THEMA: Leidenschaft die **LEIDEN** schaffft
25 Sep 2015 14:04 #400479
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21.7.2015 Tag 5

Heute wollen wir uns ein wenig sputen, da wir bei Zeiten in Giseny sein wollen.








Morgen wollen nämlich rüber in den Kongo zum Vulkan und Gorilla Trecking , und es gilt noch Lebensmittel für die nächsten 3 Tage einzukaufen.
Die ersten KM haben es gleich wieder in sich. Obwohl wir auf der Teerstraße unterwegs sind, müssen wir schon wieder ordentlich Druck aufs Pedal bringen. Die Straße schlängelt sich konstant hoch auf eine Meereshöhe von 2500 m. Immer dann wenn wir ein paar Höhenmeter geklettert sind gehts auf der anderen Seite wieder runter, um im Anschluss gleich wieder anzusteigen.
Auf den ersten 22 KM haben wir über 700 HM gemacht. Endlich nach 1,5h erreichen wir den höchsten Punkt .







Es ist wie eigentlich die letzten Tage, die Fahrradtaxi wollen Ihre Kräfte messen. Eigentlich gehe ich nicht auf solche Art von Spielereien ein, denn ich will meine Kräfte nicht unnötig verpulvern.
Dieser hier NICHT, denn er hatte nur einen Arm



Da die Straße eben ist ,verleitet es mich doch zum showdown,und ich drücke ein wenig aufs Pedal, was dem Herausfordere sichtlich Spass macht, denn der erhöht gleich das Tempo.
Der Zeiger klettert auf 35 km/h, das Kerlchen noch fleißig am grinsen. Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen und drücke dein Zeiger hoch auf 40 KM/h.
Der Kerl kommt so ordentlich ins Schwitzen , gibt aber nicht auf. Die Strasse ist jetzt zum Glück leicht abfällig, so dass ich nochmal einen paar Körner drauflegen kann.
Das Kerlchen muss mit einem Hamster verwandt sein, denn seine Beine fliegen nur so umher wie die Kolben im Motor..
Bei 45 km/h ist Schluss mit lustig, und das Kerlchen entschwindet sein grinsen. :whistle:
Ich bin nicht ganz unglücklich da rüber, denn meine Motorleistung war auch schon ordentlich am Limit.


Die Strasse fällt zunehmen,(12% war auf einen Schild zu lesen) und ich bin noch im Regeneration Modus, als ich von hinten mit einem RING RING aufgefordert werde PLATZ zu machen







Ich glaube meinen Augen nicht zu trauen, als 2 vollbelade Fahrradtaxis an mir vorbeirauschten, die dann in Windeseile aus meinem Blick verschwanden. Echt krass, wie die Junxx ohne Furch und Tadel im Freiflug abgegangen sind. Anhand meiner Geschwindigkeit, vermute ich mal, dass das Kampfgeschwader mehr als 70 km/h auf der Nadel hatte
Unterwegs kommen wir noch an einem Flüchtlingscamp von UNHCR vorbei, ein Überbleibsel aus 2009, als es im Kongo noch ordentlich zur Sache ging. Um 13.30 erreichen wir Giseny, also noch genügend Zeit um zu shoppen.









artgerechte Tierhaltung sieht anders aus













John ,ein Kongese über den wir das Vulkan und Gorilla Trekking gebucht haben, hat für uns im Bethany Center ein Zimmer reserviert.
Beim einchecken, dann das erste AHA Erlebnis, denn es war natürlich NICHTS vor reserviert. Also habe ich kurzer Hand John angerufen. um die Lage zu checken. Nach 2 maligem klingeln hatte ich ihn auch am Apparat. Er war sichtlich irritiert, als ich ihm sagte, dass wir für HEUTE nicht eingebucht wären.
John meinte darauf, heute wäre doch erst der 21, und er hätte doch für den 22 igsten reserviert.

