THEMA: Woher weiß ich, wann Notfallmedikament notwendig?
06 Apr 2018 20:59 #517923
  • Beate67
  • Beate67s Avatar
  • Beiträge: 6
  • Dank erhalten: 1
  • Beate67 am 06 Apr 2018 20:59
  • Beate67s Avatar
Ihr Lieben,

ich danke euch für eure freundlichen und hilfreichen Antworten. Jetzt fühle ich mich schon etwas wohler. :-)
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
08 Apr 2018 19:48 #518096
  • giraffenmog
  • giraffenmogs Avatar
  • [fc-user:630931]
  • Beiträge: 649
  • Dank erhalten: 350
  • giraffenmog am 08 Apr 2018 19:48
  • giraffenmogs Avatar
Hallo,
dass Ihr gut vorbereitet und nicht so blau- zügig nach dem Motto " wird schon gut gehen" losfährt, finde ich gut!

Sprüht Euch konsequent mit Peaceful Sleep ein. Und nicht nur die freie Haut, sondern auch die Klamotten! Abends werdet Ihr eh zu den dickeren Klamotten greifen. Am Besten zieht Ihr gleich die "richtigen" Schuhe an und tragt in der Dämmerung keine Latschen, dann sollte eigentlich nichts passieren.

Da Ihr in vermutlich afrikaerfahrener Begleitung durch einen Reiseleiter seid, könnt Ihr im Zweifelsfall bezüglich des Medikamentes jemanden fragen, der die Anzeichen von Malaria kennt. Es fühlt sich an, wie eine richtig fiese Grippe mit hohem Fieber. Wenn so was auftritt, ist sowieso Krankenhaus angesagt.

Um völlig auf der sicheren Seite zu sein, solltet Ihr die Deckung Euerer Kreditkarte noch einmal checken. Solltet Ihr gesetzlich versichert sein, werdet Ihr nicht auf die Deckungszusage Euerer Krankenkasse für einen Notfalltransport per SOS- Flieger warten wollen. ( Es gibt hier im Forum einen erschreckenden Reisebericht darüber, wie die deutsche Krankenkasse jemanden mit einem schlimmen Knöchelbruch unbehandelt liegen gelassen hat, weil sie mit ihren internen Entscheidungen nicht zu Potte kamen. Leider finde ich den Bericht gerade nicht....)

Wenn irgendetwas passiert, was ein guter Allgemeinmedziner wieder in den Griff kriegen könnte - muss ja nicht Malaria sein - dann eiert nicht rum und lässt Euch gleich nach Windhoek ins Krankenhaus fliegen. Mit Empfehlungen für ein Krankenhaus können Euch sicher diejenigen hier im Forum eindecken, die in Windoek leben. Bei etwas komplizierteren Fällen, solltet Ihr nach einer Stabilisierung nach Kapstadt weiterfliegen.

Ich wünsche Euch einen schönen Urlaub, in dem Ihr Euch sicher nicht einmal einen Kratzer zuziehen werdet!
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Beate67
15 Apr 2018 15:46 #518759
  • BikeAfrica
  • BikeAfricas Avatar
  • Beiträge: 6775
  • Dank erhalten: 7049
  • BikeAfrica am 15 Apr 2018 15:46
  • BikeAfricas Avatar
Jambotessy schrieb:
Ansonsten habe ich mal gesehen, wie jemand einen Malaria-Anfall bekam, da musst du gar nicht raten, da weißt du genau: das ist Malaria.

... niemals wirst Du als Laie eine Malaria erkennen!
Niemals!
Und ohne Übung schaffst Du es auch mit dem Schnelltest nicht.

In Namibia beschränken sich die möglichen Krankheiten schon deutlich, aber anderswo in Afrika hast Du noch Gelbfieber, Dengue, Chinkunguya, Rift Valley Fever, West Nile Fever und jede Menge Krankheiten mehr, von denen Du noch nie gehört hast. Wirf da nicht ohne ärztliche Untersuchungen planlos Medikamente ein, wenn Du nicht innerhalb eines Tages eines Arzt erreichen kannst.

Mir ging es einmal recht schlecht und die Parkranger vermuteten Malaria. Es ging mir einen Tag lang extrem beschissen. Es war keine Malaria, evtl. ein Hitzschlag, kombiniert mit Lebensmittelvergiftung.
Einen Tag später war es wieder weg.
Hätte ich mir auf Verdacht Malariamedikamente eingeworfen, würde ich jetzt auch sagen können, man kann eine Malaria mal schnell selbst behandeln.

Nein, kann man nicht. Man erkennt sie auch als Laie nicht und man wird auch kein Profi dadurch, dass man 30 Jahre lang ohne Malaria durch Afrika unterwegs war. Man wird Profi darin, dass man täglich als Arzt damit zu tun hat oder alle halbe Jahr die Krankheit einfängt und sie langsam versteht.

Geht im Verdachtsfall zum Arzt. Ich mache ja manchmal schon Sachen, bei denen andere Leute denken, ich spiele mit meinem Leben.
Hier spielen jede Menge Leute viel mehr mit ihrem Leben.

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Logi, Randfontein, fidel, Beate67
16 Apr 2018 16:56 #518874
  • Giraffen-Lisa
  • Giraffen-Lisas Avatar
  • Mein Leben ist bunt und ich bin glücklich damit.
  • Beiträge: 766
  • Dank erhalten: 215
  • Giraffen-Lisa am 16 Apr 2018 16:56
  • Giraffen-Lisas Avatar
... niemals wirst Du als Laie eine Malaria erkennen!
Niemals!
Und ohne Übung schaffst Du es auch mit dem Schnelltest nicht.

