THEMA: Uganda/Ruanda: Nicht nur Primaten !
22 Nov 2015 12:09 #408290
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22.06.2015 Auf nach Norden !

Nach dem Frühstück geht es pünktlich um 8 Uhr los. Ungefähr 320 Kilometer liegen vor uns. Zunächst müssen wir durch Kampala.
Bei der Einfahrt erblicken wir das „Königstor“. Nur der König von Buganda darf durch dieses Tor fahren. Buganda, nicht Uganda, betont Paul.



Wir erfahren, das Uganda aus mehreren Königreichen besteht. Die 4 wichtigsten sind Buganda, Toro, Bunyoro und Busoga. Die Könige wurden 1967 von Obote abgesetzt. 1993 wurden die Könige wieder eingesetzt. Sie besitzen zwar keine politische Macht oder Mandate. Gleichwohl haben sie Einfluss. Sowohl im Hinblick auf die traditionellen Werte wie auch auf den inneren Zusammenhalt.
Es ist wohl so ähnlich wie in den Monarchien in England oder Schweden. Kein politisches Mandat, aber doch Einfluss und Akzeptanz bei der Bevölkerung. Dennoch hat gerade Buganda hier eine Sonderstellung in Form einer gewissen Automonie innerhalb Ugandas. Aber im Detail habe ich das nicht weiter recherchiert. Es zeigt aber wieder mal, das viele Länder bei näherer Betrachtung weit komplexer sind als es aus der Ferne den Eindruck macht. Den chaotischen Verkehr in Kampala umfahren Tony und Paul auf holprigen Schleichwegen, die irgendwann mehr Fußpfaden ähneln. Da fragt sogar Tony sicherheitshalber auch mal Anwohner, ob wir noch richtig sind. Sind wir. Und wir kommen ohne großen Stau aus Kampala raus. Und wir haben dabei Einblicke in die Wohnviertel mit Lehm-, Holz und Wellblechbauten abseits der Hauptstaße bekommen. Toll gemacht.




So langsam merken wir: Speke Uganda und die beiden Jungs sind ein Glücksgriff.

Ziwa Rhino Sanctuary
Unterwegs ist ein Stopp im Ziwa Rhino Sanctuary geplant.
Bei der Einfahrt sehen wir die ersten Grünen Meerkatzen und Defassa-Wasserböcke.




An der Rangerstation treffen wir unseren Ranger. Wir fahren ein kurzes Stück. Er hat schon Kontakt mit den Wächtern der Nashörner.

Wir marschieren los. Faszinierend ist bereits der Anblick des mehr als 2 Meter hohen Grases. Es erscheint zwar nicht so dicht gewachsen. Aber die Sicht ist wirklich sehr begrenzt.





Nach vielleicht 15 Minuten sichten wir zwei Nashörner. Es sind zwei junge Weibchen. Munter marschieren sie auf uns zu. Unser Ranger winkt uns immer wieder zurück hinter den nächsten Busch. Das Spiel geht einige Zeit. Die beiden Mädels marschieren immer wieder in unsere Richtung.




Dann sehen wir den Grund: Ein Bulle ist hinter den Mädels her. Aber die Mädels wollen nichts von ihm wissen.



Irgandwann hat es der Bulle kapiert.

Die Mädels ruhen sich aus. Wir können jetzt noch näher ran. Toll...





Auf dem Rückweg umrunden wir das Gebüsch vor dem die Mädels liegen und sehen – da steht der Bulle drin. UPPS. Er war gar nicht weg. Und stand während unserer Fotosession mit den Mädels nur wenigen Meter weit weg. PUH und wir haben nix gesehen oder gehört.



TARNUNG: Auf diesem Bild sind 3 Nashörner. Ich wollte nur unseren Ranger mit dem einen Breitmaulnashorn fotografieren. Das die beiden anderen auch direkt vor uns waren, habe ich erst zuhause beim Sichten der Bilder bemerkt. Viel Spaß beim Suchen.

Diese massigen Tiere haben sich ohne einen Laut bewegt. Da war nichts zu hören ! Jetzt weiß ich endgültig: Unübersichtliches Gelände in Afrika meiden. Selbst riesige Tiere sind perfekt getarnt und bewegen sich geräuschlos. Man hat keine Chance sie zu bemerken, selbst wenn sie nur wenige Meter entfernt sind. Hammer. Sehr eindrucksvoll.
Dank der Abkürzung durch Kampala kamen wir zeitig in Ziwa an, so das wir das Vergnügen hatten, die Rhinos in Bewegung zu erleben. Oft liest man, das Touristen hier in der Mittagszeit „vorbeikommen“. Und das dann die Rhinos nur rumliegen und verdauen.
Unser Ranger bestätigt uns das: Gegen Mittag legen sich die Rhinos regelmäßig zur Verdauung.
Also Ziwa am besten für den vormittag einplanen bei Touren.....
Super Timing von Tony jr. und Paul.

