglich vereinbarten Mietpreises privat (also nicht über die Versicherung) zahlen. Begründet hat Camping Car Hire (Flottenmanager Harry Hoepker) das mit folgenden, angeblich von uns durch Nässe und zu langsames Fahren (!) verursachten Schäden: Kupplung, Bremsen, Bremsscheiben, Getriebe usw. Zwei Stunden lang nahm Werkstattleiter Höppner das Auto bei der Rückgabe unter die Lupe. Er ärgerte sich vermutlich darüber, dass es sehr schmutzig war. Bei Anmiete wurde uns auf Nachfrage gesagt, wir bräuchten das Auto nicht putzen …
Da wir unseren Heimflug pünktlich antreten wollten (Originalton Hoepker, als es um die zusätzlichen, hohen Kosten ging: „Sie wollen doch pünktlich heimfliegen!“) und selbst völlig verunsichert waren, machten wir den Fehler, einen immensen Kostenvoranschlag zu akzeptieren und mit unserer Kreditkarte die Zahlung zu garantieren. Der Kostenvoranschlag für die angeblichen Reparaturen wurde minimal reduziert. Das gleiche Vorgehen wird von anderen Kunden von Camping Car Hire im Internet geschildert. Der Löwenanteil wurde uns abgezogen, obwohl ein deutscher KFZ Sachverständiger, den wir in Deutschland eingeschaltet haben, uns sagte, dass wir solche Schäden bei 6000 gefahrenen (von 11.000 Kilometern, die das Auto laut Tacho hatte) gar nicht hätten verursachen können. Anhand der uns von der Werkstatt/Camping Car Hire zur Verfügung gestellten Fotos konnte er keinerlei Schäden erkennen. Er wies uns darauf hin, dass nicht alle Fotos vom gleichen Auto stammten. Der Schaden wurde von Camping Car Hire, Herrn Hoepker, damit begründet, dass wir die Klausel im Vertrag, (nicht durch „waterpools“ zu fahren) nicht beherzigt hätten, es sich also nicht um einen Versicherungsfall handeln würde. Zu den Aussagen des deutschen Fachmanns meinte Herr Hoepker, die Schäden seien nicht nur durch Nässe entstanden, wir wären auch zu langsam gefahren! (Auswertung der Blackbox).
Dazu kommt, dass wir bei der Buchung von Deutschland aus, keinen vollständigen Vertrag erhalten haben, (trotz Nachfrage) sondern nur eine Bestätigung allerlei unwichtiger Ausstattungsmerkmale des Autos u.a., inkl. Stornierungsbedingungen. Gefehlt haben die wichtigen Klauseln zur Versicherung, die man erst bei Abholung des Wagens erhält und unterschreiben muss. Z.B. sind Straßen in Namibia vermerkt, auf denen der Versicherungsschutz nicht gilt. Schade, wenn man genau diese Strecken schon eingeplant und die Unterkünfte gebucht hat. In manchen Nachbarländern gilt die Versicherung überhaupt nicht. Eine Klausel besagt, dass man keine überschwemmten Straßen nutzen darf (auch in Namibia kommt das regelmäßig in der Regenzeit vor, wir haben es gesehen), oder die Folgen von Sandstürmen nicht versichert sind. Außerdem muss man sich u.a. mit der Auswertung der Blackbox, die alle Bewegungen des Autos registriert, einverstanden erklären. Wer jetzt denkt, Namibia ist ja trocken, ich fahre nur, wo es erlaubt ist, fährt hoffentlich nie einen Kilometer zu schnell, auch das registriert die Blackbox, auch dann wird man bei Schäden privat zur Kasse gebeten. Selbst, wenn man vorsichtig fährt, wird das zum Verhängnis, wie gesagt, bei uns begründete Harry Hoepker den angeblichen Schaden der Kupplung mit zu langsamem Fahren!
Wir haben vergeblich um die Versicherungspolice gebeten, um selbst unseren Fall mit der Versicherung zu klären. Wir haben nie ein Papier gesehen bzw. erhalten. Die Versicherung wird nur ganz pauschal erwähnt und bezahlt. Wir sind uns deshalb nicht sicher, ob Camping Car Hire unser Auto überhaupt versichert hatte, obwohl wir dafür bezahlt haben.
Weder eine Anzeige bei der deutschen Polizei, noch ein Anwalt, noch die Visaabteilung der Bank konnten uns helfen. Eher wird abgeraten, sich in einen Rechtsstreit im Ausland zu begeben. Bislang haben wir auf unseren vielen Reisen aus Prinzip einheimische Anbieter bevorzugt, das werden wir nicht mehr tun. Schade, dass ein schwarzes Schaf (in diesem Fall ein weißer Deutscher) den Ruf eines Landes (das erzählen wir zuerst von Namibia) und einer ganzen Branche ruiniert.
Zu uns. Wir sind ein älteres Ehepaar, haben jahrelang in Afrika gelebt, sind es gewöhnt, Geländewagen zu fahren und ruinieren weder unsere Autos noch mobben wir Autovermieter. In ähnlich gelagerten Fällen im Internet hat sich Harry Hoepker als Mobbingopfer dargestellt. Daran haben wir gar kein Interesse. Wir wollen aber dazu beitragen, dass es anderen nicht so geht wie uns. Wir haben sehr lange gezögert, diese Geschichte zu veröffentlichen. Aber jeder, der die Geschichte von uns hört, fordert uns auf, andere zu warnen.