Hallo,
wir sind nach 22 Tagen Namibia gestern wieder zurück gekommen.
Die Tour ging 3 Wochen mit 4x4 + Dachzelt vom Süden über Damaraland, durch den Etoshapark in den Norden hoch.
Geplant war Kawango-Bootsfahrt im Caprivi, aber das haben wir abgebrochen, da ich nach 10 Tagen krank wurde.
Mir wurde beim Abendessen plötzlich sehr schlecht. Nur starke Übelkeit ohne Erbrechen oder Durchfall und keine Magenkrämpfen.
Es wurde von Tag immer schlechter und ich wurde schwächer. Am 4. Tag kam eine Verwirrtheit dazu und ich konnte mir Gespräche nicht mehr merken.
Zur Sicherheit ging ich ins Hospital in Grootfontein und wurde gründlich durchgecheckt, Blut und Urin abgenommen.
Das Blut sei in Ordnung, aber im Urin deute es auf eine Blasenentzündung. Das gäbe es öfter auch ohne Schmerzen.
Ich habe für 5 Tage morgens und abends Antibiotikum in Tabletten bekommen und dieses eingenommen. Caprivi haben wir leider canceln müssen, obwohl wir uns extra mit anderen Forumsfreunden auf der Baobbabranch getroffen hatten und von dort eine Woche gemeinam im Caprivi touren wollten.
Wir blieben die nächsten Tage in der Nähe des Hospitals - sozusagen 'ambulantnah', auf der wunderschönen Farm Seidarap (Paradies).
Da war es richtig SUPER zum Genesen und langsam ging es mir besser.
Morgens ist mir noch schlecht, aber tagsüber geht es gut.

Heute war ich beim Tropenarzt und meiner Hausärztin. Mir wurde gesagt, dass es auch eine Malaria gäbe, die lediglich ein starkes Übelsein und Schwäche als Symptome habe und mir wurde nochmals Blut abgenommen. Einen sicheren Nachweis im Blut könne man erst jetzt - 12 Tage danach - feststellen.
Nun bin ich gespannt, was das Ergebnis ist.
Aus eigener aktuellen Erfahrung gebe ich den Tipp:
Geht vor Ort ins Hospital und lasst es daheim überprüfen, wenn Ihr stärkere körperliche Beschwerden habt - egal welche! Eine Notfallmedizin hätte ich niemals eingenommen, da ich als Laie und ohne med. Nachweis nicht wissen kann, was ich habe!

Liebe Grüsse
Giraffen-Lisa
Meine Aufenthalte in Südwest/Namibia:
1978/79 Besuch auf Farm am Waterberg, 1980 Praktikum im Schülerheim Otjiwarongo/Caprivi, 1981 Bulli-Rundreise mit crockydile: Namibia – Kapstadt – Gardenroute – Zymbabwe – Victoriafälle – Botswana (10Tage mit dem Mokoro im Okawango-Delta) – Namibia,
1983 Arbeiten auf Farm Otjikaru am Waterberg
lange Pause
Tolle Urlaube folgenten: 2007 Namibia, 2008 Namibia/Botswana, 2009 Namibia
2018 Wunderschöne 2-Familientour mit Familie tim.buktu
Letzte Änderung: 16 Apr 2018 18:32 von Giraffen-Lisa.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Logi, Beate67
16 Apr 2018 17:44 #518877
  • fidel
  • fidels Avatar
  • Beiträge: 572
  • Dank erhalten: 1100
  • fidel am 16 Apr 2018 17:44
  • fidels Avatar
Hallo,

der Thread ist doch ein wunderbarer Beleg dafür, warum die 0815-Standardempfehlung vieler europäischer Ärzte, doch einfach mal Malarone etc. als Standby in Malariagebieten mitzunehmen, im weitaus größten Teil der Fälle (nach meiner bescheidenen Laienmeinung) Blödsinn bis hin zu grob fahrlässig ist. Die wenigsten Reisenden in den Tropen (v.a. Südostasien etc.) fahren irgendwo hin, wo sie nicht innerhalb von 12-24h einen zuverlässigen Arzt finden können. Man kann und muss die Entscheidung ob man sich durch Einahme von Medikamenten prophylaktisch schützt je nach Ziel, Jahreszeit, Exposition etc. sicher unterschiedlich beurteilen. Aber der pauschale Rat, doch einfach Prophylaxe für den Fall einer Malaria mitzunehmen ist m.E. leider häufig absoluter Blödsinn und macht nur dann Sinn, wenn ich entweder eine Malaria hinreichend sicher an mir selbst diagnostizieren kann und/oder ich nicht damit rechnen kann, rechtzeitig zu einem Arzt/KH/Apotheke mit Verfügbarkeiten notwendiger Medikamente zu kommen. Leider scheint die bloße Mitnahme von Malaria-Prophylaxe aber zumindest nach dem, was man so im Bekannten- und Freundeskreis (und auch hier immer wieder) mitbekommt, bei vielen Ärzten die Standardempfehlung zu sein, die viele Reisende in einem Gefühl falscher Sicherheit wiegt.

just my 2 cents..

fidel
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Logi, Beate67
25 Apr 2018 22:03 #519679
  • Beate67
  • Beate67s Avatar
  • Beiträge: 6
  • Dank erhalten: 1
  • Beate67 am 06 Apr 2018 20:59
  • Beate67s Avatar
Ich danke euch noch mal für die neuen Statements. Ihr habt mir sehr geholfen. :-)
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.