THEMA: Neue Unterkünfte - Namibia
23 Okt 2017 19:03 #493879
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Hi Christiane,
Naja, ich würde eher sagen, das so ein Angebot die Nachfrage abwürgt.
die Nachfrage nach Namibia ist ja seit 2 Jahren stark steigend. Beliebte Unterkünfte sind 9-12 Monate im Voraus ausgebucht. Die versuchen natürlich jetzt ein bisschen dies "auszunutzen".
Die bauen in Namibia nicht nach deutschen Standards mit 3fach verglasten Fenstern, hoch gedämmten Wänden und teuren Öko-Heizungsanlagen. Die niedrigen Löhne in Namibia halten die Baukosten niedrig. Etwas mit diesem Standard sollte in Namibia für maximal 400 €/qm baubar sein.
das sind Deine und auch meine Wunschträume. Lowcost Housing wird derzeit mit N$ 6000 m² bezahlt, d.h. etwa 400 Euro/m². Wenn Du was ordentliches nach namibischem Standard willst, dann zahlst Du 10.000-15.000 pro m². Niedrige Löhne stimmen, aber das kann man nicht so alleine sehen. Wichtig ist, was für die niedrigen Löhne getan wird. Beispiel Restaurant: In Deutschland 3 Kellner mit 15 Euro/Stunde für 12 Tische. In Namibia sind für 12 Tische mind. 8 Kellner angestellt die jeweils 4 Euro/Stunde bekommen. Da ist der Unterschied für den Restaurantbetreiber eben nicht mehr so groß. Viele Leute für wenig Geld ist nicht viel anders als wenig Leute für viel Geld :-( Abgesehen davon ist der Mindestlohn auf dem Bau in Namibia im Vergleich zu anderen Mindestlöhnen (z.B. Sicherheitsgewerbe) sehr hoch. Trotz der Bauflaute seit etwa 18 Monaten und der Pleite von 80 % (!) aller Baufirmen tut sich an den Baupreisen wenig bis gar nichts. Vieles wird eben importiert.

Aber unabhängig davon hängt der Preis einer Unterkunft wohl am wenigsten vom Baupreis ab, denke ich. Neben Personal und Essen ist es v.a. die Logistik die relativ viel kosten kann (nicht bei einem Hotel in Windhoek, aber eben bei einer Lodge im Damaraland). Auch die Infrastruktur (Wasser, Strom etc) ist teuer. Soll aber nicht heißen, dass ich den Anstieg der Preise jenseits der Inflationsrate als gut empfinde. Bisher hatte man sich in den meisten Jahren um die 10% (d.h. Inflationsrate + einen kleinen Aufschlag) bewegt. Problem ist aber eben auch, dass nur eine handvoll Menschen hier sich überhaupt mit dem wirtschaftlichen Betrieb eines Hotels, Lodge etc auskennt. Die meisten haben es als "Hobby" angefangen oder "sind da so reingerutscht" und darum fehlt es auch an klaren Preiskalkulationen etc. Je nach Umrechnungskurs z.B. zum z.B. Euro gab es auch Jahre, in denen auf einmal die Unterkünfte für Euro-Touristen 10 Prozent preiswerter als im Vorjahr waren.

Es gibt aber eben noch viele Unterkünfte, wie ich bereits in dem verlinkten Thread erwähnte, die sich moderat mit den Preisen verhalten. Das sind nur meist nicht die "von allen gewünschten" bzw. die, die besonders nah an z.B. dem Sossusvlei sind.

Viele Grüße aus Windhoek
Christian
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Letzte Änderung: 23 Okt 2017 19:05 von travelNAMIBIA.
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23 Okt 2017 20:13 #493894
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Hallo Christian,
travelNAMIBIA schrieb:
das sind Deine und auch meine Wunschträume. Lowcost Housing wird derzeit mit N$ 6000 m² bezahlt, d.h. etwa 400 Euro/m².
Na, dann sind wir uns doch einig. Das was bei dem Low Cost Housing für 400 Euro/qm gebaut wird, sind offenbar freistehenden Häuser mit Küche, Bad, Sanitärinstallation, Ziegeldach uvm. (kurz gegoogelt). Die Zimmer des Sesfontein Guesthouse sind nicht freistehend, ohne Küche, billiges Blechdach, nur Gemeinschaftsbad und dürften deshalb bei den Baukosten noch unter dem Low Cost Housing liegen.
travelNAMIBIA schrieb:
Aber unabhängig davon hängt der Preis einer Unterkunft wohl am wenigsten vom Baupreis ab, denke ich.
Das kommt drauf an. Bei einem luxuriösen Hotel machen die Ausstattung, Verköstigung und all die bereit gehaltenen Services den größten Teil der Kosten aus. Aber so etwas wie das Sesfontein Guesthouse hat keine 24/7-Rezeption, 24/7-Zimmerservice, Swimmingpool, Spa, Telefon, Fernsehen, Gym, aufwändige Grünanlagen, Valet-Parking etc. pp. Da sind auch keine Aktivitäten inklusive. Da kommt zu den Immobilienkosten viel weniger dazu, als bei einer luxuriösen Unterkunft. Die verlangen aber trotzdem einen 4-Sterne-Preis für eine 1-Stern-Hütte knapp über Hostelstandard.

Aber ich will mich jetzt auch nicht in das Sesfontein Guesthouse verbeißen. Ist mir letztlich egal. Das war nur ein Beispiel, wo ich die den Preis nicht fassen konnte.

