THEMA: Uganda - von Affen und Vögeln
01 Jun 2020 10:17 #589667
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  • fidel am 01 Jun 2020 10:17
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Tag 16 09.03. Lake Mburo NP Eagles Nest
Gefahrene KM: 233





Am nächsten Morgen herrscht eine angenehm ruhige Atmosphäre über dem See. Man kann nun sogar die Virunga-Vulkane sehen, über deren Anblick ich mich sehr freue. Immer wenn man einen derart mystischen und bekannten Ort zum ersten mal „live“ auf der Erdkugel verorten kann, freue ich mich (im Sinne einer Art inneren „Abhakens“). Leider währt die Sicht nur kurz, dann verschwinden die Berge im Dunst.





Das Frühstück ist in Ordnung, anschließend geht es für uns leider bereits wieder weiter auf die Rückreise Richtung Kampala, mit Zwischenstopp im Lake Mburo Nationalpark.

Wir durchqueren Kabale bei morgendlich noch schwachem Verkehr und fahren anschließend auf bestem Teer gen Norden.



Die Landschaft ist weiterhin sehr schön anzusehen.







Gegen Mittag kommen wir am Lake Mburo an. Unsere Unterkunft, das Eagles Nest, ist hoch oben auf einem steilen Hügel auszumachen. Die Auffahrt hat es in sich. Sie ist wahnsinnig steil und ausgewaschen, so dass ein weiteres Mal die Untersetzung zum Einsatz kommt. Inzwischen wurde sie meines Wissens mit Pflastersteinen befestigt, so dass die Anfahrt einfacher ist.

Wir werden sehr nett empfangen und erhalten relativ einfache, Zelte mit hinten angebautem Bad, was jedoch keine Wünsche offen lässt.

Die Aussicht von Oben ist atemberaubend.





Wir können ein paar Warzenschweine, Wasserböcke und auch eine Herde Zebras mit dem Fernglas ausmachen. Kurz darauf zieht es uns aber nach unten in den Park. Wir löhnen ein letztes Mal Eintrittsgelder und begeben uns in den Game-Drivemodus.
Glücklicherweise sehen wir sehr bald erste Zebras. Da Zebras in Uganda nur hier und im Kidepo Nationalpark vorkommen, war dieser Ort die einzige Möglichkeit für meine Eltern, in Afrika auch Zebras (und übrigens auch Impalas) zu sehen.



Auf einem Termitenhügel hält ein Buschbock Wache.



Direkt am See gibt es einige Fischerhütten, einen Bootsanleger und einen Kiosk. Hier stolzieren jede Menge Marabus herum.



Da es heute wieder extrem heiß ist (vielleicht auch nur, weil wir der Park wesentlich tiefer liegt als unsere letzten Übernachtungen), erstehen wir am Kiosk ein paar kühle Getränke.

Wir sehen einen Ibis..



.. und eine Gruppe Warzenschweine beim Schlammbad.





Wir fahren einen kleineren Loop und sehen nochmals Zebras, zudem die ersten Impalas.





Über uns türmen sich immer höhere Wolkenberge auf, der Himmel ist nun sehr dunkel und bedrohlich.
Einem Purpurreiher ist das herzlich egal.



Uns macht jedoch die Aussicht, die Auffahrt zum Eagles Nest im oder nach Sturzregen bewältigen zu müssen, etwas Sorge. Wir brechen den Abenddrive daher vorzeitig ab und machen uns auf den Rückweg.

Kurz nachdem wir oben ankamen, brach die Hölle los. War es Anfangs noch spannend, das Unwetter von Oben beobachten zu können, blieb uns bald nichts anderes übrig, als in unsere Zelte zu flüchten und zu warten.





Es regnete wieder einmal schlicht unglaubliche Mengen. Die Tropen halten wohl, was sie versprechen.. Auch das Abendessen verzögerte sich etwas wegen des Unwetters, da auch der Strom zwischenzeitlich nicht mehr wollte. Schließlich gab es jedoch ein wieder einmal sehr leckeres Essen mit toller Aussicht auf die vereinzelten Lichter im Dorf unter uns.
Letzte Änderung: 01 Jun 2020 10:21 von fidel.
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01 Jun 2020 21:58 #589710
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  • Sadie am 01 Jun 2020 21:58
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Hallo Fidel, Rwanda ist überhaupt nicht auf meinem Radar. Ich weiß dass es dort in den Virunga Mountains Gorillas gibt aber die Permits sind doppelt so teuer wie in Uganda. Auch gibt es viele Seen. Wie ist es aber mit andern Tieren?
Ich glaube ich wäre mehr an Kidepo interessiert. Dort soll es wine Menge Tiere haben.