Mittag essen wir an der Rangerstation. Ein kleines Lokal mit einfachen Gerichten mit Blick ins Gelände. Wir sehen etliche Vögelchen..

Danach geht es weiter nach Norden. Immer wieder vorbei an Ankolerindern mit ihren imposanten Hörnern, die übrigens hohl sind. Später sollten wir noch hautnahen Kontakt mit den Ankole haben.

Wir erreichen den Murchison Falls N.P. durch das Southern Gate Kichambanyobo.

Im südlichen, feuchten Bereich des N.P. fahren wir lange durch eine bewaldete Gegend.
Immer wieder sind Paviane auf der Straße. Jedes Foto bei offenem Fenster wird anschließend mit einer 10-minütigen TseTse-Fliegenjagd im Auto bezahlt werden. Aber es sollte das einzige mal sein auf der Reise das die TseTse vermehrt auftraten.







Bei Ankunft in der Murchison River Lodge (kurz vor Sonnenuntergang)wurden wir vom Meerkatzenempfangskomitee begrüßt und auch bis zu unseren Zelten begleitet.







Die Lodge liegt sehr schön am Ufer des Victoria Nils.
Das Essen war gut. Die Zeltunterkünfte sehr schön.




Hier blieben wir 2 Nächte.
Wir haben uns sehr wohl gefüllt.




Sonnenuntergang am Nil.
Nach dem Abendessen spielt am Ufer noch eine einheimische Musikgruppe. Aber wir sind müüüde. In unserem Zelt schlafen wir zu den Klängen der Musik ein. What a Feeling ....
Letzte Änderung: 22 Nov 2015 12:40 von CrocV.
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22 Nov 2015 12:55 #408297
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23.6.2015 Murchison Falls Game Drive und Bootsfahrt

Morgens Early Bird Frühstück, Lunchpaket unter den Arm und los geht’s. Es gilt die 1. Fähre über den Nil zu erwischen. Schaffen wir gut.






Direkt danach die ersten Tiersichtungen. Aber es ist noch zu dunkel für Bilder. Eindruckvoll vor allem ein Flußpferd weit weg vom Fluß mitten in der Savanne zu erblicken. Es war wohl auf dem Rückweg vom nächtlichen Fressen.
Erste Büffeln, JacksonKuhantilopen, Oribi. Die Paviane waren noch auf ihren Schlafbäumen.






Büffel mit Kuhreiher und PiaPiac (Spitzschwanzelster)

Dann die nächste Primatenart: Husarenaffen.







Elefanten, Defassa-Wasserböcke, Warzenschweine, Uganda-Kob.






Insgesamt war ich überrascht über die Tierdichte. Das wiederholte sich immer wieder. Dazu oft Vögel. Sehr schön anzusehen. Die Sonne kam raus und wir wurden etwas schläfrig.

Aber gerade in dem Moment kamen einige neue Szenerien: Rangkampf zweier Uganda-Kobs




Und dann eine Giraffenschwemme. Wir hatten die ganze Zeit keine einzige Giraffe gesehen. Und dann auf einer kurzen Strecke vor dem Albertsee plötzlich Giraffen ohne Ende. Es müssen mehr als 50 Tiere auf eine recht kurzen Strecke gewesen sein.
Besonders eindrucksvoll: Erstmals erleben wir einen Kampf zwischen 2 Giraffen. Dabei versuchen die Tiere sich gegenseitig mit den kurzen Hörnern entweder in den Unterbauch oder auf die Beine/Gelenke zu schlagen.






Bei näherem Hinsehen konnte man bei etlichen Giraffen Blessuren von früheren Kämpfen erkennen.






Laut Paul kämpfen nicht nur die Männchen miteinander, sondern auch die Weibchen um die Rangfolge innerhalb des Harems.



Der Albertsee kommt in Sicht. Im Hintergrund der Kongo.


