THEMA: Solo Farenji in Aethiopien
25 Jan 2017 20:27 #460875
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  • ANNICK am 25 Jan 2017 20:27
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Danke Lotusblume, Ingrid, Sabine, Pascalinah, Picco und Marimari für euer Interesse.

Hier einige Bilder als Apéro. Sie wurden in Dallol, Erta Alé und Tigray Region geschossen:















Bis bald
Annick
Letzte Änderung: 25 Jan 2017 20:30 von ANNICK.
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27 Jan 2017 09:08 #461041
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@Marimari: ja!

@Silvio, Elisabeth und Mabe: Dallol und Erta Alé kann man nicht allein besuchen sondern in "Convoy"!





@Wolfgang: Die Christen dominieren in Aethiopien (63%) davon 44% Orthodoxen. Die sind noch gläubiger als die Muslims!

@Christa: ich habe mich im Land nie in Gefahr gefühlt. Unterwegs gibt es noch viele Check Points. Man untersucht Gepäck und Wagen um den Waffenschmuggel zu verhindern. Internet wird auch sehr kontrolliert. Man gelingt nicht in Facebook oder Twitter.





@Montango: anschnallen, denn es wird gefährlich! :silly:













Noch eine Info. Wenn man im Land Jemand fotografieren möchte wird praktisch immer Geld dafür verlangt. Ich habe mich da geweigert. Entweder waren die Leute happy darüber fotografiert zu werden oder haben es nicht bemerkt. Ich bin da immer sehr vorsichtig damit umgegangen um Niemand zu kränken.












Bis bald
Annick
Letzte Änderung: 27 Jan 2017 09:14 von ANNICK.
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29 Jan 2017 16:59 #461372
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Hallo Fomis,

Langsam aber sicher kann es losgehen.

Aethiopien ist der zehngrösste Stadt in Afrika, er ist rund dreimal so gross wie Deutschland. Seine Grenzen sind 5328Km lang und trennen das Land auf einer Länge von 349Km von Dschibuti, auf 912Km von Eritrea, auf 861Km von Kenia, auf 1600Km von Somalia, auf 883Km von Südsudan und auf 723Km von Sudan.





Aethiopien ist neben Lesotho das am höchsten gelegene Land des Kontinents: 50% seiner Fläche liegen höher als 1200m, mehr als 25% über 1800m, über 5% erreichen gar Höhen über 3500m.
Man kann drei Klimazonen unterscheiden: die tropisch-heisse Zone bis 1800m, die warm-gemässigte Zone von 1800 bis 2500m sowie die kühle Zone über 2500m. In der Hauptstadt Addis Abeba, die auf ca 2400m Höhe liegt, liegt die durchschnittliche Tagestemperatur zwischen 8 und 24 Grad.












In Aethiopien werden über 80 Sprachen gesprochen. Die Amtsprache auf der Bundesebene ist Amharisch und wird von etwa 19,8 Millionen Menschen gesprochen.
Das Land hat eine grosse und schnellwachsende Bevölkerung. Im Jahr 2010 wurde auf 80 Millionen geschätzt. Im Jahr 2040 wird sie bei etwa 136 Millionen liegen wenn die Fertilität schnell sinkt (im Durchschnitt gebärt eine Frau 6 Kinder) oder bei 161 Millionen wenn die Fertilität langsam sinkt.







Hier schon einmal meine Route:

Addis Abeba
Mekele
Danakil
Gheralta Tigray
Axoum
Simien NP
Gondar
Bahir Dar
Lalibela
Addis Abeba
Awash NP
Awassa
Addis Abeba


Letzte Änderung: 29 Jan 2017 17:07 von ANNICK.
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30 Jan 2017 16:15 #461566
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28.12.2016

Pünktlich landet die Lufthansa Maschine um 21.10 auf Bolé International Airport Addis Abeba. Bei der Immigration ist die Hölle los. Ein anderes Flugzeug muss zur gleichen Zeit gelandet sein. Ich begebe mich gleich zum Schalter Visa On Arrival.





Normalerweise beschaffe ich mir immer das Visa vor Abreise aber die Visabestimmungen sind in Aethiopien nicht gerade der Hammer. So habe ich beschlossen alles an Ort und Stelle zu erledigen.
Ich werde ganze 70 Minuten darauf warten müssen. :whistle:
Mein Pass geht zu einem Schalter nach dem Anderen. Ich lasse ihn nicht aus den Augen. Am vierten Schalten darf ich endlich meine 50US$ loswerden und bekomme meine Papiere zurück. Danach hole ich mein Gepäck auf dem Fliessband ab. Es muss noch gescannt werden bevor ich endlich den Flughafen verlassen kann.
Draussen wartet auch schon der Driver vom Bow Hotel mit meinem Namensschild. Das Hotel befindet sich nur 4 Kilometer entfernt.