Hmmmmmmmm......WAS GEHT AB :unsure: ...........Hatte ich mich etwa im Datum vertan. :S

Au BAcke , jetzt dämmerte es mir wieder. Wir hatten in Kigali einen Tag mehr eingeplant, diesen aber nicht genommen.
O.K auch ned schlecht. So bringt uns, mein VERRECHNERLE noch einen Ruhetag .bevor es in Kongo geht. Wir entscheiden spontan, unsere Einkäufe auf morgen zu verschieben.
Um 17:30 kommt John aus dem Kongo , und wir besprechen den Ablauf der nächsten 3 Tage ..
John will uns am 23igsten um 8 Uhr ein Taxi schicken, das uns dann zu Grenze bringt.
Er holt uns dort ab, regelt das mit der Einreise und dem Rest.

Inzwischen haben noch 2 weiter Hellhäutige im Bethany eingecheckt. Elisabeth aus den Niederlanden und Brandon aus Bosten. Beide sind in einem Projekt für Gebärdensprache. Mit Ihnen noch 5 Lokals. Na ja 3 Ruander und 2 Ugander alle TAUB. Sprechen geht ein wenig, aber hören gleich Fehlanzeige.
Wir verabreden uns für 19 Uhr im AUgberge Giseny , einer lokalen Kneippe im Ort.







Dort gibt es afrikanisches Buffet. Das Teller für 2000 RF. Fleisch und Fisch kosten zusätzlich. Man darf sich so viel wie man möchte aufs Teller laden, für jedes weiter Teller bezahlt man extra. Afrikanisches Buffet eben. Inzwischen sind auch Elisabeth , Brandon und die andern 5 Junxx eingetroffen. Die **TAUBEN** legen gleich los und bombardieren uns mit Gesten, die wir natürlich NICHt verstehen. Absolut abgefahren wie die uns befuchtelt haben .
Brandon , abwechslungsweise Elisabeth übersetzten uns die Gebärdensprache. Ich bin überwältigt, wie schnell und wie präzises das **RUMGEFUCHTEL**übersetzt wird.
Wir haben eine Menge Spaß zusammen, lachen viel, ich bin sehr wissbegierig., und bombardiere die andere Seite mit meinem **GEFUCHTEL**
Am Ende des Abends kann ich fließend ..*Guten Morgen*...*Gute Nacht*...*Entschuldingung,* und *es war nur Spass* in Gebärdensprache.

Hier noch ein paar Tagesimpressionen.










So stelle ich mir *MAMMA AFRIKA* vor



So siehts aus, wenn die **AFRIKANISCHEN MÄNNER ARBEITEN**
Letzte Änderung: 25 Sep 2015 15:57 von K.Roo.
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27 Sep 2015 09:54 #400582
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22.7.2015 Tag 5


Morgens um 5 Uhr ruft der MUIZIN. **BETEN ist besser als SCHLAFEN**. Wer der Kerl mal mit dem Rad unterwegs, würde er auch anders über die Sache denken.
Nach dem Frühstück ziehen wir um den Block. Es wimmelt hier nur so von Boda Boda, ein richtiges durcheinander.



In einer Seitengasse stoßen wir auf den Markt. Genau der richtige Ort um fürs morgige Trecking ein zu kaufen.
Wir schlendern über den Markt und begutachten die leckeren Lebensmittel.









Im hinteren Teil des Marktes werden Kleider ,Schuhe und sonstiges **Hardware** angeboten. Bei Bedarf kann man sich gleich die Kleider auf Maß abnähen lassen .












Eine Marktfrau bietet mir einen Beutel mit kleinen roten und gelben Paprika zum Kauf an.Genau das richtige als Snack für Unterwegs.Ca.100 Stück, was mir aber definitive zu viel ist.
Ich sagte, dass ich die Hälfte nehme, aber ich will vorher probieren.
Irgendwie hatte die Marktfrau das mit dem probieren nicht so richtig verstanden, denn sie fuchtelte mit den Händen. Mir egal, probiert wird.






