Hallo Marion,
jetzt möchte ich auch noch Stellung nehmen zum Discoverer FunX2 4x4. Wir sind mit diesem Fahrzeug letzes Jahr im August weitgehend Eure Route gefahren, zusätzlich noch zum Linyanti. (Kasane - Linyanti - Savuti - North Gate - Xakanaka - 3rd Bridge - Maun). Anschließend noch ins CKGR.
Wir hatten das Fahrzeug gewählt, weil wir Allergiebedingt die Toilette dabei haben wollten. Da wir schon öfters im nördl. Afrika unterwegs waren und dadurch einige Erfahrung im Sand- und Dünenfahren hatten, haben wir uns an den FunX2 4x4 rangetraut (obwohl uns alle abgeraten hatten). Fazit: Dieses Fahrzeug ist sicher nicht optimal geeignet, aber es geht. Ich will und kann Dir nicht dazu raten, aber ich kann dir von unseren Erfahrungen mit diesem Fahrzeug berichten, dann kannst du dir ein eigenes Bild machen.
Die oft angesprochene Untermotorisierung kann ich absolut nicht teilen, steile sandige Auffahrten gibt es nicht (ausgenommen vielleicht Senyati, aber auch das ging), und wenn du auf ebenen Sandstücken hängenbleibst, gräbst du dich mit mehr PS nur noch besser ein. Ein richtiges Problem ist sicher die Gewichtsverteilung, zu viel auf der Hinterachse und zu wenig vorne, das limitiert die Mithilfe der Vorderachse. Generell zum Fahren im Sand: das ist auch Einstellungssache, für mich ist es kein Problem mich mal festzufahren, ausgraben gehört dazu. Wenn man mal die Fahrt zum Linyanti entlang der Cutline rausnimmt (die war wirklich übel), haben wir uns vielleicht 3 oder 4 mal festgefahren, sind jedesmal ohne graben wieder rausgekommen, und einmal hatten wir Glück dass gleich jemand vorbeikam und uns kurz angeschleppt hatte. Sonst wäre da graben auch kein Problem gewesen (aber das war ein Fahrfehler - ich hatte leichtsinnigerweise noch keine Luft abgelassen). Ganz wichtig: gleich bei der Ankunft eine ordentliche Schaufel oder einen Spaten kaufen, der hilft beim Graben, Lagerfeuer löschen, Grillkohle umlagern, .... . Kein Spielzeug (Klappspaten oder ähnliches). Xakanaka eignete sich für Pirschfahrten (mit dem Bobo) etwas besser als 3rd Bridge, weniger Weichsand, aber das kann in einem anderen Jahr natürlich anders aussehen (bezüglich Wassers).
Wasserduchfahrten hatten wir zum Glück keine nennenswerten bis auf die "bekannte" kurz vorm Kwai Camp (von Savuti kommend), da haben wir gewartet und Hippos fotografiert (weiter weg, nicht in der Durchfahrt), bis ein Einheimischer kam und wir gesehen haben wie man fährt. Sonst hätte ich halt vorab durchlaufen müssen. Anmerkung: Die Ansaughutze auf der Motorhaube sollte sicher besser kein Wasser schlucken. Aber da soll es ja jetzt eine neue Brücke geben.
Wellblech war ein echtes Problem, da ist uns trotz langsamer Fahrt die Kiste halb auseinandergefallen. Mal hat sich der Ventilator losgerüttelt, mal der Feuerlöscher, einmal die Toilettenfeststellung usw.. Aber ein bisschen schrauben ist jetzt auch kein größeres Problem, lies sich eigentlich alles unterwegs wider fixen. Schlimmer war (zumindest optisch), dass die hintere (Kunststoff-)Stoßstange irgendwann mal Risse hatten, die sich ständig vergößerten. Ob die ganz klein bei Mietbeginn schon da waren, kann ich nicht sagen. War aber kein Problem beim zurück geben.
Mit dem Sprit haben wir es folgendermaßen gelöst: einen zusätzlichen 20 l Kanister gemietet und im Fahrerhaus hinter der Sitzbank verstaut, geht problemlos, nur die allerhinterste Stellung für den Fahrersitz ist dann nicht mehr möglich. Dann haben wir uns noch einen 25 l Kunststoffkanister gekauft (ich weiß, ist nicht zugelassen, aber für 2 mal ein paar Stunden geht es schon), der war 4-eckig und konnte deshalb nicht so leicht umfallen. Während der Fahrt war er in der Kabine verstaut, und in jedem Camp kam der als erstes ins Freie (und wurde auch immer als erstes nachgefüllt, war also nie voll draußen). Mit dem "serienmäßigen" Reservekanister (super Gefummel den nach dem Auffüllen da unten zu verstauen) hatten wir dann insgesamt 65 liter Reserve, einen 20 l Kanister brachten wir voll wieder mit zurück (trotz ausgiebiger Pirschfahrten). Wichtig: Reservedichtungen von zu Hause mitnehmen, die waren alle undicht und vor Ort nicht aufzutreiben (haben dann selbst welche gemacht aus einem alten LKW- Schlauch).
Ansonsten waren wir recht zufrieden, Bett war sehr schnell gebaut und unerwartet bequem, das Autos selbst (Nissan 2,5 l Diesel) einwandfrei. Am Abend war es schon recht heiß im Fahrzeug, aber bis zum Bett gehen hat es sich dann schon etwas abgekühlt.
Ach ja, wir werden 2016 wieder nach Botswana und wieder ins Moremi fahren, und nehmen wieder den FunX2 4x4.
Viele Grüße, Harald