Lalibela
„Lalibela (amharisch ላሊበላ lalibäla) oder Neu-Jerusalem (früher Roha) ist eine heilige Stadt und Wallfahrtsort in Äthiopien. […] Der Ort liegt 2500 Meter hoch und hat 8484 Bewohner (Volkszählung 1994), die fast vollständig äthiopisch-orthodoxe Christen sind.
Lalibela ist weltweit bekannt für die elf monolithischen Kirchen, die – überwiegend mehrgeschossig – in rote Basaltlava gemeißelt sind. Die Kirchen entstanden beginnend mit der Regentschaft von Kaiser Gebra Maskal Lalibela, auch bekannt unter dem Namen Heiliger Lalibela (ein Mitglied der Zagwe-Dynastie) im 12./13. Jahrhundert.
Wahrscheinlich wurde insgesamt 100 Jahre an der Anlage gebaut. […] Seit 1978 zählen diese Kirchen zum Weltkulturerbe der UNESCO. Lalibela hat eine lange christliche Tradition der äthiopisch-orthodoxen Kirche und ist ein Pilgerort für viele Christen.“
Quelle Wikipedia
Äthiopien hat einige Orte, die weltweit einmalig sind. Die Felsenkirchen von Lalilbela gehören zweifelsohne dazu.
Das Städtchen selbst ist eher unscheinbar und abgesehen von der grandiosen Landschaft die Lalibela umgibt, hätte es touristisch nicht allzuviel zu bieten. Wären da nicht die berühmten Felsenkirchen…
Als wir Lalibela besuchten, waren Stadt und vor allem die heilige Stätten voller weißgekleideter Pilger, die aus allen Landesteilen herbeiströmten.
Pilger kommen aus allen Landesteilen nach Lalibela
Die Felsenkirchen
Der Eintritt zu den Felsenkirchen ist mit 50 USD pro Person recht saftig. Dafür darf man das Gelände zwar fünf Tage hintereinander besuchen, in der Regel reichen aber zwei Tage gut aus, alles zu besichtigen.
Im Bereich des Ticketoffice lungerten mehr oder weniger aufdringliche Guides herum, die uns sofort belagerten. Da wir von äthiopischen Guides ein wenig die Nase voll hatten, und die Kirchen lieber in Ruhe selbst erforschen wollten, schickten wir sie weg.
Nachdem wir die 100 USD Eintritt bezahlt hatten, reihten wir uns in den Pilgerstrom ein. Vom Haupteingang erreicht man zunächst Bete Medhane Alem (Welterlöser-Kirche), die als die größte monolithische Kirche der Welt gilt. Wie einige andere Kirchen auch, wurde sie mit Unterstützung der UNESCO überdacht. Auch wenn es gegen Verwitterung hilft, schön sieht es nicht aus.
Die elf Felsenkirchen sind in eine Nord- und eine Ostgruppe unterteilt. Etwas abseits im Westen liegt die für mich faszinierendste Kirche, die kreuzförmige Bete Gyorgis.
Die einzelnen Gebäude befinden sich in einem weitläufigen Gelände, verbunden durch steinige Wege, teils schmalen Durchgängen, dunklen Verbindungstunnels, steilen Treppen. Wenn man sich nicht auskennt, kann dieses Labyrinth aus Licht und Schatten gelegentlich etwas verwirrend erscheinen. Aber es ist nicht wirklich schwer, sich ohne Guide zu orientieren. Man folgt einfach den Pilgerströmen oder den kleinen Reisegruppen.
Vor den Eingängen zu den Gebäuden türmten sich Berge von Schuhen, Sandalen und Schlappen. Innen umfängt einen erst einmal Halbdunkel und penetranter Schweißfuß-Geruch. Manchmal sickerte etwas Tageslicht durch kleine Fenster, manchmal verbreiteten nackte Glühlampen schummriges Licht. Eng wurde es, wenn mit Selfiesticks bewaffnete Pilgergruppen in die engen Gebäude drängten, um sich dort, vor den Heiligenbildern zu fotografieren.
Bete Medhane Alem
Bete Medhane Alem
Pilger - Bete Medhane Alem
Bete Aba Libanos
Im Inneren herrscht reges Gedränge
Selfie mit Jesus
Schuhwächter
Manchmal muss man dunkle Gänge und steile Aufstiege bewältigen um in die nächste Kirche zu kommen.