Ich hatte die Paprika zur Hälfte abgebissen, da zerreiß es mir fast den Schädel.
In Sekundenschnelle hatte ich kalten Schweiß auf der Stirn, mir war heiß und kalt zur selben Zeit.
Einen Schluckauf ohnes Gleichen, und der Kreislauf ging in Keller, mein Körper rebellierte.
Mein Mund und Rachen brannte, ein Feuerschlucker muss ein Waisenknabe dagegen sein.

Ein reißen Gelächter ging über den Markt, die Frauen haben sich vor Lachen fast in die Hose gemacht, denn sie wussten dass es keine Paprika , sondern hot Chillyschoten waren.
Den schärfsten Brennstoff den es in Ruanda gibt.(Ich glaube die machen sogar **SPRENGSTOFF** daraus :pinch: )
Fluchtartig verliess ich den Markt, und brachte mich in Sicherheit. Erst als ich trocken Brot und einige Samosa gegessen hatte , wurde es allmählig erträglicher.

Es dauerte noch eine geraume Zeit, bis ich wieder soweit hergestellt war um das Markt Gelände wieder zu betreten.
Natürlich blieb mein Wiedererscheinen nicht unbemerkt, und man(n) Frau erkannte mich sofort wieder.
Eine Marktfrau streckte mir sogar eine Chillyschote als Begrüssung entgegen, den andern gefiel das ungemein, denn sie lachten und grölen auf Kosten des Unwissenden... :whistle: .






Nach unserer Shoppingtour ging runter zum Kivu Beach, wo wir ein Lunchbreak machten .
Unterwegs kommen wir noch an einer afrikanischen Fahrradwerkstatt vorbei, alles sehr rustikal.
Die Auswahl an Ersatzteilen ist enorm.

Der Strand ist wunderschön gelegen. Ins Wasser hab ich mich ned getraut, zuviel **SCHISS** vor Bilharziose. Der Strand grenzt direkt ans Serena Hotel. Natürlich mussten wir noch einen Afrikan Tee zu uns nehmen. Nein nicht weil man da den besten Tee bekommt, sondern weil es offenes WIFI hat. Wollte mich nochmal melden, bevor es morgen in Kongo geht.


























Tageskilometer:0 dafür um eine Erfahrung reicher....
Letzte Änderung: 27 Sep 2015 10:02 von K.Roo.
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28 Sep 2015 20:59 #400752
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Bloke schrieb:
21.7.2015 Tag 5

Unterwegs kommen wir noch an einem Flüchtlingscamp von UNHCR vorbei, ein Überbleibsel aus 2009, als es im Kongo noch ordentlich zur Sache ging.












Sorry für den Nachtrag

Die Bilder wollte ich noch posten bezüglich Flüchtlingscamp.

Zur Zeit sind *Flüchtlinge* aus Burundi untergebracht
Letzte Änderung: 28 Sep 2015 20:59 von K.Roo.
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29 Sep 2015 13:47 #400812
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23.7.2015 Tag 6

Mit afrikanischer Pünktlichkeit fährt unser Taxi um 8:20 vor. Unser Zimmer haben wir zuvor geräumt,und unsere Räder samt restlichem Gepäck im Bethany Center sicher verstaut.
Die Grenze zum Kongo ist grad mal 4 Km entfernt, also dementsprechend kurz ist auch die Fahrt mit dem Taxi.



John erwartet uns bereits. Die Warteschlange an der Ausreise aus Ruanda ist kurz, und in nullkomma nixx sind wir aus Ruanda ausgereist.



Wir gehen direkt zum Einreiseschalter, wo wir unsere Pässe samt Visavordruck abgeben. Inzwischen kommt ein anderer Officer und verlangt nach unseren Geldfieber Ausweis.



Ich möchte Fotos machen ,aber irgendwie ist mir die Sache zu heiss, wer weiss was passiert, wenn die Grenzer mich dabei erwischen.
Ich frage John ob die Junxx hier entspannt sind, wenn man fotografiert.Er muss es ja schliesslich wissen, denn er ist ja Kongolese.
No Problem ,you can take fotos. Hmmmm, ganz wohl ist mir trotzdem nicht dabei, denn ich hab keinen Bock abgeführt zu werden. Aber der Paparazzi in mir ist starker, also fange ich an zu knipsen.