Bei Ankunft werde ich von der Besitzerin recht herzlich empfangen. Sie überreicht mir die Schlüssel zu Zimmer 2C. Liegt im zweiten Stock. Soll eine Suite sein. Da finde ich ein Grand Lit








ein Fernseher mit nur ethiopischem Gepalaber





und ein kleines Badezimmer.









Eine Suite muss hier im Land bestimmt eine andere Bedeutung haben! B)

Preis für die Suite in B&B: 1230 birrs (1 US$ = 22,40 birrs)

Um Mitternacht falle ich totmüde ins Bett. Schlafen werde ich aber nicht richtig können. Die Gardinen lassen das ganze Licht hinein und die Hunde bellen die ganze Nacht durch. :blink:
Letzte Änderung: 30 Jan 2017 16:54 von ANNICK.
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31 Jan 2017 10:53 #461659
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29.12.2017

08.00 Habe praktisch nicht geschlafen und mein Kopft brummt wie verrückt. Draussen scheint die Sonne, eine gute Motivation um so schnell wie möglich zu frühstücken!
Das Hotel besitzt einen kleinen niedlichen Garten.





Das Frühstück wird auf der Dachterrasse eingenommen.









Da befinden sich auch schon 2 kanadische Pärchen.

Das Frühstück schmeckt lecker und besteht aus Eier, frischer Fruchtsaft (Mango) und Fruchsalat und einem guten starken Kaffee. Ich geniesse es in vollen Zügen.
Im Hotel erklärt man mir danach wie ich mich in der Stadt mit den "local Minibus" bewegen kann. Scheint ganz einfach zu sein.

Addis Abeba hat eine Fläche von etwa 530Km2. Die nahezu im Mittelpunkt des Landes liegende Stadt liegt 2200 und 3000 Metern Höhe am Fusse des Bergs Entoto und ist damit die dritthöchstgelegene Hauptstadt der Welt. Die Einwohneranzahl beträgt 3,40 Millionen.
Kaum laufe ich aus dem Hotel, bemerke ich dass die Stadt eine einzige Baustelle ist.





Die Chinesen sind auch überall. Sie bauen nicht nur Strassen, Hochhäuser, Eisenbahnlinien sondern eröffnen immer mehr Fabriken.Die Arbeitskraft hier ist noch billiger als in China! Durschschnittslohn = 45 US $ pro Monat.





Wie auch in vielen anderen Ländern Afrikas zu beobachten, fahren in Addis Abeba sehr viele Autos älteren Baujahrs die mit ihren Abgasen die Luft belasten. Teilweise werden PKW und LKW jahrzehntenlang genutzt. Industrielle Betriebe sorgen ebenfalls für starke Emissionen, die die Gesundheit der Einwohner gefährden.
Heute morgen muss ich öfter husten und meine Augen brennen....... :whistle:

Das warscheinlich grösste Problem ist, dass die meisten Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Die meisten Haushalte verfügen über keinen Wasseranschluss und somit bedienen die Aethiopier sich an öffentlich zugänglichen Wasserstellen, sei es an Flüssen, die durch die Stadt fliessen oder an Brunnen. Diese Wasserstellen sind oft hochgradig mit Fäkalien und Industrieabfällen verschmutzt.

Die Minibus Anhaltestelle finde ich schnell. Zuerst möchte ich zur Hauptpost und mir Postkarten sowie Briefmarken zu besorgen. Habe auch 100US$ in meinen BH versteckt. Ich muss sie später in birrs tauschen.
Wieso in meinem BH? Im Minibus wird es so eng dass man sehr mit den mitfahrenden Gäste in Berührung kommt. Da spürt man ab und zu eine Hand in der Hosentasche!

Ich erkläre den Mitfahrenden dass ich zur Hauptpost möchte. No problem antworten die Meisten. Tatsächlich hält der Minibus unweit des Gebäudes an und die Leute zeigen darauf. Für die Minibusfahrt zahle ich im Duschschnitt immer 2 birrs pro Fahrt. Eine Postkarte kostet mich 3 birrs (in den Hotels meistens 15 birrs) und eine Briefmarke dazu nach Europa 7 birrs. Kann man echt verkraften. Der Mann am Schalter erweist sich als sehr nett. Ich schreibe alle Karten gleich an und schmeisse sie in den Briefkasten. Sie werden tatsächlich alle nach 10 Tagen ankommen!
Danach wechsele ich meine 100US$ bei der Awash Bank. Man braucht keinen Pass. Man muss nur einen Zettel unterschreiben. Das Problem: die höchste Geldnote ist 100 birrs. Nicht einfach die ganzen Scheine in seinen BH zu unterbringen.....
In meiner Tasche verstaue ich das Kleingeld.
Nächste Station Sidist KIlo. Da besuche ich das National Museum.









