13.09.15 unser dritter und letzter Tag im Ruaha NP.
Auf dem heutigen Programm standen zwei Halbtagespirschfahrten. Vom Amerikaner hatten wir uns bereits am Abend verabschiedet und er sich bei unserem Guide ohne die Geldbörse zu zücken. Ich dachte in „Amerika“ (USA) ist Trinkgeld auch willkommen und gehört zu den guten Umgangsregeln jemanden seinen guten Job zu würdigen? Naja, vielleicht weil er keine Löwen aus der Nähe gesehen hat? Wir habe schließlich auch keine Wildhunde vor die Kamera bekommen! Aber Ruaha mit seinen Tieren ist nicht Las Vegas, wo man eine Show abziehen kann.
Egal, der Guide muss auch damit umzugehen lernen.
Heute hatten wir auch wieder den Geländewagen mit zwei Sitzreihen und wir bekamen, ein vielleicht zehn Jahre älteres Ehepaar als wir sind, mit in unser Auto. Ich hatte natürlich wieder meinen Stammplatz hinter dem Fahrer=Guide. Das Ehepaar stellte sich sogar auf englisch vor und ich merkte schnell das sie mit der Sprache genau so „perfekt“ sind wie wir. Es waren Franzosen, die auf Korsika wohnen.
Zum Glück, fotografisch angehaucht wie wir. Ich sah bei ihm zwei EOS 60D, eine mit 28-300L und eine mit einem Sigma 150-600.
Sie waren erst am Tage vorher angereist und deshalb schallte es immer in mein Ohr „Stop - Landscapes“! Ok, leider kannte ich diese Vokabel schon, also nichts neues für mich.
Es ging weiter, und wir hatten wieder die üblichen Vertreter der Tierwelt aus dem Ruaha vor der Kamera. Ich hatte noch genügend Speicherkapazitäten, also nahm ich auch noch mal alles mit was lohnenswert war.
Oustalelttrappe
Von der Deckens Tocko
mit Beute
Dik Dik in schönen bunten Steinen
Landscapes
Man sollte auf Game Drive keine Bilder löschen, sonst könnte man was verpassen. Was könnte das gewesen sein? Ich weiss es nicht mehr. Wer hat so einen Schwanz???
Ginsterkatze (Danke, Elvira)
Afrikanischer Habichtsadler (Danke, Elvira)
Dann sind wir wieder zum ausgetrockneten Flussbett gefahren.
Welche Überraschung! Liegt doch da tatsächlich ein großes Löwenrudel mit Jungen (Cubs). Welch eine Freude bei uns, bei unserer vierten Reise Löwen mit Jungtieren vor die Kamera zu bekommen.
Leider waren sie weit weg und der Guide wollte es nicht riskieren in den weichen Sand des Flussbettes zu fahren. Löwen mit Cubs wären unberechenbar.
Ok, safty first, dachten wir und somit müssen wir uns mit diesen Bildern hier aus der Entfernung begnügen.
schon wie ein "Alter"
wenigstens ein halber Blick
dann doch ein direkter Blick
Babysitter macht müde
Die haben das von den Elefanten gelernt
Wie schon am Vortag mit den Elefanten beim „Wasser graben“ verging die Zeit ruck zuck. Wir fuhren Richtung Ruaha River Camp.
Die netten Franzosen hatten noch keine Warzenschweine gesehen bzw. fotografiert, also wurde die kleine Horde die rechts vom Wege stand auch noch abgelichtet.
Alle Fotos auf der Karte, wir fahren weiter, ca. 100m, auf einmal, auf der linken Seite wo vorn frei war und dann meine Frau und hinter ihr die Französin sass, unter einem kleinen Baum mit Buschwerk, drei stattliche „Löwenjunggesellen“! Die waren keine 5m vom Fahrweg weg!
Das schönste sie schliefen auch nicht sonder starrten in die Richtung, aus der wir kamen. Sie hatten es auf die Walzenschweine abgesehen.
Zuerst machte das Fotografieren der Löwen noch Spaß, da sie zu ihrer Beute schauten, welche sie gern hätten.
Das man sieht wie nah wir waren: Schaut mal in den Löwen sein Auge. Da seht ihr unser Auto.
Wer es noch nicht gesehen hat sieht es jetzt
aber jetzt
Doch dann richtete sich von einem der Blick in unsere Auto. Jetzt versteinerte meine Frau und ich! Mit doch etwas ernsterer Miene schaute er uns direkt ins Gesicht. Spätestens jetzt hätte ich an einem geschlossenen Auto die Scheibe geschlossen. Aber da war keine Scheibe! Ich flüsterte zu meiner Frau, welche ich links neben mir noch als Puffer hatte, bitte keine hektische Bewegung und halte Dir die Videokamera ständig vors Gesicht, so das wir keinen direkten Augenkontakt haben.
Jetzt kam er noch einen Schritt näher und zeigte uns seine tadellosen Zähne. Ich dachte, wir suchen doch kein Model für Zahnpastareklame, wir sind arme Touristen! Es kamen mir Gedanken wie: „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah ist“, im Bezug auf Ihre Beute!
Er hatte Erbarmen mit uns, erinnerte sich wahrscheinlich wie seine Mutter ihm das Jagen gelernt hat, lief vorn um das Auto herum. Auf einmal stand er auf meiner Seite, ich hatte den Zoom voll ausgefahren, er machte auf meiner Höhe dann vom Weg ins hohe Gras Richtung Warzenschweine! Puh, das war uns dann doch ein wenig zu viel des Guten. Im Auto herrscht totenstille, ein Moment für die Ewigkeit. Selbst unser Guide hatte auf einmal eine kleine Taschenknipse in der Hand und hielt den Moment fest.
Wir sahen wie zwei der drei Löwen einen großen Bogen um die Schweine machten. Wahrscheinlich waren die beiden die Treiber welche sie in unsere Richtung treiben sollten. Der dritte Löwe lag ja noch mit starren Blick, Richtung Schweinehorde am Ursprungsort.
Unser Guide fuhr ein paar Meter nach vorn um das Auto zu wenden. Wir warteten ca. 20 Minuten, nichts passierte. Dann stand der dritte verbliebene Löwe auch auf und lief zu den beiden Treibern.
Die hatten es sich schon an der Stelle wo die Schweine erst waren, gemütlich gemacht.
Das Ende der Geschichte, die Beute war schon weg, und unsere drei Löwen blieben hungrig.
Eine Situation, welche wir nie vergessen werden.
Irgendwie fehlen ein paar Fotos, muss mal schauen.
Wir fahren weiter müssen ja zum Lunch.
Da erleben wir noch folgendes
Dann waren wir beim Essen.
Die Nachmittagsausfahrt hatte auch einen kleinen Höhepunkt, ich denke die Verschieben wir aufs nächste Mal.
Ich muss morgen nach Hause fahren, 460km. Ich weiss nicht ob ich dann noch senden darf, richtet sich nach meiner besseren Hälfte
und wann ich ankomme.
Holger