Grenzbeamten kontrolieren die Einreisenden







Es dauert keine 2 Minuten steht auch schon ein Grenzbeamter neben mir und redet auf französich auf mich ein.

Genau jener welcher hat mich **erwischt**


Er deutet, dass ich IHM bitte folgen soll. Na super, alles richtig gemacht.
Ich rufe John hinzu und sage ihm, dass er sich um die Sache kümmern soll
....Ich bin raus B) .... Beide reden in kongolesisch, dann muss John mit dem Officer mitkommen. Nach 10 Minuten kommt er zurück, No fotos anymore. :pinch:
Inzwischen haben wir auch unser Visa im Ausweis. Dann gehts rüber zur Gelbfieber Kontrolle. Wir müssen noch ein paar Daten angeben...
Whats your Profesional..Plumber..Don´t understand.P-L-U-M-B-E-R wiederhole ich..Sorry, don`t understand.O.K.. I´m Jornalist...Ahhhhhh.......Now i got it. ;)
Nach dem ganzen Papierkram werden wir mit der Laserthermometer beschossen. Alles O.K...36,8 Grad...Welcome to Kongo.
Wir fahren direkt zur Base des Virunga NP. Zuvor gehts aber noch durch Goama.
Goma ist ein Drecksloch. Es stinkt und ist dreckig. Der Müll liegt am Strassenrand, oder wird verbrannt. EIn drunter und drüber. Hier werden die Waren nicht wie in Ruanda auf dem Rad transportiert, sondern auf überdimensionalen Holzrollern.
Echt fantastisch anzusehen, mit welchem geschickt die Junxx die überdimensionalen Karren aussteuern. Unterwegs begegnen uns unzählig bewaffnete UNO Blau Helm, mit schwerem Geschütz. Militär und Polizei sind hier an der Tagesordnung.
Kurz nach Ortausgang Goma müssen wir durch eine Straßensperre, oder besser gesagt, wir müssen 4 US Dollar Straßen Gebühr bezahlen. EIne Strasse die vermutlich nie gebaut wird. Seit geraumer Zeit sind wir auf der erkalteten Lava unterwegs die 2002 Goma platt gemacht hat unterwegs.




































Nach 45 Min erreichen wir das Base camp .Wir sind die ersten ,und dementsprechend schnell ist der Papierkram erledigt.
Nach uns kommen noch 4weitere Personen dazu. Insgesamt zahlende 6 Leute die auf den Vulkan wollen. Nachdem wir unsere Permit bekommen haben, gibts noch eine kurze Unterweisung.
Wir heuern uns noch einen Träger für je 24 US $ an,und für 5 US $ kaufen wir noch Jakkals. Die anderen 4 buchen das volle Paket, mit Essen und Koch....






Die Strecke bis zum Grat beträgt 8 KM, der Höhenunterschied ist 1500 hm. Um 11 Uhr starten wir unsere Mission Nirongongo Vulkantrekking.
Die ersten KM gehen wir durch dichten Wald, und sind gut zu gehen. Auf 2250 hm ist das erste Base, wo wir einen geplanten Stopp einlegen. Insgesamt gibt es 4 sogenannte Base, an denen planmäßige Stopps eingelegt werden. Nachdem wir **GEBASED** haben verlassen wir den dichten Wald uns bewegen uns auf dem Lavageröll vom Ausbruch 2002. Der Untergrund ist schwer zu gehen und scharfkantig. Auf 2520 erreichen wir Base2.