Da ist auch Lucy der vor 3,2 Millionen Jahren gelebt hat, zu sehen. Man darf ihn momentan aber nicht fotografieren. Da mache ich mit einem Studenten Bekanntschaft der in der Allaince Française in Addis Abeba tätig ist. Wir unterhalten uns eine Weile und er will mir unbedingt die Stadt abseits der Turis zeigen. Why not sage ich mir.

Wir laufen zuerst zur St Michael Kirche.













Die Religion spielt hier im Land eine sehr wichtige Rolle. Man muss auch immer die Schuhe ausziehen wenn man in die Kirche möchtet.

Anschliessend halten wir an der Kechene Selam Schule an. Kein grosser Luxus hier





und die meisten Schüler wollen Geld für ein Foto. Zwei Mädchen lassen sich aber freiwillig abknipsen.





Danach erreichen wir das Blindentownship.





1,6% der Bevölkerung in Aethiopien ist blind, obwohl für viele Heilung möglich wäre. Im ganzen Land gibt es nur 130 Augenärzte. Zu den häufigsten Blindheitursachen zählen neben dem Grauen Star (kann durch eine relativ einfache OP geheilt werden) auch der Grüne Star oder die Infektionskrankheit Trachom. Gut 90% der Erblindungen wären bei rechtzeitiger Behandlung vermeidbar.

Erste Station, die Beiz wo es üblich ist das traditionnelle Getränk TEJ (Honigwein) zu trinken. Wenn man in einer Gasse so eine Dose sieht, weiss man dass hier Honigwein angeboten wird.





In der Beiz stinkt es fürchterlich. Den Honigwein werde ich hier aus sanitärischen Gründen nicht probieren......
Ein Mann sitzt da und bestellt Nachschub. Ich darf ihn abknipsen. Erst da bemerke ich dass sein rechtes Bein total verfault ist und der Gestank von ihm kommt...





Fortsetzung folgt
Letzte Änderung: 31 Jan 2017 11:25 von ANNICK.
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01 Feb 2017 13:36 #461855
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Fortsetzung

Joseph erklärt mir dass dieser Mann sich weigert das Bein amputieren zu lassen. Irgendwie kann ich ihn verstehen denn die Infektion scheint sich stabilisiert zu haben. Eiter läuft immer aus der Wunde heraus aber die Infektion verbreitet sich nicht. :blink:
Wir verschwinden sehr schnell denn der Gestank wird unerträglich..... :whistle:
Wir passieren eine Metzgerei





sowie eine Weberei









und eine Töpferei.





Ich möchte Joseph zum Lunch einladen aber er fastet heute. Ich beschliesse dann auch nichts zu essen. Langsam erreichen wir den Kern des Townships.





Der Student erklärt mir auch dass alle Angehörige einer Familie nicht blind sind. Meistens handelt es sich nur um den Familienvater und 2-3 Kinder. Die Armut spürrt man überall. Ich erfahre auch dass die Familien hier die verfaulten Waren vom Merkato Hauptmarkt zu einem symbolischen Preis abkaufen. Zu meinem Erstaunen kommt niemand auf mich zu und bettelt. Ich werde nur kommisch angeglotzt. Auf einemal höre ich: Mama, you coffee?
Eine Frau mit Kind möchte mich zum Café einladen. Ich stimme sofort zu.





Masha, die Dame, erklärt mir dass sie für ihren blinden Mann sorgen muss.





Er hat vor 4 Jahren das Augenlicht nach einer schweren Infektion verloren. Ihr Haus ist bescheiden aber es fehlt nicht an Herzlichkeit.









Der Café schmeckt auch sehr gut.









Bald erscheint auch die ganze Familie.









Ich unterhalte mich eine Weile. Das Ueberleben hier bleibt ein Wunder! Ich verspreche ihr morgen einen Koffer voller Winterklamotten zukommen zu lassen. Von Zuhause habe ich einen ganzen Koffer voller Wintersachen mitgeschleppt. Da wird er auf jeden Fall Freude bereiten. Die Augen der Familie leuchten und sie zeigen ihre Anerkennung.

Es ist schon 18 Uhr als wir wieder Sidist Kilo per Fuss erreichen. Ich verabschiede mich mit einem 10 US$ Schein von meinem Studenten und fahre mit dem Minibus via Meskel Square wieder bis zum Hotel.





Langsam wird es kalt und dunkel und erst jetzt fällt es mir auf dass ich richtig Kohldampf habe. Nach dem Duschen esse ich im Hotel eine Nudelsuppe sowie ein Gemüsecurry. Lecker! :)

Ich spüre auch dass ich vom Laufen und nicht schlafen sehr müde bin. Gegen 21 Uhr gehe ich zu Bett und schlafe auch gleich ein.
Letzte Änderung: 06 Jan 2018 16:12 von ANNICK.
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