Hast du Schwierigkeiten special campsites in der Serengeti zu buchen? Bei uns machte das der Auto Vermieter in Arusha. Falls du Hilfe damit brauchst, habe ich eine Kontakt Person.
LG Katrin
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Expedition Antarktis:
www.namibia-forum.ch...s-und-s-georgia.html

Island In Herbstfarben
www.namibia-forum.ch...-september-2018.html


Nordamerikanische Safari und Landschaften May Till October 2019

www.namibia-forum.ch...landschaft-2019.html

Zweite Selbst Fahrer Tour in Tansania. Same same but different.
Juni 2018
www.namibia-forum.ch...e-but-different.html

Trip reports in English:

Namibia and KTP 2016
safaritalk.net/topic...-tr-nam-sa-bots-nam/

Botswana 2016:
safaritalk.net/topic...fari-tr-bots-nam-sa/

Tanzania 2015:
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Nam-SA-Bots 2014:
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02 Jun 2020 11:18 #589732
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  • picco am 02 Jun 2020 11:18
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Hoi Katrin

Ich bin zwar nicht fidel aber ich antworte trotzdem... B)Sadie schrieb:
Auch gibt es viele Seen. Wie ist es aber mit andern Tieren?
Ich glaube ich wäre mehr an Kidepo interessiert. Dort soll es wine Menge Tiere haben.
In Ruanda gibts z.B. die Möglichkeit im Parc National des Volcans das ehemalige Camp der Dian Fossey zu erwandern (Wir haben dabei 2016 zwei sozusagen gratis Berggorillagruppen gesehen), den wunderschönen Lake Kivu zu geniessen, Schimpansen und andere Waldtiere im Parc National de Nyungwe am anderen Ende des Kuvusees, beinahe eine Tagesreise dem See entlang entfernt, den meiner Meinung nach wunderschönen Parc National de l'Akagera mit vielen Tieren in sehr schöner Umgebung (Hügel und Seen) und nicht zu vergessen die Kulturellen Dinge wi der Königspalast, die sauberste Stadt die ich (als Schweizer) je gesehen habe und all die diversen Dinge die mit dem Genozid von 1994 zu tun haben.
Dazu ist der Flughafen Kigali näher an den Berggorillagebieten als Entebbe.
Letzte Änderung: 02 Jun 2020 11:19 von picco.
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04 Jun 2020 09:46 #589850
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Hallo Katrin,

zu Rwanda hat ja Picco schon einiges geschrieben - ich denke langweilig wird es einem da zumindest für einige Tage sicher nicht. Auch über ein Gorillatracking in Rwanda kann man trotz der höheren Preise durchaus nachdenken - dafür sind die Gorillas in Rwanda scheinbar häufiger in nicht so dicht bewaldeten Gegenden und besser zu beobachten.

Bzgl. der Special Campsites in der Serengeti: Wir wollten eigentlich eine geführte Campingtour mit unserer Familie machen und dafür v.a. auf Special Campsites. Laut Ahmed von Basecamp Tanzania - der ansonsten sehr ehrlich wirkt - kriegt die Nationalparkverwaltung das nicht auf die Reihe, mehr als paar Monate im Voraus die Verfügbarkeit von Special Campsites zu organisieren. Es ist nahezu alles zunächst von Veranstaltern für ganze Monate geblockt und wird erst relativ kurz vorher bereinigt. Mein Eindruck war, dass es sehr schwierig ist, x Monate im voraus für eine Einzeltour Special Campsites zu buchen. Mag sein, dass das dann 1-3 Monate vor der Tour einfacher geht. Da wir nur dann campen wollten, wenn wir auch an einigen Orten Special Campsites haben, hing die Entscheidung für die konkrete Tour bei uns von der Verfügbarkeit der Special Campsites ab. Da es, jedenfalls für Ahmed (laut Ahmed) ca. 6 Monate vor der Reise nicht möglich war, diese Campsites zu reservieren, wir aber unbedingt vor unserer letzten Reise alles in trockenen Tüchern haben wollten, haben wir uns schließlich gegen die Campingtour und für Tented Camps entschieden.

