THEMA: Geschenke..., macht es Sinn und wenn ja, was...
03 Mai 2018 15:54 #520501
  • Berg-Eule
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  • Berg-Eule am 03 Mai 2018 15:54
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Mitbringsel/Geschenke nach Namibia mitnehmen? Von mir ein klares Ja ........ aber etwas anders als bisher angesprochen.

Unsere beiden ersten Reisen unternahmen wir mit einer größeren Gruppe (Chor) im Bus, der Fahrer war beide Male der gleiche, ein deutschstämmiger Weißer. Während der ersten Tour haben wir uns viel mit ihm unterhalten und er erzählte manches von seiner Mutter. So brachte ich ihm bei der zweiten Reise selbstgebackene Weihnachtsplätzchen samt Rezept mit sowie einen künstlichen Tannenzweig mit kleinen Christbaumschmuck-Anhängern aus Glas, worüber er sich wie ein "Honigkuchenpferd" freute.

Ebenfalls Christbaumschmuck bekam die Frau des Besitzers einer kleinen Reiseagentur, die unsere 3. + 4. Reise mit mir plante, wir hatten nun einen Fahrer (ebenfalls deutschstämmiger Weißer) drei Wochen lang täglich für uns alleine. Während der 3. Reise erfuhr ich, dass er sich demnächst ein Buch über die Geologie Namibias zulegen wollte, das besorgte ich dann in Swakopmund und übergab es ihm zusammen mit dem Trinkgeld. Zur 4. Reise brachte ich ihm von daheim Bücher mit.

Für die Reisen suchten wir uns Projekte, die wir unterstützen wollten und fragten an, was sie brauchen könnten. Einmal war es eine Schule, wo wir Hefte etc. abgaben, einmal ein Kindergarten, der Spielzeug suchte, einmal eine Musikschule, für die wir einen ganzen Koffer voller Blasinstrumente sowie Notenhefte dabei hatten. Einmal hatte ich aus einer Fabrikauflösung Holzperlen dabei und verteilte sie an Frauen, die Schmuck herstellten, z. B. im Living Museum oder in einem Himba-Dorf, das wir besuchten, nachdem ich schon früher gesehen hatte, dass in den Ketten etc. oft auch Holzperlen verarbeitet sind.

Ansonsten führte ich immer ein Anzahl von kleinen Fensterbildern aus Holz mit, auf denen eine oder mehrere Eulen dargestellt waren (ein Artikel aus unserem eigenen Geschäft mit Bezug zu unserem Familiennamen). Diese verschenkte ich, wenn jemand über die Pflicht des Jobs hinaus besonders engagiert oder freundlich war (ohne Rücksicht auf die Hautfarbe), z. B. an die Frau eines Guestfarm-Besitzers, an die Frau eines Lodge-Managers oder an die Männer, die sich um ein kommunales Camp kümmerten und uns von ihren Familien erzählten.

Ich sah dies nie als Geschenk oder Almosen, sondern als kleine Gegengabe für besondere Aufmerksamkeit, die mir/uns gewidmet war.

Ansonsten sah ich es als meine "Pflicht" an, in den Living Museums oder besuchten Dörfern zumindest jeweils eine Kleinigkeit der angebotenen Schmuckstücke oder Gebrauchsgegenstände zu erwerben, was man ja auch nicht als Almosen bezeichnen kann. Außerdem bekommt man dort meist authentischere und interessantere Stücke als auf den großen Holzmärkten, wo wir zuletzt den Eindruck hatten, die in jedem Stand gleich aussehenden Tiere kämen alle aus China.

Ansonsten mussten wir uns selbst keinen Kopf machen, denn wir hatten ja immer einen Fahrer/Guide dabei, der als Einheimischer entscheiden konnte, wann und wo es z. B. sinnvoll war, eine Flasche Wasser zu übergeben.
Liebe Grüße von Gabriele


Jeder Augenblick ist von unendlichem Wert. (Seneca)
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