So, der letzte Teil:
Am Montag stand dann der Workshop an meiner Schule an, der mir (und wie ich vorgestern in einer Nachbesprechung mit meiner Chefin erfahren habe auch ihr) im Vorfeld doch einige schlaflose Nächte bereitet hat
. Die kleine Idee, an dem freien Tag vor der Weiterfahrt mit ein paar Schülern ein bisschen zu Trommeln wuchs sich zu einem immer größeren Unternehmen aus. Am Ende wollten alle Klassen teilnehmen, und zwar an beiden Schulstandorten – das sind 283 Schüler (und nicht 286 wie in dem u.a. Artikel erwähnt).
Also gab es einiges an Logistik zu leisten, denn wir mussten uns an den Stundenplan halten, die Jungs in zwei Gruppen zu vier Sängern/Lehrern aufteilen, Stücke für alle Klassenstufen finden und und und....
An dieser Stelle gilt mein besonderer Dank Theresa , die mit mir zusammen in vielen Mails, Telefonaten und Whatsapp-Nachrichten das Projekt entwickelt hat und vor allem bei der Liedauswahl und der Beschaffung von Musikbeispielen und Noten sowie beim Briefing der Jungs eine große und unersetzliche Hilfe war. Ohne sie wäre das Ganze gar nicht möglich gewesen!
In der Folge wurden Noten und Musikfiles an die Kolleginnen verteilt, die zwei Wochen vor dem Termin damit begannen, den Kindern die Stücke näher zu bringen. Ab sofort begegneten einem ständig Schüler mit ihren afrikanischen Liedchen auf den Lippen in den Gängen und auf dem Schulhof
.
Dann wünschte sich meine Rektorin noch eine Präsentation des Workshops - am besten doch bitte in Form eines kleinen (!!!
) Konzertes am späten Nachmittag für die Eltern. Soweit so gut. Also schnell einen Elternbrief geschrieben mit Rücklaufzettel.
In der Lehrer-Konferenz eine Woche vor dem Workshop hieß es: "Bele, ich glaube wir haben ein Problem!"
!
Ojeee..... also kein Interesse der Eltern Nein, ganz im Gegenteil - es hatten sich so viele Eltern, Geschwister und sonstige Verwandte angemeldet, dass sofort klar war: die vielen Leute – nämlich ca. 600 inkl. Kinder - bekommen wir nicht auf einmal in unsere Halle.
Also wurde hin und her überlegt, wie man das Problem lösen könnte - und ein paar Tage vor dem Event entschieden wir uns für zwei kleine Konzerte (eines pro Schulstandort) in der Mehrzweckhalle mit Wechsel des Publikums in der Pause. Der Förderverein klinkte sich auch noch schnell ein: „Wir bewirten zwischen den beiden Teilen“. Na dann…..
Meine größte Sorge am Morgen des Workshops war ob die Sänger rechtzeitig zum Frühstück erscheinen und dann pünktlich in den Autos sitzen und richtig auf die Schulen verteilt werden würden (die Workshops liefen parallel)
.
Hier ein Riesenlob an die Jungs, nicht nur an diesem Tag, sondern während ihres ganzen Aufenthaltes waren sie sehr diszipliniert und auf die Minute pünktlich, also sehr professionell - und das Ganze immer ohne Stress und Ärger. Dass alles so glatt lief lag natürlich auch an Jens, Theresa und Hilda, die immer die Uhr im Auge hatten und klare Ansagen machten
. Danke an Euch
Was soll ich sagen - der Workshop war genial
!!! Ich war in der Schule dabei, wo Joel die Leitung hatte und bin immer noch tief beeindruckt von seinem pädagogischen Talent! Mit viel Humor, aber auch Ernst an den richtigen Stellen hat er die Riesenmenge von Kindern in seinen Bann gezogen. Dennis unterstützte mit der Trommel und Josef schaute nach den Kids, die bei den Bewegungen nicht so ganz mitkamen (wir haben ein paar Grobmotoriker und auch völlig Unmusikalische an Bord
). Jens moderierte und übersetzte.