Unterwegs kommen wir an der Ausbruchsstelle vorbei, wo 2002 die Lava ausgetreten ist .Mit 100 Stundenkilometer floss die Lava Richtung Goma . Base3 liegt auf 2755m,mit freier Sicht auf den Vulkan. Inzwischen wird der Anstieg immer steiler. Auf 3225m erreichen wir Base 4.. Um uns herum kann man bis nach Goma sehen, und die umliegenden Vulkankrater.
Ab jetzt gehts ordentlich zur Sache. Die Temperaturen sind merklich kühler geworden. Wir sind noch 250 HM unterhalb des Kraterrands. Die Übernachtungshütten sind von Weitem schon zu sehen. Der aufsteigende Schwefel mit seiner Schwefelfahne begrüßt uns. Da muss also der Eingang zur Hölle denke ich mir. Nach insgesammt 6h erreichen wir den Kraterrand.



























Wir beziehen gleich die*first sweet*, keine 10m unterhalb des Kraterrandes. Die Hütten sind in einem erbärmlichen Zustand. Das Dach ist kaputt, das Holz stellenweise verfault. Typisch Afrika. Die Hütten wurden leider NICHT dern Anforderungen auf 3500 m angepasst.
Eigentlich sehr schade, denn das ganze gschäffd war für die Katz.






Dann endlich der große Augenblick,auf den ich mich schon seit einer Ewigkeit freue. Ich werfe einen BLick über den Graterand und sehe unter mir in einigen hundert Meter Entfernung den Lavasee.WOW..WOW..WOW.. Ich bin beeindruckt über das grandiose Naturschauspiel.
Ich freue mich schon auf die Nacht, denn da wird das ganze Spektakel noch extremer.






Nachdem ich mich erstmals satt gesehen ha, gehe ich zur Schutzhütte und richte meine Nachtquartier ein. Inzwischen brennen auch die Jakkals, eine richtig gute Entscheidung diese mitgenommen zu haben. Einerseits tut die Wärme hier oben sehr gut, und anderer seits konnen wir dort unser Abendessen zubereiten.






Inzwischen ist es fast dunkel. Der Wind pfeifft uns ordentlich um die Ohren.
Es ist schweinekalt. 3-4 Grad. Aber kein Paradies ohne Schlangen. Als es vollends dunkel ist, setzte ich mich bewaffnet mit dem Schlafsack und mit meiner Wärmedecke an den Kraterrand . Jetzt erst kommt die ganze Schönheit des Nirongongo zu Geltung. Unter uns brodelt es wie in einer Hexenküche. Ab und an durchbricht die flüssige Lava die Kruste. Die Lava schlägt Wellen, ich bin hin und weg.
Die Schwefelschwarten ziehen in rötlicher Farbe zum Himmel. Ein Ort nicht von dieser Welt. Wer die Möglichkeit hat, solch einen Ort zu besuchen, sollte es tun. Wer schon einmal dort war, der weiss von was ich spreche.
Nach 3h Höllen und Hexenkonzert begebe ich mich durchfroren in mein Schlafgemach.
Ausser meiner Nase schaut nichts mehr aus dem Schlafsack. nach kurzer Zeit ist es mollig warm ,und ich schlafe wie ein Stein.














Letzte Änderung: 29 Sep 2015 17:18 von K.Roo.
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02 Okt 2015 18:03 #401215
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24.7.2015 Tag 7


Um 6:30 ist es rum mit lustig. EinTräger kommen ans Zelt und wecken uns. Da der Kratersee voller Wolken hängt und die Sicht dementsprechend schlecht ist fällt mir der Abschied auch nicht ganz so schwer. Sieht aus, als hätte sich der Nirongongo schlafen gelegt



Pünktlich um 7 Uhr ist Abmarsch angesagt. Das erste und einzige Mal, dass ich die Afrikaner **just in Time** erlebe.
Wir gehen den selben Weg wieder zurück ins Basecamp. Der Abstieg ist unspektakulär,und in grossen Schritten geht es Richtung Basecamp. Nach nur 3h inklusive Stopp erreichen wir das Basecamp.












John erwartet uns bereits. WIr verabschieden uns von unseren Trägern mit einem *Tipp*
Er bringt uns nach Goma wo wir heute nächtigen werden. Morgen soll es wieder in den Virunga NP gehen, dieses Mal zum Gorilla Trekking .
.Wir fahren wieder auf der Lavastrasse . Mein Eindruck hat sich seit gestern nicht wesentlich verändert, wild uns abgefahren....


















