Das Nachtessen genossen wir genauso wie die Geräusche der Nacht und den Sternenhimmel über uns. In der Nacht hörten wir zum ersten und einzigen Mal auf dieser Reise in unseren Zelten von weit entfernt leises Löwengebrüll.
Am nächsten Morgen standen wir zeitig auf, denn wir wollten noch etwas Safari machen bevor wir die Serengeti in Richtung Ngorongore Conservation Area verlassen wollten. Auf der Safari im Seronera-Gebiet begegneten uns erneut einige Löwen, Elefanten, Gazellen.
Gegen Mittag machten wir uns auf den Weg die Serengeti über das Naabi Hill Gate zu verlassen.
Die Strecke von Seronera nach Naabi Hill war eine der schlimmsten Strassen die ich in meinem Leben bisher kennenlernte. Allerdinsg scheint sich dies zum Glück in naher Zukunft zu ändern. Die ersten zwei bis drei Kilometer waren nämlich in recht gutem Zustand. Hier waren mehrere grosse Strassenbaufahrzeuge am Werk und erneuerten die marode Schotterstrasse.
Die alte Strasse war sehr mühsam und gefährlich. Mehrere Stunden schlimmstes Wellblech. Wie früher erwähnt wird eine Fahrt über Wellblech für den Wagen und die Passagiere so etwa ab 70 km/h erträglich. Die Reifen fliegen dann über das Wellblech und man wird dann nicht mehr so gnadenlos durchgeschüttelt. Das ruhigere Fahrgefühl muss aber mit einer sehr schlechten Manövrierbarkeit des Wagens erkauft werden. Die Bodenhaltung ist in diesem Tempo miserabel, da man über das Wellblech fliegt schwimmt der Wagen mehr als das er fährt. Bereits kleinste ruckartige Steuerbewegungen bringen den Wagen ins Schlingern.
Obwohl die Strecke schnurgerade verläuft ist in jeder Sekunde vollste Konzentration nötig. Von Zeit zu Zeit kreuzen einem Safariwagen, Busse und Lastwagen in bedrohlich schnellem Tempo mehr schlingernd als fahrend. Man muss immer darauf achten etwa fünf Meter vor dem kreuzen den Wagen möglichst auf an den linken Strassenrand zu manövrieren und peinlichst darauf zu achten mit 70 – 80 Sachen weder in den Strassengraben noch zu weit rechts auf die Gegenfahrbahn zu geraten. Dabei immer hoffend dem Gegenüber gelingen diese Manöver ebenso präzise.
Im Gegensatz zu manchen Einheimischen, die mehr Gottvertrauen oder hinter dem Steuer eines Lastwagens das Selbstbewusstsein der Stärkere hatten, ging ich in brenzligen Situationen lieber mal vom Gas und nahm das Rütteln in Kauf.