Hier machen wir Mittagspause. Im Hintergrund marschieren Büffel vorbei, voraus beobachten wir die Fischer, die in der Nähe der Flusspferde ihre Netze auswerfen. Einmal kommen sie dabei einen untergetauchten Hippo in die Quere. Das Hippo schießt plötzlich neben dem Kanu aus dem Wasser. Zum Glück passiert den Fichern nichts. Aber jetzt verstehen wir, warum es immer wieder Unglücke mit Hippos gibt.






Nachdem wir unserem Ananas-Nachtisch (richtig reife Ananas, wie es sie bei uns nie gibt.) gefuttert haben, geht es Richtung Paara zur nachmittäglichen Bootsfahrt.



Paul, Lamek und Tony jr.

Katzen haben wir keine gesehen. Aber da habe ich mir in Uganda auch nicht viel erwartet. Wir waren 2009 Kenia/Tansania und hatten damals Löwen und Geparden in großer Zahl. Nur Leopard war damals keiner zu sehen. Danach hat uns der Running-Gag „kein Leopard“ noch auf 2 weiteren Afrikareisen begleitet. Trotzdem wollten wir diesmal wegen der Primaten nach Uganda. Auf Löwen habe ich nur ein bisschen gehofft, auf den Leopard gar nicht. Man muss realistisch bleiben.

Die Bootsfahrt zu den Murchison Falls war sehr schön. Viele Vögel, Hippos, Krokodile, Elefanten etc. am Ufer.











An den Fällen sind wir ausgestiegen und hoch gewandert. Sehr schön.




Auch die Steinstufen und Steine des Weges. Diese enthielten Mineralieneinschlüsse (?), die in der Sonne glitzerten. Hab keine Ahnung von Geologie. Kann es nicht besser umschreiben. Wir sind teilweise auf einen wunderbar glitzernden Untergrund gelaufen. Ein schöner Anblick, der aber trotz mehrerer Versuche nicht im Foto einzufangen war.
Beim Anstieg sahen wir über den Bergen eine schwarze Wand auftauchen: Oh, oh Gewitter im Anzug. Wir also das Tempo etwas angezogen, die einzelnen Aussichtspunkte nur kurz angesteuert und zügig nach oben durch, wo unser Auto wartete. Unser Timing war guuut. Wir waren noch keine 5 Minuten im Auto als das Gewitter loslegte. Dennoch kamen wir ohne Probleme zur Murchison River Lodge. Hier war es bereits wieder trocken und wir genossen einige Nile special am Abend.

Was hätte ich anders gemacht mit Recherche ?
Eine weitere Bootsfahrt von Paara in Richtung Nildelta wäre sinnvoll gewesen. Denn dort kommt der Schuhschnabel vor. Aber den habe ich mangels ausführlicher Recherche nicht auf dem Radar gehabt bei der Tourbuchung. Diagnose: Allgemeine Primatenfixierung mit ausgeprägter Gorillafokussierung. :silly:
Dafür einen weiteren Tag eingefügt mit vormittags Delta und Nachmitags ein Teilstück der Strecke nach Fort Portal. Den Rest nach Fort Portal dann am vormittag drauf. Das hätte den langen Fahrtag, der uns jetzt bevorsteht, etwas entzehrt.
Aber davon berichte ich dann am nächsten Sonntag.
Anhang:
Letzte Änderung: 22 Nov 2015 13:39 von CrocV.
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22 Nov 2015 15:58 #408345
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Hallo Ralf, wir sind dabei und freuen uns sehr auf deinen Bericht, da auch wir im Sommer 2016 mit einem deutsch sprechenden Guide gebucht über Speke unterwegs sein werden :) !

...also bitte nur positive Kommentare und ein gutes Fazit ;) :whistle: :huh: !

LG NOGRILA
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22 Nov 2015 17:54 #408362
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Hallo Ralf,

dann ward ihr ja etwas vor uns mit Speke unterwegs.
Vor lauter Lesen komme ich ja gar nicht dazu meinen Reisebericht weiter zuschreiben..... ;)

LG Uli
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23 Nov 2015 09:18 #408419
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  • chris p am 23 Nov 2015 09:18
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Hallo CrocV,

auch wir sind noch mit dabei, wir sind immer daran interessiert wie andere Reisende unterwegs sind und wie das Reisen in Uganda und Ruanda von anderen empfunden wird.

Gruss
Christian
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23 Nov 2015 12:41 #408452
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Hallo CrocV

Huch, muss mich beeilen, möchte auch noch mitfahren und meine Erinnerungen auffrischen.

LG Peter
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