Unsere Unterkunft das Maison Benoit liegt unweit des Stadtzentrum und ist eine christlichen Mission. Ich frage mich allerdings was hier christlich sein soll. Kein Strom, kein Wasser.Essen fehlanzeige. Die Unterkunft ist abgefahren, unter aller Kanone. Eimer dusche ist angesagt.






Da es kurz nach 13 Uhr ist beschließe wir noch ein wenig um die Ecken zu ziehen. Kein Vergleich zu der Nachbarstadt Giseny. Hier geht es richtig hektisches durcheinander . Auf den Straßen herrscht das pure Chaos. Wer die Regeln kennt, darf sie brechen. Anscheinend kennt hier keiner die Regeln, denn es wirdgehupt und gedrängelt. Bevor ich die Straße überquere versichere ich mich 3 mal, dass ich heil am gegenüberliegenden Ende ankomme.






Die Kongolesen sind nicht sehr aufgeschlossen gegenüber den Touristen .Mir wird des Öfteren gestikuliert und Worten klar gemacht, dass ich hier nicht erwünscht bin. Um keine Reibungspunkte aufkommen zu lassen verziehe ich mich, zumal mein französisch gleich gegen Null geht. Dementsprechend vorsichtig verhalte ich mich auch.
Am Straßenrand tausche ich noch 20 US in 18.000 Kongofranc, was mir eine grössere Kaufkraft gibt , anstelle als wenn ich in US $ bezahlen würde. Alles kostet hier einen Dollar, oder aufwärts.
Abends gehen wir noch in eine lokale kongolesische Kneippe. Ich bestelle zur Abwechslung Ziegenbrochette, Kartoffeln und Banane. Die andere Alternative wäre noch gewesen Bananen mit Kartoffeln und Ziegenbrouchet. Ein kühles Bierchen darf natürlich nicht fehlen.
Eine Flasche Primus kostet 2000 RF. Die Preise im Vergleich zu Ruanda sind meistens doppelt so hoch. Als wir wieder ins Benoit kommen ist der Strom schon wieder oder immer noch weg. Ich sag ja, wild und abgefahren..
Letzte Änderung: 02 Okt 2015 18:08 von K.Roo.
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05 Okt 2015 19:12 #401632
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25.7.2015 Tag 8


Um 6 Uhr geht der Wecker runter. :pinch:
John steht pünktlich um 6:30 vor der Tür uns holt uns zum Frühstück ab. Wir steigen in einem dieser kongolesischen Nobelschuppen ab. Optisch alles schön hergerichtet, aber genauer Hinschauen darfste nicht. Tischtuch hat Flecken, die Tassen sind dreckig, und noch so einiges mehr, was bei uns ein No-Go wäre.
Das Buffet hingegen ist erstklassig. Es gibt warmes Buffet ,frisches Obst und auf Wunsch Omelette. Kostenpunkt 10 US.
Danach machen wir uns auf den Weg zum Virunga Nationalpark. . Unterwegs frage ich John, wie viel Leute mit uns aufs Trekking gebucht sind. Only you. ;) ;) ;) ;) Alleine unter Gorillas, wie geil ist das denn, denke ich so im Stillen.

Die Fahrt bis zur Base dauert 2h . Die Strecke kennen wir, es ist die selbige wie gestern. Zu unserer linken Seite liegt majestätisch der Nkirongo mit seiner Schwefelfahne.
Selbst von der Ferne ist die Mystik zu spüren die der Vulkan ausstrahlt






Nachdem wir die Base vom gestrigen Vulkantrekking passiert haben geht es durch kleinere Dörfer. In mitten eines solchen Dorfes zweigt die Straße nach rechts ab, eigentlich ist es nicht mehr als eine schmale Gasse. Die letzten KM zur Gorilla Base ist Afrika pur. Unterwegs gabeln wir noch 2 Guards auf, die unsere Security sein sollen für den heutigen Trip.
Nach weiteren 10 Minuten sind wir am Ausgangspunkt unseres heutigen Trekking. Unzählige Kinder empfangen uns mit einem mords Geschrei....... Muzungu Muzungu....









