Tag 16 09.03. Lake Mburo NP Eagles Nest
Gefahrene KM: 233
Am nächsten Morgen herrscht eine angenehm ruhige Atmosphäre über dem See. Man kann nun sogar die Virunga-Vulkane sehen, über deren Anblick ich mich sehr freue. Immer wenn man einen derart mystischen und bekannten Ort zum ersten mal „live“ auf der Erdkugel verorten kann, freue ich mich (im Sinne einer Art inneren „Abhakens“). Leider währt die Sicht nur kurz, dann verschwinden die Berge im Dunst.
Das Frühstück ist in Ordnung, anschließend geht es für uns leider bereits wieder weiter auf die Rückreise Richtung Kampala, mit Zwischenstopp im Lake Mburo Nationalpark.
Wir durchqueren Kabale bei morgendlich noch schwachem Verkehr und fahren anschließend auf bestem Teer gen Norden.
Die Landschaft ist weiterhin sehr schön anzusehen.
Gegen Mittag kommen wir am Lake Mburo an. Unsere Unterkunft, das Eagles Nest, ist hoch oben auf einem steilen Hügel auszumachen. Die Auffahrt hat es in sich. Sie ist wahnsinnig steil und ausgewaschen, so dass ein weiteres Mal die Untersetzung zum Einsatz kommt. Inzwischen wurde sie meines Wissens mit Pflastersteinen befestigt, so dass die Anfahrt einfacher ist.
Wir werden sehr nett empfangen und erhalten relativ einfache, Zelte mit hinten angebautem Bad, was jedoch keine Wünsche offen lässt.
Die Aussicht von Oben ist atemberaubend.
Wir können ein paar Warzenschweine, Wasserböcke und auch eine Herde Zebras mit dem Fernglas ausmachen. Kurz darauf zieht es uns aber nach unten in den Park. Wir löhnen ein letztes Mal Eintrittsgelder und begeben uns in den Game-Drivemodus.
Glücklicherweise sehen wir sehr bald erste Zebras. Da Zebras in Uganda nur hier und im Kidepo Nationalpark vorkommen, war dieser Ort die einzige Möglichkeit für meine Eltern, in Afrika auch Zebras (und übrigens auch Impalas) zu sehen.
Auf einem Termitenhügel hält ein Buschbock Wache.
Direkt am See gibt es einige Fischerhütten, einen Bootsanleger und einen Kiosk. Hier stolzieren jede Menge Marabus herum.
Da es heute wieder extrem heiß ist (vielleicht auch nur, weil wir der Park wesentlich tiefer liegt als unsere letzten Übernachtungen), erstehen wir am Kiosk ein paar kühle Getränke.
Wir sehen einen Ibis..
.. und eine Gruppe Warzenschweine beim Schlammbad.
Wir fahren einen kleineren Loop und sehen nochmals Zebras, zudem die ersten Impalas.
Über uns türmen sich immer höhere Wolkenberge auf, der Himmel ist nun sehr dunkel und bedrohlich.
Einem Purpurreiher ist das herzlich egal.
Uns macht jedoch die Aussicht, die Auffahrt zum Eagles Nest im oder nach Sturzregen bewältigen zu müssen, etwas Sorge. Wir brechen den Abenddrive daher vorzeitig ab und machen uns auf den Rückweg.
Kurz nachdem wir oben ankamen, brach die Hölle los. War es Anfangs noch spannend, das Unwetter von Oben beobachten zu können, blieb uns bald nichts anderes übrig, als in unsere Zelte zu flüchten und zu warten.
Es regnete wieder einmal schlicht unglaubliche Mengen. Die Tropen halten wohl, was sie versprechen.. Auch das Abendessen verzögerte sich etwas wegen des Unwetters, da auch der Strom zwischenzeitlich nicht mehr wollte. Schließlich gab es jedoch ein wieder einmal sehr leckeres Essen mit toller Aussicht auf die vereinzelten Lichter im Dorf unter uns.