Hallo Picco,

vielen Dank für deine Ausführungen - so muss ich nichts mehr dazu schreiben :-)

Viele Grüße
fidel

Bald sollte das letzte Kapitel fertig sein, anschließend folgt noch ein Fazit..
Letzte Änderung: 04 Jun 2020 09:48 von fidel.
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04 Jun 2020 11:22 #589852
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Hallo fidel,

irgendwie war ich im April wohl nicht so ganz bei der Sache und habe deinen Bericht übersehen. Jetzt habe ich alles nachgelesen und bin total begeistert. Die tollen Bilder und ausführliche Beschreibung haben viele schöne Erinnerungen geweckt - vielen Dank!!!



Von der Körperhaltung und den roten Augen würde ich bei deinem "UFO" auf eine junge Mohrenralle (Black Crake) tippen.

LG Konni
Letzte Änderung: 04 Jun 2020 11:23 von Daxiang.
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06 Jun 2020 20:59 #589963
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  • tiggi am 06 Jun 2020 20:59
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Hallo Fidel,
so eine tolle Reise! Deine Bilder der Gorillas sind unglaublich. Mit einer Gänsehaut habe ich die Reise verfolgt, die sehr unserer Tour im Oktober 2019 glich.
Unser Wagen, auch von Douglas, hatte ein Hubdach - das war echt klasse und er lief einwandfrei. In Uganda sind die Wagen alle etwas älter und nicht so gewartet wie in anderen Ländern des südlichen Afrikas. Ein Werkstattbesuch musste aber auch bei uns sein, als wir feststellten, dass das Getriebeöl ohne Messstab, also ohne Verschluss war. Dabei stellten wir fest, dass weder genug Öl im Motor, noch im Getriebe vorhanden war. Douglas hat alle entstandenen Kosten erstattet. ;)
Die Heritage Safari Lodge haben wir in "Rot" vorgefunden, offensichtlich wurden die Rondevals inzwischen renoviert, Bei uns war alles gut! Weitere drei Nächte haben wir im Park auf der Pakuba Lodge verbracht. Das war wirklich richtig toll! Die Lodge und auch die Straßen durch den Park werden ausgebaut. Ich finde es sehr schade, welche Erdbewegungen die Chinesen verursachen. :blush: Hoffentlich lohnt sich der Neubau der Lodge?
Tja, der viele Regen! :( Wir erlebten die Regenzeit so heftig, dass manche Straßen nicht passierbar waren, LKWs lagen quer und blockierten die Schlammpisten. In Kihihi (Ishasha) kamen wir nicht weiter und mussten durch den QEP zurück nach Kasese.
Zum Glück hatten wir kein Gorillatrekking gebucht und mussten nicht weiter zum Bwindi NP fahren. Der Park war auf der Route nicht erreichbar!
Die Budongo Eco Lodge haben wir mit einem Schimpansentrekking gebucht. 4 Stunden sind wir durch den Regenwald gelaufen und haben keine Schimpis gefunden. Eine Gruppe war wenige Stunden vor uns an der Straße gesehen worden, nun meinte unser Guide wir sollten lieber nach einer anderen Familie Ausschau halten. Ich war sehr wütend, als er später erklärte, man sehe die Affen sowieso nur am Vormittag. Es gab noch so einige Dinge, die ich nicht verstehen wollte. Die Budongo Eco Lodge können wir nicht weiter empfehlen. Ein paar Tage später hatten wir das Simba Safari Camp am QEP gebucht. Auch das gefiel uns gar nicht und als wir vor Ort waren, erfuhren wir, dass es zur gleichen Kette wie die Budongo E Lodge gehört. Es war sehr heruntergekommen und verwohnt. Nur einen KM entfernt lag das wunderbare Marafiki Camp. Es war nur wesentlich teurer, aber um Vieles schöner. Dort verbrachten wir zwei tolle Nächte.
In Fort Portal haben wir das Toro Babies Home besucht. Das war unser eigentlicher Grund, Uganda zu bereisen. Wir wohnten ein paar Tage auf Kluges Guestfarm - es ist traumhaft schön dort.
Die Auffahrt zum Eagles Nest ist inzwischen mit Verbundsteinen befestigt, eine An- oder Abreise bei Regen wäre wohl nicht oder ist nur schwer möglich.
Uganda ist ein wunderbares Land, wir werden wieder kommen, irgendwann... :kiss: :kiss: :kiss: und nicht nur zum "Tiere anschauen".

Ich freue mich auf deine weiteren Ausführungen, auch wenn es dem Ende entgegen geht.

Liebe Grüße
Biggi
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