Wir durchlaufen kleine Ansiedlungen ehe es über die Felder in Richtung Urwald geht. Die Frauen und Kinder bestellen die Felder. Von den Männern weit und breit keine Spur. Frei nach dem Motto**Gott erhalte meine Gesundheit und die Arbeitskraft meiner Frau**.
Im Gegensatz zu Goma sind die Leute sehr freundlich und haben ein Lächeln im Gesicht.






























Nach 25 Minuten Fußmarsch erreichen wir den Eingang zum NP, der mit einem elektr. Zaun gesichert ist.



Zuerst müssen wir noch einen Bach überqueren, bevor es ins dichte Unterholz geht. Die Ranger schlagen mit Ihren Macheten den Weg für uns frei. Nach einer weiteren Stunde treffen wir auf die Trecker, die schon seit den Morgenstunden unterwegs sind.






Ab jetzt müssen wir Mundschutz tragen, da die Gorillas in unmittelbarer Nähe sind. Nach weiteren 5 Minuten treffen wir auf eine kleinen Lichtung , dann wir stoßen auf die Gorillafamilie. Zur Zeit ist Chillen angesagt, und die Gruppe ist dementsprechend lazy.
Dann nach 10 Minuten kommt Bewegung ins Spiel, und die Gorillas ziehen ins Unterholz zum fressen. Die Ranger schlagen den Weg mit den Macheten frei, und wir ganz dicht dahinter.














































Nach einer Stunde ist das grandiose Spektakel vorbei. Exclusive Trekkking von der aller feinsten Sorte. Einfach nur genial. Wir haben jede einzelne Sekunde genossen, immer in der erster Reihe.

Der Himmel hat sich inzwischen zugezogen. Dunkle Wolken hängen über uns . Just in dem Augenblick als wir in der Base sind fängt es an wie aus Kübeln zu giessen. Der erste lang ersehnte Regen seit 2 Monaten.

Leider ist nun unseres Kongo Trips zu Ende, und es heißt zurück nach Ruanda. Die letzten 3 Tage waren faszinierten und übersät mit neuen Eindrücken, die es erst mal zu sortieren gibt.






Die Ausreise, bzw Einreise geht zügig von statten. Da es kein multiple Entrence Visa kommend vom Kongo gibt, müssen wir nochmal ein neues Visa für 30 US lösen. John bringt uns ins Bethany Center. Wir bedanken uns für die tollen 3 Tage und den tollen Service. Ein echtes Highlight, und perfekt organisiert.(Na ja die Unterkunft müsste John nochmals überdenken)

Nachdem wir unsere Zimmer bezogen haben ist Wäsche waschen angesagt. Da wir unser ganzes Reiseequipment aufs Minimum ausgelegt haben,ist erst mal Waschen angesagt



Nach der kurzen Wascheinlage heuern wir für 300 RF ein Boda Boda, das uns zum Serena Hotel bringt. Ihr wisst schon...Free Wifi.
Sigi ist sichtlich erleichtert, als sie erfährt dass im Kongo alles ohne Probleme von statten ging. Bevor wir uns zum Abendessen ins Auberge aufmachen, genießen wir noch den herrlichen Sonnenuntergang am Strand



Für 1500 RF gibts wieder lekkeres Büffet, natürlich dieses Mal ohne ZIEGE .
Brandon und die Deff people sitzen bei einem kühlen Mutzig an der Bar und sind erfreut uns zu sehen. Ich begrüße die gehörlosen mit Gebärdensprache, was sie sichtlich beeindruckt
.Natürlich geht das Gefuchtel wieder los und jeder will alles ganz genau wissen.
Nachdem wir fürstlich gespeist haben geht's vollgefressen in die Kiste.
Letzte Änderung: 05 Okt 2015 19:27 von K.Roo.
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