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Die Anreise
Endlich war es so weit. Unzählige Berichte waren gelesen, Bücher durchgekaut, das Forum sowieso. Irgendwann machte sich die Erkenntnis breit, dass nicht alles zu erlesen ist. Die eigenen Erfahrungen und Eindrücke sind es, die letztendlich zählen. Wenn es nach Loose geht, dann sollte man am besten gar nicht ohne Geleitschutz losfahren. Vorausschickend möchte ich deshalb allen Lesern mitteilen, dass wir während der gesamten 3-wöchigen Reise keinerlei Probleme mit Kriminalität hatten. Die vielen tollen Erlebnisse mit Einheimischen, mit Guides, mit vielen tollen Menschen unterwegs haben die Reise vielmehr geprägt. Am 27.09.2018 landeten wir gegen Mittag in Arusha/Kilimanjaro. Ein ruhiger angenehmer Flug mit Ethiopian Airlines von Frankfurt mit Zwischenstopp in Addis Abeba lag hinter uns und natürlich stieg nun die Spannung stetig an. Unser erstes Ziel war dabei das Kibo Palace Hotel in Arusha. Das Hotel hatten wir in Deutschland vorgebucht. Schon auf der Fahrt vom Flughafen nach Arusha wurde uns klar, dass diese Reise nichts mit dem beschaulichen Namibia zu tun haben wird. 2,5 Mio. Einwohner zu 57 Mio bei vergleichbarer Größe, das ist natürlich auf den Straßen zu merken. Aber wir erreichten natürlich unser Hotel und starteten nach dem Check Inn mit einer Stadtbesichtigung. Arusha selbst bietet leider keine Sehenswürdigkeiten, so dass wir uns mit den Straßen und Märkten begnügten. Auffällig nur, dass wir die einzigen Wazungu weit und breit waren und entsprechende Aufmerksamkeit erfuhren. Etwas mulmig wurde uns, als wir in einer Bank 300,- Euro gegen TSH tauschten und zwar mit ca. 10 Zuschauern.Kein Wunder, der Gegenwert in Tanzania Shilling passte nur in eine Einkaufstüte. Zum Glück hatte sich einer der Einheimischen als unser Beschützer erkoren und wehrte alle anderen „Interessenten“ energisch ab. So erreichten wir wieder das Hotel und ließen den Abend gemütlich bei einer Flasche Wein ausklingen.
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Das Fahrzeug
An diesem Vormittag würden wir nun unser Fahrzeug übernehmen und das Abenteuer sollte beginnen. Das Angebot an Mietwagen – vor allem bei 4x4 – ist in Tansania ziemlich überschaubar und so gab es keine langen Überlegungen anzustellen. Bei Tanzanian-Pioneers hatten wir von Deutschland aus einen Land Rover mit Dachzelte gebucht. Der E-Mail-Kontakt wurde auf Deutsch von Daniel abgewickelt. Von Daniel hatten wir dann auch einige Tipps erhalten, über Reiseroute und Unterkünfte oder Campsites. Gegen 08:00 Uhr holte uns der Fahrer von Tanzanian-Pioneers ab und brachte uns in die wenige hundert Meter entfernte Station. Dort begrüßte uns Nathan, offensichtlich der Inhaber der Firma. Nach ein wenig Smalltalk begann die Einweisung in das Fahrzeug. Insgesamt machte der Land Rover schon einen ziemlich runter gekommenen Eindruck. Auch als Nathan den Ölstand prüfte und niemand das dabei auf die Motorhaube tropfende Öl wegwischte fanden wir nicht so schön. Der Wassertank war leer und auch etwas undicht. Der Kühlschrank war auch nicht sauber (allerdings kühlte er sowieso nicht- wie wir später feststellten), genauso wie das Geschirr, Besteck und Tisch. Auf unser Bitten hin, wurde dann alles gereinigt. Letztendlich taten wir alles mit einem „thats Africa“ ab – was sich leider noch bitter rächen sollte. Gegen Mittag fuhren wir dann vom Hof - Richtung Westen zum Ngorongoro-Krater. Der Ngorongoro-Krater Nachdem wir uns unfallfrei durch den Verkehr von Arusha gekämpft hatten wurde es außerhalb der Stadt etwas ruhiger. Die Straße war asphaltiert und wir kamen gut voran. Ein paar Kilometer außerhalb von Arusha fanden wir dann einen kleinen Supermarkt, in dem wir uns für die kommenden Tage reichlich eindeckten. Und weiter ging die Fahrt über Mto Wa Mbu und Karatu zum Lodoare Gate der NCA. Da es inzwischen schon Nachmittag war, konnten wir ohne große Wartezeit die Reise fortsetzen. Die Piste hoch zum Kraterrand ist in einem sehr schlechten Zustand, was die Guides der Safari-Fahrzeuge nur dazu anspornte, uns zu zeigen, wie man hier „richtig“ fährt. Der Blick in die Weite Ebene bis zum Lake Eyasi, der sich immer wieder zwischen dem dichten Bewuchs auftat war einfach großartig und plötzlich geschah es. Vielleicht 20 Meter vor uns sprang ein Leopard aus dem Gebüsch und verschwand auf der anderen Straßenseite im Grün. Ziemlich spektakulär unser Auftakt in Ostafrika. Einige Zeit später erreichten wir das Tagesziel, das Simba Camp am Kraterrand. Der Zeltaufbau klappte hervorragend. Allerdings war die Idee, das Abendessen unter freien Himmel einzunehmen wohl doch nicht so toll. Der Platzwart erklärte uns, dass ein paar Leute den Abend vorher die gleiche Idee hatten – bis der Elefant kam…. Sie gingen dann wohl hungrig ins Zelt. Wir jedenfalls hatten dadurch einen wunderschönen Abend. Die Campsite hatte einen Speiseraum für die Gäste und einen großen Küchenraum in dem die Driverguides für ihre Kundschaft das Essen zubereiteten. Wir als Alleinfahrer dazwischen waren natürlich die Attraktion, jeder der Guides wollte, dass wir sein Gericht probieren. Und als unser Gasbrenner nicht funktionierte, war sofort jemand mit Ersatz hilfsbereit zur Stelle. Es machte jedenfalls einen Riesenspaß mit den Jungs gemeinsam zu kochen. Mit welchen Mitteln (nur eine Gasflasche) sie die leckersten Menüs für ihre Kunden zauberten, davor allerhöchsten Respekt. Nach den ganzen Verkostungen schafften wir unsere Spagetti Bolognese noch gerade so und ließen den Abend gemütlich bei einer Tasse Wein ausklingen.
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Letzte Änderung: 05 Mai 2019 22:10 von Kelle.
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