Von meinen Kolleginnen am anderen Schulstandort habe ich dasselbe von Sylvanis und seinen Bandmitgliedern gehört - und abends habe ich dann die Begeisterung "seiner" Schüler erleben dürfen!
Auch war ich begeistert von Joels und Sylvanis Zeitmanagement - für jede der vier Klassenstufen waren 45 Minuten (eine Schulstunde) vorgesehen und es lief alles wie am Schnürchen. In meinen kühnsten Träumen hätte ich das nicht zu hoffen gewagt.
Anschließend ging es dann verteilt auf mehrere Fahrzeuge zu einem von den Kolleginnen gesponserten Mittagessen - und ein Beweis der immerwährenden Fröhlichkeit der Jungs war die Musik, die aus unserem Autokorso schallte
. Da gab es dann doch ein paar verwunderte Blicke der Passanten
!
Und so sah es aus, als wir am Parkplatz ausgestiegen sind - wir Alten quälten uns platt von den 4 Stunden aus den Fahrzeugen (kein Foto!
) - die Jungs fingen an zu tanzen!
Geschmeckt hat es auch
Zurück zu einer kurzen Pause, Ausruhen, Umziehen und dann wieder an die Schule - auch hier kein Murren und keine Unpünktlichkeit.
Die beiden Konzertteile in der jeweils vollen Halle selbst waren unbeschreiblich schön, professionell und dennoch liebevoll geleitet von Joel und Sylvanis. Sehr interessant war auch die unterschiedliche Ausarbeitung der Stücke! (Ich habe nicht fotografiert, erstens wollte ich nur genießen und zweitens sind Fotos von Schüler im Internet eine komplizierte Sache, da gibt es viel zu beachten.)
Im Anschluss der Schülerbeiträge sangen die Jungs dann in jedem Konzert noch ca. 20 Minuten alleine für das Publikum - wuuunderschön! (Und ich merke erst jetzt wie perfekt die Vorhänge unserer ansonsten scheußlichen alten Turn- und Mehrzweckhalle zu den Shirts der Jungs passen
).
Anschließend standen wir noch lange auf dem Schulhof herum, aßen Poporn und Würstchen, die Jungs gaben Autogramme und standen für Fotosessions zur Verfügung, Sylvanis kickte mit Schülern, Theresa und Jens beantworteten viele Fragen zum Freiwilligendienst.
Was für ein aufregender und wunderschöner Tag an unserer Schule – Jungs, ich danke euch!
Fan"post" von Erstklässlerinnen
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Über den Abschied am Dienstag schreibe ich nicht – sonst fließen wieder die Tränen…
Wenn ich nun auf diese 4 gemeinsame Tage zurückblicke und mir auch die Zeit 2014 ins Gedächtnis rufe dann stelle ich fest, dass Ihr, liebe African Vocals, wahnsinnige Fortschritte gemacht habt, sowohl als Band als auch jeder einzelne als Person. Sehr gefreut habe ich mich auch, die vier Neuen in euren Reihen näher kennen zu lernen (gesehen hatten wir uns schon 2015 in Swakopmund). Auch die vielen interessanten Gespräche mit Hilda, Jens und Theresa über Dies und Das werden mir immer in Erinnerung bleiben.
Was euch seit 2014 geblieben ist: eure Herzlichkeit, eure Fröhlichkeit, eure Liebenswertigkeit, eure Dankbarkeit, eure Begeisterungsfähigkeit – und natürlich eure Musikalität!
Ich bin glücklich, dass wir, meine Söhne, meine Schwester und meine ganzen Freunde und Freundinnen, die mir hier mit Gästebetten und Essen geholfen haben, euch wieder nicht nur auf der Bühne, sondern auch in so vielen anderen Situationen erleben durften! Und so sehr ich euch jeden nur denkbaren Erfolg wünsche –
bitte bleibt trotzdem wie Ihr seid!!!