Christiane
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23 Okt 2017 21:08 #493908
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Hallo Christiane, wie in dem von Christian verlinkten Thread bereits erwähnt, geht es auch sehr viel günstiger in Namibia. Es gibt auch Zimmer für 20€,z.B.Maori Camp allerdings selfcatering. 50€ HP geht ohne Probleme. Aber nicht 10 Meter vor einer Hauptattraktion des Landes wie dem Sossusvlei. Du bekommst aber auch am Mount Everest kein Zimmer dafür, obwohl Nepal ein Entwicklungsland ist.
Wenn Du nicht direkt an dem High Lights wohnen möchtest und ein bischen suchst gibt es günstige schöne Farmen oder auch Lodges. Übrigens, hast du mal geschaut was Kenia, Tansania oder Botswana kostet?
Angebot und Nachfrage. Es gibt scheinbar genug due das bezahlen.
Viele Grüße
Sasa
Die Freiheit des Einzelnen endet da, wo seine Faust die Nase eines anderen trifft.
3 Generationen zum ersten Mal auf Pad, Namibia 2016:
www.namibia-forum.ch...a-erstlingstour.html
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24 Okt 2017 07:20 #493925
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Guten Morgen Christiane,

kann mich da der Meinung von Sasa und Christian nur anschließen;
auch ich denke nicht, dass der Unterkunftspreis mit den Errichtungskosten zu tun hat.

Als gutes Bsp dafür nehmen wir doch einfach mal die campsites in Linyanti/Chobe/BOTS her:
US$ 50 pro Person und Nacht...also etwa € 43,00
Was du dafür bekommst:
eine staubige campsite in einem der angesagtesten Gebiete
einen Schattenbaum
einen gemauerten Grill (ohne Öko-Heizung ;) )
eine Wasserentnahmestelle (elefantensicher)
einen verschließbaren Müllbehälter aus Drahtgeflecht
gemeinschaftlich zu nutzende sanitäre Anlagen (ohne 3-fach Verglasung und Wärmeschutzfassade)

Abschreckend? Nein, ausgebucht ein Jahr im Voraus!
Gruß Gina
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24 Okt 2017 07:50 #493926
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Guten Morgen, Gina und alle Christians,

Nein, ausgebucht ein Jahr im Voraus!
Die Frage ist doch, wie ist meine Erwartungshaltung, wenn ich auf Safari gehe. Suche ich möglichst viele naturnahe Erlebnisse mit oder ohne Luxus. Ich z. B. brauche nur eine Schlafstelle mit sauberen hygienischen Anlagen (egal ob auf dem Campingplatz oder mit Dach über dem Kopf), andere wollen nach einer "anstrengenden Besichtigung" am Wasserloch von Okaukuejo nach zwei Stunden den Pool, die Bar und ein tolles Restaurant. Dazu gehören bei einigen Besuchern am besten noch ein paar Massageeinheiten, weil ja der Nacken vom vielen Autofahren ganz steif geworden ist.
Und das etwas (viel) Luxus schon immer teurer war, zeigen Marken wie Mercedes, RR, Jaguar. An den hochgelobten Modellen wird am meisten verdient, auch wenn sie in der Herstellung vergleichsweise kostengünstig sind. Und das gilt auf Namibia-Unterkünfte übertragen für Wolvedans, Sera Cafema oder Okonjima (Da stimmt aber wenigstens der Luxus und der Service). Und das gilt leider auch für weniger gute Produkte wie z. B. die ganzen NWR Lodgen in den Parks oder die Campingplätze an allen Naturschauplätzen wie z. B. Sossusvlei. Wenn wir das alle nicht bezahlen würden, dann ............... Aber man gönnt sich ja sonst nichts. Dann wenigstens einen 4 x 4 für Teerstraßen oder ein Luxuscamp, das keines ist, im NP.

Die Eigentümer müssten doof sein, wenn sie das nicht ausnutzen. Wer weiß, wie lange das gut geht? Also nimmt jetzt, dann hast Du genug in der Not.

Liebe Grüße
Gerd
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24 Okt 2017 07:57 #493927
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Moin zusammen,

Fakt ist ja auch, dass es nicht nur in Namibia so ist. Fällt hier vielleicht sehr auf, da viele Reisende (v.a. Ersttäter) sich eben an den 20 von allen geliebten Unterkünften festhalten. Ich wollte gerade was in Bangkok reservieren (rein theoretisch), wo ich vor knapp 10 Jahren war. Damals €50 für 2 mit Frühstück in einem Serviced Apartment 4 Sterne... Stand Oktober 2018 kostet genau das gleiche (jetzt natürlich 7 Jahre älter und dementsprechend verwohnt) € 160 pro Nacht (was im Thailand-Umfeld schon sehr teuer sehr teuer ist)...

Und um nochmal auf das angeführte Beispiel des neuen "Sesfontein Guesthouse" zurück zu kommen. Zu teuer oder zu billig oder gerade richtig ist, entscheiden leider auch nicht wir Einzelpersonen sondern der Markt. Und der Markt in Sesfontein beschränkt sich derzeit auf die Fort Sesfontein Lodge die aktuell knapp 600 Dollar mehr pro Person aufruft (alles ganz unabhängig davon gesehen ob es nun sinnvoll war im Guesthouse 6 Zimmer getrennt von 4 Badezimmern zu errichten ;-))

Aber eigentlich sollte es in diesem Thread auch nur um den Hinweis auf neue Unterkünfte gehen :-)

Viele Grüße aus Windhoek
Christian
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